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mixed reality adventures - artecLab - Universität Bremen

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THEATER<br />

52<br />

eine solche Figur auf die Bühne springen und mitspielen?<br />

Ein solches programmiertes Wesen wäre ja mehr als<br />

Kulisse. Denn es hat ein vom Programmierer implementiertes<br />

Eigenleben wie die Tiere im Jurassic Parc. Ginge<br />

auch das? Ließe sich so lügen? Oder zersprengt solch ein<br />

Szenario das Theaterspiel. Wäre das interessant.<br />

Antwort Peter Lüchinger:<br />

Ich kenne die Installation noch nicht. Ich werde sie<br />

erst morgen sehen. Ob das interessant ist, entscheidet<br />

der Zuschauer. Wir haben ja meistens ein Brett vor dem<br />

Kopf und denken: Alles ist toll, was wir machen. Aber<br />

wenn der Zuschauer gelangweilt nach Hause geht, war<br />

es nichts. Nehmen wir die Tiere im Jurassic Parc. Was<br />

ist der Trick. Die Schauspieler machen die Tiere zu Menschen.<br />

Das ist eine Projektion. Wir geben ihnen ein Verhalten.<br />

Und der Zuschauer dechiffriert es. Deswegen ist<br />

es kein Problem. Wenn wir es akzeptieren, können wir<br />

mit Schachteln spielen. Man muss dem Zuschauer einen<br />

guten Einstieg geben, damit er das verstehen kann.<br />

Danach erzeugt man eine Konflikt, dadurch wiederum<br />

Emotionalität: Zwei Schachteln, eine rote und eine<br />

grüne können miteinander streiten. Das ist der Böse,<br />

das ist der Gute. Irgendwann lesen sie das ab. Und jeder<br />

sieht dabei etwas Anderes. Aber verbindend denken Sie:<br />

Die haben Streit. Nur glaube ich, alles kann man nicht<br />

miteinander vermischen. Wir machen gerade eine Erfahrung.<br />

Wir haben ein Stück mit Masken gemacht. ....<br />

Frage:<br />

Das passt vielleicht gut im Anschluss. Ich glaube, es ist<br />

alles eine Frage der Verabredung. Und die ist bei den<br />

Neuen Medien noch offen. Denn die Zuschauer wissen<br />

noch nicht, welche Verabredungen getroffen werden<br />

sollen. Aber bei Eurem Stück mit den Masken, diesem<br />

Wintermärchen, sehr zu empfehlen übrigens, wissen sie<br />

es. Das ist ein Stück, da haben Sie außer den Masken<br />

als Requisite nur Licht und einen Stuhl. So kam es mir<br />

jedenfalls vor. Ich war völlig fasziniert, dass so ein kleines<br />

weißes Pappschiffchen, das irgendwie wackelt, in<br />

mir Vorstellungen von Titanik und Wahnsinn und von See<br />

auslöst. Ich weiß nicht, was Ihr Euch da traut. Aber<br />

ich habe gespürt: Alle Zuschauer glauben das. Da ist<br />

wirklich nur so ein kleines weißes Pappschiffchen. Und<br />

genauso kann der Florifant aus seiner Welt raus und mit<br />

Life-Geschichten interagieren. Die Frage ist nur: Wissen<br />

alle um die Verabredung? Wo ist der Einstieg? Ich war<br />

ja auch in der Cave-Installation. Und die Frage ist: Wie<br />

komme ich da hinein?<br />

...Einwurf Peter Lüchinger: Das ist ganz wichtig.<br />

... Fortsetzung Frage:<br />

Irgendwo muss der Anfangspunkt und das Agreement<br />

sein: Wir sind jetzt drin. Wenn wir drin sind, dann ist viel<br />

egal. Ein wichtiger Punkt ist dabei, dass wir bestimmte<br />

Erwartungen an verschiedene Medien haben. So ist das<br />

im Kino ja auch. Wenn ich zum Beispiel viel Hollywood-<br />

Mainstream-Kino anschaue, und dann wieder anfange,<br />

70er Jahre Fassbinder-Filme zu kucken. Dann denke ich:<br />

Mein Gott ist der langsam. Das liegt an meinen Erfahrungen<br />

mit dem Kino, und diese Erfahrungen muss man<br />

mit einbeziehen, was die Weiterentwicklung der Neuen<br />

Medien angeht.

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