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KUNST IM GRAND HYATT BERLIN - Hyatt Hotels and Resorts

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Nader Ahriman *1964 in Shiraz/Iran; lebt und arbeitet in Berlin<br />

Es sind verblasste Mythen und Philosophien, die den iranischen<br />

Künstler, der in Stuttgart studierte und danach in<br />

New York gearbeitet hat, immer wieder angetrieben haben.<br />

Ludwig Wittgenstein ist einer seiner Säulenheiligen. Nader<br />

Ahriman ist inspiriert von Wittgensteins Denken und wahrscheinlich<br />

auch seiner Skepsis darüber, wie Menschen mit<br />

Tieren umgehen. In seiner Serie „Der Hund lügt nicht“ spielt<br />

er mit allerlei Zitaten aus den philosophischen und ästhetischen<br />

Zettelkästen. Künstlerisch bedient er sich dabei nicht<br />

weniger hemmungslos aus dem Reservoir von Surrealismus<br />

bis Symbolismus. Aber er zitiert korrekt. Ästhetik und Inhalt<br />

in eine neue Balance zu bringen und sich dabei an großen<br />

Vorbildern zu orientieren, das ist ganz nach seinem Geschmack.<br />

Auch versucht er, in seiner Kunst, die Ästhetik der<br />

alten und der neuen Welt aufein<strong>and</strong>er reagieren zu lassen<br />

und im besten Falle Spannung zu erzeugen. Es geht ihm um<br />

Kultur, Religiosität und Mythologie, aber nicht auf multikulturellem<br />

Niveau, sondern als eigenständiger künstlerischer Ansatz.<br />

Und der darf durchaus als eigenwillig gelten. Die Bilder<br />

seiner Serie mit Tusche und Tinte auf Papier in der Maybach-<br />

Suite, in den Gr<strong>and</strong> und Executive Suiten kommen ganz zart<br />

daher und verraten doch große erzählerische Kraft. Man<br />

sollte sich darauf einlassen und vielleicht danach ein gutes,<br />

philosophisches Buch lesen. Oder über Hunde nachdenken.<br />

4<br />

Ancient myths <strong>and</strong> philosophies are what inspire this Iranian<br />

artist who studied in Stuttgart <strong>and</strong> later went on to work in<br />

New York. One of Ahriman’s most important role models<br />

is Ludwig Wittgenstein. Inspired by Wittgenstein’s criticism<br />

of man’s treatment of animals, Ahriman plays around with<br />

various quotes from the philosophical <strong>and</strong> the aesthetic in<br />

the series “A Dog Never Lies”. Can it really be that our conception<br />

of morality is derived from the animals’ world? For<br />

Ahriman it is not a question of “if”; he simply explains this<br />

fact visually with aesthetic inspiration from surrealism <strong>and</strong><br />

symbolism, while he remains true to his style that skilfully<br />

balances the visual <strong>and</strong> the purpose. He also attempts to<br />

merge the aesthetic of the old <strong>and</strong> the new world in his art,<br />

ultimately looking to create tension. Ahriman’s art is about<br />

culture, religion <strong>and</strong> mythology; not in a multicultural, political<br />

way, but in an artistic one. His series of tusche pictures in<br />

the Maybach Suite, Gr<strong>and</strong> Suites <strong>and</strong> the Executive Suite<br />

give a delicate impression, revealing an impressive narrative<br />

power. One should study the pieces <strong>and</strong> then read a good<br />

philosophical book. Or think about dogs.<br />

Der Hund lügt nicht/The Dog Doesn’t Lie, 1996

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