03.03.2013 Aufrufe

VERFAHREN DER WIRKUNGSANALYSE Eine Landkarte für die ...

VERFAHREN DER WIRKUNGSANALYSE Eine Landkarte für die ...

VERFAHREN DER WIRKUNGSANALYSE Eine Landkarte für die ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Analyse von Wirkungen zur Verfügung stehen, <strong>die</strong> richtige Balance zwischen der<br />

notwendigen Tiefe (im Sinne einer wissenschaftlichen Ansprüchen genügenden Hypothesenprüfung)<br />

und Breite (im Sinne der möglichst weitgehenden Erfassung von relevanten<br />

Veränderungen) zu finden. Es sollen z. T. komplexe Wirkungshypothesen überprüft<br />

sowie gleichzeitig unbeabsichtigte Wirkungen und äußere Einflussfaktoren berücksichtigt<br />

werden. Letztere finden oft zu wenig Beachtung, da zur Überprüfung der Wirkungshypothesen<br />

ausreichend große Stichproben bei Zielgruppen und evtl. auch Kontrollgruppen<br />

erforderlich sind, was sehr zeitintensiv ist. Die Erfahrung zeigt, dass externe<br />

Wirkungsanalysen (etwa im Rahmen von Evaluierungen) üblicherweise bezüglich<br />

ihrer zeitlichen und finanziellen Ressourcen erheblichen Beschränkungen unterliegen,<br />

<strong>die</strong> sich zwangsläufig im analytischen Design niederschlagen. Insgesamt werden oft<br />

sehr hohe Anforderungen an <strong>die</strong> Evaluierer/-innen gestellt, <strong>die</strong> innerhalb des zur Verfügung<br />

stehenden Zeitrahmens nicht immer erfüllt werden können. 45<br />

In der Regel besteht ein Wirkungsanalyse-Team aus zumindest je einem/einer Evaluierer/-in<br />

aus dem Geber- und dem Partnerland. Das stellt eine Chance dar, denn <strong>die</strong> lokalen<br />

Evaluierer/-innen können als kulturelle Brücke <strong>die</strong>nen, durch <strong>die</strong> manche Zusammenhänge,<br />

<strong>die</strong> sich durch den fremdkulturellen Kontext ergeben, schneller und besser<br />

deutlich werden, während entsandte Evaluierer/-innen nicht nur Erfahrungen aus anderen<br />

Zusammenhängen einbringen, sondern auch mit externem Blick „Selbstverständlichkeiten“<br />

leichter in Frage stellen können. <strong>Eine</strong> gemeinsame Abstimmung des Verfahrens,<br />

das zur Anwendung kommen soll, setzt voraus, dass alle Mitglieder des Teams<br />

<strong>die</strong> notwendigen Informationen und eine geteilte Verantwortung haben. 46<br />

Um <strong>die</strong> notwendigen Untersuchungen durchführen zu können, ist mitunter auch <strong>die</strong><br />

Einbeziehung von einheimischem Personal oder von Mitarbeiter/-innen, <strong>die</strong> in der<br />

Durchführung der Entwicklungsmaßnahme tätig sind, als „Türöffner“ und notfalls auch<br />

als Interviewer/-innen notwendig. 47 Sie ist auch insofern sinnvoll, als sie <strong>die</strong> Aneignung<br />

und Nutzung der Ergebnisse durch <strong>die</strong> Partnerorganisation bzw. das Partnerland fördern<br />

kann. Insbesondere bei Partnern ohne Erfahrung in der Wirkungsanalyse ist <strong>die</strong>ses<br />

Personal jedoch oft nicht in Analyseverfahren ausgebildet. Dies verlangt vor der Datenerhebung<br />

häufig eine entsprechende Schulung und kommt damit capacity-building-<br />

Zielen entgegen. Bei der aktiven Einbeziehung von Akteuren, <strong>die</strong> in <strong>die</strong> Durchführung<br />

involviert sind, ist jedoch darauf zu achten, dass <strong>die</strong> Unabhängigkeit der Wirkungsanalyse<br />

nicht beeinträchtigt wird („Bias Problem“). Auch <strong>die</strong> Qualität der Arbeit (speziell der<br />

Datenerhebung) ist bei soeben erst ausgebildetem Personal nicht immer sichergestellt.<br />

Gegen externe Wirkungsanalysen wie auch gegen den Aufbau von wirkungsorientierten<br />

Monitoringsystemen bestehen in Partnerländern und -organisationen oft Vorbehalte,<br />

weil <strong>die</strong>se häufig noch nicht bekannt sind und Be<strong>für</strong>chtungen sowohl hinsichtlich der<br />

Ergebnisse als auch der Konsequenzen bestehen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Geberorganisationen ziehen<br />

45<br />

Vgl. dazu auch Englert (2006). Ein Problem besteht auch darin, dass einige Auftraggeber keine oder<br />

zu geringe Kenntnisse in empirischer Sozialforschung besitzen um realistische ToR erstellen zu können.<br />

46<br />

Häufig trägt der oder <strong>die</strong> vom Geber beauftragte und entsandte Gutachter/-in <strong>die</strong> alleinige Verantwortung<br />

<strong>für</strong> das Gelingen der Wirkungsanalyse.<br />

47<br />

Unabdingbar ist <strong>die</strong>s z. B. in Fällen, in denen <strong>für</strong> <strong>die</strong> lokalen Sprachen keine unabhängigen Übersetzer<br />

gefunden werden können.<br />

- 20 -

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!