Ausgabe 65 - beim BME rmr
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Ich freue mich, heute bei der Deutschen<br />
Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit<br />
(GTZ) zu Gast zu sein. Als Vielreisender,<br />
besonders in Entwicklungsländer,<br />
liegt die GTZ mir natürlich sehr<br />
nahe. Unseren Lesern möchte ich Ihre<br />
Firma, besonders Ihren Einkauf näher<br />
bringen.<br />
Was ist die GTZ, wie ist sie finanziell<br />
aufgebaut und was sind ihre Aufgaben?<br />
Die GTZ ist ein Bundesunternehmen in<br />
der Rechtsform einer GmbH. Unsere Aufgabe<br />
ist, die Bundesregierung bei der<br />
Realisierung ihrer entwicklungspolitischen<br />
Ziele zu unterstützen. Wir sind<br />
aber auch verstärkt für internationale<br />
Finanzierungsinstitutionen tätig. Unsere<br />
Arbeit zielt immer darauf, die Lebensbedingungen<br />
in Entwicklungsländern zu<br />
verbessern, indem wir durch Beratung<br />
versuchen, politische, wirtschaftliche,<br />
ökologische und soziale Bedingungen positiv<br />
zu beeinflussen.<br />
Info<br />
Firmenmitglieder der <strong>rmr</strong> stellen sich vor (Teil 15)<br />
<strong>rmr</strong> bei der Deutschen Gesellschaft für Technische<br />
Zusammenarbeit (GTZ) GmbH, Eschborn<br />
Das nachfolgende Interview führten wir<br />
mit Rita Finkbeiner-Kern, Abteilungsleiterin Verträge – Einkauf – Logistik, GTZ GmbH, Eschborn<br />
Rita Finkbeiner-Kern<br />
Abteilungsleiterin Verträge – Einkauf – Logistik<br />
Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit<br />
(GTZ) GmbH<br />
Schränken die z.Zt. begrenzten finanziellen<br />
Mittel ihre Arbeit ein?<br />
Im Bereich der klassischen Entwicklungszusammenarbeit<br />
hatten wir im Jahr 2002<br />
leider einen Rückgang des Auftragseingangs<br />
um etwa 3 % zu verzeichnen. Hier<br />
sind wir in Abstimmung mit dem Bundesministerium<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
und Entwicklung (BMZ)<br />
gefordert, noch effizienter zu arbeiten.<br />
So wird sich die Arbeit der GTZ zukünftig<br />
in jedem Land auf 2 oder 3 Sektoren<br />
konzentrieren, z.B. Gesundheit, Bildung<br />
oder Demokratieförderung. Von solchen<br />
Programmansätzen versprechen wir uns,<br />
trotz knapperer Ressourcen, die Wirkung<br />
unserer Arbeit zu erhöhen.<br />
Im übrigen gibt es auch international eine<br />
hohe Nachfrage nach unseren Dienstleistungen.<br />
Wir konnten deshalb in den<br />
letzten Jahren erfolgreich unsere Auftragsstruktur<br />
diversifizieren.<br />
Wer sind Ihre hauptsächlichen Auftraggeber?<br />
Unser Hauptauftraggeber ist das Bundesministerium<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
und Entwicklung (BMZ).<br />
Wir sind aber auch für andere Ministerien<br />
tätig. Etwa 20 % unseres Umsatzes<br />
entfällt auf internationale Auftraggeber,<br />
wie Europäische Kommission, Weltbank,<br />
regionale Entwicklungsbanken oder auch<br />
einzelne Länder der Golfregion.<br />
Ich habe mir mal die Länder angesehen<br />
in denen Sie tätig sind, und ich habe da<br />
die Frage, was sind Ihre Aufgaben z.B.<br />
in Beijing oder in Colombo, wenn Sie<br />
andere Ziele ansprechen wollen, höre<br />
ich gerne zu?<br />
Die Entscheidung, welche Entwicklungsvorhaben<br />
mit deutschen Mitteln gefördert<br />
werden, trifft die Bundesregierung. Basis<br />
hierfür sind entsprechende Abstimmungen<br />
mit den Partnerländern. Die GTZ<br />
12 <strong>Ausgabe</strong> <strong>65</strong> / Januar 2004<br />
unterstützt diesen Prozess durch Projektprüfungen<br />
und die Ausarbeitung von Projektkonzeptionen.<br />
Später beraten wir den<br />
Partner bei der Umsetzung der nationalen<br />
Entwicklungsstrategien.<br />
In der VR China beispielsweise erlangt<br />
die Beratung in rechtlichen Fragestellungen,<br />
verbunden mit wirtschaftlichen,<br />
verwaltungstechnischen und sozialen<br />
Aspekten, zunehmende Bedeutung. Ein<br />
Bereich, der sicher auch sehr im Interesse<br />
der deutschen Wirtschaft ist, denn<br />
Rechtssicherheit ist doch eine wesentliche<br />
Grundlage für Investitions- oder<br />
Exportentscheidungen.<br />
In Sri Lanka konzentrieren wir uns auf<br />
die Unterstützung bei der Wirtschaftsreform,<br />
d.h. den Aufbau der Marktwirtschaft.<br />
Und aufgrund der langjährigen<br />
inneren Auseinandersetzungen ist Friedensförderung<br />
und Konfliktbearbeitung<br />
ein weiterer Schwerpunkt deutscher entwicklungspolitischer<br />
Zusammenarbeit.<br />
Könnten Sie bitte die Projektabwicklung<br />
anhand eines Beispiels erläutern?<br />
Unsere Aufgaben sind sehr unterschiedlich.<br />
Instrumente und Prozessabläufe<br />
kommen daher sehr flexibel zum Einsatz.<br />
In der klassischen Technischen Zusammenarbeit<br />
(TZ) oder auch moderner ausgedrückt,<br />
der Internationalen Zusammenarbeit<br />
für nachhaltige Entwicklung,<br />
werden gemeinsam mit dem Partner Vorhaben<br />
konzipiert, durchgeführt und hinsichtlich<br />
ihrer Wirkungen beobachtet.<br />
Die GTZ berät also eine lokal zuständige<br />
Institution, die auch Personal und Finanzmittel<br />
bereitstellt und die Bereitschaft<br />
mitbringen muss, angestrebte Veränderungen<br />
selbst voranbringen zu wollen.<br />
Dies sind wesentliche Erfolgsvoraussetzungen<br />
für nachhaltige Entwicklung.<br />
Ein völlig anderer Auftrag beispielsweise<br />
war, im Juni 2002 die gesetzgebende