Altmedikamente - Abfallratgeber Bayern
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2 <strong>Abfallratgeber</strong> <strong>Bayern</strong> > infoBlätter Abfallwirtschaft > <strong>Altmedikamente</strong><br />
2 Mrd. € beträgt. Ältere Untersuchungen gehen von knapp 12.000 t Arzneimittelabfall pro Jahr aus<br />
(Schröder 2005).<br />
Für den menschlichen Gebrauch wurden 2001 rund 38.000 t Arzneimittel mit rund 2700 Wirkstoffen in<br />
Umlauf gebracht (Huschek 2004) und rund 2.300 t Arzneimittel zur Behandlung von Schweinen, Rindern,<br />
Schafen und Geflügel (ohne Anteil durch Verfütterung) eingesetzt (UBA 2001, Klein-Goedicke 2005).<br />
Vermeidung<br />
Potenzial zur Reduzierung von Abfallaufkommen und Schadstoffgehalt bei Humanarzneimitteln ist nach<br />
ISOE 2008, Kriener 2007, LfU 2007, SRU 2007, Jung 2005 und Schröder 2005 vorhanden, durch<br />
eine weitere Verbesserung des Angebots geeigneter Verpackungsgrößen,<br />
die Entwicklung umweltverträglicher Wirkstoffe und die ökologische Nachbewertung<br />
zugelassener Medikamente,<br />
eine Änderung der Erwartungshaltung des Patienten,<br />
ein zurückhaltenderes Verordnungsverhalten und gute Beratung sowie<br />
die Akzeptanz und Umsetzung der einvernehmlich besprochenen Therapie seitens des Patienten.<br />
Das Spenden von Medikamenten ist nur unter ganz bestimmten Bedingungen sinnvoll. Hier darf auf den<br />
Internetauftritt „Apotheker ohne Grenzen“ verwiesen werden. Nicht benutzte Medikamente, die von der<br />
Bevölkerung gespendet wurden, sollen hiernach in der humanitären Hilfe nicht verwendet werden (WHO<br />
2000).<br />
Verwertung<br />
Die zum Schutz von Mensch und Umwelt gebotene Verbrennung von <strong>Altmedikamente</strong>n kann anstelle der<br />
thermischen Behandlung zur Beseitigung unter bestimmten Umständen auch als energetische Verwertung<br />
erfolgen (s. Rechtliche Kurzinformation). Die Kartonverpackung und der restentleerte Verpackungsanteil<br />
sind dem höherwertigen Recycling zuzuführen.<br />
Entsorgung haushaltsüblicher Mengen<br />
Medikamente dürfen keinesfalls ins Abwasser gegeben werden.<br />
1) Nicht gefährliche <strong>Altmedikamente</strong>:<br />
Derartige <strong>Altmedikamente</strong> sind generell zusammen mit dem ihnen anhaftenden Verpackungsanteil<br />
(Glasfläschchen, Sichtverpackung/Blister etc.) zusammen mit dem Restmüll zu entsorgen, ggf. auch<br />
über Apotheken oder Problemmüllsammelstellen (für die Entsorgung von Betäubungsmitteln gelten<br />
spezielle Regelungen, s. Rechtliche Kurzinformation).<br />
Kartonverpackung und Packungsbeilage gehören zum Altpapier. Bereits geleerte innere<br />
Verpackungen sind Verpackungsabfälle (gelbe Tonne, gelber Sack etc.).<br />
Voraussetzungen für die Entsorgung direkt über die Restmülltonne sind:<br />
Die Beseitigung steht einer speziellen Regelung der Kommune nicht entgegen.<br />
In Zweifelsfällen hilft die kommunale Abfallberatung (Suche über die interaktive <strong>Bayern</strong>karte:<br />
Regierungsbezirk und Landkreis bzw. kreisfreie Stadt auswählen, ggf. dem bereitgestellten Link<br />
folgen).<br />
Der Restmüll wird unmittelbar zu einer Müllverbrennungsanlage verbracht;<br />
das geschieht in 98 % der Fälle in <strong>Bayern</strong>.<br />
Es handelt sich zweifelsfrei nicht um gefährliche <strong>Altmedikamente</strong>.<br />
Spritzen müssen bruch- und durchstichsicher verpackt sein.<br />
Aus Sicherheitsgründen wird empfohlen, die Medikamente in die im Haushalt<br />
verwendeten Tüten für den Restmüll zu geben und die Tüten dann durch Verknoten<br />
zu verschließen.<br />
<strong>Abfallratgeber</strong> <strong>Bayern</strong> Abfallinformationsstelle des LfU