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DIE WALLFAHRT NACH MEKKA - HADSCH Einmal im ... - Kerber-Net

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Wallfahrt.doc 2<br />

Nach Sonnenuntergang ziehen die Pilger über Muzdalifa zurück nach Mina, das auf<br />

halbem Weg zwischen Arafat und Mekka liegt.<br />

Bei Mina stehen Steinsäulen. Sie symbolisieren für den Musl<strong>im</strong> den Teufel und seine<br />

versucherische Macht. Die Pilger bewerfen diese Säulen mit Steinen. Damit sagen sie<br />

handgreiflich und unmissverständlich, dass sie mit dem Teufel und allem Versucherischen<br />

nichts mehr zu schaffen haben wollen. In Mina<br />

bringt dann jeder Pilger zur Erinnerung an das Opfer Abrahams (Sure 37,107) Gott ein<br />

Opfer dar. Das Opfer soll an Abrahams Opfer erinnern, der auf Geheiß Gottes seinen Sohn<br />

Isaak (nach musl<strong>im</strong>ischer Überlieferung Ismael) hat opfern sollen, dann aber statt dessen,<br />

als sein Gehorsam erprobt war, einen Widder opfern durfte.<br />

Bei dieser Opferhandlung wird einer Ziege, einem Schaf oder einem Kamel die Kehle<br />

durchgeschnitten. Schlachter helfen den Gläubigen, die ihre Tiere nicht selbst töten wollen.<br />

Einen Teil des Fleisches kochen die Pilger und essen es an Ort und Stelle, das Übrige<br />

schenken sie den Armen. Dieses Blutopfer wird gleichzeitig, am 10. Tag des Monats Dsul -<br />

Hidjia, von Musl<strong>im</strong>en in aller Welt mitvollzogen.<br />

Der Festtag wird das „Große Fest" genannt.<br />

Nach der Opferhandlung tauschen die<br />

Zurückgebliebenen Geschenke aus. Die<br />

Gläubigen tragen neue Kleider. Auch die Pilger<br />

dürfen sich jetzt rasieren, ihre Haare schneiden<br />

und wieder ihre weltliche Kleidung anlegen.<br />

Zum Abschluss der Wallfahrt wird wiederum die<br />

Kaaba siebenmal umschritten und siebenmal<br />

der Weg zwischen den beiden Hügeln<br />

zurückgelegt. Mit dem Ehrentitel Hadschi<br />

werden die Pilger ausgezeichnet, wenn sie in ihre<br />

He<strong>im</strong>at zurückkehren.<br />

Die Wallfahrt bringt allen Pilgern den Islam in<br />

seinen Ursprüngen und in seinen<br />

Grundauffassungen nahe. Hier erleben sie anschaulich, wo Mohammed gelebt und wo er<br />

gewirkt hat. Hier wird auch der Islam als große Völkergeminschaft erfahren. Durch die<br />

Wallfahrt werden sie zu einer internationalen Gemeinschaft verbunden. Im Laufe der Zeit<br />

wurde so der Hadsch zu einem Eckpfeiler islamischer Einheit.<br />

Gleichzeitig steht aber auch der Gedanke der Gleichheit <strong>im</strong> Mittelpunkt, was durch das<br />

gleiche Pilgergewand für Arm und Reich symbolisiert wird. Außerdem bietet die Wallfahrt die<br />

Möglichkeit für Musl<strong>im</strong>e in aller Welt, Gedanken auszutauschen und Kontakte zu pflegen.<br />

Nicht selten erfuhren Musl<strong>im</strong>e während der Wallfahrt neue Ideen und versuchten nach ihrer<br />

Rückkehr Reformen einzuleiten. Die Wallfahrt entwickelt also auch politisches Potential.<br />

Ungläubigen ist das Betreten Mekkas unter Todesstrafe verboten.<br />

[Bearbeitet auf der Grundlage von: Peter Fre<strong>im</strong>ark u.a (Hrsg.), Grosse fremde Religionen, Dortmund<br />

(Crüwell - Verlag) 1977, S. 81ff.]<br />

Wallfahrt.doc

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