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MehrWert messen leicht gemacht! – Überzeugend ... - TNS Infratest

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doi 10.1515/iwp-2012-0019 Information. Wissenschaft & Praxis 2012; 63(2): 99<strong>–</strong>107<br />

Sabine Graumann, München<br />

<strong>MehrWert</strong> <strong>messen</strong> <strong>leicht</strong> <strong>gemacht</strong>! <strong>–</strong> <strong>Überzeugend</strong><br />

gegenüber Geldgebern argumentieren<br />

Am Beispiel einer von <strong>TNS</strong> <strong>Infratest</strong> (Bereich Business<br />

Intelligence) durchgeführten Befragung von Kunden der<br />

Technischen Informationsbibliothek (TIB) wird in diesem<br />

Artikel gezeigt, wie eine Ermittlung des Mehrwertes einer<br />

Bibliothek für den einzelnen Nutzer und die deutsche<br />

Wissensgesellschaft in Geldgrößen vorzunehmen ist. Dies<br />

geschieht durch die „Contingent Valuation“-Methode.<br />

Es wird erläutert, wie die Mehrwertberechnungen erstmals<br />

für eine wissenschaftliche Bibliothek im deutschsprachigen<br />

Raum erfolgten. Die Vor- und Nachteile des<br />

Verfahrens werden aufgezeigt. „Contingent Valuation“<br />

sollte über wissenschaftliche und weitere Bibliotheken<br />

hinaus bei Fachinformationszentren, unternehmensinternen<br />

Serviceeinrichtungen und Non-Profit-Organisationen<br />

Anwendung finden.<br />

Schlagwörter: Kosten-Nutzen-Rechnung, Mehrwert, wissenschaftliche<br />

Bibliothek, Contingent Valuation, empirische<br />

Untersuchung, Kundenbefragung, Bewertung<br />

Measuring consumer surplus and economic<br />

value-add. Not an easy task <strong>–</strong> but an<br />

unique chance to justify subsidies<br />

<strong>TNS</strong> <strong>Infratest</strong> Business Intelligence conducted an online<br />

survey amongst customers of the German National Library<br />

of Science and Technology (TIB, Hannover), Germany. The<br />

overall aim of this article is to show how to determine the<br />

library’s benefits expressed in monetary terms, both for<br />

the individual and for Germany as a center of scientific<br />

activity. For the first time, the so-called “contingent valuation”<br />

methodology was applied to a large scientific library<br />

in Germany. The case study shows the particular advantages<br />

and disadvantages of the methodology. It explains<br />

how monetary measurements of value can be expressed<br />

in terms of willingness to pay or willingness to accept<br />

compensation. This methodology can also be applied to<br />

public libraries, public or company internal information<br />

centers, or any other non-profit organization.<br />

Keywords: cost-benefit analysis, added value, scientific<br />

library, contingent valuation methodology, client survey<br />

Mesurer la survaleur en vue des consommateurs<br />

et pour l’économie d’un pays <strong>–</strong> Profitez des<br />

nouvelles chances pour justifier vos subventions<br />

<strong>TNS</strong> <strong>Infratest</strong> Business Intelligence a été mandaté par la<br />

Bibliothèque scientifique et technique (TIB) allemande<br />

(Hanovre) de mener une enquête en ligne auprès de ses<br />

clients. Le but principal de l’article est de montrer à l’aide<br />

de cet exemple comment la survaleur de la bibliothèque<br />

peut être déterminée en la quantifiant en Euro en vue des<br />

consommateurs ainsi qu’en vue de l’Allemagne en tant<br />

que site scientifique et économique. Pour la première fois<br />

on a utilisé la méthode dite « validation contingente »<br />

pour une grande bibliothèque scientifique dans un pays<br />

germanophone comme l’Allemagne. L’exemple démontre<br />

les avantages et désavantages de cette méthodologie et<br />

on y explique la plus-value économique telle qu’elle est<br />

déterminée par le consentement à payer (CAP) par des individus<br />

pour obtenir un gain et éviter une perte ou par leur<br />

consentement à recevoir (CAR) une compensation pour<br />

renoncer à un gain ou assumer une perte. Cette méthodologie<br />

peut aussi être utilisée par des bibliothèques publiques,<br />

par des centres d’information ou des départements<br />

d’information dans des entreprises ou des organisations à<br />

but non-lucratif.<br />

Mots-clés: analyse coûts-avantages, plus-value économique,<br />

validation contingente, bibliothèque scientifique,<br />

enquête<br />

1 Zunehmendem Rechtfertigungsdruck<br />

durch „Contingent<br />

Valuation“ begegnen<br />

Öffentliche und weitere Einrichtungen, die ihre Einnahmen<br />

nicht oder nur teilweise auf Märkten erzielen, werden<br />

von ihren Finanziers und der Öffentlichkeit unter wachsendem<br />

Rechtfertigungsdruck gestellt. Sie haben den<br />

Nutzen ihrer Dienste jährlich überzeugend und möglichst<br />

quantifizierend zu begründen. Dies gilt für unternehmensinterne<br />

Service-Center wie beispielsweise Informationszentren,<br />

Marketingabteilungen oder auch öffentliche


100 Fachbeiträge S. Graumann, <strong>MehrWert</strong> <strong>messen</strong> <strong>leicht</strong> <strong>gemacht</strong>!<br />

und wissenschaftliche Bibliotheken. Überraschenderweise<br />

haben die wissenschaftlichen Bibliotheken des<br />

deutschsprachigen Raums bislang meistens darauf verzichtet,<br />

ihren wirtschaftlichen Wert nachzuweisen.<br />

Über den wachsenden Rechtfertigungsdruck für Bibliotheken<br />

urteilt Dürring: „Zwar haben sie oft einen Bildungs-<br />

und Kulturauftrag durch den Staat, welcher auf<br />

Grundrechten der Bürger beruht. Doch genügt dies heute<br />

alleine nicht mehr, Bildung und Kultur werden nicht mehr<br />

als selbstverständlich angesehen. Bibliotheken müssen<br />

ihre Budgets rechtfertigen und Gründe für das Ausmaß<br />

ihrer Bedürfnisse vorlegen, da der Unterhalt einer Bibliothek<br />

… eine kostspielige Sache ist“ [1].<br />

Vor einiger Zeit ließ sich der geschaffene Mehrwert<br />

öffentlicher Einrichtungen nur qualitativ belegen. Es gab<br />

und gibt zwar Input-Output-Berechnungen. Diese hinderten<br />

die Geldgeber aber nicht, Budgets zu kürzen oder<br />

Einrichtungen gänzlich zu schließen. Ein Nutzennachweis<br />

auf „Heller und Pfenning“ stellt hingegen eine Argumentationsmöglichkeit<br />

dar, der auch von Controllern<br />

zur Kenntnis genommen werden muss. Mittlerweile ist ein<br />

quantifizierter Nachweis möglich geworden, dass die in<br />

Bibliotheken investierten Gelder im betriebs- und volkswirtschaftlichen<br />

Sinn gut angelegt sind.<br />

Im Folgenden wird am Beispiel einer von <strong>TNS</strong> <strong>Infratest</strong><br />

(Bereich Business Intelligence) durchgeführten Studie<br />

für die Technische Informationsbibliothek (TIB) gezeigt,<br />

wie sich der volkswirtschaftliche „<strong>MehrWert</strong>“, den<br />

die Bibliothek mit ihren Diensten erbringt, berechnen<br />

lässt.<br />

Abb. 1: Die Ergebnisse der Studie wurden am 23. November 2010 auf<br />

einer Pressekonferenz in Hannover vorgestellt (v. l. n. r.) Uwe Rosemann<br />

(Direktor der TIB), Professor Dr. Johanna Wanka (Niedersächsische<br />

Ministerin für Wissenschaft und Kultur), Dr. Sabine Graumann<br />

(Senior Director <strong>TNS</strong> <strong>Infratest</strong>, Business Intelligence).<br />

2 Die Ziele der Studie<br />

Die zentralen Ziele der Umfrage für die Technische Informationsbibliothek<br />

wurden wie folgt festgelegt:<br />

1. Es war zu ermitteln, wie stark die Kundengruppen<br />

der Technischen Informationsbibliothek sind und<br />

wie sich die Nutzer der TIB gegenwärtig verhalten.<br />

2. Der Mehrwert, den die TIB für die deutsche Wissenschaft,<br />

Wirtschaft und Wissensgesellschaft generiert,<br />

war in Geldgrößen zu ermitteln.<br />

Die Umfrage fand im vierten Quartal 2009 statt. Die folgende<br />

Darstellung basiert auf 663 ausgefüllten Fragebögen<br />

einer Online-Befragung. Der Fragebogen hatte einen<br />

Umfang von 45 Fragen. Die Auswertung erfolgte anonym.<br />

3 Die Kunden der TIB<br />

Die 663 Kunden der TIB, die sich an der Umfrage beteiligt<br />

haben, stellen einen repräsentativen Querschnitt der<br />

Kunden der TIB dar. Damit kann von der Stichprobe auf<br />

die Gesamtheit aller Kunden geschlossen werden. Ferner<br />

war wichtig, dass die Befragten den Eindruck gewannen,<br />

dass viele Kunden befragt wurden, weil damit der Einfluss<br />

der eigenen Angaben auf das Gesamtergebnis minimiert<br />

wurde. Die Kunden sollten durch ein Schreiben des Direktors<br />

der TIB zur Teilnahme bewogen werden. In diesem<br />

wurde den Teilnehmern die Übersendung der Ergebnisse<br />

im Vorhinein zugesagt.<br />

44 Prozent der Kunden der TIB arbeiten in der Privatwirtschaft.<br />

29 Prozent der Kunden sind in Forschung und<br />

Lehre tätig. 16 Prozent entfallen auf die außeruniversitäre<br />

Forschung, 13 Prozent auf die universitäre Forschung<br />

und Lehre. 14 Prozent der Befragten arbeiten in weiteren<br />

öffentlichen Einrichtungen, beispielsweise in Bibliotheken<br />

oder in der Verwaltung, zwei Prozent sind Studenten.<br />

Die Kunden kommen vor allem aus jenen Branchen,<br />

die nach dem Sammelauftrag der Technischen Informationsbibliothek<br />

zu erwarten sind. Das sind vor allem der<br />

Maschinenbau (28%) und die Chemische/Pharmazeutische<br />

Industrie (22%) (vgl. Abb. 2).<br />

Frühere Studien, in denen die Struktur der TIB-Kunden<br />

gleichfalls erhoben wurde, kamen zu ähnlichen Ergebnissen.<br />

52 Prozent der Nutzer sind Stammkunden, die die Angebote<br />

der TIB seit sieben Jahren und länger nutzen. 30<br />

Prozent aller Kunden sind Neukunden, die in den letzten<br />

drei Jahren erstmals die TIB genutzt haben. 47 Prozent der<br />

Kunden haben die Angebote der TIB im letzten Monat in


Kundenstichprobe der TIB: Zusammensetzung<br />

44% der Befragten kommen aus der Privatwirtschaft. Gut ein Drittel<br />

davon sind Großunternehmen mit über tausend Mitarbeitern.<br />

Privatwirtschaft<br />

Außeruniversitäre<br />

Forschung<br />

Öffentliche<br />

Einrichtungen<br />

Universitäre<br />

Forschung und Lehre<br />

Sonstige: Industrieunternehmen<br />

Sonstiges<br />

Studenten<br />

13%<br />

14%<br />

6% 4%<br />

16%<br />

Frage: In welcher Funktion nutzen Sie die<br />

Technische Informationsbibliothek (TIB)?<br />

Alle Befragte n=663<br />

44%<br />

Abb. 2: Die Kundenstichprobe der TIB.<br />

2%<br />

Anspruch genommen. Es sind die Power-User und weniger<br />

die Gelegenheitsnutzer, die den Wert der Technischen<br />

Informationsbibliothek ausmachen.<br />

4 Die „kontingente“<br />

Bewertungsmethode<br />

Die quantitative Messung der Leistungen wissenschaftlicher<br />

Bibliotheken für Forschung, Lehre, Wirtschaft und<br />

kulturelle Entwicklung ist eine anspruchsvolle mehrdimensionale<br />

Aufgabe. So ist zwischen dem direkten Nutzen<br />

für einzelne Personen oder Unternehmen und dem indirekten<br />

Nutzen für die Volkswirtschaft zu unterscheiden.<br />

Dieser liegt beispielsweise vor, wenn ein Nutzer mithilfe<br />

der in der Bibliothek recherchierten Information eine Innovation<br />

zur Marktreife bringt. Indirekter Nutzen lässt<br />

sich allerdings nicht direkt <strong>messen</strong>, weil für Informationsdienstleistungen<br />

keine Marktpreise existieren.<br />

Die „Contingent-Valuation“-Methode ist ein Verfahren,<br />

den Mehrwert öffentlich finanzierter Einrichtungen,<br />

beispielsweise öffentlicher Einrichtungen wie wissenschaftliche<br />

Spezialbibliotheken, unternehmensinterne<br />

Serviceeinrichtungen o. ä. auf der Basis einer Kundenbefragung<br />

in Geldgrößen zu <strong>messen</strong>.<br />

Die „Contingent-Valuation“-Methode verbindet ökonomische<br />

Theorien mit der Umfrageforschung. Dabei<br />

handelt es sich um eine spezielle Befragungstechnik auf<br />

der Grundlage der „Stated-Preference Theory“, mit der die<br />

Kunden gebeten werden, Schätzungen des Wertes der Bibliothek<br />

in Geldgrößen zu geben. Diese Technik deckt Präferenzen<br />

für Güter auf, für die keine realen Märkte existieren.<br />

[2] Der kontingente Ansatz geht davon aus, dass eine<br />

gewisse Zahlungsbereitschaft auch für Nicht-Marktgüter<br />

21%<br />

17%<br />

16%<br />

14%<br />

32%<br />

S. Graumann, <strong>MehrWert</strong> <strong>messen</strong> <strong>leicht</strong> <strong>gemacht</strong>! Fachbeiträge 101<br />

1 - 49<br />

Beschäftigte<br />

50 - 249<br />

Beschäftigte<br />

250 - 499<br />

Beschäftigte<br />

500 - 1000<br />

Beschäftigte<br />

Über 1000<br />

Beschäftigte<br />

Frage: Bitte geben Sie die Größe Ihres Unternehmens<br />

nach Anzahl der Beschäftigten an.<br />

n= 293, Unternehmen der Privatwirtschaft<br />

besteht. Diese wird durch die Contingent-Valuation-Methode<br />

offengelegt.<br />

„Unter dem ökonomischen Wert einer Bibliotheksnutzung<br />

werden nicht die durch die Nutzung entstandenen<br />

Kosten verstanden, sondern der finanzielle Wert, den<br />

dieser Nutzungsfall hat, oder den Preis, den dieselbe Leistung<br />

auf dem freien Markt aufweisen würde“ [3]. Dabei<br />

wird der Wert für die angebotenen Dienste über Substitute<br />

oder Indikatoren in der Form einer Zahlungs- bzw. Akzeptanzbereitschaft<br />

seitens der Befragten geschätzt.<br />

Die Präferenzen werden bei den Befragten in Interviews<br />

ermittelt. Diese platzieren den Befragten in einen<br />

hypothetischen Markt oder in einem marktähnlichen<br />

Konstrukt. „The description of the scenario where the valuation<br />

is going to take place is critical. Careful considerations<br />

are necessary in designing the scenario”. [4] So wird<br />

gefragt, was jemand persönlich bereit ist, dafür zu zahlen,<br />

wenn sich ein Produkt oder eine Dienstleistung verändert<br />

oder auch nicht mehr existiert. Diese hypothetische finanzielle<br />

Leistungsbereitschaft wird als Kontingent bezeichnen,<br />

daher die „kontingente Bewertungsmethode“.<br />

Neben der zusätzlichen Zahlungsbereitschaft für ein<br />

öffentliches Gut wird nach der Höhe der Entschädigungszahlung<br />

gefragt, die der Befragte bereit wäre zu akzeptieren,<br />

um auf das entsprechende Gut zu verzichten.Insgesamt<br />

ist der Wert, den ein Individuum einem Gut mittels<br />

„Contingent Valuation“ zuschreibt, jedoch nicht mit dem<br />

Preis eines Gutes zu vergleichen, da der individuell ermittelte<br />

Wert die maximale Zahlungsbereitschaft darstellt,<br />

während Marktpreise grundsätzlich die minimale Zahlungsbereitschaft<br />

zum Ausdruck bringen.<br />

Elliott definiert die „Contingent Valuation“-Methode<br />

zusammenfassend wie folgt: „Economic technique that<br />

measures the value an individual places on a good or service;<br />

most frequently measured in terms of either willingness<br />

to pay (WTP) for a good or service rather than do<br />

without it or willingness to accept (WTA) payment to do<br />

without the good or service“. [5]<br />

Mit der Bestimmung des Wertes öffentlicher Güter<br />

beschäftigen sich Ökonomen seit mehr als einem halben<br />

Jahrhundert. Die „Contingent-Valuation“-Methode wurde<br />

in den 1960er Jahren zum ersten Mal zur Ermittlung von<br />

Umweltschäden angewandt. Nach der Weiterentwicklung<br />

durch die Nobelpreisträger Kenneth Arrow und Robert<br />

Solow Anfang der 1990er Jahre erlangte die Methode Anerkennung<br />

und wurde in den USA vor Gericht als Grundlage<br />

für Schadensbemessungen zugelassen. Sie wurde<br />

erfolgreich in vielen Branchen eingesetzt, beispielsweise<br />

im Umwelt- und Gesundheitsbereich [6]. Besondere Aufmerksamkeit<br />

erlangte die Methode nach dem Tankerunglück<br />

der Exxon Valdez vor der Küste Alaskas im Jahr


102 Fachbeiträge S. Graumann, <strong>MehrWert</strong> <strong>messen</strong> <strong>leicht</strong> <strong>gemacht</strong>!<br />

1989. Derzeit gibt es im Bereich “Contingent Valuation”<br />

7.500 Studien aus über 130 Ländern.<br />

Die British Library wandte diese Methode 2004 erstmalig<br />

auf eine Bibliothek an. Von dieser Studie inspiriert,<br />

führte <strong>TNS</strong> <strong>Infratest</strong> Business Intelligence im Jahr 2010<br />

eine vergleichbare Untersuchung für die Technische Informationsbibliothek<br />

(TIB) durch. 2011 wandte die ETH-<br />

Bibliothek der Eidgenössischen Technischen Hochschule<br />

Zürich gemeinsam mit <strong>TNS</strong> <strong>Infratest</strong> diese Methode<br />

an. Im Folgenden wird die Anwendung des Verfahrens<br />

am Beispiel der Technischen Informationsbibliothek erläutert.<br />

Die Basis einer jeden kontingenten Bewertung bildet<br />

ein sorgfältig ausgearbeiteter Fragebogen. Für die Anwendung<br />

der Contingent-Valuation-Methode gibt es keinen in<br />

jeder Einzelheit festgelegten Standardablauf. Allerdings<br />

basiert jede Befragung auf fünf Fragetypen, die Zugangskosten,<br />

Alternativkosten, Preiselastizität, Zahlungs- und<br />

Akzeptanzbereitschaft von Kompensationsleistungen bei<br />

den Befragten ermitteln (vgl. Abb. 3).<br />

Im Folgenden werden die wichtigsten Ergebnisse zu<br />

den Einzelfragen kurz dargestellt.<br />

Fragentyp Umsetzung im Fragebogen<br />

Investment in Access<br />

Investment in Use<br />

∑ Wie viel geben Sie (bzw. die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter Ihrer Organisation) durchschnittlich pro<br />

Monat aus? Bitte denken Sie beispielsweise an die<br />

Kosten für alle bestellten Dokumente, die Kosten für<br />

die Fernleihe usw.<br />

∑ Wie viel Zeit verbringen Sie (bzw. die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter ihrer Organisation) durchschnittlich im<br />

Monat mit der Benutzung der Dienstleistungen der<br />

TIB, beispielsweise mit dem Aufgeben von<br />

Bestellungen oder Literaturrecherchen?<br />

∑ Wie viele Dokumente bestellen Sie (bzw. Ihre<br />

Organisation) schätzungsweise pro Monat bei der TIB-<br />

Bibliothek über die Ausleihe und den<br />

Dokumentenlieferservice bzw. die Fernleihe?<br />

Cost of Alternatives ∑ Sie geben pro Monat X Euro (siehe erste Frage<br />

„Investment in Access“) aus. Welche zusätzlichen<br />

Kosten würden Ihnen pro Monat entstehen, wenn Sie<br />

die TIB nicht mehr in Anspruch nehmen könnten und<br />

Sie somit von anderen Anbietern abhängig wären?<br />

Price elasticity of<br />

demand<br />

Willingness to Pay<br />

(WTP)<br />

Willingness to Accept<br />

(WTA)<br />

<strong>TNS</strong> <strong>Infratest</strong> Business Intelligence<br />

∑ Stellen Sie sich bitte vor, dass sich die Preise für die<br />

Dienstleistungen der TIB um durchschnittlich 50%<br />

erhöhen. Welche Folgen hätte das voraussichtlich für<br />

Ihre Nutzung (bzw. die Ihrer Organisation)?<br />

∑ Die TIB wird zu einem großen Teil über öffentliche<br />

Gelder finanziert. Im unwahrscheinlichen Fall, dass<br />

diese Finanzierung nicht mehr zur Verfügung stehen<br />

würde, wie viel wären Sie maximal (bzw. Ihre<br />

Organisation) bereit, um den Fortbestand der<br />

Bibliothek zu gewährleisten?<br />

∑ Stellen Sie sich bitte vor, die öffentliche Hand beendet<br />

die Finanzierung der TIB und sie würde somit<br />

aufgelöst. Der Staat wäre aber bereit, Ihnen für Ihren<br />

Verlust eine monatliche Kompensation zu zahlen. Wie<br />

hoch müsste dieser Betrag mindestens sein, damit Sie<br />

dem zustimmen?<br />

Abb. 3: Die wichtigsten Fragentypen der Contingent Valuation.<br />

5 Fallbeispiel: Wie viel ist die TIB<br />

ihren Kunden in finanziellen<br />

Größen wert?<br />

Zunächst werden die Angaben der Befragten zu den Fragen<br />

herangezogen, wie viel Zeit und in welchem Umfang<br />

sie Dokumente („Investment in Use“) und monetäre Mittel<br />

(„Investment in Access“) investieren, um die Produkte<br />

und Dienste der TIB zu nutzen.<br />

Investment in Access und Investment in Use<br />

Die 663 Kunden, die an der Befragung teilnahmen, stellen<br />

einen repräsentativen Querschnitt aller Kunden der Technischen<br />

Informationsbibliothek dar. Sie wurden anfangs<br />

gebeten, ihre monatlichen Ausgaben für die TIB in Euro<br />

zu beziffern. Diese „Nullmessung” ermöglicht den Befragten,<br />

sich mit künftigen Szenarien realitätsnah auseinanderzusetzen.<br />

Ferner werden Fragen zur Nutzungsintensität („Investment<br />

in Use“) gestellt, um den Anteil der „Power-<br />

User“ von den Gelegenheitsnutzern zu unterscheiden.<br />

<strong>–</strong> 60 Prozent aller Nutzer der TIB bestellen monatlich<br />

zwischen einem und zehn Dokumenten. Aus der<br />

Privatwirtschaft kommen die intensivsten Nutzer.<br />

<strong>–</strong> Für 75 Prozent der Kunden ist der TIB-Service schnell<br />

nutzbar. Dies bedeutet, dass weniger als eine Stunde<br />

pro Tag für die Nutzung der TIB-Dienste aufgewendet<br />

wird. Gut ein Viertel der öffentlichen Einrichtungen<br />

wenden mehr als eine Stunde täglich auf.<br />

Die Fragen zu den gegenwärtigen Aufwendungen („Investment<br />

in Access“ oder „Investment in Use“) wurden<br />

zu Beginn der Befragung gestellt, weil sie von den Befragten<br />

<strong>leicht</strong> zu beantworten sind. Diese „Nullmessung“ legt<br />

die Basis für alle weiteren Fragen. Sie sind für die spätere<br />

Mehrwertberechnung unverzichtbar. Einige der späteren<br />

Fragen beziehen sich direkt auf diese Angaben. Sie ermöglichen<br />

den Befragten, sich mit den ihnen später vorgegebenen<br />

Szenarien realitätsnah auseinanderzusetzen.<br />

Cost of Alternatives<br />

Ausgehend von ihren gegenwärtigen Ausgaben wurden<br />

die Befragten anschließend gebeten, ihren Mehraufwand<br />

abzuschätzen, der in dem unwahrscheinlichen Fall auftreten<br />

würde, sollte die TIB nicht mehr existieren. Die Befragten<br />

nahmen die folgenden Einschätzungen vor (vgl.<br />

Abb. 4):


<strong>–</strong> Wenn die TIB nicht mehr bestehen sollte, wären<br />

57 Prozent der Kunden in ihrer Arbeit „etwas beeinträchtigt“.<br />

30 Prozent sähen ihre Arbeit als „stark<br />

beeinträchtigt“ an. 46 Prozent aller öffentlichen<br />

Einrichtungen wie Verwaltungen und Bibliotheken<br />

fühlten sich stark beeinträchtigt. Jede dritte Einrichtung<br />

der universitären und außeruniversitären<br />

Einrichtung sähe sich gleichfalls stark betroffen.<br />

13 Prozent der Befragten meinen, sie würden „gar<br />

nicht beeinträchtigt“ sein.<br />

<strong>–</strong> Alle Kundengruppen erwarten einen größeren zeitlichen<br />

Aufwand. 54 Prozent aller Befragten müssten<br />

ohne die TIB bis zu 25 Prozent mehr Arbeitszeit<br />

aufwenden und zusätzliche Kosten (ohne Personalkosten)<br />

in Kauf nehmen. 11 Prozent müssten bis zu<br />

50 Prozent mehr Arbeitszeit aufwenden und fünf<br />

Prozent sogar noch darüber hinaus. Die universitäre<br />

Forschung und Lehre würde sogar zu 64 Prozent<br />

einen höheren Arbeitsaufwand von bis zu 25 Prozent<br />

erwarten. 29 Prozent der Befragten erwartet keinen<br />

zusätzlichen Arbeitsaufwand.<br />

<strong>–</strong> Wenn die Leistungen der TIB nicht mehr zur Verfügung<br />

stünden, erwartet ein Drittel keine Änderung<br />

auf der Kostenseite. 42 Prozent der Befragten rechnen<br />

mit bis zu 25 Prozent Mehrkosten. 16 Prozent erwarten<br />

Kostensteigerungen zwischen 26 Prozent<br />

und 50 Prozent. Sechs Prozent der Befragten sehen<br />

mindestens eine Verdoppelung der Kosten voraus.<br />

Sieben Prozent rechnen mit einer Kostensteigerung<br />

zwischen 51 Prozent und 99 Prozent.<br />

Die Abfragen zu Beeinträchtigungsgrad, zeitlichem Arbeitsaufwand<br />

und Mehrkosten bereiten den Befragten<br />

auf monetäre Schätzungen vor. Sie ermöglichen dem Befragten<br />

mit einer höheren Wahrscheinlichkeit gut durch-<br />

Was passiert, wenn die TIB nicht mehr existieren würde?<br />

Wie stark wäre Ihre Arbeit beeinträchtigt, wenn Sie die TIB und deren<br />

Dienstleistungen nicht mehr nutzen könnten?<br />

Abb. 4: Investment in Access.<br />

S. Graumann, <strong>MehrWert</strong> <strong>messen</strong> <strong>leicht</strong> <strong>gemacht</strong>! Fachbeiträge 103<br />

dachte und ehrliche Antworten, wenn er sagen soll, wie<br />

viel er zu zahlen bereit wäre.<br />

Price Elasticity of Demand<br />

Die erste Frage, mit der die Befragten um eine monetäre<br />

Schätzung gebeten wurden, lautete: „Stellen Sie sich bitte<br />

vor, dass sich die Preise für die Dienstleistungen der TIB<br />

um durchschnittlich 50 Prozent erhöhen. Welche Folgen<br />

hätte das voraussichtlich für Ihre Nutzung (bzw. die Ihrer<br />

Organisation)?“<br />

<strong>–</strong> 45 Prozent erklärten, sie würden ihr Nutzerverhalten<br />

nicht ändern.<br />

<strong>–</strong> 23 Prozent verringerten ihre Nutzung um ein bis 25<br />

Prozent.<br />

<strong>–</strong> Bei 16 Prozent ginge die Nutzung zwischen 26 und 50<br />

Prozent zurück.<br />

<strong>–</strong> Bei zehn Prozent sänke die Nutzung um mehr als 50<br />

Prozent.<br />

<strong>–</strong> Sieben Prozent würden auf eine weitere Nutzung der<br />

TIB verzichten.<br />

Die weiteren öffentlichen Einrichtungen würden auf eine<br />

drastische Preiserhöhung am stärksten reagieren, nämlich<br />

mit einem Rückgang ihrer Nutzung um 62 Prozent<br />

(vgl. Abb. 5).<br />

Bedeutet dieses Ergebnis, dass die TIB ihre Preise um<br />

50 Prozent erhöhen könnte, ohne wirtschaftlichen Schaden<br />

zu nehmen? Nein! Das belegen die weiteren Auskünfte<br />

der Befragten zu Fragen nach der eigenen Zahlungsbereitschaft.<br />

Auch in der Fachliteratur wird argumentiert, dass<br />

wahre Präferenzen nur dann festgestellt werden, wenn<br />

die Befragten glauben, dass sie den von ihnen genannten<br />

Betrag aus der eigenen Tasche zahlen müssen [7].<br />

Folgen einer Preiserhöhung um 50% (Price Elasticity)<br />

45 Prozent würden ihr Nutzerverhalten nicht ändern, auch wenn die<br />

TIB ihre Preise se drastisch erhöhte. erhöhte.<br />

Gesamt<br />

Privatwirtschaft<br />

Universitäre Forschung ung und<br />

Lehre<br />

Außeruniversitäre Forschung orschung<br />

Öffentliche Einrichtung ung (z.B.<br />

Verwaltung, Bibliothek, ek, etc.)<br />

Sonstiges<br />

Frage: Stellen Sie sich bitte vor, ddass sich i h die di Preise P i für f die di Serviceangebote S i b t dder TIB um ddurchschnittlich h h ittli h 50% erhöhen. h h Welche W l h FFolgen l hhätte tt ddas<br />

voraussichtlich für die Nutzung der TIB durch Ihre Organisation/Sie?<br />

Alle Befragte, n=663<br />

Abb. 5: Die Folgen einer Preiserhöhung.


104 Fachbeiträge S. Graumann, <strong>MehrWert</strong> <strong>messen</strong> <strong>leicht</strong> <strong>gemacht</strong>!<br />

Willingness to Pay<br />

Zur Ermittlung der Zahlungsbereitschaft der Befragten<br />

lassen sich unterschiedliche Fragetechniken [8] einsetzen.<br />

In dieser Umfrage wurde die prinzipielle Zuzahlungsbereitschaft<br />

zu den bisherigen Ausgaben (vgl. „Investment<br />

in Access“) über die folgende Frage ermittelt: „Die<br />

TIB wird zum großen Teil über öffentliche Gelder finanziert.<br />

In dem unwahrscheinlichen Fall, dass diese Finanzierung<br />

nicht mehr zur Verfügung stehen würde, wäre<br />

Ihre Organisation bzw. wären Sie bereit, zusätzlich zu den<br />

bisherigen Ausgaben einen bestimmten Betrag zu zahlen,<br />

um den Fortbestand der TIB zu gewährleisten?“<br />

<strong>–</strong> Eine regelmäßige direkte Finanzierung der TIB durch<br />

die eigene Einrichtung können sich 19 Prozent aller<br />

Befragten vorstellen. Dies gilt für die Befragten<br />

sowohl aus der Privatwirtschaft als auch aus der universitären<br />

Forschung und Lehre. Befragte aus der außeruniversitären<br />

Forschung sind zu 14 Prozent, aus<br />

weiteren öffentlichen Einrichtungen zu 13 Prozent zu<br />

höheren Zahlungen bereit. Ein Viertel der Befragten<br />

kann sich solches nicht vorstellen (vgl. Abb. 6).<br />

Den Befragten wurde proaktiv zu dieser Frage mitgeteilt,<br />

dass sie lediglich helfen sollte, den Wert der TIB zu beurteilen.<br />

Man habe keineswegs davon auszugehen, dass die<br />

Finanzierungsgrundlage der Bibliothek in Gefahr sei oder<br />

Preiserhöhungen beabsichtigt seien.<br />

In der vorherigen „Open-ended direct“-Frage wurden<br />

keine Geldbeträge genannt und so eine Beeinflussung der<br />

Befragten vermieden. Obgleich die Frage auf den ersten<br />

Blick einfach erscheint, zeigen sich Befragte häufig von<br />

ihnen überfordert und verunsichert. Auch in dieser Untersuchung<br />

beantworten 56 Prozent aller Befragten (!) die<br />

Frage nach einer zusätzlichen Zahlungsbereitschaft mit<br />

„Weiß nicht“.<br />

Möglicher Eigenbeitrag zum Fortbestand der TIB (WTP)<br />

Eine regelmäßige Finanzierung der TIB durch die eigene Einrichtung<br />

können sich nur 19 Prozent der Befragten vorstellen.<br />

Gesamt<br />

Privatwirtschaft<br />

Universitäre Forschung und<br />

Lehre<br />

Außeruniversitäre Forschung<br />

Öffentliche Einrichtung (z.B.<br />

Verwaltung, Bibliothek, usw.)<br />

Sonstiges<br />

Frage: In dem unwahrscheinlichen Fall, dass öffentliche Gelder G ld zur Fi Finanzierung i dder TIB nicht i ht mehr h zur Verfügung V fü stehen t h würden, üd wären ä Sie/ihre Si /ih<br />

Organisation bereit, zusätzlich zu den bisherigen Ausgaben einen bestimmten Betrag zu bezahlen, um den Fortbestand der TIB zu gewährleisten?<br />

Alle Befragte, n=663<br />

Abb. 6: Willingness to Pay.<br />

Die in offenen Fragen angegebene Zahlungsbereitschaft<br />

wird unterschätzt, und liegt damit zu niedrig.<br />

Deshalb wurde eine „Bidding game“-Frage mit Auktionscharakter<br />

und konkreten Zahlungsvorschlägen nachgeschoben<br />

(„Dichotomous choice“ oder „Take it or leave it“).<br />

Die Frage lautet: „Das heißt also, dass Ihre Organisation<br />

bzw. Sie nicht bereit wäre(n), zusätzlich zu den bisherigen<br />

Ausgaben beispielsweise zehn Prozent mehr für den<br />

Fortbestand der TIB und deren Dienstleistungen zu bezahlen?“<br />

<strong>–</strong> Auf diese Frage erklären sich weitere 23 Prozent der<br />

Befragten zusätzlich zu den 19 Prozent Befragten in<br />

der Vorgängerfrage bereit, zusätzliche Zahlungen in<br />

der vorgegebenen Höhe leisten zu wollen. Bei der<br />

Privatwirtschaft ist die Zahlungsbereitschaft mit<br />

29 Prozent am höchsten, bei den öffentlichen Forschungseinrichtungen<br />

mit 15 Prozent am niedrigsten.<br />

<strong>–</strong> Die Kunden, die diese Frage mit „Nein“ (23 %) oder<br />

„Weiß nicht“ (54%) beantworteten, wurden um eine<br />

Begründung ihrer Antwort gebeten. 42 Prozent geben<br />

an, keine Budgetverantwortung zu haben. 36 Prozent<br />

sind der Ansicht, dass die Angebote der TIB nicht<br />

teurer werden sollten. 32 Prozent bestehen darauf,<br />

dass die TIB ausschließlich mit öffentlichen Fördergeldern<br />

finanziert werden solle. 23 Prozent geben an,<br />

dass die TIB zwar wertvoll sei, aber man sich nicht<br />

leisten könne, zehn Prozent mehr im Monat zu entrichten.<br />

Für zwölf Prozent wäre eine Preiserhöhung<br />

von zehn Prozent nicht gerechtfertigt.<br />

In der Folge wurden alle Befragten in einer „Open-ended<br />

direct“-Frage um Auskunft gebeten, wie viel sie maximal<br />

bereit wären zu zahlen. Die Frage lautete: „Ihre Organisation<br />

bzw. Sie geben derzeit X Euro (Individualwert wird<br />

je Befragtem aus der Frage nach den derzeitigen „Investment<br />

in Access“-Ausgaben eingesetzt) pro Monat für die<br />

Leistungen der TIB aus. Wie viel Prozent wären Sie höchstens<br />

bereit, mehr zu bezahlen, um den Fortbestand der<br />

TIB zu gewährleisten?“<br />

<strong>–</strong> Hierauf antworteten die Befragten im Durchschnitt,<br />

sie seien bereit, 24 Prozent mehr zu zahlen. 50<br />

Prozent beantworteten die Frage nicht. 24 Prozent<br />

können sich bis zu zehn Prozent höhere Ausgaben<br />

vorstellen, neun Prozent bis zu 20 Prozent mehr. Vier<br />

Prozent sind zu Mehrausgaben bis zu 30 Prozent<br />

bereit, 0,2 Prozent bis zu 40 Prozent, 3,8 Prozent<br />

bis zu 50 Prozent, 0,2 Prozent bis zu 80 Prozent und<br />

2,8 Prozent bis zu 81 Prozent und mehr. Sieben Prozent<br />

lehnen ab, mehr zu entrichten.


In einer „Follow-up“-Frage wurden die Befragten gebeten<br />

zu begründen, warum sie nicht mehr zu zahlen bereit<br />

seien.<br />

<strong>–</strong> Ein Viertel der Befragten TIB-Kunden gibt an, dass<br />

sie nicht entscheidungsbefugt seien. 15 Prozent<br />

führen an, dass in ihrer Einrichtung gespart werden<br />

müsse. Ein Viertel hält die gegenwärtigen Preise der<br />

TIB für ange<strong>messen</strong>. Acht Prozent weisen darauf hin,<br />

dass die Konkurrenz in diesem Fall preisgünstiger<br />

sei.<br />

Auf die zusätzliche „Follow-up“-Frage: „Nachdem Sie die<br />

Gründe für Ihre Angabe überlegt haben, bleiben Sie dabei<br />

oder möchten Sie noch einmal korrigieren?“ ergaben sich<br />

an zentralen Resultaten:<br />

<strong>–</strong> 94 Prozent der Befragten bleiben bei den <strong>gemacht</strong>en<br />

Angaben. 1,7 Prozent wollen nicht ein weiteres<br />

Mal korrigieren. Vier Prozent korrigieren sich. Ein<br />

Prozent ist bereit, zwischen elf und 20 Prozent und<br />

ein weiteres Prozent sieht sich sogar in der Lage bis<br />

zu 81 Prozent und mehr zu bezahlen.<br />

Willingness to Accept<br />

Abschließend wurden die Kunden mit der hypothetischen<br />

Situation konfrontiert, dass die Öffentliche Hand die Finanzierung<br />

der TIB beende, der deutsche Staat jedoch bereit<br />

sei, den bisherigen Kunden eine monatliche Kompensationssumme<br />

zu zahlen („Willingness to Accept“).<br />

<strong>–</strong> 2,6 Prozent der Befragten möchten keine Kompensationszahlung<br />

erhalten. Die anderen Befragten<br />

würden durchschnittlich 427 Euro pro Monat als<br />

Kompensation für die Auflösung der TIB verlangen.<br />

Dabei reichen die verlangten Zahlungen von 174 Euro<br />

für die Privatwirtschaft über 367 Euro für die außeruniversitäre<br />

Forschung und Lehre und 559 Euro für<br />

die universitäre Forschung und Lehre bis zu 828 Euro<br />

für die weiteren öffentlichen Einrichtungen.<br />

Auch in dieser Umfrage übersteigen die geforderten Kompensationszahlungen<br />

die gegenwärtigen durchschnittlichen<br />

Ausgaben und die Bereitschaft aller Befragten, mehr<br />

als bisher zu bezahlen. So liegt die geforderte Kompensationszahlung<br />

fast vier Mal höher als die gegenwärtigen<br />

Ausgaben und dreieinhalb Mal höher als die durchschnittliche<br />

zusätzliche Zahlungsbereitschaft. Andere<br />

Studien kommen zu ähnlichen Ergebnissen. [9]. Das ist<br />

auch eine Bestätigung der „Prospekttheorie“, [10] nach<br />

der Individuen eine höhere Kompensation für eine Verschlechterung<br />

erwarten als sie für eine Verbesserung zu<br />

zahlen bereit sind [11].<br />

S. Graumann, <strong>MehrWert</strong> <strong>messen</strong> <strong>leicht</strong> <strong>gemacht</strong>! Fachbeiträge 105<br />

6 Die Berechnungsmethode<br />

des Mehrwertes der TIB<br />

Aus den unter Punkt 5 dargestellten Antworten wird der<br />

„Individualwert“ berechnet. Das ist der maximale Geldbetrag,<br />

den ein Befragter bereit wäre, für die Inanspruchnahme<br />

der TIB-Dienste zu zahlen. In einem weiteren<br />

Schritt werden Individualwerte und öffentlicher Förderbetrag<br />

zueinander in Beziehung gesetzt. Es ergibt sich ein<br />

Faktor, der dazu genutzt wird, den volkswirtschaftlichen<br />

Wert der TIB in vier Berechnungsschritten zu ermitteln.<br />

Diese werden im Folgenden dargestellt:<br />

Berechnungsschritt 1: Direkte Berechnung<br />

<strong>–</strong> Im ersten Berechnungsschritt werden die Angaben<br />

aus den Fragen, die konkrete Geldwerte ermitteln<br />

(„Investment in Access“, „Costs of Alternatives“,<br />

„Willingness to Pay“ und „Willingness to Accept“)<br />

direkt berechnet, indem die Ergebnisse der vier Fragen<br />

für jeden Befragten zu einem individuell unterschiedlichen<br />

Betrag in Euro verrechnet werden.<br />

<strong>–</strong> Zusätzlich werden die Angaben zur Nutzungsintensität<br />

(„Investment in Use“) hinzugezogen, um die<br />

Angaben der „Power-User“ und die der Gelegenheitsnutzer<br />

unterschiedlich zu gewichten.<br />

Berechnungsschritt 2: Überprüfung<br />

durch Regressionsmodelle<br />

Über den Einsatz von Regressionsmodellen wird geprüft,<br />

ob ein Vergleich mit Referenzmessungen zum gleichen<br />

Ergebnis kommt bzw. sich Unterschiede in den individuellen<br />

Zahlungsbereitschaften ergeben. Gegebenenfalls<br />

werden die Ergebnisse korrigiert.<br />

<strong>–</strong> Der in Berechnungsschritt 1 gewonnene Individualwert<br />

wird für jeden Befragten mit Hilfe von Regressionsanalysen<br />

überprüft. So wird sichergestellt, dass<br />

plausible Ergebnisse gewonnen werden. Dazu werden<br />

die Ergebnisse zur „Price Elasticity of Demand“,<br />

zum Ausmaß des Beeinträchtigungsgrads bei Wegfall<br />

der TIB („Costs of Alternatives“) und zu den Rückfragen<br />

zur Zahlungs- bzw. Zuzahlungsbereitschaft<br />

(„Willingness to Pay“) herangezogen. Daraus ergibt<br />

sich ein korrigierter Individualwert je Befragten<br />

in Euro.<br />

<strong>–</strong> Der erste Näherungswert aus dem Berechnungsschritt<br />

1 und der durch die Regressionsanalysen<br />

korrigierte Individualwert aus Berechnungsschritt<br />

2 werden miteinander verglichen. Wie sich in der


106 Fachbeiträge S. Graumann, <strong>MehrWert</strong> <strong>messen</strong> <strong>leicht</strong> <strong>gemacht</strong>!<br />

Umfrage gezeigt hat, nimmt die Zahlungsbereitschaft<br />

im Verlauf einer wachsenden Beschäftigung mit dem<br />

Thema zu. So haben 237 Befragte ihre Zahlungsbereitschaft<br />

nach der ersten Nachfrage und 137 nach<br />

der zweiten Nachfrage nach oben korrigiert. Allerdings<br />

bleiben die Zunahmen geringfügig. Mit der<br />

Einbeziehung dieser Korrekturen durch die Befragten<br />

verfügen wir nunmehr über einen realitätsnäheren<br />

Individualwert pro Befragten.<br />

Berechnungsschritt 3: Kosten-Nutzen-Faktor,<br />

Wertermittlung je Befragten<br />

<strong>–</strong> Das Verhältnis des korrigierten Individualwerts zum<br />

Pro-Kopf-Budget der TIB ergibt einen Faktor je Befragtem.<br />

Diese Werte werden zu einem Gesamtfaktor<br />

aggregiert.<br />

Berechnungsschritt 4: Ermittlung des<br />

volkswirtschaftlichen Wertes<br />

<strong>–</strong> Der öffentliche Förderbetrag wird mit dem Gesamtfaktor<br />

multipliziert. So ergibt sich der volkswirtschaftliche<br />

Wert der Technischen Informationsbibliothek<br />

in Euro.<br />

Als bund- und ländergeförderte Einrichtung erhält die TIB<br />

jährlich rund 23 Millionen Euro. Die Studie belegt, dass<br />

die TIB für den Forschungs- und Wissenschaftsstandort<br />

Deutschland unverzichtbar ist. Sie erwirtschaftet ein<br />

Mehrfaches dessen, was in sie investiert wird. Die Ergebnisse<br />

der Studie lauten im Einzelnen (vgl. Abb. 7):<br />

<strong>–</strong> Aus jedem Euro öffentlicher Finanzierung, der in die<br />

TIB investiert wird, generiert die Bibliothek 3,80 Euro<br />

Mehrwert. Damit schafft sie für ihre Kunden einen<br />

3,8 Mal höheren Nutzen als sie kostet.<br />

<strong>–</strong> Aus 23 Millionen Euro jährlicher Förderung erwirtschaftet<br />

die TIB 87 Millionen Euro für die deutsche<br />

Informationswirtschaft und Wissensgesellschaft.<br />

<strong>–</strong> Würde die öffentliche Finanzierung der Technischen<br />

Informationsbibliothek beendet, entstünde dem<br />

Wissenschaftsstandort Deutschland ein Schaden<br />

in Höhe von mindestens 64 Millionen Euro<br />

[12<strong>–</strong>14].<br />

Zum Vergleich: Die British Library hat in ihrer Studie von<br />

2004 einen Kosten-Nutzen-Faktor von 4,4 errechnet. Dieser<br />

etwas höhere Wert ist mit der herausragenden Stellung<br />

der British Library im Vereinigten Königreich zu erklären.<br />

Der Wert der Bibliothek wurde von den befragten Personen<br />

auf 363 Millionen Pfund geschätzt.<br />

Der volkswirtschaftliche Nutzen der TIB<br />

Die TIB erzeugt bei ihren Kunden, ge<strong>messen</strong> an ihren Kosten, einen<br />

3,8 mal höheren Mehrwert<br />

<strong>TNS</strong> <strong>Infratest</strong> Business Intelligence<br />

Im Jahr 2005 wurde eine Studie zur ökonomischen<br />

Wertschöpfung öffentlicher Bibliotheken in Berlin-Mitte<br />

durchgeführt [15]. Für die öffentlichen Bibliotheken ergab<br />

sich ein Kosten-Nutzen-Faktor von 1 : 3,2.<br />

7 Ausblick<br />

87 Mio €<br />

Gesamtwert<br />

Abb. 7: Der Mehrwert der TIB.<br />

23 Mio €<br />

Öffentliche<br />

Investitionen<br />

Kosten-<br />

Nutzen<br />

Faktor<br />

3,8 : 1<br />

Die „Contingent-Valuation“-Methode hat sich als Verfahren<br />

erwiesen, das auch im Bereich wissenschaftlicher Bibliotheken<br />

zu zuverlässigen Ergebnissen führt. Es ist nicht<br />

nachvollziehbar, warum dieses Verfahren zum Leistungsnachweis<br />

in deutschen Informationseinrichtungen und<br />

Bibliotheken weiter ein Schattendasein fristen soll.<br />

Betrachtet man die Nachteile des „Contingent<br />

Valuation“-Verfahrens so haften ihm Probleme an, die<br />

man auch aus herkömmlichen Befragungen kennt. So<br />

können die Frageformulierung, das Set-up eines für den<br />

Befragten verständlichen und nachvollziehbaren Szenarios,<br />

die Abfolge der Frage im Fragebogen aber auch die<br />

Auswertung und die Validität sowie die Überprüfung ihrer<br />

Reliabilität eine Reihe von Problemen darstellen. Hinzu<br />

kommt laut Hausman und Diamond [16] das hypothetische<br />

Marktszenario. Professionelle Marktforscher können<br />

damit umgehen und die Einflüsse auf ein Mindestmaß reduzieren.<br />

Der besondere Vorteil der „Contingent-Valuation“-<br />

Methode liegt nach der Erfahrung von <strong>TNS</strong> <strong>Infratest</strong> in<br />

der Vielseitigkeit ihrer Anwendungsmöglichkeiten. Sie<br />

kann an beliebige Szenarien angepasst werden. Auch ist<br />

sie nicht nur zur Bewertung öffentlicher Güter einsetzbar.<br />

Ein weiteres mögliches Anwendungsfeld sind kontingente<br />

Studien für unternehmensinterne Informationszentren,


Service-Center wie beispielsweise Marketingabteilungen<br />

oder andere subventionierte Einrichtungen und Non-Profit-Organisationen.<br />

Bevor Budgets gekürzt, Mitarbeiter eingespart und die<br />

Ergebnisse qualitativer Evaluierungen beim Nennwert genommen,<br />

sollte an die Potenziale von „Contingent Valuation“<br />

gedacht werden.<br />

<strong>TNS</strong> <strong>Infratest</strong> wird sich dieses Verfahren in Zukunft<br />

weiter annehmen, unter anderem mit der Entwicklung<br />

eines Multi-Client-Ansatzes für Einrichtungen mit schmalem<br />

Budget.<br />

“You must value yourself in today’s economy. If you<br />

don’t, you have no value!” [17]<br />

Literatur<br />

[1] Dürring, Patricia: Ökonomischer Mehrwert von Bibliotheken,<br />

aufgezeigt anhand ausgewählter Dienste der Zentral- und<br />

Hochschulbibliothek Luzern. Churer Schriften zur Informationswissenschaft.<br />

Schrift 43. Chur, 2011. Download unter:<br />

http://www.fh-htwchur.ch/uploads/media/CSI_43_Duerring_01.pdf<br />

[2] Mitchell, R.C., Carson, R.T.: Using Surveys to Value Public<br />

Goods. The Contingent Valuation Method.Washington: Resources<br />

for the Future. S. 55<strong>–</strong>58, 1989. Download unter: http://www.<br />

econ.ucsd.edu/~rcarson/papers/UsingSurveysToValuePublic-<br />

Goods.pdf<br />

[3] Poll, Roswitha: Kann man die „Wirkung“ von Bibliotheken<br />

<strong>messen</strong>? In: Benkert, H. et al. (Hrsg.): Die Bibliothek zwischen<br />

Autor und Leser. In: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie.<br />

Sonderheft 84, S. 361, 2003.<br />

[4] Aabo, Svanhild: “Libraries <strong>–</strong> A voyage of discovery”. In: World<br />

Library and Information Congress. 71 th IFLA General Conference<br />

and Council, 14. 8.<strong>–</strong>18. 8. 2005, Oslo, Norwegen, S. 3. 13.<br />

Juni 2005. http://archive.ifla.org/IV/ifla71/papers/119e-Aabo.<br />

pdf [24. 2. 2012]<br />

[5] Elliott, Donald S. et al: Measuring your library’s value. Chicago:<br />

American Library Association. S. 175, 2007.<br />

[6] Arrow, Solow, et al: Report of the National Oceanic Atmospheric<br />

Administration (NOAA)- Panel on Contingent Valuation.<br />

Federal Register 58.Washington, 1993.<br />

[7] Mitchell, R.C., Carson, R.T.: Using Surveys to Value Public<br />

Goods. The Contingent Valuation Method. Washington: Resources<br />

for the Future, 1989.<br />

[8] Bateman, I. J., Carson, R.T., Day, B., Hanemann, M., Henley,<br />

N., Hett, T., Jones-Lee, M., Loomes, G., Mourato, S., Ozdemiroglu,<br />

E., Pearce, D.W., Sugden, R., Wanson, J.: Economic<br />

Valuation with Stated Preference Techniques? A Manual.<br />

Cheltenham.S. 138<strong>–</strong>142, 2002.<br />

[9] Perman, R., Ma, Y., McGilvray, J., Common, M: Natural<br />

Resource and Environmental Economics. 3. Auflage. Harlow,<br />

2003.<br />

[10] Kahnemann, D.; Tversky, A.: Prospect theory: An analysis of<br />

decision under risk. In: Econometrica, Vol, 47, No. 2, S. 263<strong>–</strong>291,<br />

1979.<br />

S. Graumann, <strong>MehrWert</strong> <strong>messen</strong> <strong>leicht</strong> <strong>gemacht</strong>! Fachbeiträge 107<br />

[11] Mitchell, R.C., Carson, R.T.: Using Surveys to Value Public<br />

Goods. The Contingent Valuation Method.Washington: Resources<br />

for the Future. S 35, 1989.<br />

[12] Technische Informationsbibliothek (TIB), Hrsg.: Die TIB <strong>–</strong> Zukunft<br />

mit <strong>MehrWert</strong>. Redaktion: Technische Informationsbibliothek<br />

und <strong>TNS</strong> <strong>Infratest</strong>, Business Intelligence. TIB, 2010.<br />

Download unter: http://www.tns-infratest.com/Business_Intelligence/TIB.asp<br />

[13] German National Library of Science & Technology (TIB), Publisher:<br />

The TIB <strong>–</strong> A Future with Added Value. Editorial Office:<br />

TIB & <strong>TNS</strong> <strong>Infratest</strong>, Business Intelligence. TIB, 2010. Free<br />

download at: http://www.tnsglobal.com/_assets/files/tns_germany_library.pdf<br />

[14] Technische Informationsbibliothek (TIB), Hrsg.: Die TIB <strong>–</strong> Zukunft<br />

mit <strong>MehrWert</strong>. Welche Strategien muss die TIB verfolgen,<br />

um zukunftsfähig zu bleiben? Autor: Willi Bredemeier, Institute<br />

for Information Economics. Ergebnisse aus 22 Interviews mit<br />

Entscheidungsträgern und Multiplikatoren 2011. Download<br />

unter: http://www.tib-hannover.de/fileadmin/presse/tib-studie-2011.pdf<br />

[15] Blanck, Sandra: Wert- und Wirkungsmessung in Bibliotheken.<br />

In: Fuhlrott, Rolf et al. (Hrsg.): Neues für Bibliotheken, Neues<br />

in Bibliotheken (S. 5<strong>–</strong>105). B.I.T. online <strong>–</strong> Innovativ, Bd. 12.<br />

Wiesbaden, 2006.<br />

[16] Diamond, P.A., Hausman, J.A.: On contingent valuation measurement<br />

of nonuse values. In: HAUSMAN, J.A.: Contingent<br />

Valuation <strong>–</strong> A critical assessment. Amsterdam. S. 3<strong>–</strong>39, 1993.<br />

[17] Lynch, Tim: Overview of Valuation Tools and Methods. In:<br />

Americans for Libraries Council (Hrsg.): Worth Their Weight.<br />

An Assessment of the Evolving Field of Library Valuation. S. 13,<br />

ALC, 2007.<br />

Eingereicht am 1. März 2012, angenommen am 7. März 2012.<br />

Dr. Sabine Graumann<br />

<strong>TNS</strong> <strong>Infratest</strong><br />

Business Intelligence<br />

Landsberger Straße 284<br />

80687 München<br />

Telefon 089 5600-1221<br />

Telefax 089 54670372<br />

Sabine.graumann@tns-infratest.com<br />

http://www.tns-infratest.com/Business_<br />

Intelligence/Business_Intelligence.asp<br />

Seit 1980 bei <strong>TNS</strong> <strong>Infratest</strong> Forschung GmbH als Senior Director für<br />

Sekundärmarktforschung tätig.<br />

<strong>–</strong> Durchführung von Befragungen für Bibliotheken,<br />

Fachinformationszentren und unternehmensinterne<br />

Informationsvermittlungsstellen. Beispiele für Kunden sind<br />

die Technische Informationsbibliothek (Hannover), die ETH-<br />

Bibliothek Zürich, das Bundesministerium für Wirtschaft und<br />

Technologie sowie die Europäische Union.

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