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Festkörperphysik II - Technische Universität Wien

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26 KAPITEL 2. MATERIALIEN DER AKTUELLEN FORSCHUNG<br />

Armsesselstruktur<br />

Zickzackstruktur<br />

Chirale<br />

Struktur<br />

Abbildung 2.23: Graphit und verschiedene Arten von Kohlenstoff-Nanoröhrchen [C. Strunk,<br />

Physik in unserer Zeit 36 (2005) 176; nach Chemie in unserer Zeit 39 (2005) 17 ].<br />

nisch kaum beansprucht werden. Heute kennt man auch Materialien mit besonders großem<br />

Ausdehnungskoeffizienten (z.B. fcc Eisen); in diesem Fall spricht man vom anti-Invar-Effekt.<br />

Der Invar-Effekt tritt auf, wenn der normale positive Beitrag zur thermischen Ausdehnung,<br />

der von den thermischen Anregungen der Gitterschwingungen (Phononen) herrührt, gerade<br />

duch einen negativen Beitrag kompensiert wird. Da alle Invar-Materialien magnetisch<br />

sind, liegt es nahe, dass die magnetische Ordnung an diesem Effekt beteiligt ist. Dies umsomehr,<br />

als es oberhalb der Curie-Temperatur keinen Invar-Effekt gibt. Da der Invar-Effekt<br />

kein isoliertes Phänomen ist, sondern in einer großen Anzahl von Legierungen, jedoch immer<br />

bei bestimmter Zusammensetzung, gefunden wird, muß der entsprechende Machanismus ein<br />

fundamentaler sein. Invar-Verhalten tritt sowohl in Systemen mit itineranten magnetischen<br />

Momenten (z.B. Fe und seinen Legierungen), als auch in solchen mit lokalisierten Momenten<br />

(Legierungen, die Selten-Erd-Atome enthalten) auf. Als mögliche Anregungen werden<br />

derzeit Magnonen und Spinfluktuationen (Abschnitte 4.1.4/4.2.2 und 4.1.5) diskutiert. Man<br />

kann zeigen, dass diese Anregungen unter bestimmten Umständen stark an das Volumen<br />

koppeln und somit die Temperaturabhängigkeit der Magnetostriktion (Volumenänderung<br />

im Magnetfeld) steuern.<br />

2.5.2 Die Verbindung YbGaGe<br />

Für das Invar-Verhalten der Verbindung YbGaGe wird ein anderer Mechanismus verantwortlich<br />

gemacht. Messungen der magnetischen Suszeptibilität zeigen (Abb.2.26), dass das effek-

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