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Festkörperphysik II - Technische Universität Wien

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24 KAPITEL 2. MATERIALIEN DER AKTUELLEN FORSCHUNG<br />

Abbildung 2.21: Schematische Kristallstruktur von SrCuO2. Schraffiert: Sr, schwarz: Cu,<br />

weiss: O [Motoyama et al., Phys. Rev. Lett. 76 (1996) 3212].<br />

in denen der elektronische Transport durch eine einzige metallische Nanoröhre dominiert<br />

wird.<br />

Abbildung 2.24 zeigt die Ergebnisse eines Tunnelexperiments an einem solchen Bündel,<br />

das auf zwei Metallkontakte gelegt wurde (Skizze in Abb.2.24). Die differentielle Leitfähigkeit<br />

dI/dV wurde bei verschiedenen Temperaturen als Funktion der Spannung zwischen den Kontakten<br />

gemessen. Bei kleinen Spannungen ist dI/dV konstant. Dieses ohmsche Verhalten wird<br />

in Tunnelexperimenten zwischen zwei normalen Metallen beobachtet. Wie das lineare Verhalten<br />

in doppelt-logarithmischer Darstellung zeigt, steigt bei höheren Spannungen dI/dV aber<br />

nach einem Potenzgesetz dI/dV ∼ V α an. Zudem fallen die Messkurven bei verschiedenen<br />

Temperaturen in einer Auftragung (dI/dV )/T α gegen eV/(kBT) auf eine universelle Kurve<br />

(Hauptteil von Abb.2.24). Beides ist im Einklang mit der Theorie der Luttinger-Flüssigkeit.<br />

In einer Luttinger-Flüssigkeit zieht die Bewegung eines Elektrons eine wellenförmige Anregung<br />

des gesamten Elektronensystems, eine sog. Plasmaschwingung nach sich. Die Quanten<br />

dieser Schwingung sind die Plasmonen. Während eine Tunnelbarriere von einzelnen Elektronen<br />

passiert (durchtunnelt) werden kann, ist sie für Plasmonen undurchlässig. Die Injektion<br />

eines einzelnen Elektrons in eine Luttinger-Flüssigkeit kostet Energie, da das zusätzliche<br />

Elektron in der Luttinger-Flüssigkeit nicht stabil ist und in Plasmonen zerfallen muss. Die<br />

Energie, die zur Anregung dieser Plasmonen nötig ist, wird von der Spannungsquelle geliefert<br />

und führt zu dem experimentell beobachteten Potenzgesetz.

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