Festkörperphysik II - Technische Universität Wien
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22 KAPITEL 2. MATERIALIEN DER AKTUELLEN FORSCHUNG<br />
Abbildung 2.19: Oben links: Graphene auf SiO2, Aufnahme mit optischem Mikroskop. Unten<br />
links: Freistehendes Graphen, Aufnahme mit Transmissions-Elektronenmikroskop. Die<br />
jeweilige Bandstruktur ist rechts gezeigt. Freistehendes Graphen ist ein Halbmetall mit konischer<br />
Dispersion. Freistehendes Graphen ist ein Halbleiter mit endlicher Energielücke [Castro<br />
Neto, Physics 2 (2009) 30].<br />
2.4.2 Das Kuprat SrCuO2<br />
Die Struktur von SrCuO2 ist in Abb.2.21 dargestellt. Jedes Cu-Atom ist von vier in einer<br />
Ebene liegenden O-Atomen umgeben. Diese sog. CuO4-Plaketten sind über gemeinsame<br />
Kanten so angeordnet, dass sich entlang der c-Achse zickzackförmige CuO2-Ketten ergeben.<br />
Die Wechselwirkung zwischen Cu 2+ -Ionen entlang dieser Ketten ist wesentlich stärker<br />
als jene zwischen den Ketten, was zu quasi-eindimensionalem Verhalten führt. Die Spins<br />
der Cu 2+ -Ionen ordnen in einem weiten Temperaturbereich antiferromagnetisch. Ein stark<br />
vereinfachtes Modell für SrCuO2 ist ein System aus voneinander unabhängigen antiferromagnetischen<br />
Ketten aus Elektronen mit Spin 1/2. Wenn ein Elektron aus einer solchen Kette<br />
entfernt wird, werden gemäß der Luttinger-Theorie zwei Anregungen erzeugt, ein Holon<br />
(trägt die Ladung des Elektrons bzw. Lochs) und ein Spinon (trägt den Spin des Elektrons<br />
bzw. Lochs) (vgl. Abschnitt 4.1.7).<br />
Experimentell können Anregungen, bei denen ein Elektron entfernt wird, mit Photoemissionsspektroskopie<br />
untersucht werden. In Abb.2.22 sind ARPES (angle-resolved photoemission<br />
spectroscopy)-Spektren für verschienede k-Positionen entlang der Kettenrichtung<br />
von SrCuO2 gezeigt. Mit Hilfe von Modellrechnungen im Rahmen des sog. t − J-Modells (t