02.03.2013 Aufrufe

Festkörperphysik II - Technische Universität Wien

Festkörperphysik II - Technische Universität Wien

Festkörperphysik II - Technische Universität Wien

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

20 KAPITEL 2. MATERIALIEN DER AKTUELLEN FORSCHUNG<br />

Abbildung 2.17: Phasendiagramm von CeCu2(Si1−xGex)2 in der Temperatur-Druck-Ebene<br />

[Yuan et al., Science 302 (2003) 2104].<br />

Ce wird itinerant). Damit Supraleitung durch den Austausch kritischer Valenzfluktuationen<br />

als Paarungsmechanismus in Frage kommt, müsste der Valenzübergang bei T = 0 ein<br />

quantenkritischer Punkt und somit ein kontinuierlicher Übergang sein. Im Allgemeinen sind<br />

Valenzübergänge allerdings Phasenübergänge erster Ordnung. Daher müsste es sich hier um<br />

einen quantenkritischen Endpunkt (vgl. Abschnitt 2.2.3) handeln.<br />

Unkonventionelle Supraleitung tritt noch in weiteren Materialklassen, wie z.B. in Einfach-<br />

Lagen-Perovskit-Ruthenaten (z.B. Sr2RuO4) und in quasi-zweidimensionalen organischen<br />

Leitern (z.B. BEDT-TTF) auf. Es handelt sich also um ein relativ weit verbreitetes<br />

Phänomen. Ob die 2008 mit La(O1−xFx)FeAs (x = 0.05 − 0.12) entdeckten ” Pniktid“-<br />

Supraleiter (Kamihara et al., J. Am. Chem. Soc. 130 (2008) 3296), die seither in großem<br />

Maßstab untersucht werden, auch zu den unkonventionellen Supraleitern gehören, ist noch<br />

nicht abschließend geklärt. Auf jeden Fall weisen einige Vertreter dieser Klasse, deren höchste<br />

Sprungtemperatur derzeit 56 K beträgt (Gd1−xThxFeAsO), gewisse Ähnlichkeiten sowohl mit<br />

den Hochtemperatur-Supraleitern als auch mit den Schwere-Fermionen-Supraleitern auf.<br />

2.4 Niedrigdimensionale Systeme<br />

In dreidimensionalen Leitern wird abgesehen von der Umgebung von Quantenphasenübergängen<br />

im Allgemeinen Fermiflüssigkeitsverhalten beobachtet. Das liegt daran, dass<br />

hier die freien Elektronen im Zusammenspiel mit den positiv geladenen Ionen des Kristallgitters<br />

für eine effektive Abschirmung der langreichweitigen Coulomb-Felder sorgen. In re-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!