STUDIENFÜHRER VERFAHRENSTECHNIK - Aachener ...
STUDIENFÜHRER VERFAHRENSTECHNIK - Aachener ...
STUDIENFÜHRER VERFAHRENSTECHNIK - Aachener ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
48 <strong>STUDIENFÜHRER</strong> <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong><br />
präsentiert. Diese reichen von der Beheizung von<br />
Schwimmbädern bis zur solarthermischen Stromerzeugung<br />
mit unterschiedlichen Technologien. Das<br />
letztere Thema wird dabei vertieft dargestellt. Die<br />
optimale Einkopplung in unterschiedliche Kreisprozesse,<br />
die Bau- und Betriebsweisen von thermischen<br />
Energiespeichern wird erläutert. Auf die Strategien<br />
zur Kostenoptimierung bei der Auslegung solcher<br />
Systeme wird eingegangen.<br />
Stoffübertragung in der Verfahrenstechnik<br />
(V2/Ü1,SS) (Pfennig)<br />
Stofftransport ist ein wesentlicher Schritt bei allen<br />
thermischen Trennverfahren, aber auch in einer<br />
Vielzahl anderer Anwendungen. So ist beispielsweise<br />
der Stofftransport an Katalysatorpellets in vielen<br />
Fällen für die gesamte Reaktionskinetik wichtiger<br />
als die eigentliche Aktivität der katalytisch wirksamen<br />
Zentren im Pellet. Bei vielen Anwendungen<br />
kommt hinzu, dass sich der Stofftransport aus diffusiven<br />
und konvektiven Anteilen ergibt. Dieses Wechselspiel<br />
wird zudem durch die Geometrie des Stoffaustauschproblems<br />
(z. B. Tropfen, Blase, Film) mitbestimmt.<br />
Ziel der Vorlesung ist es daher, die praktisch relevanten<br />
Vorraussetzungen zu vermitteln, die insbesondere<br />
für die Entwicklung und den Einsatz moderner<br />
Verfahrensmodelle benötigt werden. Themen<br />
sind entsprechend die Diffusion in Zwei- und Mehrstoffsystemen,<br />
die Überlagerung mit konvektivem<br />
Transport unter verschiedenen geometrischen Randbedingungen<br />
und insbesondere das dynamische Geschehen<br />
an Phasengrenzen. Gerade letzteres ist häufig<br />
aufgrund von stofftransportinduzierten Konvektionen<br />
entscheidend für die Gesamteffizienz eines<br />
Verfahrens.<br />
Mit dieser Vorlesung soll die Basis für das Verständnis<br />
einfacher und komplexer Stofftransportprozesse<br />
gelegt werden, wie es heute vielfach benötigt wird.<br />
Stoffwechselphysiologie, Mikro- und<br />
Molekularbiologie für Verfahrenstechniker<br />
(V2/TÜ2,SS) (Gellissen)<br />
Die Bedeutung von Mikroorganismen für die Stoffkreisläufe<br />
der Erde und ihre industrielle Nutzung<br />
durch den Menschen werden zunächst besprochen.<br />
Der Zellaufbau von Bakterien und Eukaryonten (dazu<br />
gehören Pilze, Tiere und Pflanzen) wird verglichen<br />
und Grundmechanismen des Stoffwechsels<br />
werden vorgestellt. Physiologie und Messung von<br />
Wachstum sowie die Besprechung von Kultivierungstechniken<br />
sind ebenso biotechnologisch rele-<br />
vante Kapitel wie die Behandlung von Abtötung,<br />
Sterilisierung und Konservierung. Methoden der<br />
Molekularbiologie machen es möglich, die Evolution<br />
von Mikroorganismen und ihrer Leistungen nachzuvollziehen.<br />
Die wichtigsten biotechnologisch relevanten<br />
Organismen werden vorgestellt. Im Abschnitt<br />
über die Genetik wird von Genen und Genomorganisation,<br />
Konstanz und Variabilität, Mutationen<br />
und Gentransfer als eine Grundlage genetischer Manipulation<br />
die Rede sein. Die Genexpression, das<br />
heißt die Realisierung der genetischen Information<br />
der Zellen und ihre Regulation, wird besprochen.<br />
An diese Kapitel schließen sich Erläuterungen der<br />
genetischen Manipulation mittels klassischer und<br />
molekularbiologischer Techniken an. An Beispielen<br />
wird die Entwicklung von neuen Produktionsstämmen<br />
mit gentechnischen Methoden verdeutlicht.<br />
Im Rahmen des Praktikums werden grundlegende<br />
Fertigkeiten für mikrobiologisches und molekularbiologisches<br />
Arbeiten im Labor vermittelt. Es werden<br />
Kulturen auf Schrägager, Petrischalen und im<br />
Flüssigmedium unter Beachtung der Steriltechnik<br />
angelegt. Versuche zur Isolierung von Mikroorganismen<br />
aus verschiedenen Lebensräumen werden<br />
durchgeführt. Die physiologische Vielfalt der Isolate<br />
wird demonstriert. Die Empfindlichkeit von Sporen<br />
und vegetativen Zellen wird verglichen. Das Wachstum<br />
von Bakterien in einer Schüttelkultur wird<br />
mit verschiedenen Methoden gemessen und ausgewertet.<br />
Lichtmikroskopische Beobachtungen vermitteln<br />
einen Eindruck von Größe und Morphologie<br />
verschiedener Mikroorganismen, außerdem werden<br />
Zellkulturen von tierischen und pflanzlichen Zellen<br />
vorgestellt. Im genetischen Teil werden Versuche<br />
zur Mutagenese, zum Gentransfer und zur Gentechnik<br />
durchgeführt. Spontane und durch Mutagenese<br />
induzierte Hefe-Mutanten werden isoliert. Der<br />
Gentransfer zwischen Bakterien oder Hefen erfolgt<br />
mit Hilfe von Bakterienviren oder direkt über den<br />
Kontakt zwischen Zellen. Plasmid-DNA wird aus<br />
Bakterien gewonnen und wieder in Zellen überführt<br />
(=Transformation). Mit Hilfe der Polymerase-<br />
Kettenreaktion wird ein Hefegen vervielfacht, isoliert,<br />
in ein Plasmid eingebaut und in dem Bakterium<br />
Eschericha coli vermehrt. Die Bakterienkolonien mit<br />
der richtigen Hefe-DNA werden durch Farbänderungen<br />
aufgefunden. Sie kommen durch das An– oder<br />
Abschalten eines Gens in dem Bakterium zustande,<br />
welches man deshalb Reportergen nennt.