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STUDIENFÜHRER VERFAHRENSTECHNIK - Aachener ...

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AACHENER<br />

VERFAHRENS-<br />

TECHNIK 19<br />

4 Verfahrenstechnikstudium an der<br />

RWTH<br />

4.1 Schwerpunkt Verfahrenstechnik<br />

Betrachtet man die vielfältigen beruflichen Einsatzfelder<br />

und die schnelle technische Entwicklung,<br />

kann das Studium der Verfahrenstechnik nicht<br />

darauf abzielen, bestimmte Technologien zu beherrschen.<br />

Vielmehr wird angestrebt, dass die<br />

Studierenden Grundverfahren und Berechnungmethoden<br />

beherrschen sowie dabei die für die<br />

Verfahrenstechnik charakteristische Denkweise<br />

schulen. Gemeint ist damit das Denken in Stoffflüssen,<br />

Bilanzen und Zustandsänderungen, wobei<br />

die zugrunde liegenden physikalischen Vorgänge<br />

einbezogen werden müssen. Seinen Ausdruck findet<br />

dieses Denken beispielsweise im Fließbild einer<br />

verfahrenstechnischen Anlage (Abb. 16), das den<br />

Ausgangspunkt für alle weiteren wirtschaftlichen<br />

und konstruktiven Überlegungen bildet.<br />

Die Bezeichnung „Verfahrenstechnik” steht als umfassender<br />

Begriff für eine Vielzahl verfahrenstechnisch<br />

orientierter Studiengänge mit unterschiedlich<br />

ausgeprägten Schwerpunkten. Dies umfasst die<br />

Spanne vom Maschinenbaustudium, über das Studium<br />

der Chemietechnik und des Chemieingenieurwesens<br />

bis hin zum Studium der Biotechnologie.<br />

Abbildung 16: Fließbild einer Anlage<br />

Wie an vielen anderen deutschen Hochschulen<br />

und Technischen Universitäten ist auch an der<br />

RWTH Aachen die Verfahrenstechnik als Studienrichtung<br />

in den Maschinenbau integriert. Während<br />

des Bachelorstudiums können im berufsfeldbezogenen<br />

Wahlpflichtbereich erste verfahrenstechnische<br />

Fächer belegt werden. Innerhalb des Masterstudiengangs<br />

ermöglichen zahlreiche studienrichtungsspezifische<br />

Fächer (Tabelle 3) eine Schwerpunktsetzung<br />

innerhalb der Verfahrenstechnik. Die Verfahrenstechnik<br />

lässt sich in die folgenden Schwerpunktsrichtungen<br />

aufteilen:<br />

• Bioverfahrenstechnik<br />

• Chemische Verfahrenstechnik<br />

• Energieverfahrenstechnik<br />

• Mechanische Verfahrenstechnik<br />

• Prozesstechnik<br />

• Thermische Verfahrenstechnik<br />

• Umweltverfahrenstechnik<br />

Allen Schwerpunktssrichtungen sind übergreifende<br />

verfahrenstechnische Pflichtfächer gemeinsam, in<br />

denen die Grundlagen der mechanischen, chemischen<br />

und thermischen Verfahrenstechnik sowie der<br />

Prozesstechnik vermittelt werden. Durch die Aufteilung<br />

in Schwerpunktssrichtungen wird den Studierenden<br />

die Möglichkeit gegeben, einen ihren persönlichen<br />

Neigungen entsprechenden Schwerpunkt im<br />

Bereich der Verfahrenstechnik zu setzen.<br />

4.1.1 Schwerpunkt Bioverfahrenstechnik<br />

Betreuer: Prof. Dr.–Ing. J. Büchs<br />

Die Bioverfahrenstechnik bildet die Schnittstelle<br />

zwischen dem Maschinenbau und der Biologie<br />

bzw. der Biotechnologie. Das spätere Einsatzgebiet<br />

eines Bioverfahrenstechniker liegt beispielsweise in<br />

der Lebensmittel- oder Pharmaindustrie, aber auch<br />

im Bereich der Umweltverfahrenstechnik. Zu den<br />

bekanntesten Prozessen der Bioverfahrenstechnik<br />

zählen das Bierbrauen, die Essigsäurefermentation<br />

und die Insulinproduktion.<br />

Bioverfahrenstechniker realisieren die von der<br />

Biologie geforderten Randbedingungen während<br />

einer Fermentation auf der technischen Seite. Dabei<br />

ist das Reaktionsvolumen zunächst nebensächlich.<br />

In ersten Screening- und Untersuchungsschritten<br />

werden anfangs geeignete Klone gesucht, die für<br />

weitere Forschungs- und Produktionsschritte am<br />

vielversprechensten sind. Um die große Anzahl<br />

an Klon-Varianten in wenigen Versuchen und<br />

kurzer Zeit bewältigen zu können, werden Online-<br />

Messsysteme eingesetzt und (weiter)entwickelt. So<br />

werden zusätzlich Informationen über Wachstums-

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