STUDIENFÜHRER VERFAHRENSTECHNIK - Aachener ...
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16 <strong>STUDIENFÜHRER</strong> <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong><br />
gen (vgl. Abb. 14). So wird der bisher nötige aufwändige<br />
und daher teure Technikumsversuch ohne<br />
Einschränkung der Auslegungssicherheit überflüssig.<br />
Ein ganz aktuelles Thema ist der Einsatz thermischer<br />
Trennverfahren für Rohstoffe aus Biomasse,<br />
die sich z.B. durch höhere Viskositäten auszeichnen.<br />
Im Excellenzcluster „Tailor-Made Fuels from Biomass”<br />
ist es das Ziel, aus pflanzlichen Ausgangsmaterialien<br />
Brennstoffe für neu entwickelte Motoren zu<br />
entwickeln. Die sozialen und gesellschaftlichen Veränderungen<br />
dieses Wechsels von der Petrochemie zu<br />
regenerativen Energien werden in einer Exzellenzinitiative<br />
der RWTH Aachen (HUMTEC, in Kooperation<br />
mit Elektrotechnikern und Philosophen) untersucht.<br />
Abbildung 14: Tropfen bestimmen das Verhalten<br />
von Extraktionskolonnen<br />
Daneben beschäftigen wir uns mit der Dispersionstrennung<br />
und der Destillation. Insgesamt ist es dabei<br />
immer das Ziel, für die Industrie handhabbare Auslegungsmethoden<br />
durch die beispielhaft dargestellte<br />
Verknüpfung von einfachen Experimenten und<br />
detaillierten Simulationen zu entwerfen und kontinuierlich<br />
weiterzuentwickeln. Entsprechend kooperieren<br />
wir national und international mit den<br />
Unternehmen, bei denen thermische Trennverfahren<br />
eingesetzt werden. Dies ist insbesondere der<br />
gesamte Chemiebereich, aber auch unter anderem<br />
die Umwelt- sowie die Lebensmitteltechnik. Neben<br />
der Zusammenarbeit mit großen Unternehmen (z.B.<br />
Bayer, BASF, Cognis, Evonik-Degussa, DSM) pflegen<br />
wir auch besonders regional Kooperationen mit<br />
kleineren und mittelständischen Unternehmen.<br />
Lehrangebot<br />
In den Vorlesungen der Thermischen Verfahrenstechnik<br />
werden die für die berufliche Praxis nötigen<br />
Kenntnisse zu den Trennverfahren vermittelt. Dazu<br />
gehören auch die entsprechenden Grundlagenkenntnisse<br />
insbesondere im Bereich der Gemischthermodynamik,<br />
die aber auch in den anderen Bereichen<br />
der Verfahrenstechnik, z.B. bei Reaktionen wichtig<br />
sind. Ziel bei allen Vorlesungen ist es, die Anschauung<br />
für die Zusammenhänge so zu vermitteln, dass<br />
später im Beruf einerseits sicher die genauen Auslegungsmethoden<br />
beherrscht werden, andererseits<br />
aber auch „aus dem Bauch heraus” die wesentlichen<br />
Zusammenhängen intuitiv erfasst werden können.<br />
Wir bieten entsprechende Studien- und Diplomarbeiten<br />
an, in denen auch in Kooperation mit unseren<br />
Industriepartnern verfahrenstechnisches Wissen<br />
praktisch vertieft werden kann.<br />
Zudem bieten wir die Branntwein-AG an, in der<br />
anhand eines einfachen verfahrenstechnischen Beispieles<br />
außerhalb des Lehrplanes die unterschiedlichen<br />
Aktivitäten des Verfahrensingenieurs praktisch<br />
erprobt werden können (vgl. Abb. 15).<br />
Abbildung 15: Branntwein AG: Spaß als Verfahrensingenieur<br />
Hier können Erfahrungen zur Projektplanung und -<br />
abwicklung genauso wie zum Umgang mit Behörden<br />
gesammelt werden. Die erfolgreiche Teilnahme<br />
wird mit einem Zertifikat bestätigt. Daneben soll die<br />
Veranstaltung Spaß machen und ein schmackhaftes<br />
Ergebnis liefern.