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STUDIENFÜHRER VERFAHRENSTECHNIK - Aachener ...

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AACHENER<br />

VERFAHRENS-<br />

TECHNIK 15<br />

3.8 AVT - Thermische Verfahrenstechnik<br />

Aufgaben der Thermischen Verfahrenstechnik<br />

Die Thermische Verfahrenstechnik beschäftigt sich<br />

mit der Auftrennung oder der An- bzw. Abreicherung<br />

von Komponenten in einem Gemisch. Die dafür<br />

notwendigen Grundoperationen werden als thermische<br />

Trennverfahren bezeichnet. Beispiele mit<br />

Bezug zum täglichen Leben sind das Kaffeekochen,<br />

bei dem im Wesentlichen Aroma- und Farbstoffe<br />

aus gerösteten Kaffeebohnen extrahiert werden und<br />

die Branntweinherstellung durch Destillation, bei<br />

der Alkohol und Aromastoffe aus einer trüben Fermentationsbrühe<br />

in einer klaren wässrigen Lösung<br />

- dem Schnaps - angereichert werden. Destillation<br />

und Extraktion sind die am häufigsten in der Industrie<br />

angewendeten thermischen Trennverfahren.<br />

Die Bedeutung dieser Trennverfahren insgesamt<br />

rührt daher, dass in vielen Prozessschritten keine<br />

reinen Stoffe erzeugt werden oder Verunreinigungen<br />

eine folgende Prozessstufe wesentlich beeinträchtigen<br />

würden, so dass damit Trennschritte unerlässlich<br />

werden. Das Potenzial der thermischen<br />

Trennverfahren wird auch deutlich, wenn man bedenkt,<br />

dass in ihnen typischerweise rund 80% der<br />

Energie eingesetzt werden muss, die für den Betrieb<br />

des Gesamtprozesses benötigt wird. Es gilt also, die<br />

thermischen Trennverfahren optimal auszulegen und<br />

zu betreiben, um ein verfahrenstechnisches Produkt<br />

wirtschaftlich zum Erfolg zu führen.<br />

Um hier der Industrie praktikable Hilfsmittel bereitzustellen,<br />

beschäftigen wir uns am Lehrstuhl damit,<br />

geeignete aufeinander abgestimmte experimentelle<br />

Methoden und Simulationstechniken zu entwickeln.<br />

Für den industriellen Einsatz muss z. B. die<br />

für ein Experiment benötigte Menge an Substanz<br />

Leitung: Prof. Dr.-Ing. Andreas Pfennig<br />

Mitarbeiter: 16 wissenschaftliche<br />

5 nichtwissenschaftliche<br />

20 studentische Hilfskräfte<br />

Adresse: Wüllnerstraße 5, 52062 Aachen<br />

Telefon: 0241/80-95490<br />

Homepage: www.avt.rwth-aachen.de<br />

möglichst gering und die Messungen müssen ausreichend<br />

schnell durchführbar sein. Andererseits sind<br />

geeignete Simulationsmethoden zu entwickeln, die<br />

basierend auf den so gewonnenen Informationen<br />

über die Stoffeigenschaften eine sichere Vorhersage<br />

des Verhaltens technischer Anlagen erlauben.<br />

Das Forschungskonzept<br />

Um eine solche Vorhersage über viele Größenskalen<br />

aus dem Labor zu Apparaten von bis zu 100 m<br />

Größe sicher zu erlauben, müssen die zugrundegelegten<br />

Modelle das Stoffverhalten korrekt abbilden.<br />

Dies stellen wir dadurch sicher, dass wir das vorhandene<br />

Wissen auch über noch kleinere Größenskalen<br />

sinnvoll mit nutzen. Daraus ergibt sich das in Abb.<br />

13 dargestellte Forschungskonzept.<br />

Abbildung 13: AVT-TVT-Forschungskonzept<br />

Für unsere Forschung ist dabei insbesondere die<br />

Größenskala der Tropfen und Blasen als den kleinsten<br />

Stofftransport-Einheiten in einem technischen<br />

Apparat besonders relevant, da diese ideal im Labor<br />

untersucht werden können. Hier haben wir standardisierte<br />

Messzellen entwickelt, auf deren Ergebnissen<br />

aufbauend es z.B. bereits gelungen ist, das Verhalten<br />

von Extraktionskolonnen genau vorherzusa-

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