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STUDIENFÜHRER VERFAHRENSTECHNIK - Aachener ...

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12 <strong>STUDIENFÜHRER</strong> <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong><br />

Hochtemperatur-Membran aus der Luft abgetrennt<br />

werden. In der MVT werden dazu verschiedene<br />

Membranmaterialien hinsichtlich ihrer Leitfähigkeit<br />

für Sauerstoff vermessen und zu einem Modul<br />

kombiniert, das in einer Versuchsanlage eingesetzt<br />

werden soll.<br />

2. Rheologie teilerstarrter metallischer Legierungen<br />

Im Vergleich zu konventionellen Formgebungsverfahren<br />

wie Gießen und Schmieden werden beim<br />

Sonderformgebungsverfahren „Thixoforming” Legierungen<br />

im teilerstarrten Zustand verarbeitet. In<br />

diesem Zustand ist das Material teils flüssig, teils<br />

fest und besitzt daher außergewöhnliche Fließeigenschaften,<br />

die die Herstellung komplexer Bauteilgeometrien<br />

(z.B. in der Automobilindustrie) ermöglicht.<br />

Abbildung 11: Formfüllversuche<br />

Diese Fließeigenschaften werden in der MVT untersucht<br />

und modelliert. Dazu werden in interdisziplinärer<br />

Zusammenarbeit mit anderen Instituten<br />

Hochtemperatur–Rheometer entwickelt, die die Viskositätsmessung<br />

bei Temperaturen bis 1500 ◦ Cermöglichen.<br />

Das entwickelte mathematische Stoffmodell<br />

wird in kommerzielle Software implemen-<br />

tiert und zur numerischen Simulation der Strömungsvorgänge<br />

beim Thixoformingprozess verwendet.<br />

3. Analyse und Simulation von Hochtemperaturprozessen<br />

Im Allgemeinen sind die chemischen Verhältnisse<br />

bei Hochtemperaturprozessen sehr komplex, weil<br />

umfangreiche Stoffsysteme betrachtet werden müssen.<br />

Da aber chemische Reaktionen bei hohen Temperaturen<br />

sehr schnell ablaufen, kann man in vielen<br />

Fällen davon ausgehen, dass sich lokal thermochemische<br />

Gleichgewichte einstellen. Abweichungen<br />

hiervon ergeben sich insbesondere bei Prozessen<br />

mit mehrphasigen Reaktionsgemischen. Am Beispiel<br />

des LD–Konverter–Prozesses zur Stahlerzeugung<br />

wurde eine Methodik entwickelt, mit der solche<br />

Phänomene erfasst werden können. Hierbei<br />

wird der Reaktor in Teilräume zerlegt, zwischen<br />

denen Stoff– und Energieaustausch stattfindet. In<br />

diesen Teilräumen werden die chemischen Verhältnisse<br />

über das sich einstellende thermochemische<br />

Gleichgewicht berechnet. Die Methodik wird auch<br />

erfolgreich auf den Zement-Herstellungsprozess und<br />

Biomasse-Feuerungsanlagen angewandt.<br />

4. Biosolare Wasserstoffproduktion<br />

Bei Sonneneinstrahlung produzieren Purpurbakterien<br />

Wasserstoff aus Wasser und organischen Substraten.<br />

Ziel der Arbeiten in der MVT ist die Entwicklung<br />

eines geeigneten Reaktor– und Prozesskonzeptes<br />

um diesen Effekt technisch zur Wasserstoffgewinnung<br />

zu nutzen. Ein Aspekt dieser Arbeiten ist<br />

die Untersuchung der Prozessbedingungen bei verschiedenen<br />

Substraten. Die Experimente hierzu werden<br />

sowohl im Labor als auch am Freilandreaktor<br />

durchgeführt. Der zweite Aspekt ist die Optimierung<br />

der Gestaltung dieses Reaktors durch hydrodynamische<br />

Experimente und numerische Simulation.

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