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Zusammenfassung Nachweise - Institut für Ur- und Frühgeschichte ...

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derartige Panzerungen verfügten, der Rest des Heeres hingegen mit einfachen, gepolsterten<br />

Gewändern ausgestattet war.<br />

Kleidung<br />

Die textilen Fragmente, die aus archäologischen Ausgrabungen bekannt sind, eignen sich<br />

zumeist lediglich zur Bestimmung verwendeter Materialien, im Falle der späten<br />

angelsächsischen Zeit primär Wolle, daneben jedoch auch Leinen <strong>und</strong> Seide, sowie zum<br />

Nachweis angewandter Herstellungstechniken. Sie geben jedoch kaum Aufschluss über das<br />

Aussehen des ehemaligen Kleidungsstückes selbst. Hier<strong>für</strong> stehen uns Bildquellen zur<br />

Verfügung. Der Teppich von Bayeux eignet sich in dieser Hinsicht sehr gut als<br />

Informationsquelle, da er überwiegend die reale Kleidung des späten 11. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

(ausgenommen einiger Details wie Verzierungen oder Schmuck) wiedergibt. Dies zeigt sich<br />

bei der Betrachtung der einzelnen Kleidungsstücke, die zwar sowohl „altertümliche“<br />

Elemente wie die Phrygischen Kappen beinhalten, ebenso jedoch Bestandteile der typischen<br />

spätangelsächsischen Kleidung, beispielsweise die Gewänder der Geistlichen. Zusätzlich<br />

finden sich auf dem Teppich Hinweise auf modische Veränderungen <strong>und</strong> Neuerungen, die<br />

uns als primärer Anhaltspunkt <strong>für</strong> die Authentizität des Werks dienen. Die Form der Tuniken<br />

mit ger<strong>und</strong>etem Halsausschnitt, geschlitztem Vorderteil <strong>und</strong> v-förmig eingefassten Säumen<br />

kann hier ebenso genannt werden wie die Kleidung der Frauen mit langen, weiten Ärmeln,<br />

die als typisch <strong>für</strong> die Zeit nach der normannischen Eroberung angesehen werden kann 5 .<br />

Auch bei der Betrachtung der Fibeln zeigen sich Parallelen zu archäologisch überlieferten<br />

Stücken. Zwei<br />

spätangelsächsische<br />

Scheibenfibeln aus Quidenham<br />

(Norfolk) <strong>und</strong> Micheldever<br />

(Hampshire) weisen verblüffende<br />

Übereinstimmungen mit einer<br />

Darstellung auf dem Teppich von<br />

Bayeux auf 6 . Sowohl die bildlich<br />

wiedergegebene Fibel als auch die<br />

überlieferten Objekte sind in<br />

mehrere Segmente unterteilt, ein<br />

Detail, das in kaum einer anderen<br />

zeitgenössischen Abbildung zu<br />

finden ist. Dieser Umstand könnte<br />

5 Vgl. hierzu auch Lewis 2005, S. 74ff.<br />

6 Vgl. auch Lewis 2005, S. 79.<br />

Die unterteilte, mehrfarbige Fibel auf dem Teppich von Bayeux im<br />

Vergleich mit einer ebenfalls segmentierten Scheibenfibel aus<br />

Micheldever, Hampshire (Foto zur Verfügung gestellt vom Portable<br />

Antiquities Scheme). Links: Harold Bayeux Tapestry 8 aus Wikimedia 2<br />

Autor= LadyofHats 9 Lizenz: PD 4 . Rechts: © Portable Antiquities<br />

Scheme.

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