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pdf (5294 kb) - artecLab - Universität Bremen

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54 Praxistests<br />

4.2 Praxistests und Interviews mit<br />

Versuchspersonen<br />

4.2.1 1. Versuchsperson<br />

VP 1, eine 28-jährige Frau, die schon Erfahrungen mit Ego-Shootern 1 und einer<br />

CAVE besaß, gewöhnte sich recht schnell an die Steuerung. Die Orientierung<br />

wurde ihr nach genauerer Erklärung des Windsystems klarer, da zunächst ungewiss<br />

war, wann Wind wehen würde. Bei den weiteren VP wurde danach bei<br />

der Einführung darauf hingewiesen, dass zum einen für die Bewegung innerhalb<br />

der VR ein Feedback in Form von Bewegungswind und zum anderen in Form<br />

von Ortswinden möglich ist. Letzterer sei im Stehen gut erkennbar, und darauf<br />

hin fand die VP ihren Weg durch die Map bis zur Brücke, dem Ziel des Experiments.<br />

Die Sitzposition und die eingeschränkte Projektion störten die VP nicht,<br />

die Geräusche der Motoren waren teilweise zu laut, auch wurde die Orientierung<br />

zunächst nicht überwiegend nach dem Wind gerichtet, sondern über die auditive<br />

und teils visuelle 2 Ortung der Geräuschquelle. Die VP richtete sich nach diesem<br />

Hinweis aber bewusst auf die Wahrnehmung der Windrichtung und konnte sich<br />

— besser als sie selbst gedacht hatte — anhand der Windrichtungen orientieren.<br />

Die Map wurde als geeignet befunden, der Fluss als gemeine Falle gewürdigt, der<br />

aufgrund der fehlenden dritten Wand zu spät als Gefahr wahrgenommen worden<br />

wäre. Die wechselnde Windrichtung, welche die VP in Richtung Brücke führte,<br />

bewahrte die VP vor einem ungewollten Bad im reißenden Fluß.<br />

Die VP hatte längere Haare, die den Nacken zum Teil schützten. Der Wind wurde<br />

dadurch nicht so deutlich gespürt, wenn er aus südlicher Richtung kam. Aufgefallen<br />

war auch die zeitliche Verzögerung des Windes bei Bewegungen, da der<br />

Weg vom Ventilator zum Kopf etwas länger ist und der Wind eine gewisse Zeit<br />

benötigt, um diese Strecke zurückzulegen. Diese zeitliche Windverzögerung beträgt<br />

etwa 0.5 bis 2 Sekunden, je nach Windgeschwindigkeit und Windsituation 3<br />

innerhalb der Aero-Cave Umgebung.<br />

Als Verbesserung für weitere Versuche wurde neben der farblichen Markierung<br />

der Bewegungstasten auf der Tastatur eine auditive Abkopplung der VP vorgeschlagen.<br />

Die Idee, Wind aus der VR spürbar zu machen, wurde positiv bewertet.<br />

1 Ego-Shooter sind aufgrund der Ego-Perspektive (vgl. Seite 15) vergleichbar mit der Steuerungssituation<br />

innherhalb der Aero-Cave.<br />

2 Die Ventilatoren wurden nach der auditiven Ortung oft kurz angeschaut, um sich der Aktivierung<br />

zu vergewissern, nach dem Hinweis an den Versuchsleiter kam dies allerdings nicht<br />

mehr vor.<br />

3 War der Wind überwiegend aus einer Richtung gekommen, musste nicht gegen einen zuvor<br />

in diese Richtung strömendes Luftvolumen angekämpft werden, aufgrund dessen die<br />

Verzögerung geringer war, als im umgekehrten Falle.

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