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Die Geschichte der KBL - Kaufmännische Berufsschule Lachen

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88 Jahre Trägerschaft<br />

<strong>der</strong> kaufmännischen <strong>Berufsschule</strong><br />

durch den Fortbildungsverein Einsiedeln, bzw. später<br />

den kaufmännischen Verein Einsiedeln-Ausserschwyz<br />

1920–2008<br />

<strong>Die</strong> <strong>Geschichte</strong> von <strong>der</strong> Mini-KV-Schule Einsiedeln<br />

bis zur Berufsfachschule <strong>Lachen</strong>


Vorwort<br />

<strong>Die</strong> Aufzeichnung <strong>der</strong> <strong>Geschichte</strong> „88 Jahre KV-Trägerschaft“ habe ich<br />

bespickt mit persönlichen Erfahrungen und Eindrücken<br />

aus meiner Tätigkeit im Schulrat und in <strong>der</strong> Kreisprüfungskommission.<br />

Dank<br />

Für die Durchsicht und Korrektur meines Manuskriptes, sowie die Gestaltung<br />

mit Bil<strong>der</strong>n und Fotos danke ich insbeson<strong>der</strong>s den Lehrpersonen<br />

Franziska Herzog und Wolfgang Probst, sowie Rektor Franz Anrig, ganz<br />

herzlich.<br />

Mai 2008<br />

Hermann Beeler, <strong>Lachen</strong><br />

2


Inhalt: Seite<br />

1. <strong>Die</strong> historische Entwicklung und gesetzliche Regelung <strong>der</strong><br />

Berufsbildung .................................................................................. 4<br />

2. Der SKV (Schweizerische <strong>Kaufmännische</strong> Verein) und seine<br />

Sektionen als Träger <strong>der</strong> kaufmännischen Berufsbildung ....................... 7<br />

3. Was geschah im Kanton Schwyz für Kaufleute und das<br />

Verkaufspersonal? .......................................................................... 11<br />

3.1 Als erste: die <strong>Kaufmännische</strong> <strong>Berufsschule</strong> (KV-Schule) in Schwyz ....... 11<br />

3.2 Der Fortbildungsverein Einsiedeln als Pate <strong>der</strong> <strong>Kaufmännische</strong>n<br />

<strong>Berufsschule</strong> (KV-Schule) Einsiedeln ................................................. 12<br />

<strong>Die</strong> Hauptamt-Lehrkräfte: ............................................................... 17<br />

Schulkommission / Berufsschulvorstand: .......................................... 18<br />

3.3 Der Schulhausneubau in Einsiedeln kommt nicht zu Stand .................. 22<br />

4. Der Kanton Schwyz wird ab 1976 ein eigener Prüfungskreis ................ 24<br />

5. Meine grosse Chance, die kaufmännische <strong>Berufsschule</strong> nach<br />

Ausserschwyz, am besten nach <strong>Lachen</strong> zu bringen ............................ 27<br />

6. Neubau? Und wenn ja, in <strong>Lachen</strong> o<strong>der</strong> Pfäffikon? ............................... 33<br />

7. <strong>Die</strong> Enttäuschung im KV Ausserschwyz ............................................. 36<br />

8. Der Schulhausneubau in <strong>Lachen</strong> ...................................................... 37<br />

9. <strong>Die</strong> <strong>KBL</strong> wird (mit Hilfe des neuen Schulhauses!) Schule mit<br />

anerkannter Qualität ...................................................................... 51<br />

10. <strong>Die</strong> <strong>Kaufmännische</strong> Lehre <strong>der</strong> Zukunft entsteht und wird 2003<br />

eingeführt ..................................................................................... 52<br />

11. Gesetzliche Än<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Berufsbildung ab 1.1.2004 .................. 56<br />

12. <strong>Die</strong> kaufmännische <strong>Berufsschule</strong> <strong>Lachen</strong> (<strong>KBL</strong>) heute bei <strong>der</strong><br />

Übergabe an den Kanton................................................................. 59<br />

13. Schlusswort ................................................................................... 63<br />

14. Literatur: ...................................................................................... 64<br />

3


1. <strong>Die</strong> historische Entwicklung und gesetzliche Regelung <strong>der</strong><br />

Berufsbildung<br />

Anfänglich war die Berufsbildung nicht staatlich geregelt. Sie wurde seit dem<br />

späten Mittelalter durch die Zünfte für den Handwerkernachwuchs durchgeführt.<br />

<strong>Die</strong> Ausbildung fand immer im Betrieb eines Meisters, <strong>der</strong> Zunftmitglied sein<br />

musste, statt. Nach einer meist 3 – 4 jährigen Lehrzeit fand die Gesellenprüfung<br />

statt und mit dem „Gesellenbrief“ wurde <strong>der</strong> Kandidat losgesprochen und die<br />

Aufnahme in den Beruf ermöglicht. <strong>Die</strong> Lehre wurde mit diesem Akt („Taufe“) in<br />

<strong>der</strong> Zunftstube beendet.<br />

Im Kanton Schwyz waren die wenigen Zünfte nie so einflussreich wie etwa in den<br />

Städten und im Grunde genommen war es nur eine kleine Min<strong>der</strong>heit, die Gelegenheit<br />

für eine Lehre bei einem Meister hatte.<br />

Im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t verzichtete <strong>der</strong> Fabrikbetrieb auf die Berufslehre. Als industrieller<br />

Aufschwung schwere Absatzkrisen aufgrund mangeln<strong>der</strong> Konkurrenzfähigkeit<br />

auslöste, sah man lange nicht ein, dass die Qualität <strong>der</strong> Produkte durch<br />

eine Reform <strong>der</strong> Ausbildung angehoben werden müsste.<br />

<strong>Die</strong> Revision <strong>der</strong> Bundesverfassung von 1874 brachte <strong>der</strong> Eidgenossenschaft die<br />

Gewerbefreiheit. Je<strong>der</strong>mann konnte nun einen Betrieb eröffnen und Lehrlinge<br />

ausbilden. Doch zugleich herrschte eine wirtschaftliche Rezession, was vielen Betrieben<br />

die Anpassung an die neuen wirtschaftlichen Verhältnisse erschwerte.<br />

Darum kam es zur Gründung von vielen lokalen Handwerker- und Gewerbevereinen.<br />

Sie wollten als Selbsthilfeorganisationen die Interessen <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> gegenüber<br />

Staat und an<strong>der</strong>n Wirtschaftsbereichen wahrnehmen. Auf eidgenössischer<br />

Ebene wurde 1879 <strong>der</strong> Schweizerische Gewerbeverein (ab 1917 Schweizerischer<br />

Gewerbeverband) ins Leben gerufen. Er nannte als eines <strong>der</strong> wichtigsten<br />

Ziele die berufliche Ausbildung. <strong>Die</strong> vertraglichen Abmachungen zwischen Lehrmeister<br />

und Lehrling wurden normiert und Lehrabschlussprüfungen eingeführt.<br />

Ein erster Erfolg war dem Schweizerischen Gewerbeverein beschieden, als die<br />

eidgenössischen Räte am 27.6.1884 einen Bundesbeschluss verabschiedeten<br />

zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> gewerblichen und industriellen Ausbildung. Darin wurde die<br />

erste Subventionierung von Institutionen, welche die berufliche Schulung durchführten,<br />

festgelegt. 1891 wurden auf Ersuchen des Schweizerischen <strong>Kaufmännische</strong>n<br />

Vereins (SKV) dafür auch die Fortbildungsschulen im kaufmännischen Bereich<br />

und 1895 die Hauswirtschaftsschulen eingeschlossen.<br />

In den 1880er Jahren setzte sich schliesslich das Modell <strong>der</strong> Berufslehre (das<br />

„duale System“ beruhend auf zwei Lernorten, Betrieb und Schule) durch, das bis<br />

heute den Charakter <strong>der</strong> Berufsausbildung entscheidend prägt. Ergänzend zur<br />

Berufslehre im Betrieb sollten an Fortbildungsschulen, den späteren <strong>Berufsschule</strong>n,<br />

nämlich Staatskundeunterricht gepflegt, <strong>der</strong> Volksschulstoff wie<strong>der</strong>holt und<br />

ausgeweitet und fachspezifisch Wissen, insbeson<strong>der</strong>s Zeichnen und Berufskunde,<br />

vermittelt werden.<br />

4


Eine bessere Grundlage zur beruflichen För<strong>der</strong>ung konnte <strong>der</strong> Bund jedoch erst<br />

1908 schaffen. Ein neuer Artikel 34 ter in <strong>der</strong> Bundesverfassung wurde vom<br />

Volk angenommen. Danach war <strong>der</strong> Bund befugt über das Gewerbewesen einheitliche<br />

Vorschriften aufzustellen. <strong>Die</strong> Ausarbeitung des entsprechenden Bundesgesetzes<br />

dauerte jedoch wegen des ersten Weltkrieges, <strong>der</strong> anschliessenden<br />

Wirtschaftskrise und dem mühsamen Vernehmlassungsverfahren sehr lange.<br />

1924 lag <strong>der</strong> bereinigte Entwurf vor, in dessen Zentrum die berufliche Ausbildung<br />

(in Handel, Verkehr, Industrie und Gewerbe, sowie Gastgewerbe), wie bisher mit<br />

Berufslehre bei einem Meister und <strong>der</strong> obligatorische Unterricht an einer <strong>Berufsschule</strong>,<br />

sowie die finanzielle För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Berufsschule</strong>n standen. Der endgültige<br />

Entwurf wurde 1928 den eidgenössischen Räten unterbreitet, am 26.6.30 von<br />

ihnen verabschiedet und erst am 1. Juni 1933 in Kraft gesetzt.<br />

<strong>Die</strong> Organisation des beruflichen Unterrichts wurde nun Sache <strong>der</strong> Kantone! Zudem<br />

wurde ein Lehrvertrag obligatorisch und <strong>der</strong> Lehrabschluss zwingend vom<br />

Besuch einer <strong>Berufsschule</strong> abhängig.<br />

Das Zusammenspiel staatlicher Vorkehrungen und privater Initiativen (Heranziehung<br />

<strong>der</strong> Berufsverbände) und Kompetenzausscheidung zwischen Bund und Kantonen<br />

hatte sich bewährt und wurde auch für die zukünftige Ordnung massgebend.<br />

Eine Revision wurde vor allem wegen <strong>der</strong> fortschreitenden Industrialisierung<br />

und <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung in den Berufen nötig. Deshalb erliess <strong>der</strong> Bund am<br />

20.9.1963 ein neues Bundesgesetz über die Berufsausbildung. Wesentliche Än<strong>der</strong>ungen:<br />

die Meisterprüfung, berufliche Weiterbildung, Regelung <strong>der</strong> Berufsberatung,<br />

Aufbau <strong>der</strong> <strong>Berufsschule</strong>n und die Organisation des beruflichen Unterrichts,<br />

neue Grundsätze <strong>der</strong> Subventionierung.<br />

Wegen <strong>der</strong> weiteren Entwicklung von Handwerk, Industrie, Handel und <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

folgte mit dem Bundesgesetz 1978 (in Kraft ab 1.1.1980) eine<br />

neue Revision. Nebst einigen nötigen Än<strong>der</strong>ungen fanden vor allem Einführungskurse,<br />

Anlehre, Stützkurse, Freifächer und Berufsschulturnen Eingang in das<br />

revidierte Gesetz. Das duale System wurde nun ergänzt durch die obligatorischen<br />

Einführungskurse (triales System). <strong>Die</strong>se Einführungskurse werden – allerdings<br />

mit Bundeshilfe – ausschliesslich von den Berufsverbänden geführt.<br />

<strong>Die</strong> letzte grosse Revision des Bundesgesetzes mit Auswirkungen auf die kantonale<br />

Gesetzgebung erfolgte auf den 1.1.2004, siehe Abschnitt 11 (Berufsbildungsgesetz<br />

2004).<br />

<strong>Die</strong> berufliche Bildung auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Berufslehre, welche auf dem Engagement<br />

unterschiedlicher Akteure - von Berufsverbänden und Staat, von Schule,<br />

Betrieb, Eltern und Lehrling - beruht, erwies sich als so erfolgreich, dass sie bis<br />

ins Industrie- und heute <strong>Die</strong>nstleistungszeitalter ihren Charakter, freilich modifiziert<br />

und durchsetzt mit immer mehr schulischen Elementen, bewahren konnte.<br />

Ebenso mühsam wie beim Bund, verlief die Arbeit <strong>der</strong> Gesetzgebung im Kanton<br />

Schwyz:<br />

5


Ein erstes Gesetz über das Lehrlingswesen datiert vom 21.4.1907. Es legte vor<br />

allem die Verpflichtungen zwischen Meister und Lehrling fest (Lehrvertrag). Der<br />

Schulunterricht wurde obligatorisch (mind. 4 Std. wöchentlich) und die Dauer <strong>der</strong><br />

täglichen Arbeitszeit durfte damals 11 Std. (!) nicht überschreiten. Neu war auch<br />

die obligatorische Lehrabschlussprüfung (LAP) nach Bundesvorschriften (theoretische<br />

und praktische Kenntnisse).<br />

Schulträger waren immer noch die in den 80er Jahren des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts gegründeten<br />

Fortbildungsschulen in 10 verschiedenen Gemeinden, so auch diejenige<br />

in Einsiedeln.<br />

Das neue Bundesgesetz über die berufliche Ausbildung vom 26.6.1930 erfor<strong>der</strong>te<br />

auch im Kanton Schwyz logischerweise (<strong>Berufsschule</strong>n Sache <strong>der</strong> Kantone!) eine<br />

Neuorganisation:<br />

<strong>Die</strong> kantonale Vollzugsverordnung zum Bundesgesetz trat am 1.1.1935 in Kraft<br />

und regelte die Zuständigkeit und die Organisation <strong>der</strong> Behörden, die Berufslehre,<br />

den Unterricht und die LAP. In einem speziellen Regierungsratsbeschluss vom<br />

28.5.37 wurden die Gewerbeschulen an die Bezirke und Gemeinden o<strong>der</strong> an private<br />

Verbände zugewiesen. Der Kanton übte nur die Oberaufsicht aus, auch über<br />

die Prüfungen <strong>der</strong> Berufsverbände. Er führte die kantonale Lehrlingskommission<br />

und das kantonale Lehrlingsamt ein und subventionierte die Schulen; die Trägerschaft<br />

gab er jedoch ab, mit <strong>der</strong> Hauptbegründung: die ungünstigen Verkehrsbedingungen<br />

zwischen dem innern und äussern Land! So entstanden drei Schulkreise:<br />

Innerschwyz (Träger die Gemeinden Schwyz, Arth, Ingenbohl und Küssnacht),<br />

March und Höfe (Gemeinden <strong>Lachen</strong> und Wollerau als Träger) und die<br />

bisherige selbständige Schule (Fortbildungsverein) in Einsiedeln.<br />

Auch in ländlichen Gebieten nahmen nach dem zweiten Weltkrieg die Handels-<br />

und Gewerbebetriebe stark zu und schafften Lehrstellen. 1946 wurden im Kanton<br />

Schwyz 374 Lehrverhältnisse registriert und 1960 bereits 1'071. Zudem musste<br />

aufgrund des neuen Bundesgesetzes von 1963 auch im Kanton Schwyz die<br />

Organisation von 1937 überprüft werden.<br />

In einer neuen Vollzugsverordnung wurde das Berufsbildungsamt verankert, die<br />

kantonale Berufsbildungskommission neu organisiert und nochmals die Befugnis<br />

des Kantons festgehalten, eigene Berufsschulhäuser zu bauen und diese gegen<br />

einen jährlichen Mietzins den <strong>Berufsschule</strong>n zur Verfügung zu stellen. <strong>Die</strong>s geschah<br />

aufgrund des Kantonsratsbeschlusses vom 26.4.1963 im Falle <strong>der</strong> beiden<br />

kantonalen gewerblich-industriellen Berufsschulhäuser Goldau (zentral für Innerschwyz)<br />

und Pfäffikon (für Ausserschwyz).<br />

Mit <strong>der</strong> Inbetriebnahme dieser neuen Bauten 1969 wurde auch die gewerbliche<br />

<strong>Berufsschule</strong> Einsiedeln aufgehoben. Ein weiterer Grund für die Übernahme <strong>der</strong><br />

Trägerschaft <strong>der</strong> gewerblichen <strong>Berufsschule</strong>n durch den Kanton war das neue<br />

Finanzausgleichs-Gesetz (Subventionierung) des Bundes.<br />

Eine präzise Regelung gab es damals auch für die Finanzierung <strong>der</strong> <strong>Berufsschule</strong>n:<br />

Nach Abzug <strong>der</strong> Beiträge des Bundes und <strong>der</strong> Schulgel<strong>der</strong>, trägt <strong>der</strong><br />

6


Kanton die restlichen Betriebskosten und teilt sie mit den Lehrortsgemeinden.<br />

<strong>Die</strong> kaufmännischen <strong>Berufsschule</strong>n mit den bisherigen Trägern in Schwyz (<strong>Kaufmännische</strong>r<br />

Verein Schwyz) und Einsiedeln (<strong>Kaufmännische</strong>r Verein Einsiedeln -<br />

Fortbildungsverein) konnten weitergeführt werden (auch aufgrund Berufsbildungsgesetz<br />

1963 möglich). 1965 wurde Einsiedeln als obligatorischer Schulort<br />

für den äusseren Kantonsteil bestimmt.<br />

Im Anschluss an das neue Bundesgesetz von 1980 hatte auch <strong>der</strong> Kanton<br />

Schwyz wie<strong>der</strong>um seine Verordnungen und Reglemente (galten immer auch für<br />

den kaufmännischen Schultyp) angepasst und musste vor allem neu das Berufsschulturnen<br />

einführen.<br />

Im neuen Berufsbildungs-Statut des Regierungsrates von 1984 wurden für<br />

den kaufmännischen Bereich zwei wesentliche Grundsätze festgelegt: „Der kaufmännische<br />

Berufsschulunterricht wird den Sektionen Schwyz und Ausserschwyz<br />

des SKV übertragen. Sie führen Schulen in Schwyz und <strong>Lachen</strong>.“<br />

Am 7.7.1992 erhielten die <strong>Berufsschule</strong>n ein Personal- und Besoldungsreglement.<br />

Schliesslich galt es das neue Berufsbildungsgesetz 2004 auch im Kanton<br />

Schwyz umzusetzen (Behörden und Kommissionen überprüfen, Trägerschaft und<br />

Prüfungsorganisationen überdenken etc.). Dazu wurde die letzte Verordnung<br />

(1983) über die Berufsbildung und Berufsberatung total revidiert und ab<br />

1.1.2007 in Kraft gesetzt (siehe Abschnitt 11). <strong>Die</strong> Folge davon ist schlussendlich<br />

das Ende <strong>der</strong> KV-Schulen bzw. <strong>der</strong> Trägerschaft <strong>der</strong> kaufmännischen Vereine<br />

und die Übernahme durch den Kanton.<br />

Es muss dazu festgehalten werden, dass auch das Berufsbildungsgesetz 2004<br />

eine Übertragung von Vollzugsaufgaben an Dritte immer noch zulassen würde.<br />

So werden z.B. in Luzern und Zürich KV-Schulen weitergeführt. <strong>Die</strong>s wäre für die<br />

<strong>Kaufmännische</strong> <strong>Berufsschule</strong> <strong>Lachen</strong> aber nicht möglich gewesen, da <strong>der</strong> <strong>Kaufmännische</strong><br />

Verein Ausserschwyz am 1.1.2006 mit dem <strong>Kaufmännische</strong>n Verein<br />

Sektion Schwyz fusionierte (vgl. Abschnitt 7).<br />

2. Der SKV (Schweizerische <strong>Kaufmännische</strong> Verein) und<br />

seine Sektionen als Träger <strong>der</strong> kaufmännischen Berufsbildung<br />

Eine geregelte Ausbildung für Kaufleute in früherer Zeit, wie sie für gewerbliche<br />

und handwerkliche Berufe üblich war, ist nur ungenau überliefert. Bekannt ist<br />

einzig, dass im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t die Söhne von Kaufleuten in <strong>der</strong> Regel bei befreundeten<br />

Firmen in eine Lehre gegeben wurden. Meist erfolgte nur die formlose<br />

7


Einführung in das Schreiben, Lesen und Rechnen. Lange Zeit beschränkte sich<br />

die Tätigkeit <strong>der</strong> Commis auf die untergeordnete Mithilfe im Kontor. Erst die Zunahme<br />

des Handels, die Schaffung von besseren Verkehrsmitteln und das Aufkommen<br />

des Freihandels begünstigte den erhöhten Bedarf an ausgebildeten<br />

Kaufleuten, vor allem mit Fremdsprachkenntnissen. <strong>Die</strong> Schulen waren nur beschränkt<br />

in <strong>der</strong> Lage, diese Qualifikationen zu vermitteln. Anfänglich übernahmen<br />

Handelsschulen (Internate von Kollegien) diese Aufgabe.<br />

Das Wachstum <strong>der</strong> <strong>Die</strong>nstleistungsbranche (Banken, Versicherungen und Handelsunternehmen)<br />

führte 1861 in Zürich und Bern zur Gründung eines „Vereins<br />

junger Kaufleute“. 1873 schlossen sich 20 solche Vereine zum „Schweizerischen<br />

Verein junger Kaufleute (später: Schweizerischer <strong>Kaufmännische</strong>r Verein o<strong>der</strong><br />

SKV) zusammen. Er verstand sich nicht als Gewerkschaft, son<strong>der</strong>n als Standesorganisation<br />

und engagierte sich stark in <strong>der</strong> Berufsbildung, da in <strong>der</strong> Schweiz<br />

„s’KV mache“ gleichbedeutend ist mit eine kaufmännische Ausbildung absolvieren.<br />

Er führte vor allem Fortbildungskurse durch und legte Wert auf Fremdsprachen.<br />

Ab 1894 organisierte <strong>der</strong> SKV (heute: <strong>Kaufmännische</strong>r Verband Schweiz o<strong>der</strong> KV<br />

Schweiz) auf privater Basis Lehrabschlussprüfungen, damit sich die jungen Kaufleute<br />

über die entsprechende Ausbildung ausweisen konnten und um <strong>der</strong> Schulung<br />

ein einheitliches Ziel zu setzen. <strong>Die</strong> Prüfungen umfassten Aufsatz, Korrespondenz<br />

in zwei Sprachen, Rechnen, Buchhaltung, Handelsrecht, praktische<br />

Kenntnisse, Kalligraphie und Wahlfächer. Absolventen von Handelsschulen wurden<br />

erst nach zwei Jahren Praxis zur LAP zugelassen. In einzelnen Kantonen<br />

wurden die Prüfungen 1905 auch offiziell anerkannt.<br />

<strong>Die</strong> Verbesserung <strong>der</strong> Berufsausbildung wurde zu einer standespolitischen Frage.<br />

<strong>Die</strong> Vorlage für einen Lehrvertrag kam 1910 zwischen dem SKV und dem Vorort<br />

des Schweizerischen Handels- und Industrievereins gemeinsam zustande.<br />

Zugleich wurde <strong>der</strong> obligatorische Lehrplan auf acht Stunden Unterricht je Woche<br />

verlängert. Der Lehrlingslohn betrug damals jährlich 100 bis 300 Franken. <strong>Die</strong><br />

Frauen fanden aus Angst vor <strong>der</strong> Konkurrenz nur mühsam Zugang zum Arbeitsmarkt<br />

und den Schulen.<br />

In <strong>der</strong> Regel fand <strong>der</strong> Unterricht abends statt (so auch noch 1948 – 51 für den<br />

Schreibenden).<br />

Mit dem Berufsbildungsgesetz (BBG) vom 1.6.1933 anerkannte auch <strong>der</strong> Bund<br />

die kaufmännischen <strong>Berufsschule</strong>n mit <strong>der</strong> Trägerschaft durch die kaufmännischen<br />

Vereine. Gleichzeitig wurde dem SKV die Organisation <strong>der</strong> kaufmännischen<br />

LAP für die ganze Schweiz überbunden. Man schätzte es damals wohl, in den<br />

kaufmännischen <strong>Berufsschule</strong>n eine glänzend eingeführte und bewährte Bildungseinrichtung<br />

zu finden, ohne die öffentliche Hand mit neuen organisatorischen<br />

Aufgaben belasten zu müssen.<br />

<strong>Die</strong> aufgrund des BBG 1933 vom Volkswirtschaftsdepartement (BIGA) 1946 erlassene<br />

Wegleitung für die Organisation <strong>der</strong> kaufmännischen <strong>Berufsschule</strong>n sah<br />

für die kaufmännischen Lehren folgende Pflichtfächer vor:<br />

8


Muttersprache und Korrespondenz, Fremdsprache, Rechnen, Buchhaltung,<br />

Staatskunde, Wirtschaftskunde o<strong>der</strong> -geographie, Maschinenschreiben, Stenographie<br />

und Rechtskunde (Lehrzeit: 3 Jahre)<br />

und für die Verkäufer/innen:<br />

Verkaufs-, Berufs- und Warenkunde, Muttersprache und Korrespondenz,<br />

Fremdsprache, Rechnen, Buchhaltung, Staats- und Wirtschaftskunde (Lehrzeit:<br />

2 Jahre)<br />

(6 – 7 Wochenstunden, Halbtagsunterricht ergänzt durch Abendstunden vor 20<br />

Uhr)<br />

Auch im BBG 1963 wurde nochmals festgehalten, dass es den Kantonen frei<br />

steht, <strong>Berufsschule</strong>n von einer Gemeinde o<strong>der</strong> einem Berufsverband führen zu<br />

lassen. Von diesem Recht wurde auch im Kanton Schwyz weiterhin Gebrauch<br />

gemacht in Bezug auf die kaufmännischen <strong>Berufsschule</strong>n Schwyz und Einsiedeln<br />

bzw. später <strong>Lachen</strong>.<br />

Für diejenigen, die sich in <strong>der</strong> Zeit vor 1968 über die kaufmännische Lehre hinaus<br />

weiterbilden wollten, gab es nur den Weg über Weiterbildungskurse und die<br />

höheren Fachprüfungen. Lei<strong>der</strong> war das Angebot dafür in ländlichen Gegenden<br />

nicht gross und auf jeden Fall nicht umfassend für die Vorbereitung auf eine höhere<br />

Fachprüfung. Deshalb trat auch <strong>der</strong> Schreibende seinerzeit nach <strong>der</strong> LAP<br />

<strong>der</strong> Sektion Zürich des SKV bei. <strong>Die</strong>s ermöglichte, die Kurse zur Vorbereitung auf<br />

die eidgenössische Buchhalterdiplomprüfung an <strong>der</strong> Handelsschule des KV Zürich<br />

sehr günstig zu besuchen.<br />

Der SKV blieb Vorreiter in <strong>der</strong> kaufmännischen Bildung. So wendete er z. B. 1968<br />

über CHF 400’00 für das kaufmännische Bildungswesen auf (alles aus Beiträgen<br />

<strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>).<br />

Er eröffnete 1969 die erste höhere Wirtschafts- und Verwaltungsschule (HWV),<br />

Dauer 3 Jahre als Tagesschule. <strong>Die</strong>s um neben <strong>der</strong> Spezialistenausbildung durch<br />

höhere Fachprüfungen auch systematische Weiterbildung auf breiter Grundlage<br />

anzubieten (entsprechend den HTL bzw. höheren technischen Lehranstalten für<br />

den gewerblich-industriellen Bereich).<br />

Ein weiteres „Kind“ des SKV bildet das Schweiz. Institut für Betriebsökonomie in<br />

Zürich (SIB). Es führte, zusammen mit <strong>der</strong> Controllerakademie München, den<br />

ersten Controllerlehrgang, an dem ich 1975- 1977 teilnahm, durch. Dank diesem<br />

weiteren Diplom, konnte ich mein grösstes berufliches Ziel, Geschäftsführer in<br />

einem international tätigen Konzern zu werden, erreichen. Ich schätze und sehe<br />

daher den SKV ebenfalls nicht als Gewerkschaft, son<strong>der</strong>n bin ihm sehr dankbar<br />

für die Bildungsmöglichkeiten, die er mir bot. Darum wollte ich durch die nebenamtlichen<br />

Tätigkeiten in verschiedenen Gremien <strong>der</strong> Berufsbildung auch wie<strong>der</strong><br />

etwas zurückgeben.<br />

9


Dass die Weiterbildung heute weitgehend vom Staat organisiert und angeboten<br />

wird (Berufsmatura, Handelsmittel- und Fachhochschulen) ist sicher sehr grosszügig,<br />

jedoch nötig, um im globalen Arbeitsmarkt konkurrenzfähig zu bleiben.<br />

„KV Schweiz“ (<strong>Kaufmännische</strong>r Verband Schweiz) wird in Fragen <strong>der</strong> kaufmännischen<br />

Bildung sicher auch zukünftig seine führende und wegweisende Rolle behalten.<br />

Er führt zurzeit folgende Weiterbildungsschulen in eigener Regie weiter:<br />

SIB Zürich, sowie HWZ Hochschule für Wirtschaft, Zürich.<br />

Zurück zur kaufmännischen und Verkaufs-Lehre:<br />

Der bisherige Lehr- und Schulbeginn vom Frühjahr än<strong>der</strong>te 1973 auch im Kanton<br />

Schwyz auf den Herbst.<br />

1973 wurde die Stufenausbildung für Verkäufer eingeführt:<br />

1. Stufe:<br />

Verkaufslehre 2 Jahre, 2 Schulhalbtage je Woche,<br />

Schul- und Prüfungsfächer: Waren-, Verkaufs- und Betriebskunde, Rechnen,<br />

Deutsch (Sprache, Korrespondenz), Französisch o<strong>der</strong> Italienisch, Staats-<br />

und Wirtschaftskunde<br />

(Der Unterricht an 2 Schulhalbtagen passte vielen Arbeitgeberfirmen <strong>der</strong><br />

Region Einsiedeln gar nicht und wurde deshalb an einem Tag durchgeführt.<br />

1982 wurde die Aufteilung des Unterrichts auf 2 Schulhalbtage dann doch<br />

eingeführt)<br />

2. Stufe:<br />

Detailhandelsangestellte zusätzlich 1 Jahr, 2 Schultage je Woche,<br />

Schul- und Prüfungsfächer: Betriebs- und Verkaufslehre, Buchhaltung,<br />

kaufmännisch Rechnen, Handelsrecht, Deutsch, Korrespondenz, Französisch<br />

o<strong>der</strong> Italienisch, Maschinenschreiben, Staats- und Wirtschaftskunde<br />

Ab 1.1.1974 wurde die kaufmännische Lehre neu geregelt, indem zwei Lehrtypen<br />

Typ R (Rechnungswesen) o<strong>der</strong> Typ S (Sekretariat-Sprachen)<br />

zur Auswahl standen (beides je 3 Jahre mit 3 Schulhalbtagen).<br />

Zudem gab es neu eine Lehre für Büroangestellte (zwei Schulhalbtage, 2 Jahre).<br />

Ab 1.1.1987 wurde wie<strong>der</strong> die Einheitslehre (ein Typ, auch 3 Jahre) vorgeschrieben.<br />

mit den Fächern Deutsch, Korrespondenz, 2. Landessprache, 3. Landes-<br />

o<strong>der</strong> Fremdsprache, Betriebs- und Rechtskunde, Rechnungswesen, Staatskunde,<br />

Volkswirtschaftslehre, Wirtschaftsgeographie, Maschinenschreiben,<br />

Textverarbeitung/Bürokommunikation, Informatik, Turnen und Sport; und<br />

ab dem 2. Lehrjahr mit den Wahlpflichtfächern 3. Landessprache/Fremdsprache<br />

o<strong>der</strong> Wirtschaft/Recht/Gesellschaft und Informatik.<br />

<strong>Die</strong> grösste und umfassendste Reform <strong>der</strong> kaufmännischen Grundbildung erfolgte<br />

auf Anfang 2003, diejenige für den „Detailhandel“ im Jahre 2005. Darauf wird an<br />

späterer Stelle (Abschnitt 10) detailliert eingegangen.<br />

10


Nicht unerwähnt bleiben soll, dass parallel zu den Schulen <strong>der</strong> <strong>Kaufmännische</strong>n<br />

Vereine sich auch die Vollausbildung an den anerkannten Handelsschulen entwickelte.<br />

Dort erwarb man in drei Jahreskursen das Handelsdiplom.<br />

3. Was geschah im Kanton Schwyz für Kaufleute und das<br />

Verkaufspersonal?<br />

3.1 Als erste: die <strong>Kaufmännische</strong> <strong>Berufsschule</strong> (KV-Schule) in<br />

Schwyz<br />

<strong>Die</strong> seit 1905 bestehende Fortbildungsschule Schwyz unterrichtete vorab gewerbliche<br />

Lehrlinge. Dazu gesellten sich aber in den folgenden Jahren immer<br />

mehr Anwärter/innen aus dem kaufmännischen Bereich, vor allem von Banken.<br />

<strong>Die</strong>se benötigten einen eigenen Sprach- und Buchhaltungsunterricht. Darum ergriffen<br />

1908 einige beherzte Schwyzer die Initiative und gründeten eine eigene<br />

KV-Schule. <strong>Die</strong>se begann auf das Schuljahr 1908/09 mit sieben Schülern und<br />

zwei Lehrern. Interessant die Unterrichtszeiten: jeweils von Montag bis Freitag<br />

von 11 – 12 Uhr, am Mittwochabend von 17.45 – 21.45 Uhr und am Sonntagmorgen<br />

von 10 – 11 Uhr!<br />

Seit 1909 wurde die <strong>Kaufmännische</strong> <strong>Berufsschule</strong> Schwyz <strong>der</strong> Oberaufsicht des<br />

kantonalen Erziehungsdepartementes unterstellt und 1912 übernahm <strong>der</strong> neu<br />

gegründete <strong>Kaufmännische</strong> Verein Schwyz die Trägerschaft.<br />

Nach vielen Wan<strong>der</strong>jahren in verschiedenen Miet-Gebäuden und –Räumen konnte<br />

erst 1978 - 70 Jahre nach <strong>der</strong> Gründung - ein eigenes Schulgebäude an <strong>der</strong><br />

Riedstrasse bezogen werden. Dort ist bis heute unter <strong>der</strong> Trägerschaft des <strong>Kaufmännische</strong>n<br />

Vereins Schwyz (neu ab 2008 <strong>der</strong> Kanton) die KV-Schule untergebracht.<br />

11


<strong>Die</strong> <strong>Kaufmännische</strong> <strong>Berufsschule</strong> Schwyz wird somit im Jahre 2008 genau 100<br />

Jahre alt werden. Jetzt schon herzliche Gratulation und auf ein weiteres gutes<br />

Gedeihen!<br />

3.2 Der Fortbildungsverein Einsiedeln als Pate <strong>der</strong> <strong>Kaufmännische</strong>n<br />

<strong>Berufsschule</strong> (KV-Schule) Einsiedeln<br />

Bereits im Jahre 1872 wurde in Einsiedeln ein Fortbildungsverein gegründet. <strong>Die</strong>ser<br />

hatte laut Statuten den Zweck, die Fortbildung <strong>der</strong> männlichen und weiblichen<br />

Jugend nach ihrer Entlassung aus <strong>der</strong> Primar- und Sekundarschule zu för<strong>der</strong>n.<br />

Sein Hauptaugenmerk richtete er auf die Pflege jener Unterrichtsfächer, die das<br />

Gebiet <strong>der</strong> handwerklichen, kunstgewerblichen, graphischen, kaufmännischen<br />

und hauswirtschaftlichen Berufsbildung umfassen. Ursprünglich dachte man eher<br />

an die handwerkliche Fortbildung, doch später wurde die Nachfrage nach den<br />

kaufmännischen Fächern grösser und die kaufmännische Schulabteilung gewann<br />

bald einmal an Bedeutung, was darauf hinweist, dass in Einsiedeln damals schon<br />

etliche Handels- und <strong>Die</strong>nstleistungsbetriebe tätig waren. So gab es bereits seit<br />

1876 (vor <strong>der</strong> Eröffnung <strong>der</strong> Kantonalbank) eine Spar- und Leihkasse, ein weltbekanntes<br />

Buchdruckergewerbe und natürlich den Wallfahrts-Fremdenverkehr.<br />

Kanton und Bezirk waren an dieser Schule sehr interessiert und unterstützten sie<br />

finanziell.<br />

Am 16. April 1918 kam es zur Gründung eines <strong>Kaufmännische</strong>n Vereins (KV)<br />

durch ehemalige Schulabsolventen. Es verpflichteten sich 35 (!) Mitglie<strong>der</strong> zum<br />

Beitritt. Der vordringliche Vereinszweck bestand jedoch in <strong>der</strong> finanziellen Besserstellung<br />

(mit Hilfe des Schweizerischen <strong>Kaufmännische</strong>n Vereins) <strong>der</strong> kaufmännischen<br />

und Handelsangestellten. Deren Anstellungsbedingungen hatten sich<br />

in den Kriegsjahren sogar verschlechtert.<br />

<strong>Die</strong>se Vereinsgründung benützte <strong>der</strong> Fortbildungsverein, um die Verantwortung<br />

für den kaufmännischen Teil <strong>der</strong> Schule abzutreten und sich auf die restlichen<br />

Abteilungen zu konzentrieren. Im Frühjahr 1920 wurde deshalb die<br />

<strong>Kaufmännische</strong> <strong>Berufsschule</strong> Einsiedeln aus <strong>der</strong> Taufe gehoben. Rechtlicher Träger<br />

war jetzt <strong>der</strong> <strong>Kaufmännische</strong> Verein Einsiedeln. Doch <strong>der</strong> Fortbildungsverein<br />

stand als Pate (lies: Defizitträger) und Begleiter weiter zur Seite. Interessant, im<br />

Vergleich zu heute, ist das erste Budget (siehe Originalkopie des Protokolls, damals<br />

natürlich von Hand und in deutscher Schrift geschrieben):<br />

Einnahmen von Bund, Kanton, Bezirk, Genossame,<br />

Fortbildungsverein, Firmen, Schulgeld CHF 2'400<br />

Ausgaben für Besoldung, Material, Abwart,<br />

Drucksachen etc. CHF 2'940<br />

Defizit CHF 540<br />

12


Erstes Schulbudget<br />

13


Grün<strong>der</strong>- Präsident des KV Einsiedeln war Postverwalter Franz Kälin und <strong>der</strong> erste<br />

Schulleiter hiess Alois Kälin, Sekundarlehrer. Er wurde später von Dr. Sandro<br />

Ferrari abgelöst, <strong>der</strong> sich sehr um den Ausbau <strong>der</strong> Schule bemühte und das<br />

Schulleiteramt bis 1960 ausübte.<br />

Anfänglich rekrutierten sich die Schüler nur aus dem Bezirk Einsiedeln und einigen<br />

Nachbarorten. <strong>Die</strong> Klassenbestände waren klein (ca. 50 bis 60 Schüler total<br />

jährlich, verteilt auf 3 Klassen) und es unterrichteten 6 - 10 nebenamtliche Fachlehrpersonen<br />

(Sekundarlehrer und Berufsleute, mit einer Entschädigung von<br />

CHF 4.00 je Std.). <strong>Die</strong> Schulräume wurden vom Bezirk Einsiedeln zur Verfügung<br />

gestellt (anfänglich ein einziges Schulzimmer) und von <strong>der</strong> damaligen Gewerblichen<br />

<strong>Berufsschule</strong> mitbenützt. Der Unterricht erfolgte ausschliesslich in den späten<br />

Nachmittags- und Abendstunden und war nicht auf einen o<strong>der</strong> zwei Tage<br />

konzentriert. Folgende Fächer wurden gelehrt: Deutsch (Korrespondenz), Französisch<br />

(auch Korrespondenz), kaufmännisches Rechnen, Buchhaltung, Handelsrecht,<br />

Wirtschaftsgeographie, Vaterlandskunde, Kalligraphie, Maschinenschreiben,<br />

Stenographie.<br />

Ab 1928 konnten die Abgangsschüler <strong>der</strong> <strong>Kaufmännische</strong>n <strong>Berufsschule</strong> in Zug<br />

die LAP absolvieren, wie übrigens auch diejenigen von Schwyz und Altdorf. In <strong>der</strong><br />

Prüfungskommission und im Prüfungskörper sass ein Vertreter <strong>der</strong> Einsiedler KV-<br />

Schule; später konnten auch Experten vom Kanton Schwyz eingesetzt werden.<br />

Schüler aus dem Bezirk March und Höfe, welche die KV-Schule in Wädenswil besuchten,<br />

hatten die Prüfung in Horgen abzulegen<br />

Dem Schulleiter gelang es, vom Regierungsrat einen Erlass zu erwirken, <strong>der</strong> die<br />

kaufmännischen Lehrlinge und die Lehrlinge des Verkaufs aus dem Bezirk Höfe<br />

verpflichtete, die Schule in Einsiedeln zu besuchen und damit zu helfen, die<br />

Schülerzahl anzuheben<br />

Unter den 30-er Wirtschaftskrisenjahren litt auch die Schule. 1935 sank die<br />

Schülerzahl von 77 (1934) auf 43! Um den Schulbetrieb aufrecht erhalten zu<br />

können, wurden im Einverständnis mit dem SKV zwei ganz kleine Klassen von 2<br />

Lehrjahren zusammengelegt. Im Jahre 1938 wurde das Schulgeld auf Grund <strong>der</strong><br />

finanziell schlechten Lage auf Fr. 15.- erhöht!<br />

Gegen Ende des zweiten Weltkrieges und vor allem in den Nachkriegsjahren stiegen<br />

die Schülerzahlen sowohl in <strong>der</strong> kaufmännischen, wie <strong>der</strong> Verkaufsabteilung<br />

wie<strong>der</strong> an (1962 = 54). 1962 konnte darum <strong>der</strong> erste hauptamtliche Lehrer angestellt<br />

werden.<br />

Warum die Trägerschaft ab ca. 1958 vom KV Einsiedeln wie<strong>der</strong> an den Fortbildungsverein<br />

Einsiedeln wechselte, konnte ich nicht genau ermitteln. Ich nehme<br />

jedoch an, dass dies wegen des durch die grösseren Schülerzahlen begründeten<br />

höheren Defizits erfolgte. <strong>Die</strong> Jahresrechnung <strong>der</strong> kaufmännischen <strong>Berufsschule</strong><br />

z. B. für 1963/64 wies folgende Zahlen aus:<br />

14


Einnahmen: CHF CHF<br />

Subventionen Bezirk, Kanton, Bund 39'893<br />

Schulgel<strong>der</strong> 5'355 45'248<br />

Ausgaben:<br />

(davon 44'000 für Besoldungen) 54'360<br />

Mehrausgaben 9'112<br />

<strong>Die</strong>se Mehrausgaben konnte <strong>der</strong> Fortbildungsverein mit Mehreinnahmen aus <strong>der</strong><br />

gewerblichen Schule kompensieren. Der Verein besass zu dieser Zeit ein Vermögen<br />

von ca. CHF 130'000!<br />

<strong>Die</strong> Neuorganisation des beruflichen Bildungswesens im Kanton Schwyz vom Jahre<br />

1965 (in Kraft ab 1968) brachte für die Schulträger - neben weniger Autonomie<br />

- auch grosse Vorteile. Vor allem wurden sie erlöst von dauernden Geldsorgen,<br />

die neben den Raumproblemen die Schulgeschichte prägten. Nach diesem<br />

Gesetz trägt <strong>der</strong> Kanton als Gegenleistung für seine vermehrte Einflussnahme,<br />

zusammen mit den Lehrortsgemeinden, das Betriebsdefizit <strong>der</strong> Schulen.<br />

Bis dahin hatten Lehrlinge und Lehrtöchter aus <strong>der</strong> March die freie Wahl zwischen<br />

<strong>der</strong> <strong>Berufsschule</strong> Einsiedeln und <strong>der</strong>jenigen in Wädenswil/Horgen. Erst 1965 wurde<br />

Einsiedeln obligatorisch zum Schulort für alle Lehrlinge und Lehrtöchter des<br />

äussern Kantonsteils erklärt. Dadurch wuchs die Klassen- und Schülerzahl stark<br />

an (1968 = 120); <strong>der</strong> erste und zweite Kurs musste doppelt geführt werden und<br />

ein zweiter und bald auch ein dritter hauptamtlicher Lehrer konnte angestellt<br />

werden. Kurz darauf wurde <strong>der</strong> dritte Schulhalbtag eingeführt, da mit <strong>der</strong> Revision<br />

des Lehrplanes grossen Wert auf die Fremdsprachen gelegt wurde.<br />

15


In Bezug auf die Schulräume war die KV-Schule in Einsiedeln stets auf Wan<strong>der</strong>schaft.<br />

Für die damaligen Schulleiter war es höchst mühsam, geeignete Schulräume<br />

zu finden. Benützt wurde das Alte Schulhaus, das Brüelschulhaus, dazwischen<br />

für kurze Zeit das Kin<strong>der</strong>heim. Erst 1963 erhielt die Schule einen eigenen<br />

Raum in <strong>der</strong> Kerzenfabrik „zur Palme“ und später im „Haus Gutenberg“.<br />

16


<strong>Die</strong> Hauptamt-Lehrkräfte<br />

Mit Franz Dettling wurde 1962 erstmals ein hauptamtlicher<br />

Handelslehrer angestellt. Er wurde 1969 auch zum ersten<br />

Rektor ernannt. Mit <strong>der</strong> Anstellung des Hauptamtlehrers wurde<br />

1962 auch die Tagesschule eingeführt. Neben Herrn Dettling<br />

unterrichteten sechs nebenamtliche Lehrpersonen Sprachen,<br />

Stenographie, Maschinenschreiben, Verkaufs- und Warenkunde.<br />

Der Entscheid von 1965, Einsiedeln obligatorischer Schulort<br />

für Ausserschwyz, erfor<strong>der</strong>te die Anstellung eines zweiten<br />

Hauptamtlehrers. Gewählt wurde mit Eintritt 1.4.65: Benjamin<br />

Lothenbach für Sprach-, Schreib- und allgemeinbildende<br />

Fächer.<br />

<strong>Die</strong> beiden hauptamtlichen und vier nebenamtlichen Lehrpersonen wechselten<br />

sich im Unterrichten <strong>der</strong> fünf Klassen mit insgesamt 54 Lehrtöchtern und Lehrlingen<br />

ab. Der Unterricht begann am Montag 07.15 und endete am Freitag um<br />

19.10 Uhr. Das Pflichtpensum <strong>der</strong> Schüler lag bei 10 – 12 Lektionen und 26- 28<br />

Lektionen je Woche für Lehrkräfte im Hauptamt. Das Schuljahr begann jeweils<br />

nach Ostern.<br />

Ab April 1969 wurde Fräulein Elisabeth Luternauer, Sekundarlehrerin, als dritte<br />

hauptamtliche Lehrperson für Sprachfächer angestellt. Bei ihrem Wegzug 1971<br />

wurde sie durch Frau Margrit Williams-Cramer abgelöst. Ebenfalls 1971 trat Herr<br />

Sepp Mettler als vierte hauptamtliche Lehrkraft (bisher im Nebenamt tätig) für<br />

Schreibfächer, Wirtschaftsgeographie und die meisten Fächer <strong>der</strong> Verkaufsabteilung<br />

ein. Gleichzeitig konnte das vierte Schulzimmer bezogen werden.<br />

Mit Beginn des Schuljahres 1968/69 wurde Frau Rita Fuchs (Inhaberin eines<br />

Schuhfachgeschäftes) als Verkaufskunde-Lehrerin angestellt. Frau Fuchs hat ihr<br />

ganzes weiteres Berufsleben bis zur Pensionierung im Jahre 2006 für die Berufsbildung<br />

eingesetzt als Lehrerin, Expertin, Mitglied des kantonalen Berufsbildungsrates,<br />

<strong>der</strong> Prüfungskommission usw. und soll hier als Beispiel für viele an<strong>der</strong>e,<br />

die das gleich taten, erwähnt sein. Ohne diese Idealisten, die uneigennützig ihre<br />

Freizeit dafür einsetzen, würde die Berufsbildung den Staat bestimmt bedeutend<br />

mehr kosten!<br />

Ab Winter 1969/70 wurden neu auch 6 Abend-Weiterbildungskurse angeboten<br />

und ab 1971/72 auch in Pfäffikon in den Gewerbeschulräumen.<br />

17


Schulkommission / Berufsschulvorstand<br />

<strong>Die</strong> auf Seite 7 erwähnte, vom BIGA 1946 erlassene „Wegleitung für die Organisation<br />

<strong>der</strong> kaufmännischen <strong>Berufsschule</strong>n“ verlangte unter an<strong>der</strong>em auch, dass<br />

die Schulträger eine Schulkommission zu bestellen haben, <strong>der</strong>en Aufgaben in einem<br />

beson<strong>der</strong>en Reglement zu umschreiben sind und mit <strong>der</strong> Leitung des Schulbetriebes<br />

ein Schulleiter zu betrauen ist.<br />

Weil <strong>der</strong> Fortbildungsverein bis 1969 auch noch die gewerbliche <strong>Berufsschule</strong><br />

führte, gab es einen Berufsschulvorstand für die Gesamtschule und eine Schulkommission<br />

(Subkommission aus dem Schulvorstand gebildet) für die kaufmännische<br />

<strong>Berufsschule</strong>. <strong>Die</strong> Mitglie<strong>der</strong> rekrutierten sich aus dem Fortbildungsverein<br />

und dem kaufmännischen Verein. Ab 1960 (von früher sind keine Aufzeichnungen<br />

vorhanden) setzte sich die Schulkommission wie folgt zusammen:<br />

Präsident Alois Ochsner (bis 1980) *)<br />

Schulleiter Hans Oechslin (1960 bis 1964)<br />

Schulleiter Franz Dettling (1964 bis 1979)<br />

Aktuar Franz Lacher (bis 1972)<br />

Kassier H.R. Bisig (bis 1964)<br />

Oskar Kälin (1964 bis 1974)<br />

(späterer Regierungsrat)<br />

Hans Hensler (1974 bis 1980)<br />

Beisitzer Walter Bisig (bis 1964)<br />

Hans Oechslin (1964 bis 1984)<br />

Franz Steiner (bis 1969)<br />

Elisabeth Kälin (1969 bis 1988)<br />

(ab 1972 Aktuarin)<br />

Vertreter des Fortbil- Dr. Carl Birchler, Land- (1952 bis 1976)<br />

dungsvereins Einsiedeln schreiber<br />

Im Oktober 1968 wurden als Vertreter <strong>der</strong> Lehrortsgemeinden dazu gewählt:<br />

für den Bezirk Höfe Hans Hefti, Pfäffikon (bis 1972)<br />

Paul Horath, Pfäffikon (1972 bis 1976)<br />

Josef Plangger, Pfäffikon (1976 bis 1979)<br />

Dr. Erwin Kümmerli, Pfäffikon (1979 bis 1984)<br />

für den Bezirk March Josef <strong>Die</strong>tziker, <strong>Lachen</strong> (bis 1972)<br />

Hermann Beeler, <strong>Lachen</strong> (ab 1972)<br />

für die Gemeinde <strong>Lachen</strong> Dr. Egon Bruhin (1976 bis 1980)<br />

Bruno Schwiter (1980 bis 1992)<br />

(Rechnungsführer <strong>der</strong> Schule, 1975 bis 1992)<br />

für den Kaufm. Verein Ernst Weber (1976 bis 1988)<br />

18


*) Herr Ochsner war früher schon Schulvorstandsmitglied,<br />

nebenamtlicher Lehrer und Experte und hat sich grosse<br />

Verdienste um den Aufbau <strong>der</strong> Schule erworben. Er führte<br />

das Präsidium noch bis 1980 und übergab es dannzumal<br />

dem Lachner (Schule ab 1975 in <strong>Lachen</strong>) Hermann<br />

Beeler.<br />

Mit Inkrafttreten <strong>der</strong> kantonalen Vollzugsverordnung zum Berufsbildungsgesetz<br />

vom 4.11.65 und dem Reglement über den Betrieb an <strong>Berufsschule</strong>n vom 2.8.66<br />

wurde die Leitung und <strong>der</strong> Betrieb <strong>der</strong> <strong>Berufsschule</strong> einem Berufsschulvorstand<br />

übertragen, in dem jetzt auch zwei Vertreter des Kantons (neuer Defizitträger)<br />

Einsitz nahmen. Aus diesem Grunde wurde 1968 die bisherige Schulkommission<br />

aufgehoben und folgen<strong>der</strong> Berufschulvorstand bestellt:<br />

<strong>Die</strong> bisherigen 9 Schulkommissions-Mitglie<strong>der</strong> und die neuen Kantonsvertreter<br />

Oskar Bisig, Einsiedeln (bisher im Schulvorstand Fortbildungsverein)<br />

sowie<br />

vom Berufsbildungsamt Schwyz:<br />

Anton Steinegger (1968)<br />

Pius Schuler (1968 bis 1982)<br />

Urs Reichmuth (1983 bis 1993)<br />

Nach meinem Amtsantritt als Präsident im Herbst 1980 konnte <strong>der</strong> Schulvorstand<br />

aus folgenden 9 Personen konstituiert werden (kursiv):<br />

Hermann Beeler Präsident (bis heute)<br />

Dr. Erwin Kümmerli Vizepräsident (bis 1984) *)<br />

Lisbeth Bisig-Kälin Aktuarin (bis 1988)<br />

Bruno Schwiter Rechnungsführer (bis 1992)<br />

Pius Schuler Kanton (bis 1982)<br />

Urs Reichmuth Kanton (1983 bis 1993)<br />

Bruno Ritter Kanton (1993 bis 1998)<br />

Oskar Bisig Kanton (bis 1984)<br />

Paul <strong>Die</strong>thelm Kanton (1984 bis 1992)<br />

Ernst Weber Kaufm. Verein (bis 1988)<br />

Hans Oechslin Bezirk Einsiedeln (bis 1984) *)<br />

Kurt Zibung Rektor (bis 1996)<br />

*) stillschweigend nicht ersetzt<br />

1988 wollte <strong>der</strong> <strong>Kaufmännische</strong> Verein Ausserschwyz vermehrt Einfluss nehmen<br />

im Schulvorstand bzw. jetzt Berufsschulrat. In Wirklichkeit hat <strong>der</strong> Berufsschulrat,<br />

seitdem <strong>der</strong> Kanton definitiv das Schuldefizit trägt (BBG 1963), sehr wenig<br />

Kompetenzen. Er ist vor allem Vorbereiter, Antragsteller (Anstellungen, Budget,<br />

Reglemente, Schulordnung, Klassenzahl, Entlastungslektionen, Ferienplan etc.)<br />

19


und Vorschlags-Institution. Einzig die Anstellung von nebenamtlichen Lehrpersonen<br />

muss nicht dem Kanton zur Genehmigung vorgelegt werden.<br />

Doch auch diese „bittere Pille (welche die Sitzungen unnötig verlängerte) musste<br />

ich schlucken“ und <strong>der</strong> Berufsschulrat setzte sich ab 1988 wie<strong>der</strong> wie folgt zusammen:<br />

Aus den bisherigen Mitglie<strong>der</strong>n<br />

Hermann Beeler, Bruno Schwiter, Urs Reichmuth, Paul <strong>Die</strong>thelm,<br />

Kurt Zibung<br />

und den neuen, vom <strong>Kaufmännische</strong>n Verein ernannten<br />

Richard Bingisser (bis 1992)<br />

Alex Kuprecht (bis 2003)<br />

Hans Steiner (bis heute)<br />

Bernhard Schuler (bis heute) Präsident des Kaufm. Vereins<br />

Da auch die bisherige Aktuarin zurückgetreten war, wurde von nun an das Protokoll<br />

von <strong>der</strong> jeweiligen Schulsekretärin (ab 1988: Frau Rita Rütsche) geführt.<br />

1992 setzte <strong>der</strong> Kanton erstmals einen pädagogischen Mitarbeiter als Berufsschulinspektor<br />

ein, in <strong>der</strong> Person von<br />

Res Marty<br />

<strong>der</strong> nun auch den Berufsschulratssitzungen teilnahm. Er wurde nach seinem<br />

Rücktritt Ende 1994 ersetzt durch<br />

Dr. Walter Bigler<br />

Ebenfalls 1992 traten Bruno Schwiter, Paul <strong>Die</strong>thelm und Richard Bingisser zurück.<br />

Neu in den Vorstand kamen<br />

Pirmin Ronner als Vertreter Detailhandel (bis 1995)<br />

Wolfgang Probst als Lehrervertreter (mit beraten<strong>der</strong> Stimme)<br />

als Prorektor (1997 - 2005)<br />

Meinrad Gyr als Lehrervertreter (ab 1997)<br />

und anstelle des bisherigen Rektors K. Zibung zählte ab 1996 zum Vorstand<br />

Edi Kälin als Rektor a.i. (ab 1997 als Rektor)<br />

sowie im Mai 1998 <strong>der</strong> neue Chef des Amts für Berufsbildung<br />

Richard Hensel (bis 2003)<br />

Und schlussendlich durfte ich im Januar 2004 nach seiner glänzenden Wahl in<br />

den Stän<strong>der</strong>at Alex Kuprecht verabschieden.<br />

Also weiter ein Kommen und Gehen im Berufsschulrat! Doch <strong>der</strong> Rest hat durchgehalten<br />

bis zum Schluss, nämlich<br />

Hans Steiner, Bernhard Schuler und <strong>der</strong> Schreibende<br />

sowie von Amtes wegen<br />

Zita Wyss Amt für Berufsbildung (ab 2004)<br />

20


Dr. Walter Bigler päd. Mitarbeiter<br />

Franz Anrig Rektor (ab 2001)<br />

Meinrad Gyr Lehrervertreter<br />

Rolf Messerli Prorektor (ab 2006)<br />

21


3.3 Der Schulhausneubau in Einsiedeln kommt nicht zu Stand<br />

<strong>Die</strong> KV-Schule Einsiedeln erhält ein Sprachlabor:<br />

Ein Markstein in <strong>der</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Schule bildete 1971 die Inbetriebnahme eines<br />

Sprachlabors. Das kam nur zustande, weil Rektor Dettling unermüdlich sich<br />

durch Sammelaktionen über mehrere Jahre für die Finanzierung einsetzte, die<br />

sich am Schluss wie folgt präsentierte:<br />

Subvention Bund CHF 27'200<br />

Bezirk Einsiedeln CHF 3'000<br />

Fortbildungsverein CHF 11'000<br />

<strong>Kaufmännische</strong>r Verein CHF 1'500<br />

Sammelaktion bei Arbeitgeber-Firmen CHF 14'500<br />

total CHF 57'200<br />

Platznot im Schulhaus<br />

<strong>Die</strong> Industrialisierung in <strong>der</strong> Region Ausserschwyz schritt mit dem Bau <strong>der</strong> N3<br />

explosionsartig voran. <strong>Die</strong> Zahl <strong>der</strong> Lehrlinge und Lehrtöchter nahm ständig zu.<br />

1971 zählte die Kaufm. <strong>Berufsschule</strong> Einsiedeln 150 Schülerinnen und Schüler.<br />

<strong>Die</strong> Schulräume im „Haus Gutenberg“ reichten nicht mehr aus, zumal ein Zimmer<br />

als Sprachlabor eingerichtet werden musste. Das BIGA (Bundesamt für Industrie,<br />

Gewerbe und Arbeit) stellte im Inspektionsbericht vom 25.2.1971 fest, dass<br />

dringend neuer Schulraum geschaffen werden müsse. Der feste Mietvertrag im<br />

Hause „Gutenberg“ lief 1975 ab.<br />

Der Schulvorstand (ab 1972 war ich wie erwähnt für die Gemeinde <strong>Lachen</strong> dabei)<br />

sah sich gezwungen, eine Schulhaus-Planungskommission einzusetzen, in <strong>der</strong><br />

auch <strong>der</strong> Schreibende als Vertreter <strong>der</strong> March Einsitz nahm. Zur dieser Zeit stand<br />

ich noch voll hinter dem Standort Einsiedeln, wurde hier doch seit Jahrzehnten<br />

Pionierarbeit geleistet.<br />

Um Druck zu machen lancierte <strong>der</strong> Berufsschulvorstand am 26. März 1971 eine<br />

Petition an den Bezirksrat Einsiedeln und den Regierungsrat mit folgendem Wortlaut:<br />

„<strong>Die</strong> <strong>Kaufmännische</strong> <strong>Berufsschule</strong> Einsiedeln (Ausserschwyz) will und muss sich<br />

mit technischen Neuerungen ausstatten, muss infolge einer massiven Expansion<br />

neue Schulräume bauen und weitere Berufsschullehrer suchen. <strong>Die</strong>s alles auch,<br />

um mit <strong>der</strong> raschen Entwicklung im kaufmännischen Bildungswesen Schritt zu<br />

halten und lebens- und berufstüchtige Schüler formen zu können. Das beste Mittel<br />

dazu ist die unablässige Neugestaltung des Schullebens und zeitgemässe<br />

Schulräume. <strong>Die</strong> Behörde wird eingeladen, die aufgeworfene Frage zu prüfen und<br />

dem Volk Bericht und Antrag zu stellen.“<br />

Im Juni 1971 beschloss <strong>der</strong> Bezirksrat Einsiedeln, alles zu unternehmen, um diese<br />

Schule in Einsiedeln zu behalten. <strong>Die</strong> kantonale Berufsbildungskommission<br />

entschied sich im Januar 1972 ebenfalls für den Standort Einsiedeln und im Juni<br />

22


1973 stimmten das BIGA und später auch die Bezirke March und Höfe ebenfalls<br />

für Einsiedeln zu.<br />

Der Bund bewilligte eine Subvention von 45 % an die Bauten und Einrichtungen.<br />

Der Rest hätte <strong>der</strong> Bezirk Einsiedeln und <strong>der</strong> Fortbildungsverein Einsiedeln übernehmen<br />

müssen, letzterer auch die Trägerschaft des neuen Schulhauses.<br />

Im Dezember 1973 erteilte <strong>der</strong> Regierungsrat dem Fortbildungsverein die Bewilligung<br />

zur Erstellung des kaufmännischen Berufsschulhauses.<br />

Nach sehr intensiven und gründlichen Vorbereitungen durch den Fortbildungsverein<br />

durchlief das Neubaugeschäft alle politischen Stufen positiv und kam am<br />

20.10.74 zur Volksabstimmung:<br />

Schulhausneubau in <strong>der</strong> „Allmend“ mit<br />

– Gesamtkosten von ca. 3.7 Mio. CHF,<br />

– Beitrag des Bezirkes Einsiedeln rund 1.4 Mio. CHF,<br />

– Bauherr Fortbildungsverein Einsiedeln<br />

(Das Raumprogramm umfasste 5 Normalklassenzimmer, 2 Spezialzimmer,<br />

wovon ein Sprachlabor und ein Schreibzimmer, 1 Bibliothek, 1 Aufenthalts-<br />

und Freizeitraum, 4 Räume für Administration)<br />

Mit 2'211 Nein- zu 1'470 Ja-Stimmen lehnte das Einsiedler Volk diesen Baukostenbeitrag<br />

jedoch ganz klar ab.<br />

Sehr wahrscheinlich wurden <strong>der</strong> bereits in <strong>der</strong> Vorlage aufgezeigte Sportplatz<br />

und die Turnhalle den Behörden zum Verhängnis.<br />

23


Der Bezirk Einsiedeln gab nicht auf und verkündete, den Stimmbürgern im ersten<br />

Quartal 1975 nochmals eine Vorlage, mit dem Bezirk als Bauherr, zu unterbreiten.<br />

Inzwischen strebten Mitglie<strong>der</strong> aus dem Berufsschulvorstand aber eine Verlagerung<br />

des Schulstandorts nach <strong>Lachen</strong> an (vgl. Abschnitt 5).<br />

4. Der Kanton Schwyz wird ab 1976 ein eigener Prüfungskreis<br />

Der Bund (das BIGA, später BBT) hat die Prüfungsorganisation seit jeher dem<br />

SKV delegiert. Bei den Kaufleuten und den Verkaufsberufen werden daher die<br />

Prüfungsaufgaben für die LAP seit dem BBG 1933 zentral für die ganze Schweiz<br />

vom SKV bzw. seiner Zentralprüfungskommission zusammengestellt und an die<br />

einzelnen Prüfungskreise abgegeben. Der SKV führt auch die Oberaufsicht über<br />

die Organisation <strong>der</strong> Prüfungen. <strong>Die</strong> beiden Schulen Schwyz und Einsiedeln/<strong>Lachen</strong><br />

waren dem Prüfungskreis Zug/Uri/Schwyz zugeteilt (fe<strong>der</strong>führend:<br />

Zug). Alle Schwyzer Schulabsolventen hatten also ihre LAP in Zug zu absolvieren.<br />

Der Kanton Schwyz konnte lediglich einige Experten stellen. So durfte ich in Zug<br />

für Buchhaltung und Branchenkunde tätig sein.<br />

<strong>Die</strong>se „Bevormundung“ und Umständlichkeit passte den Schwyzern schon längst<br />

nicht mehr und man suchte nach Gründen, um einen eigenen Prüfungskreis zu<br />

erwirken. <strong>Die</strong> gestiegenen Schülerzahlen allein reichten nicht aus. Doch als die<br />

Kantone Uri und Zug vor dem Kanton Schwyz auf den Herbstschulbeginn wechselten,<br />

hatte man den triftigen Grund gefunden. Auf die Initiative <strong>der</strong> beiden<br />

Schulrektoren S. Küchler (Schwyz) und F. Dettling (<strong>Lachen</strong>) wurde den Zugern<br />

ein Konzept für die Organisation und Arbeitsweise <strong>der</strong> Prüfungen im eigenen<br />

Kanton vorgelegt. <strong>Die</strong>ses wurde nach harten Verhandlungen gutgeheissen und<br />

den Schwyzern erlaubt,<br />

als Subkommission probeweise die LAP vom Frühjahr 1976 im Kanton<br />

Schwyz, unter <strong>der</strong> Aufsicht von Zuger Prüfungsexperten<br />

durchzuführen. <strong>Die</strong> Zuger und Urner führten im Sommer 1976 ihre Prüfungen<br />

wie bisher in Zug durch.<br />

Für diese Testprüfungen vom Frühjahr 1976 im Kanton Schwyz<br />

schriftliche Prüfungen dezentral in Schwyz und <strong>Lachen</strong>,<br />

mündliche ebenfalls, ausgenommen „praktische Kenntnisse“ zentral in<br />

Schwyz<br />

und die Korrekturen am jeweiligen Standort des Prüfungsleiters,<br />

(letztere waren: unter <strong>der</strong> Aufsicht aus Zug von:<br />

für Kaufleute Alois Muoser Fräulein Peter<br />

für Verkauf Hermann Beeler Karl An<strong>der</strong>matt)<br />

24


gab es mehrheitlich Lob und Zustimmung, sodass wir ab 1977 vom SKV definitiv<br />

zum selbständigen Prüfungskreis ernannt wurden.<br />

<strong>Die</strong> Konstituierung <strong>der</strong> ersten Kreisprüfungskommission Schwyz vom Juli 1976<br />

sah wie folgt aus:<br />

Präsident (Vertreter Kanton) René Wehrli (bis 1986)<br />

Hermann Beeler (1987 bis 1992 Präs.)<br />

Bernhard Schuler (1993 bis 2007 Präs.)<br />

Prüfungsleiter Kaufleute Alois Muoser (bis 1981)<br />

Adalbert Spichtig (1982 bis 1990)<br />

Daniel Heiz (1990 bis 2000)<br />

Prüfungsleiter Verkauf Hermann Beeler (1976 bis 1979)<br />

Bernhard Schuler (1980 bis 1987)<br />

H.P. Achermann (1988 bis 1998)<br />

Giovanni Albisser (1999 bis 2007)<br />

als Kassier Jean-Jacques Strüby (bis 2007)<br />

Vertreter des Handels- Jean-Pierre Zosso (bis 1988)<br />

& Industrievereins<br />

als Vertreter des Bernhard Schuler (bis 2007)<br />

Kaufm. Vereins<br />

als Chefexperte „Branchen“ Georges Kaufmann (ab 1990)<br />

vom Detailhandel Dora Kuny-Jütz (bis 1980)<br />

Monika Gössi (1981)<br />

Rita Fuchs (1982 bis 2006)<br />

vom Kanton (Nachf. R. Wehrli) Urs Zürcher (1987 bis 2000)<br />

Eugen Schuler (2000 bis 2007)<br />

sowie die jeweiligen Schulrektoren von<br />

Schwyz Simon Küchler<br />

Dr. Beat Schaller<br />

Bernadette Epprecht<br />

Klaus Stal<strong>der</strong> (2001 bis 2007)<br />

<strong>Lachen</strong> Franz Dettling (1976 bis 1997)<br />

Kurt Zibung (1980 bis 1995)<br />

Edi Kälin (1996 bis 2000)<br />

Franz Anrig (2001 bis 2007)<br />

25


und <strong>der</strong> jeweilige Vorsteher des Amts für Berufsbildung<br />

Pius Schuler (1976 bis 1982)<br />

Urs Reichmuth (1983 bis 1993)<br />

Bruno Ritter (1994 bis 1997)<br />

Richard Hensel (1998 bis 2007)<br />

Auch wie<strong>der</strong> eine „Mammut-Kommission“, die so leicht nicht zu leiten war und<br />

<strong>der</strong>en Sitzungen viel zu lange dauerten. – In meiner Amtszeit war ich sehr froh,<br />

dass Simon Küchler (Rektor Schwyz), <strong>der</strong> spätere Divisionär und Korpskommandant<br />

dabei war und militärisch für Ordnung sorgte. Seine kurzen, jedoch genauen<br />

Protokolle sind für mich heute noch Musterbeispiel für präzise Formulierung.<br />

Hauptaufgabe <strong>der</strong> Kommission, neben <strong>der</strong> Prüfungsorganisation (Programme<br />

etc.), war die Diskussion und <strong>der</strong> Entscheid über die sog. „Grenzfälle“, sowie die<br />

Behandlung von Beschwerden.<br />

Neue Prüfungsorganisation mit <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> nKG<br />

Mit <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> neuen kaufmännischen Grundbildung erlässt das Bundesamt<br />

für Berufsbildung und Technologie (BBT) ein Organisationsreglement und<br />

setzt eine Prüfungskommission für die ganze Schweiz ein (nicht mehr <strong>der</strong> <strong>Kaufmännische</strong><br />

Verband Schweiz). Ferner haben die Kantone die Prüfungen durchzuführen.<br />

Das BBG 2004 macht aus Prüfungen = Qualifikationsverfahren<br />

<strong>Die</strong> Kantone haben für die Durchführung dieser Verfahren zu sorgen. In Abs. 2<br />

Art. 40 lässt <strong>der</strong> Bund die Möglichkeit offen, Dritten Aufgaben zu übertragen.<br />

Im Kanton Schwyz wurden die Gesamt- und Teilprüfungen schon bisher durch<br />

das Amt für Berufsbildung koordiniert und in Zusammenarbeit mit den Organisationen<br />

<strong>der</strong> Arbeitswelt und den Berufsfachschulen organisiert und durchgeführt,<br />

ausgenommen eben die kaufmännischen und Verkaufsberufe.<br />

<strong>Die</strong> neuen gesetzlichen Regelungen führten nun im Kanton Schwyz am 21.6.2007<br />

1. zur Auflösung <strong>der</strong> (kaufmännischen) Kreisprüfungskommission<br />

(diese führte letztmals die Gesamtprüfungen 2005 und die Teilprüfungen für<br />

Detailhandelsangestellte „altes Reglement“ 2007, unter <strong>der</strong> Leitung von<br />

Bernhard Schuler durch)<br />

2. zur Übertragung auch <strong>der</strong> kaufmännischen und Verkaufs-Prüfungen, inkl. Detailhandel,<br />

an die kantonale Kommission für Qualifikationsverfahren<br />

(sie organisiert auch die gewerblichen Prüfungen).<br />

<strong>Die</strong>se kantonale Kommission setzt sich zusammen aus:<br />

– sechs Vertreter/innen <strong>der</strong> Organisationen <strong>der</strong> Arbeitswelt,<br />

– zwei Vertreter/innen <strong>der</strong> Berufsfachschulen (kaufmännischer und gewerblicher<br />

Richtung)<br />

26


– dem/<strong>der</strong> kantonalen Prüfungsleiter/in (zurzeit Oscar Seger) und<br />

– dem Vorsteher des Amtes für Berufsbildung.<br />

Und damit ist auch dieses Kapitel „Idealistentum“ abgeschlossen.<br />

5. Meine grosse Chance, die kaufmännische <strong>Berufsschule</strong><br />

nach Ausserschwyz, am besten nach <strong>Lachen</strong> zu bringen<br />

Für mich war es immer eine Vision, die KV-Schule in <strong>Lachen</strong> zu haben, seit ich<br />

als Märchler die kaufmännische <strong>Berufsschule</strong> in Wädenswil zu besuchen hatte<br />

(vom Arbeitgeber aus Zeitgründen verlangt!).<br />

Ich war damals also Mitglied des Berufsschulvorstandes Einsiedeln und Präsident<br />

<strong>der</strong> Rechnungsprüfungskommission (RPK) <strong>der</strong> Gemeinde <strong>Lachen</strong> und konnte das<br />

Wissen aus erster Hand aus diesen Gremien nutzen.<br />

Denn mit dem Entscheid des Regierungsrates von 1965, Einsiedeln als Schulort<br />

für die Kaufleute und das Verkaufspersonal von Ausserschwyz festzulegen, war<br />

ich nie richtig glücklich und zwar begründet:<br />

Erstens stammten bereits 1971 bei den Kaufleuten 72,4 % und beim Verkaufspersonal<br />

74,9 % <strong>der</strong> Schüler aus den Bezirken March und Höfe und<br />

diese hatten mit schlechten Bahnverbindungen mühsam die Schule in Einsiedeln<br />

zu besuchen.<br />

Dasselbe galt für die Weiterbildungskurse für Erwachsene.<br />

Ich wusste, dass die Gemeinde <strong>Lachen</strong> seit dem Bezug des Neubaues „Seefeldschulhaus“<br />

im sog. „alten Schulhaus“, bei <strong>der</strong> Kirche, unbenützte, leer stehende<br />

Schulräume besass und nahm deshalb sofort Kontakt mit dem Gemeindepräsidenten<br />

(Dr. E. Bruhin) auf. Zudem sensibilisierte ich die ganze March mit einer<br />

grossen Einsendung in den Regionalzeitungen über die Chance, die Schule in die<br />

March zu bringen.<br />

Der Gemein<strong>der</strong>at <strong>Lachen</strong> schaltete sofort und unterbreitete ein langfristiges<br />

Mietangebot. Aber auch an<strong>der</strong>e wurden auf die Chance aufmerksam und offerierten<br />

ebenfalls Schulräume, so die Gemeinden Schübelbach (in Siebnen), Freienbach,<br />

die Kantonsschule Pfäffikon und wie<strong>der</strong>um <strong>der</strong> Bezirk Einsiedeln, <strong>der</strong> im<br />

Hause Gutenberg ein zusätzliches Zimmer abtreten wollte.<br />

In einer hart umkämpften Sitzung des Schulvorstandes vom 25.11.1974 konnte<br />

ich erreichen, dass <strong>der</strong> Schulvorstand im Antrag an den Regierungsrat nur noch<br />

die Standorte Einsiedeln (war nicht zu umgehen wegen <strong>der</strong> Überzahl <strong>der</strong> Vorstandsmitglie<strong>der</strong><br />

von Einsiedeln) und <strong>Lachen</strong> für ein Provisorium empfahl.<br />

Jetzt war Lobbying bei allen Entscheidungsgremien an <strong>der</strong> Reihe, das wir nutzten,<br />

wo wir nur konnten.<br />

27


In <strong>der</strong> Zwischenzeit hatte das BIGA im Auftrage des Regierungsrates mit dem<br />

Schulvorstand alle angebotenen Schulräume besucht und <strong>der</strong> Regierung am<br />

9.12.1974 ihr Gutachten eingereicht. Darin kam <strong>der</strong> Experte Dr. K. Blumer, Zürich,<br />

zum Schluss: „...unter den gegebenen Umständen ziehen wir als Übergangslösung<br />

den Standort <strong>Lachen</strong> vor, umsomehr als im Verlaufe <strong>der</strong> nächsten<br />

Jahre von Seiten des Bundes kaum mit <strong>der</strong> Subventionierung eines Neubaues<br />

(Einsiedeln) gerechnet werden darf.“<br />

„Böse Zungen“ können vielleicht sagen, dass wir Dr. Blumer etwas besser gekannt<br />

hatten, was auch stimmt. Ich hatte bereits 1960 bei ihm in Zürich Weiterbildungskurse<br />

für die Buchhalterdiplomprüfung besucht.<br />

Also entschied sich auch <strong>der</strong> eidgenössische Experte Dr. K. Blumer nach <strong>der</strong> Besichtigung<br />

aller Mietangebote für „<strong>Lachen</strong>“ (zweckmässige Räume mit Abwartwohnung,<br />

verkehrsgünstig gelegen, Turnhalle und Schwimmbad in <strong>der</strong> Nähe),<br />

sodass auch <strong>der</strong> Regierungsrat mit Beschluss vom 16.12.1974 sich nur noch für<br />

<strong>Lachen</strong> aussprechen konnte und festhielt:<br />

„<strong>Die</strong> Gemeinde <strong>Lachen</strong> hat <strong>der</strong>art günstig eine Offerte für die Unterkunft <strong>der</strong> KV-<br />

Schule Ausserschwyz unterbreitet, dass in Anbetracht <strong>der</strong> sehr angespannten<br />

Finanzlage des Bundes (darum war auch eine Subvention für ein neues Projekt<br />

Einsiedeln fraglich) und des Kantons eine Standortverschiebung nach <strong>Lachen</strong><br />

vorzunehmen ist.“<br />

Jetzt war ein grosses „Zwischen“-Ziel erreicht – („mit Speck fängt man Mäuse“)<br />

Wir Lachner hatten natürlich schon damals an einen endgültigen Standort <strong>Lachen</strong><br />

gedacht.<br />

Im Herbst 1975 nahm die <strong>Kaufmännische</strong> <strong>Berufsschule</strong> den Unterricht im „alten<br />

Schulhaus“, neben <strong>der</strong> Pfarrkirche <strong>Lachen</strong> auf. Zwei Räume wurden auch<br />

vom Kin<strong>der</strong>garten noch benützt. <strong>Die</strong> Schule stand unter <strong>der</strong> bisherigen Leitung<br />

von Franz Dettling. Ein grosses Kompliment gebührt all den Lehrkräften, welche<br />

die längere Fahrt zur Arbeit o<strong>der</strong> sogar einen Wohnortswechsel in Kauf nahmen.<br />

28


<strong>Die</strong> kaufmännische <strong>Berufsschule</strong> immer auf dem neuesten technischen Stand:<br />

1957 wurden die ersten kommerziellen Computer in die Schweiz geliefert<br />

1 UNIVAC an Sandoz und<br />

1 IBM 650 nach Luzern<br />

1985 brachte IBM den ersten PC (Personal Computer) mit dem Betriebssystem<br />

von Microsoft auf den Markt.<br />

Unsere Schule hatte sich bereits vorher (1983) drei P-3 Adler für Textverarbeitung<br />

angeschafft und versuchte stets für die Ausbildung mit <strong>der</strong> IT-Entwicklung<br />

Schritt zu halten. <strong>Die</strong> Lernenden sollen immer auf dem neuesten Stand ausgebildet<br />

werden, war unser Ziel.<br />

Neue Hauptamt-Lehrpersonen:<br />

Trotz all <strong>der</strong> Raumprobleme hielt <strong>der</strong> Berufsschulvorstand auch immer ein Auge<br />

auf die Qualität <strong>der</strong> Schule. So ist im Protokoll über die Sitzung vom 7.4.76 zu<br />

lesen:<br />

„H. Beeler verlangt die Ausarbeitung eines Lehrplanes für die<br />

Pflichtfächer <strong>der</strong> Kaufleute (analog demjenigen für das Verkaufspersonal),<br />

damit <strong>der</strong> für die LAP notwendige Stoff auch<br />

wirklich behandelt werde.“ Zudem konnte in <strong>der</strong> gleichen Sitzung<br />

die Genehmigung des Regierungsrates für die Anstellung<br />

des 5. hauptamtlichen Lehrers, in <strong>der</strong> Person von<br />

mag.oec. Kurt Zibung, Handelslehrer, (heutiger Regierungsrat)<br />

bekannt gegeben werden. 1980 wurde Herr Zibung zum<br />

neuen Rektor gewählt, da <strong>der</strong> bisherige Schulleiter F. Dettling<br />

aus gesundheitlichen Gründen die Schule verlassen musste.<br />

29


In <strong>der</strong> Folge konnten ebenfalls im Hauptamt angestellt werden:<br />

1974 - 2000 Edi Kälin Sprachen<br />

1979 - 2005 Paul Thürlemann Handelsfächer<br />

1980 - 1984 Josef Kälin Schreibfächer<br />

1981 - 1985 Dr. Stefan Fuchs Sprachen<br />

1983 Franziska Herzog Sprachen<br />

1984 Wolfgang Probst Handelsfächer<br />

1985 Kaspar Mettler Informatik<br />

1985 - 1988 Monika Triner Sprachen<br />

1986 Meinrad Gyr Sprachen<br />

1989-2000 David Cavegn Informatik<br />

(ab 1990 siehe unter Abschnitt 12)<br />

Raumnot im alten Schulhaus <strong>Lachen</strong> führt zum „Konzept 90“:<br />

Da die Schülerzahlen stetig anstiegen und neue Zimmer für den Computerunterricht<br />

benötigt wurden, musste <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>garten das Haus verlassen. In zwei<br />

Bauetappen wurden im Parterre ein Klassenzimmer und ein Computerraum eingerichtet.<br />

Bald war <strong>der</strong> Raum wie<strong>der</strong> zu knapp. An einen Neubau wagte zunächst<br />

niemand zu denken. Als Alternativen standen zur Debatte: <strong>Die</strong> Errichtung eines<br />

Schulzimmers in einem Container im kleinen Garten neben dem Schulhaus, die<br />

Umwandlung des Estrichs in ein Klassenzimmer o<strong>der</strong> die Verlagerung <strong>der</strong> Verkaufsabteilung<br />

in ein nicht mehr genutztes Industriegebäude. Alle Vorschläge<br />

konnten niemand so richtig überzeugen und <strong>der</strong> Wunsch nach einem neuen<br />

Schulhaus war nicht mehr zu verbergen. Noch fehlte <strong>der</strong> berühmte letzte Tropfen,<br />

<strong>der</strong> das Fass für einen mutigen Entscheid zum Überlaufen brachte. Er kam<br />

tatsächlich - in Form von Feuer, Rauch und Löschwasser!<br />

Im obersten Stock befand sich die Wohnung des Abwarts, unmittelbar darunter<br />

lag <strong>der</strong> Aufenthaltsraum für die Lehrlinge. Irgendeine Person muss dann –<br />

kaum zu glauben, aber wahr – eine noch glühende Zigarette in den Papierkorb<br />

beför<strong>der</strong>t haben. Aus dem Aufenthaltszimmer drangen dichte Rauchschwaden.<br />

Herr <strong>Die</strong>thelm, <strong>der</strong> Abwart, alarmierte Rektor Zibung. Mit vereinten Kräften gelang<br />

es ihnen den Brand zu löschen. <strong>Die</strong> Aktion war keineswegs harmlos. Der<br />

Preis dafür war eine Rauchvergiftung, die zu einem kurzfristigen Spitalaufenthalt<br />

des Rektors führte.<br />

Als Folge des Brandes wurde dann ausserhalb des Gebäudes eine Feuerleiter angebracht.<br />

An den Ausbau des Dachstockes war nicht mehr zu denken, zu grosse<br />

Feuergefahr.<br />

Im Frühjahr 1976 wurde ich in den Gemein<strong>der</strong>at <strong>Lachen</strong> (vorher in RPK) gewählt,<br />

was für die Standorterhaltung <strong>der</strong> KV-Schule in <strong>Lachen</strong> später zum Vorteil wurde.<br />

30


Inzwischen war auch bekannt, dass das seit 1980 obligatorisch verordnete Berufsschulturnen<br />

bis 1986 eingeführt sein muss; die Turnhallen von <strong>Lachen</strong> jedoch<br />

bereits gut belegt waren.<br />

Da <strong>der</strong> Berufsschulrat (1980 wurde ich zum Präsidenten gewählt) auch für die<br />

Schulräume zuständig war, setzte er nun 1982 eine Studiengruppe „Konzept<br />

90“ ein. <strong>Die</strong>se hatte die Schulenwicklung und die räumlichen Bedürfnisse <strong>der</strong><br />

kaufmännischen Ausbildung im äussern Kantonsteil abzuklären und aufzuzeigen.<br />

Der für unsere Schule wichtige Entscheid des Regierungsrates im neuen „Berufsbildungs-Statut,<br />

gültig ab 1.1.84:<br />

§ 27 Der kaufmännische Berufsschulunterricht wird den Sektionen Schwyz<br />

und Ausserschwyz des SKV übertragen. Sie führen Schulen in Schwyz<br />

und <strong>Lachen</strong>.<br />

§ 28 <strong>Die</strong> Schulräte <strong>der</strong> kaufmännischen <strong>Berufsschule</strong>n regeln die Schulorganisation<br />

im Rahmen <strong>der</strong> Verordnung in einer Schulordnung<br />

gab <strong>der</strong> eingesetzten Planung neuen Aufschwung und meinem Traum, auch ein<br />

neues Schulhaus muss in <strong>Lachen</strong> stehen, neuen Glauben.<br />

Somit erhielt durch dieses Gesetz <strong>der</strong> kaufmännische Verein Ausserschwyz erstmals<br />

die Trägerschaft <strong>der</strong> Schule übertragen (seit 1975 war <strong>der</strong> Berufsschulrat<br />

allein zuständig) und <strong>der</strong> Schulrat setzte sich nur noch aus Vertretern des Kantons<br />

und des kaufmännischen Vereins (vorher noch aus den Lehrortsgemeinden)<br />

zusammen.<br />

Der Kommission „Konzept 90“, unter meiner Leitung, gehörten an:<br />

Dr. Stefan M. Fuchs (damals Lehrer an unserer Schule), die Herren E. Weber<br />

(Präsident KV Ausserschwyz), Rektor K. Zibung, B. Schwiter (Gemeindekassier<br />

<strong>Lachen</strong> und Mitglied des Berufsschulvorstandes).<br />

Ein erster Teilbericht umfasste die Analyse des IST-Zustandes (aktuelle Situation<br />

im bestehenden Schulhaus) und statistische Grundlagen zur künftigen Schülerentwicklung<br />

(dazu wurden auch die Lehrbetriebe mit einem Fragebogen befragt),<br />

sowie die Erarbeitung eines Soll-Zustandes mit ev. Varianten, d.h. notwendiges<br />

Raumprogramm unter Berücksichtigung des obligatorischen Unterrichts, neue<br />

Lerninhalte, Stütz- und Einführungskurse, Bürolehre (bisher nur in Rapperswil<br />

möglich), und Evaluation von Standorten.<br />

Interessant ist <strong>der</strong> Vergleich <strong>der</strong> damals prognostizierten Schülerzahlen mit den<br />

effektiv eingetroffenen.<br />

31


<strong>Die</strong> voraussichtlichen Schülerzahlen nach Angaben <strong>der</strong> Lehrbetriebe (LB) betrugen:<br />

(in Klammern: die Prognosezahlen <strong>der</strong> Schweiz. Dokumentationsstelle für Schul- und<br />

Bildungsfragen. DS)<br />

Verkäufer Kaufleute Total<br />

1984 Prognose LB 108 210 318<br />

Prognose DS (113) (213) (326)<br />

effektiv 323<br />

1985 Prognose LB 116 229 345<br />

Prognose DS (107) (206) (313)<br />

effektiv 117 236 353<br />

1987 Prognose LB 129 228 357<br />

Prognose DS (104) (195) (299)<br />

effektiv 124 241 365<br />

1989 Prognose LB 128 229 357<br />

Prognose DS (97) (198) (295)<br />

effektiv 103 254 357<br />

(+ Abendkurse: 30 Klassen mit ca. Schülern 370!)<br />

Als Zielgrösse und Planungsgrundlage für die 90-er-Jahre nahm man ein Total<br />

von 350 an.<br />

<strong>Die</strong> effektiven Schülerzahlen:<br />

1992/93 86 *) 255 341<br />

1995/96 307<br />

1998/99 356<br />

2001/02 143 *) 246 389 (22 Kl.)<br />

2004/05 367<br />

*) inkl. Detailhandel<br />

Das Soll-Raumprogramm wurde wie folgt angegeben:<br />

9 Schulzimmer, 1 Sprachlabor, 1 Schreibzimmer, 1 EDV-Zimmer, 1 Verkaufs-<br />

und Warenkunde-Zimmer, 1 Rektorat, 1 Sekretariat, 1 Lehrerzimmer für 10 – 12<br />

Lehrkräfte, 1 Materialraum, 1 Vorbereitungsraum, 1 Schüler-Bibliothek, 1 Aufenthaltsraum<br />

für ca. 90 Schüler, 1 Turnhalle mit Geräteraum, 16 x 28 x 7 m,<br />

Parkplätze, Velo- und Mofastand, Abwarträume.<br />

32


6. Neubau? Und wenn ja, in <strong>Lachen</strong> o<strong>der</strong> Pfäffikon?<br />

Obwohl sich die Gemeinde <strong>Lachen</strong> laufend durch Investitionen für Verbesserungen<br />

im alten Schulhaus eingesetzt hatte, genügte das nicht als Definitiv-<br />

Standort. Vor allem war das Turnhallenproblem nicht gelöst.<br />

Trotz <strong>der</strong> Standortfestlegung im Berufsbildungsstatut 1984 verlangte jedoch <strong>der</strong><br />

damalige Chef des Erziehungsdepartementes (ED) Regierungsrat Bolfing (als wir<br />

ihn über das Vorhaben orientiert hatten), neben dem bisherigen Standort <strong>Lachen</strong><br />

als allfällige Variante Pfäffikon (Gemeinde Freienbach) in die Abklärungen einzubeziehen.<br />

<strong>Die</strong> beiden Gemeinden erhielten nun von uns das provisorische Raumprogramm<br />

zugestellt und wurden zu einer Besprechung für weitere Erläuterungen<br />

und um konkrete Lösungsvorschläge gebeten. Eine Auflage war weiter, dass<br />

eine Turnhalle in unmittelbarer Nähe benützt werden kann.<br />

<strong>Die</strong> Angebote <strong>der</strong> beiden Gemeinden wurden in unser Konzept 90 aufgenommen<br />

und am 17.12.1985 konnten wir das Ergebnis dieser umfangreichen Abklärungen<br />

in einem 53seitigen Bericht dem Regierungsrat des Kantons Schwyz mit folgendem<br />

Antrag abliefern: „Wir brauchen ein Schulhaus-Neubau mit Turnhalle<br />

und <strong>der</strong> optimale Standort ist nach wie vor <strong>Lachen</strong>.“<br />

Als erste Reaktion bildete die Regierung bereits am 9.1.1986 einen Ausschuss<br />

zur Bearbeitung unseres Antrages: <strong>Die</strong> Chefs des ED, Bau- und Finanzdepartementes<br />

(Bolfing, Kistler und Marty).<br />

Wir bekamen einen Fragenkatalog zur Beantwortung und am 6.6.1986 besuchte<br />

uns <strong>der</strong> genannte regierungsrätliche Ausschuss in <strong>Lachen</strong> zur Besprechung noch<br />

nicht gelöster Probleme.<br />

Am 24.6.1986 traf <strong>der</strong> Regierungsratsbeschluss ein mit folgenden Grundsätzen:<br />

1. Vom „Konzept 90“ wird zustimmend Kenntnis genommen.<br />

2. Der <strong>Kaufmännische</strong> Verein Ausserschwyz wird ermächtigt, die Planung<br />

eines Schulhauses mit Turnhalle vorzunehmen.<br />

3. Dem Regierungsrat ist das endgültige Projekt zur Genehmigung zuzustellen.<br />

4. Der Schulträger hat eine Baukommission einzusetzen, zu <strong>der</strong> 3 Vertreter<br />

vom Kantonsrat bestimmt werden.<br />

Dass <strong>der</strong> Regierungsrat den Standortentscheid weiter hinausschob, war für uns<br />

Lachner eine Enttäuschung, doch aufgegeben hatten wir nie (inzwischen seit<br />

1984 war ich Mitglied des Kantonsrates und hatte somit besseren Zugang zur<br />

Regierung und <strong>der</strong> Verwaltung).<br />

33


Am 14.7.1986 trat <strong>der</strong> Berufsschulrat mit dem KV Ausserschwyz zusammen, um<br />

eine Baukommission zu bilden, welche am 21.8.1986 in <strong>der</strong> ersten Sitzung sich<br />

konstituierte.<br />

In <strong>der</strong> Zwischenzeit bildete sich eine „Einsiedler-Gruppe“ im kaufmännischen<br />

Verein Ausserschwyz, welche intensiv eine bessere Standortvariante, als die vom<br />

Gemein<strong>der</strong>at Freienbach angebotene, suchte und auch fand über das Kloster Einsiedeln:<br />

bei <strong>der</strong> Landwirtschaftlichen Schule Pfäffikon.<br />

In <strong>der</strong> Folge liess auch die Baukommission, weil über den zukünftigen Standort<br />

zwischen den Vertretern des <strong>Kaufmännische</strong>n Vereins und dem Berufsschulrat<br />

Differenzen bestanden, Projektskizzen für beide Standorte<br />

a) Rosengartenstrasse <strong>Lachen</strong><br />

b) Landwirtschaftliche Schule Pfäffikon<br />

durch verschiedene Architekten ausarbeiten. <strong>Die</strong> mit dem BIGA aufgenommenen<br />

Verhandlungen betreffend Subventionierung ergaben eine wesentliche Raumprogramm-Erweiterung.<br />

Am 20.3.1987 fand die abschliessende Sitzung <strong>der</strong> Baukommission statt und dies<br />

in Anwesenheit des BIGA-Vertreters, <strong>der</strong> dem Projekt „Pfäffikon“ den Vorzug gab.<br />

<strong>Die</strong> Kommission beurteilte nur die Projekte und nicht die Standorte, zu Handen<br />

des <strong>Kaufmännische</strong>n Vereins.<br />

<strong>Die</strong> entscheidende Generalversammlung des <strong>Kaufmännische</strong>n Vereins Ausserschwyz<br />

beschloss am 31.3.1987 nach heftiger Diskussion, mit Stichentscheid des<br />

Präsidenten, „ beide Projekte neutral an den Regierungsrat einzureichen und die<br />

politische Behörde über den zukünftigen Standort entscheiden zu lassen. Der<br />

Kaufm. Verein ist bereit, an beiden Standorten die Bauherrschaft zu übernehmen.“<br />

Am 5.5.1987 sandte <strong>der</strong> <strong>Kaufmännische</strong> Verein den genannten Entscheid mit den<br />

„Beurteilungsergebnissen <strong>der</strong> Baukommission“ für beide Standorte an den Regierungsrat.<br />

<strong>Die</strong>ser beauftragte das Baudepartement über die beiden Standorte Studien zu<br />

erstellen. Im <strong>Kaufmännische</strong>n Verein, Berufsschulrat und in den genannten Gemeinden<br />

begann ein zähes offenes Ringen und Bewerben.<br />

Der Gemein<strong>der</strong>at <strong>Lachen</strong> (Präsident Dr. K. Michel) bat mit Brief an den Regierungsrat,<br />

eine Delegation des Gemein<strong>der</strong>ates zu empfangen, um den Standort<br />

<strong>Lachen</strong> mit dem vorteilhaft gelegenen Areal zu empfehlen.<br />

Auf meine Initiative verlangten 22 Kantonsräte <strong>der</strong> March schriftlich von <strong>der</strong> Regierung<br />

den Standort <strong>Lachen</strong> beizubehalten, umsomehr Pfäffikon bereits mehrere<br />

kantonale Schulen beherbergte. Weiter für die March sprach, dass 40 % <strong>der</strong> KV-<br />

Schüler und 70 % <strong>der</strong> Verkäufer/innen sich aus <strong>der</strong> March rekrutierte.<br />

34


<strong>Die</strong> Besprechung des Gemein<strong>der</strong>ates <strong>Lachen</strong> mit dem Regierungsrat fand am<br />

14.7.1987 statt. Dabei gaben die Lachner zu verstehen, dass ein Standortwechsel<br />

für sie eine grosse Enttäuschung wäre. Um in dieser Hinsicht nachzuhelfen,<br />

war die Gemeinde bereit, einen Beitrag von 500'000 Franken an die Turnhalle zu<br />

leisten. <strong>Die</strong> Sitzung endete mit dem Vorschlag <strong>der</strong> Regierung, dass die Gemeinde<br />

<strong>Lachen</strong> als Bauherr auftreten sollte. <strong>Die</strong>sem Begehren stimmte <strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>at<br />

am 14.8.1987 zu, unter Vorbehalt einer allfälligen Gemeindeabstimmung.<br />

Das „Geschenk“ des Regierungsrates traf am 20.10.1987 mit Regierungsratsbeschluss<br />

(RRB) Nr. 1647 ein:<br />

„Standort bleibt <strong>Lachen</strong>, <strong>der</strong> <strong>Kaufmännische</strong> Verein wird von <strong>der</strong> Aufgabe <strong>der</strong><br />

weiteren Planung und dem Bau <strong>der</strong> Schulanlage entbunden; die Gemeinde <strong>Lachen</strong><br />

erhält die Genehmigung zum Bau <strong>der</strong> Schulanlage gegen einen langfristigen<br />

Mietvertrag für die <strong>Kaufmännische</strong> <strong>Berufsschule</strong> und unter Ausnützung <strong>der</strong> Bundessubventionen.“<br />

Was für eine Leidensgeschichte! – Trotzdem galt auch hier: „nüd lugg loh<br />

gwünnt“, o<strong>der</strong> „was man in <strong>der</strong> Politik, am richtigen Ort, zur richtigen Zeit, doch<br />

noch alles erreichen kann!“.<br />

35


7. <strong>Die</strong> Enttäuschung im KV Ausserschwyz<br />

Anlässlich <strong>der</strong> 70. Generalversammlung am 11. März 1988 trat <strong>der</strong> gesamte Vorstand<br />

geschlossen zurück. Wie es dazu in einer Pressemitteilung hiess, sei dies<br />

nicht zuletzt eine Reaktion auf den Regierungsratsentscheid, ein KV-Schulhaus in<br />

<strong>Lachen</strong> durch die Gemeinde <strong>Lachen</strong> als Bauherr bauen zu lassen. Als zweiter<br />

Grund wurde Amtsermüdung angegeben. Der Vorstand sei vom Entscheid <strong>der</strong><br />

Regierung total überrascht worden. Er hatte grosse Hoffnung darauf gesetzt,<br />

ähnlich wie in Schwyz, selber ein KV-Schulhaus bauen zu können, wobei er den<br />

Standort Pfäffikon favorisiert hatte.<br />

Zudem wollte man an dieser Generalversammlung aus Kreisen <strong>der</strong> Einsiedler und<br />

Höfner Vertreter gemeinsam einen neuen Berufsschulvorstand vorschlagen und<br />

gleichzeitig eine geheime Abstimmung verlangen. Wie<strong>der</strong>um mit Stichentscheid<br />

des Präsidenten wurde <strong>der</strong> Antrag auf geheime Abstimmung abgelehnt. Mit einigen<br />

Gegenstimmen und Enthaltungen wurden dann doch die bisherigen H. Beeler<br />

(Präs.), K. Zibung (Rektor) und B. Schwiter (alle von <strong>Lachen</strong>), wie<strong>der</strong>gewählt<br />

und dazu neu: H. Steiner und A. Kuprecht (Pfäffikon), sowie R. Bingisser (Einsiedeln)<br />

und <strong>der</strong> neue Präsident des <strong>Kaufmännische</strong>n Vereins Bernhard Schuler.<br />

An dieser Stelle möchte ich Bernhard Schuler (Einsiedeln) ein „Kränzlein winden“:<br />

Als einziger des bisherigen Vereinsvorstandes rettete er die heikle Situation<br />

(dass die Schule eine funktionierende Trägerschaft behält), blieb im Vorstand<br />

und übernahm gleich noch das Präsidium des neuen Gremiums. Seine Aussage<br />

am Schluss <strong>der</strong> Versammlung: „Bauen wir an <strong>der</strong> Zukunft, neue Ideen bringen<br />

uns weiter und ermöglichen dem <strong>Kaufmännische</strong>n Verein Ausserschwyz auch das<br />

achte Jahrzehnt aktiv zu gestalten.“ – Bravo!<br />

<strong>Die</strong>ses achte hat <strong>der</strong> Verein gut überstanden und <strong>der</strong> Schule treu zur Seite gestanden.<br />

Doch lei<strong>der</strong> geht auch diese Ära „Trägerschaft <strong>Kaufmännische</strong> <strong>Berufsschule</strong>“<br />

zu Ende:<br />

Einerseits die bevorstehende Übernahme <strong>der</strong> kaufmännischen <strong>Berufsschule</strong>n<br />

durch den Kanton und an<strong>der</strong>seits die neuen For<strong>der</strong>ungen<br />

des KV Schweiz (eigenes Sekretariat etc.) haben<br />

den Vorstand des <strong>Kaufmännische</strong>n Vereins Ausserschwyz<br />

dazu bewogen, Fusionsverhandlungen mit<br />

dem <strong>Kaufmännische</strong>n Verein Sektion Schwyz einzuleiten.<br />

<strong>Die</strong>se endeten mit dem eindeutigen Beschluss <strong>der</strong><br />

Generalversammlung vom 14.2.2006, rückwirkend auf<br />

den 1.1.2006 die beiden Vereine zusammenzulegen.<br />

Bernhard Schuler nahm dafür Einsitz im Vorstand des<br />

<strong>Kaufmännische</strong>n Vereins Schwyz. Ausdrücklich ausgeschlossen<br />

wurde bei diesen Verhandlungen, dass <strong>der</strong><br />

<strong>Kaufmännische</strong> Verein Schwyz die Trägerschaft <strong>der</strong><br />

<strong>Kaufmännische</strong>n <strong>Berufsschule</strong> <strong>Lachen</strong> (<strong>KBL</strong>) übernimmt. Das hatte zur Folge,<br />

dass die <strong>KBL</strong> vom 1.1.2006 bis zur Kantonalisierung am 31.7.2008 ohne einen<br />

rechtlichen Träger bestand.<br />

36


<strong>Die</strong> Präsidenten/innen des kaufmännischen Vereins Einsiedeln/Ausserschwyz:<br />

Von 1918 – 1970 führten folgende16 Personen mit jeweils kurzen Amtszeiten<br />

den Verein:<br />

Xaver Eberle, Karl Russi, Jean Ochsner, Walter Bisig, Franz Binkert, Walter<br />

Bisig, Alois Schwyter, Martin Lienert, Hans Ochsner, Primo Soldo, Josef<br />

Schönbächler, Hans-Walter Lüthi, Verena Nie<strong>der</strong>berger, Primo Soldo a.i.,<br />

Franz Steiner, Gottfried Hubli<br />

Von 1970 – 1975 Lina Birchler-Kälin<br />

1975 – 1988 Ernst Weber und<br />

1988 – 2006 Bernhard Schuler<br />

8. Der Schulhausneubau in <strong>Lachen</strong><br />

Bereits zwei Wochen nach dem Regierungsrats-Entscheid luden die Hauptverantwortlichen<br />

(Dr. Michel, Gemeindepräsident, Rektor K. Zibung und <strong>der</strong> Schreibende)<br />

zu einer Pressekonferenz ein und informierten:<br />

Der Zuschlag <strong>der</strong> Regierung vom 20.10.87 an „<strong>Lachen</strong>“ ist mit folgenden Rahmenbedingungen<br />

verbunden:<br />

So sei <strong>der</strong> <strong>Kaufmännische</strong> Verein Ausserschwyz ausdrücklich von <strong>der</strong> Aufgabe<br />

entbunden, weiter ein Schulhaus zu planen. Der Gemeinde <strong>Lachen</strong> wird die Genehmigung<br />

zum Bau erteilt gegen einen langfristigen Mietvertrag (50 Jahre) mit<br />

dem <strong>Kaufmännische</strong>n Verein, <strong>der</strong> die Amortisationskosten, die Unterhalts- und<br />

Betriebskosten regelt. Das BIGA sichere Subventionen (30 %) zu und entbindet<br />

die Gemeinde von <strong>der</strong> kantonalen Submissionsverordnung (Vertrag mit Generalunternehmung).<br />

Das vorgeschriebene Genehmigungsverfahren <strong>der</strong> Pläne muss<br />

eingehalten und das Projekt von <strong>der</strong> Regierung akzeptiert werden. <strong>Die</strong> Projektkosten<br />

gehen zulasten <strong>der</strong> Schulrechnung und belasten die Gemeinde nicht.<br />

Aussergewöhnlich sei, dass eine Generalunternehmung (Mächler und Ramensperger)<br />

als Bodenbesitzerin (des Areals Rosengartenstrasse, früher: Ben.<br />

Kälin, Baugeschäft) das Bauvorhaben auch gleich selber realisieren wolle. <strong>Die</strong><br />

Gemeinde hat somit den auf 10 Mio. CHF geschätzten Bau fertig zu übernehmen<br />

und die Räumlichkeiten weiter zu vermieten. Der Vertrag mit <strong>der</strong> Unternehmung<br />

und auch die Baukosten am Bauende müssen vom Regierungsrat sanktioniert<br />

werden.<br />

<strong>Die</strong> Gemeinde beteiligt sich an den Kosten <strong>der</strong> Turnhalle mit Fr. 500'000 und<br />

kann sie an Wochenenden und Wochentagsabenden Vereinen zur Verfügung stellen<br />

und hat hiefür keine Kosten zu tragen.<br />

37


Anfangs 1988 vergab die Gemeinde <strong>Lachen</strong> einen Studienauftrag an zwei Architekturbüros<br />

mit dem Ziel, Lösungsvorschläge für eine neue <strong>Kaufmännische</strong> <strong>Berufsschule</strong><br />

an <strong>der</strong> Rosengartenstrasse in <strong>Lachen</strong> zu erhalten. Am 4. März 1988<br />

wurden die MB (Müller/Bisig) Architekten aus <strong>Lachen</strong>, gemeinsam mit ihrem<br />

Partnerbüro BSS (Bisig/ Schönbächler/ Suter) Architekten in Schwyz, im Einverständnis<br />

mit dem BIGA, mit <strong>der</strong> Neubauaufgabe beauftragt. Verschiedene Ergänzungs-<br />

und Abän<strong>der</strong>ungswünsche von Schule und Gemeinde mussten neu in die<br />

Planung integriert werden. In <strong>der</strong> Folge wurde das Vorprojekt überarbeitet, eine<br />

Kostenschätzung auf <strong>der</strong> kubischen Basis erstellt und ein detaillierter Baubeschrieb<br />

erarbeitet. <strong>Die</strong>se Unterlagen stellten die Basis dar für den Erhalt einer<br />

Generalunternehmer (GU) -Offerte, nachdem <strong>der</strong> Beizug eines einheimischen<br />

Generalunternehmens, Landkauf bedingt, beschlossene Sache war.<br />

Im Herbst 1988 sollte eine ausserordentliche Gemeindeversammlung über das<br />

Projekt befinden. <strong>Die</strong>ser Termin wurde durch die folgenden unrühmlichen Diskussionen<br />

verunmöglicht.<br />

Im Hinblick auf die angekündigte Gemeindeabstimmung machte sich lei<strong>der</strong> eine<br />

Opposition bemerkbar, die sich insbeson<strong>der</strong>e gegen die GU Mächler und Ramensperger<br />

richtete. Davon erfuhr auch <strong>der</strong> neue Vorstand des <strong>Kaufmännische</strong>n<br />

Vereins, <strong>der</strong> zudem gehört haben wollte, dass die Gemeinde <strong>Lachen</strong> gerne die<br />

Bauherrschaft abtreten möchte, um die Volksabstimmung zu umgehen. <strong>Die</strong>jenigen<br />

im Vorstand, welche sich mit dem Entscheid <strong>der</strong> Regierung immer noch nicht<br />

abfinden konnten, erreichten folgenden Beschluss: Dem Regierungsrat wird<br />

schriftlich mitgeteilt, dass <strong>der</strong> <strong>Kaufmännische</strong> Verein die Bauherrschaft doch selber<br />

übernehmen möchte, wie dies seinerzeit <strong>der</strong> <strong>Kaufmännische</strong> Verein Schwyz<br />

bei seinem Neubau tun konnte.<br />

38


<strong>Die</strong> Antwort des beauftragten Erziehungsdepartementes vom 23. November 1988<br />

war klar und deutlich: „Der Regierungsrat erachtet sich an die Abmachung mit<br />

dem Gemein<strong>der</strong>at <strong>Lachen</strong> über die Bauträgerschaft gebunden. Es liegt kein Beschluss<br />

des Gemein<strong>der</strong>ates <strong>Lachen</strong> vor, <strong>der</strong> auf diese Zuteilung verzichtet. Demzufolge<br />

würde es gegen Treu und Glauben verstossen, mit dem <strong>Kaufmännische</strong>n<br />

Verein Ausserschwyz über eine neue Trägerschaftsregelung zu verhandeln. Mit<br />

<strong>der</strong> Zusprache <strong>der</strong> Bauherrschaft an die Gemeinde <strong>Lachen</strong> war <strong>der</strong> Standortentscheid<br />

zugunsten von <strong>Lachen</strong> verknüpft. Damit verbunden war die Absichtserklärung<br />

<strong>der</strong> Gemeinde <strong>Lachen</strong>, sich am Bau <strong>der</strong> Turnhalle zu beteiligen.“<br />

Zum Glück stand <strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>at <strong>Lachen</strong>, und allen vorab <strong>der</strong> Präsident, Dr. K.<br />

Michel, nach wie vor hinter dem Projekt. Er fixierte das Traktandum „Bau und<br />

Umzonung in die öffentliche Zone“ neu auf die Gemeindeversammlung vom<br />

28.4.89 und die Abstimmung auf den 4. Juni 1989 und erklärte: „ Ich bin überzeugt,<br />

dass die Lachner sich jetzt einmal für ihre Gemeinde entscheiden, hier<br />

eine Schule erhalten wollen und damit <strong>der</strong> Gemeinde auch in Zukunft jenes Prestige<br />

wahren, das sie bezüglich dieser Schule auch bisher schon hatte. Und ich bin<br />

auch überzeugt, dass es – trotz Opposition gegen die GU – die Mehrheit sein<br />

wird, die sich für das Projekt und das gewählte Vorgehen aussprechen wird.“<br />

Artikel vom 5.12.88 im „Bote <strong>der</strong> March & Höfe“<br />

39


Gemeindeabstimmungen<br />

Das in einem beschränkten Wettbewerb als das beste hervorgegangene Projekt<br />

<strong>der</strong> Architektengemeinschaft MB <strong>Lachen</strong> und BBS Schwyz, war nicht alltäglich<br />

und nicht ein Schulhaus aus <strong>der</strong> Schublade. Nein, das Schulhausgebäude ist einzigartig<br />

konzipiert und gut in die Umgebung eingepasst. Der Grundriss ist trapezförmig.<br />

Der Kanton und das BIGA erweiterten unser Raumprogramm von 13 Schul- und<br />

Spezialzimmern um 3 Zimmer, sodass das Schulhaus auch für 400 Schüler und<br />

für die steigende Abendkurs-Nachfrage gross genug und zweckmässig sei.<br />

Der Kostenvoranschlag betrug inkl. Landkauf 16,813 Mio. Fr. Im Vertrag mit <strong>der</strong><br />

Gemeinde verpflichtete sich die GU, das Schulhaus schlüsselfertig zu erstellen,<br />

wie es die Pläne und <strong>der</strong> Baubeschrieb vorsehen. Der Architekt hatte im Auftrag<br />

<strong>der</strong> Gemeinde <strong>Lachen</strong> eine baubegleitende Kontrollfunktion auszuführen.<br />

Gemeindeversammlung 28.4.89 / Traktandum 3<br />

Neubau KV-Schulhaus<br />

Skizzen / Ansicht 3-dimensional<br />

Das Lachner Volk will die KV-Schule<br />

Am 4. Juni 1989 befürwortet das Lachner Stimmvolk mit überzeugenden 1'021<br />

Ja-, gegen 331 Nein-Stimmen, den Kredit für den Neubau <strong>der</strong> <strong>Kaufmännische</strong>n<br />

<strong>Berufsschule</strong> und stimmt auch im Mai 1990 <strong>der</strong> Umzonung des Baugeländes von<br />

<strong>der</strong> WG (Wohnen und Gewerbe) in die öffentliche Zone zu.<br />

40


Auch zwei Einsprachen gegen den Neubau konnten ohne Probleme bereinigt werden.<br />

Erstmals in <strong>der</strong> Schwyzer <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> öffentlichen Bauten wird ein<br />

Gesamtauftrag (ohne Einrichtungen) pauschal einer Generalunternehmung<br />

übergeben.<br />

Am 18.8.1989 konnte <strong>der</strong> detaillierte Generalunternehmervertrag mit Baubeschrieb<br />

zwischen <strong>der</strong> politischen Gemeinde <strong>Lachen</strong> als Bestellerin und den Generalunternehmern<br />

Hugo Mächler und Josef Ramensperger in <strong>Lachen</strong> vereinbart<br />

werden, zu einem Globalpreis von CHF 10'928'000 (Festpreis bis Ende 1991).<br />

Der Architekturvertrag wurde am 27.9.1989 zwischen <strong>der</strong> Gemeinde <strong>Lachen</strong> und<br />

den MB Architekten abgeschlossen.<br />

Sämtliche Plan- und Vertragsunterlagen mussten sowohl von den zuständigen<br />

kantonalen Ämtern als auch von den Bundesstellen (Amt für Bundesbauten/BIGA)<br />

überprüft werden.<br />

Nach umfangreichen Besprechungen und erstellten Unterlagen entschieden am<br />

15.1.1990 die Subventionsbehörde des BIGA, zusammen mit dem Amt für Bundesbauten,<br />

den Subventionsumfang, die Baugenehmigung und den Abrechnungsmodus.<br />

<strong>Die</strong> Zustimmung <strong>der</strong> Schwyzer Regierung zum Neubau erfolgte am<br />

1.5.1990.<br />

Am 6. Juli 1990 mit dem offiziellen Spatenstich<br />

wurde <strong>der</strong> Startschuss für die Bauarbeiten gegeben, die in rund 20 Monaten fertig<br />

gestellt sein sollten.<br />

Gemeindepräsident Dr. K. Michel stellte nochmals die drei Punkte in den Vor<strong>der</strong>grund,<br />

welche entscheidend gewesen sind, dass es zu diesem Spatenstich gekommen<br />

ist: Erstens hätte <strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>at <strong>Lachen</strong> den Mut gehabt einen Brief<br />

über die ganze Situation nach Schwyz zu schreiben, worauf man von drei Regierungsräten<br />

auch angehört wurde. Zweitens habe die Regierung akzeptiert und<br />

sogar empfohlen, dass die Gemeinde als Bauherrin auftritt und drittens sei das<br />

Gelände von den Generalunternehmern Mächler und Ramensperger zur Verfügung<br />

gestellt und erworben worden.<br />

Rektor Zibung erwähnte, die Grösse des Schulhauses sei sinnvoll, denn die Klassenzahlen<br />

am KV seien nicht rückläufig und es müssten in Zukunft neue Ausbildungsmöglichkeiten<br />

wie die Bürolehre und den „Detailhandels-Angestellten“ angeboten<br />

werden. Auch möchte er für die Gemeinde und Region etwas mehr tun<br />

und zwar durch ein vergrössertes Angebot an Weiterbildungskursen. Das Fundament<br />

für die Schule 2000 werde jetzt gelegt.<br />

41


Schliesslich kam auch <strong>der</strong> Architekt Karl Schönbächler zu Wort und wies darauf<br />

hin, dass die Ausführung des Neubaues bekanntlich dem Generalunternehmen<br />

obliege, er jedoch für die Gemeinde den Bau begleiten und treuhän<strong>der</strong>isch kontrollieren<br />

werde.<br />

Zu guter Letzt kamen drei Schüler des KV <strong>Lachen</strong> zum Zuge. Sie durften den eigentlichen<br />

Spatenstich vornehmen, einer für den Bezirk March, den an<strong>der</strong>en für<br />

die Höfe und den dritten für den Bezirk Einsiedeln.<br />

<strong>Die</strong> Bauphase<br />

Für die während dem Bau zwischen Bauherr, GU und Architekt zu treffenden Entscheidungen<br />

wurde eine Baukommission unter dem Vorsitz von Gemeindepräsident<br />

Dr. Michel eingesetzt, bei <strong>der</strong> <strong>der</strong> Schreibende als Vertreter des Berufsschulrates<br />

mitwirken durfte. Mein schönstes Erfolgserlebnis war dabei (und eine<br />

Entschädigung für den Einsatz für den Standort <strong>Lachen</strong>):<br />

Als damaliger Geschäftsführer <strong>der</strong> Forbo-Teppichfabrik Enenda war es mir gelungen,<br />

für sämtliche Schulzimmer einen Velours-Teppich zu verkaufen. <strong>Die</strong>s obschon<br />

<strong>der</strong> Kantonsbaumeister nicht begeistert war, mit <strong>der</strong> Begründung, noch nie<br />

in einem Schulhaus Teppichboden eingesetzt zu haben.<br />

Zum Glück hat sich das Produkt bewährt und wird bis heute (nach 15 Jahren)<br />

von Abwart und Schülern geschätzt.<br />

Im August 1990 wurde mit den Baugruben- und Pfählungsarbeiten begonnen.<br />

Der Bauablauf entsprach während <strong>der</strong> ganzen Bauzeit den Terminplänen, sodass<br />

am 1.4.1992 die GU offiziell die Schulanlage <strong>der</strong> Bauherrin übergeben konnte. Im<br />

Übergabe-Protokoll wurden keine wesentlichen Mängel am Neubau festgestellt.<br />

<strong>Die</strong> Schulhausausstattung war Sache <strong>der</strong> Gemeinde und <strong>der</strong> Schulorgane und<br />

beschäftigte Schulleitung, Lehrerschaft und Berufsschulrat noch heftig. <strong>Die</strong> Planung<br />

und Ausführung wurde dem Architekten direkt übertragen.<br />

Nach zwei öffentlichen Submissionen konnten die Arbeitsaufträge mehrheitlich in<br />

<strong>der</strong> Region vergeben werden, und zwar dank <strong>der</strong> günstigen Wirtschaftslage unter<br />

<strong>der</strong> Kostenschätzung, obwohl die Einrichtungen hochstehen<strong>der</strong> und umfassen<strong>der</strong><br />

als im Kostenvoranschlag vorgesehen, ausgeführt wurden.<br />

Das Bildungszentrum <strong>Kaufmännische</strong> <strong>Berufsschule</strong> <strong>Lachen</strong> (<strong>KBL</strong>) wird im<br />

neuen Schulhaus eröffnet:<br />

Der wichtigste Markstein in <strong>der</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> <strong>KBL</strong><br />

<strong>Die</strong> fertig eingerichtete Schule konnte am 1. Mai 1992 übereinstimmend mit<br />

dem geplanten Schulbeginn übergeben werden.<br />

42


<strong>Die</strong> eindrücklich gestaltete Eröffnungsfeier des neuen <strong>Kaufmännische</strong>n Schulhauses<br />

<strong>Lachen</strong> fand am 16. Mai 1992 statt. Vorangehend wurde die Öffentlichkeit<br />

bereits via Pressekonferenz am 3. Mai 1992 orientiert. Einige Angaben davon:<br />

Bild<br />

<strong>Die</strong> erfreuliche Schlussabrechnung<br />

Budget effektiv Abweichung<br />

CHF CHF CHF<br />

Grundstück 3'045'000 3'045'000<br />

Gebäude 10'928'000 10'928'000 1 )<br />

Architektenhonorar 580'000 580'000<br />

14'553'000 14'553'000<br />

Ausstattung 1'360'000 1'240'163.60 - 119'836.40 2 )<br />

Umgebung zus. - 7'556.15 7'556.15<br />

Bauzinsen 900'000 1'327'947.50 + 427'947.50 3 )<br />

Total 16'813'000 17'128'667.25 + 315'667.25<br />

1 ) Der vereinbarte Globalpreis vom GU-Vertrag wurde unverän<strong>der</strong>t eingehalten.<br />

Eine Teuerung musste nicht beansprucht werden, da sämtliche<br />

Werkverträge und Arbeiten 1991 zu Festpreisen vergeben werden<br />

konnten.<br />

2 ) günstigere Preise bei Vergabe<br />

3 ) während Bauzeit gestiegene Zinssätze<br />

43


Umbauter Raum:<br />

Schulgebäude 16'500 m3<br />

Turnhalle 5'890 m3<br />

Lüftungszentrale 290 m3<br />

Das Schulhauskonzept<br />

Das neue Schulhaus umfasst:<br />

12 Klassen-, 8 Vorbereitungs-, 2 Informatik-, 1 Maschinenschreibzimmer (später:<br />

auch Informatik), 1 Bibliothek, 1 Aufgaben-, 1 Konferenz-, 1 Lehrer-, 1 Rektorats-<br />

und 1 Sekretariatszimmer, sowie neben <strong>der</strong> üblichen Infrastruktur eine<br />

Caféteria und eine Aula.<br />

<strong>Die</strong> 12 Klassenzimmer sind alle mit Stereoanlagen für den Sprachunterricht ausgerüstet;<br />

für die intensive Schulung <strong>der</strong> kommunikativen Fremdsprachlehrmethoden<br />

in <strong>der</strong> Tages- und Abendschule eine unbedingte Notwendigkeit.<br />

Das Maschinenschreibzimmer ist mit 20 Personal-Computern ausgerüstet, die<br />

vom alten Schulhaus übernommen wurden. <strong>Die</strong> Schulung des Maschinenschreibens<br />

erfolgt in Zukunft nicht mehr auf herkömmlichen Schreibmaschinen, son<strong>der</strong>n<br />

direkt auf dem PC.<br />

<strong>Die</strong> drei Informatikzimmer sind auf dem neuesten Stand <strong>der</strong> Technik für das Tastaturschreiben<br />

und alle Computer-Kurse eingerichtet<br />

<strong>Die</strong> Raumkonzeption weist ein grosszügiges Raumangebot auf und lässt eine Erweiterung<br />

ohne Zusatzvolumen zu. Somit kann die Schule auch mittelfristig<br />

problemlos den zukünftigen Anfor<strong>der</strong>ungen genügen (Schülerzahl 2007/08 =<br />

379, inkl. 1 Erwachsenenklasse nKG).<br />

Neben den eigentlichen Schulbereichen ist eine Einfachturnhalle mit den notwenigen<br />

Nebenräumen angeglie<strong>der</strong>t. <strong>Die</strong> angebaute Galerie macht die Turnhalle für<br />

die Benützung bei Sportanlässen zusätzlich attraktiv.<br />

Turn- und Schulbetrieb können räumlich klar voneinan<strong>der</strong> abgetrennt werden,<br />

sodass eine Fremdnutzung <strong>der</strong> Turnhalle durch Dorfvereine (am Abend und an<br />

Wochenenden) ohne Beeinträchtigung <strong>der</strong> Schulordnung erfolgen kann. <strong>Die</strong> konzentrierte<br />

Anordnung <strong>der</strong> Bauten auf dem Areal schafft grosszügige Freiräume<br />

und bietet Gewähr, dass die Schule langfristig um weitere 3 bis 4 Schulzimmer<br />

mit Gruppenräumen ergänzt werden könnte.<br />

Architektonisches Konzept<br />

Schulhaus und Turnhalle treten als zwei selbständige Baukörper in Erscheinung.<br />

Beide besitzen eine gedrungene, kompakte, kubische Form. Ihre einfache Grundform,<br />

das Körperhafte und Volumenbetonte <strong>der</strong> vorliegenden Architektur orientiert<br />

sich an <strong>der</strong> gehobenen Bautradition <strong>Lachen</strong>s; mit seinen spätbarocken Spu-<br />

44


en: Weissputze, klare Volumen, Lochfassaden, Fensterreihungen, knappe Dachsimse,<br />

geschweifte Dächer schaffen Parallelen.<br />

Im Grundriss besitzt das Schulhaus einen denkbar einfachen Aufbau:<br />

– Im Mitteltrakt befinden sich die Erschliessungs-Infrastrukturräume und<br />

die Spezialzimmer<br />

– In den Flügelbauten rechts und links sind die Schulzimmer angeordnet.<br />

– Als vertikales Verbindungselement <strong>der</strong> fünf Geschosse dient die zylindrische<br />

Treppenanlage im Zentrum des Schulhauses.<br />

Schulhaus und Turnhalle sind miteinan<strong>der</strong> über einen Korridor im Untergeschoss<br />

verbunden und bilden ein funktionstüchtiges Gespann.<br />

<strong>Die</strong> räumliche Klarheit <strong>der</strong> Schulanlage wird farb- und materialmässig durch eine<br />

verbindende Idee zusätzlich unterstützt. <strong>Die</strong> Attribute für Farbe und Material sind<br />

hell, leicht und natürlich: Helle Verputze, elegante Böden, schwebende Decken<br />

mit speziellen Lichteffekten, zweckmässige, formschöne Möbel, Buchentüren und<br />

Glaskacheln bilden die Textur <strong>der</strong> Innenräume.<br />

<strong>Die</strong> Aussenanlage:<br />

An <strong>der</strong> Rosengartenstrasse befindet sich <strong>der</strong> räumlich interessante, mehrfach<br />

geschichtete Hauptzugang zum Schulhaus. <strong>Die</strong>sen betritt man über einen kleinen<br />

Vorplatz. Velo- und Motorrad-/Mofafahrer benutzen die seitliche Rampe zum Untergeschoss.<br />

45


Der Schulhof liegt im rechten Winkel zwischen Schulhaus und Turnhalle. Ruhig<br />

und sonnig gelegen, bildet er das (aussenräumliche) Zentrum <strong>der</strong> ganzen Schulanlage.<br />

Der gefestigte Platz, viel Wiese, <strong>der</strong> Steingarten, die Baumallee und <strong>der</strong><br />

blaue Brunnen machen diesen Freiraum zu einem Ort <strong>der</strong> Musse und Geselligkeit.<br />

Schülerzahlen und Ausbildung:<br />

Zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Schulhauseröffnung wurden die drei Ausbildungen „<strong>Kaufmännische</strong>-,<br />

Büro- und Verkaufslehre“ angeboten. Ab Sommer 1992 kam das<br />

dritte Lehrjahr für Verkauf, die Ausbildung zum/zur Detailhandelsangestellten<br />

dazu.<br />

Am Abend und zum Teil auch während des Tages fanden die Weiterbildungskurse<br />

für Erwachsene, vor allem, in Sprachen und Informatik, statt.<br />

<strong>Die</strong> Schülerzahlen im Schuljahr 1992/93:<br />

KV 240<br />

Büro 15<br />

Detailhandel 20<br />

Verkauf 66 total 341<br />

<strong>Die</strong> Schülerzahlen beim Verkauf waren rückläufig. <strong>Die</strong>s wurde aber teilweise<br />

durch die Detailhandelsausbildung kompensiert.<br />

Und wie erlebten die Hauptpersonen das neue Schulhaus?<br />

Aus dem Rechenschaftsbericht des Rektors K. Zibung für das Schuljahr<br />

1992/93:<br />

„Das neue Schuljahr 1992/93 stand für Schüler und Lehrpersonen ganz im Zeichen<br />

des Einlebens in das frisch bezogene Schulhaus. An die hellen Räume, die<br />

grosszügigen Platzverhältnisse und die bequemen Vorbereitungszimmer haben<br />

wir uns schnell gewöhnt und schätzen diese Annehmlichkeiten. Trotzdem trauern<br />

wir hie und da dem alten Schulhaus nach, welches auf eine spezielle Art eine familiäre<br />

Atmosphäre geschaffen hat. Nach ein paar Monaten des Einlebens haben<br />

sich die Gewöhnung an das neue Schulhaus und <strong>der</strong> persönliche Umgang eingespielt,<br />

und wir sind stolz auf den gelungenen Bau.<br />

Selbst die neue Hausordnung mit den etwas strengen Vorschriften in Bezug auf<br />

Essen und Rauchen im Schulhaus findet Anerkennung und Achtung. Eingeführt<br />

ist auch <strong>der</strong> obligatorische Turnunterricht, den wir in <strong>der</strong> eigenen Turnhalle allen<br />

Klassen anbieten können. Geschätzt wird das Haus auch von externen Veranstaltern,<br />

die ihre Kurse und kulturellen Angebote gerne in <strong>der</strong> Aula o<strong>der</strong> in den<br />

Schulräumen durchführen.“<br />

46


10 Jahre später, <strong>der</strong> Rektor K. Zibung:<br />

<strong>Die</strong> Architekten und die Generalunternehmung haben gut gearbeitet. Wenig wurde<br />

im Nachhinein verän<strong>der</strong>t. Dazugekommen sind eine Schneeschutzverglasung<br />

(damit im Winter die Eintretenden vor <strong>der</strong> Eingangstür nicht mit einer Schneemasse<br />

zugeschüttet werden) und ein gedeckter Vorplatz für Raucher und Sonnenschutzsuchende<br />

auf <strong>der</strong> Rückseite des Gebäudes. Nun ist alles paletti? Nicht<br />

ganz. Es bleibt noch das Problem des Teufelssteins,<br />

„<strong>der</strong> Stein des Anstosses“<br />

Er befindet sich vor dem Schulhaus. Traum für jeden Autospengler, Albtraum für<br />

Autofahrer, die den Parkplatz benutzen. <strong>Die</strong> Masse des Steines sind teuflisch. Er<br />

ist schwer. Ohne Baumaschine kann er nicht verschoben werden. Er ist niedrig.<br />

Bei <strong>der</strong> Rückwärtsfahrt ist er durch das Heckfenster nicht ersichtlich, aber doch<br />

so hoch, dass er Personenautos massiv beschädigen kann. Nicht nur Autofahrer<br />

haben ihn als Stein des Anstosses erfahren. Auch Abendkursteilnehmer sind<br />

schon im Halbdunkel darüber gestolpert.<br />

(Obwohl er mit neuen Opfern das Bruttosozialprodukt vergrössern würde, haben<br />

wir ihn durch eine Beleuchtung etwas „entschärft“!)<br />

10 Jahre KV-Schulhaus an <strong>der</strong> Rosengartenstrasse 12 in <strong>Lachen</strong><br />

Aus meinem Rückblick von 2002:<br />

„Dass unser Schulhaus auch nach 10 Jahren fast wie neu aussieht, ist auch ein<br />

Verdienst unseres nimmermüden Abwartehepaares Renate und Ruedi Bruhin. Sie<br />

tragen seit 1992 so gut Sorge zum Haus, wie wenn es ihr eigenes wäre.<br />

47


Ist ein neues Schulhaus allein Garant für eine gute Ausbildungs-Qualität? Sicher<br />

nein. Doch es trägt wesentlich dazu bei:<br />

Ich durfte in den letzten 10 Jahren immer wie<strong>der</strong> feststellen, mit welcher Freude<br />

und Motivation man in diesem fortschrittlichen Schulhaus die Schule besucht und<br />

Unterricht erteilt. Täglich steht diese neuzeitliche Infrastruktur und ein Lehrkörper<br />

von rund 40 Personen, den ca. 400 Lehrlingen und über 700 (!) Abendkursteilnehmern/innen<br />

für ein effizientes Lernen zur Verfügung.<br />

<strong>Die</strong> Schweiz gibt zurzeit im Durchschnitt mehr aus für Ausbildung als die asiatischen<br />

Län<strong>der</strong>, welche uns im Ergebnis, dem Wissen <strong>der</strong> Lernenden längst überholt<br />

haben. <strong>Die</strong>sen Rückstand können wir deshalb nur mit mehr Effizienz aufholen.<br />

Seit dem 10-jährigen Bestehen am Standort Rosengartenstrasse 12 haben bereits<br />

etwa 1'200 junge Menschen die <strong>KBL</strong> mit einem Diplom verlassen. Sie werden<br />

sich gerne an das neue Schulhaus, wie auch an die motivierte Lehrerschaft<br />

erinnern!<br />

Der Berufsschulrat wollte nicht nur ein mo<strong>der</strong>nes Schulhaus, son<strong>der</strong>n unternahm<br />

auch alles, um fachlich und pädagogisch bestens ausgewiesene Lehrpersonen an<br />

<strong>der</strong> Schule zu wissen. Solche, die sich „ausgebrannt“ vorkommen, gibt es bei uns<br />

nicht. Sehen Sie einmal unsere junge, aufgeschlossene Mannschaft an! Ihr gebührt<br />

ein spezieller Dank. Nur mit ihrem Einsatz und Willen, und sicher auch dem<br />

vorzüglich gestalteten und eingerichteten neuen Schulhaus, war es möglich, all<br />

die vielen Neuerungen in den vergangenen Jahren zu bewältigen:<br />

1992 die Einführung des Schulturnens, <strong>der</strong> Bürolehre und einer Detailhandelsklasse<br />

(einjährige Zusatzlehre)<br />

1993 das leistungsorientierte Qualifikationssystem für Lehrpersonen<br />

1993 die neue Lehre Verkauf<br />

1996 die neue Detailhandelslehre (3 Jahre)<br />

1997 die lehrbegleitende Berufsmatura<br />

2001 das Qualitätsmanagement-System ISO<br />

Einer war nicht amtsmüde, son<strong>der</strong>n zu höherem berufen: nämlich unser seit<br />

1980 wirkende und damit erster Rektor im neuen Schulhaus Herr Kurt Zibung. Er<br />

war massgeblich an <strong>der</strong> Planung und Verwirklichung des Neubaues beteiligt und<br />

wurde 1996 in den Regierungsrat gewählt.<br />

48


Sein Platz nahm Edi Kälin, unser langjähriger Sprachlehrer, ein. Er konnte lei<strong>der</strong><br />

nur wenige Jahre als Rektor tätig sein. Eine schwere Krankheit hatte ihn gezwungen,<br />

sein Amt an Prorektor Wolfgang Probst abzutreten. Edi Kälin trug seine<br />

Krankheit in beispielloser Würde und starb am 9. Januar 2001. Er bleibt uns immer<br />

in guter Erinnerung!<br />

Wolfgang Probst war noch ein weiteres halbes Jahr lang Rektor ad interim.<br />

Aus vielen guten Bewerbungen wurde im Frühjahr 2001 vom Berufsschulrat ausgewählt<br />

und vom Regierungsrat auf den 1. August 2001 genehmigt als neuen<br />

Rektor Franz Anrig.<br />

49


Er verfügt über den für uns wichtigen Lebenslauf „Praxis und Theorie“. Denn er<br />

absolvierte eine kaufmännische Lehre (Bank) und war nach Ereichung des HWV-<br />

Diploms „oec. HWV“ noch fünf Jahre als Bankprokurist tätig. Nachher als Lehrer<br />

an den kaufmännischen <strong>Berufsschule</strong>n Rorschach und Buchs angestellt, erwarb<br />

er sich berufsbegleitend an <strong>der</strong> Handelshochschule St. Gallen die Auszeichnung<br />

dipl. Wirtschaftsfachlehrer, sowie das Diplom für interdisziplinäres Unterrichten<br />

an kaufmännischen Berufsmittelschulen. Seit August 2001 amtet er als neuer<br />

Schulleiter.<br />

<strong>Die</strong> <strong>KBL</strong> hat mit ihm schon in kurzer Zeit eine äussere und innere Verän<strong>der</strong>ung<br />

erfahren. Aussen beim Haupteingang empfängt ein stolzes Logo <strong>der</strong> <strong>KBL</strong> die Eintretenden.<br />

Und Innen, gleichzeitig mit dem Beginn <strong>der</strong> Einführung des Qualitätsmanagement<br />

ISO hat er als geistiges Gerüst <strong>der</strong> Schule eine neue, <strong>der</strong> heutigen Grösse<br />

angepasste Organisationsstruktur und ein Leitbild gegeben.<br />

50


Wir dürfen uns zurecht darüber freuen, dass wir nach 10 Jahren sagen können,<br />

das neue, fortschrittliche Schulhaus hat sich bewährt und ermöglicht ein effizientes<br />

Lernen für die kaufmännische Grund- und Weiterbildung und dies nahe bei<br />

den Wohn- und Arbeitsstätten. Es wird bestimmt noch für viele Jahre Platz bieten<br />

und seinen Zweck erfüllen.<br />

9. <strong>Die</strong> <strong>KBL</strong> wird (mit Hilfe des neuen Schulhauses!) Schule mit anerkannter<br />

Qualität<br />

Nach sehr intensiven und umfangreichen Vorarbeiten, alles über EDV erfasst,<br />

konnte die <strong>KBL</strong> zwei anerkannte Qualitätssiegel erreichen:<br />

Ende Dezember 2003 die erfolgreiche ISO- Zertifizierung <strong>der</strong> Tagesschule und im<br />

Dezember 2004 die ebenfalls glänzende Auszeichnung eduQua für die Weiterbildungsabteilung.<br />

Im Wesentlichen besteht Qualitätsentwicklung in <strong>der</strong> stetigen Optimierung <strong>der</strong><br />

Führung und Prozesse, aber auch in <strong>der</strong> Verbesserung <strong>der</strong> Bildungsangebote<br />

(inkl. Unterricht) und <strong>der</strong> <strong>Die</strong>nstleistungen <strong>der</strong> Schule.<br />

51


Entwicklungsmöglichkeiten werden vorerst durch die Schule selbst mittels interner<br />

Audits (Befragungen, Analysen etc.) geortet. Daraus leitet die Schule Massnahmen<br />

ab, die zu Verbesserungen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Behebung festgestellter Mängel führen.<br />

Externe Fachleute überprüfen schliesslich periodisch, ob die Qualitätsansprüche<br />

und Entwicklungsziele erfüllt werden, so das letzte Mal im Dezember<br />

2007:<br />

<strong>Die</strong> ausführliche Prüfung <strong>der</strong> Schuldokumente, sowie Befragungen von Schulleitung,<br />

Lehrpersonen und Sekretariat hatten ergeben, dass die <strong>KBL</strong> sämtliche Bedingungen<br />

für die Erneuerung des Zertifikates ohne „Wenn und Aber“ erfüllt!<br />

Für den enormen Arbeitseinsatz zur Erreichung dieses hohen Zieles, und dies<br />

neben dem Kerngeschäft Unterrichten, gebührt <strong>der</strong> Schulleitung, den Lehrpersonen,<br />

insbeson<strong>der</strong>s den Hauptverantwortlichen, auch an dieser Stelle, einen herzlichen<br />

Dank!<br />

Eingeschlossen in diesen Dank gehören auch insgesamt die wertvollen „rückwärtigen“<br />

<strong>Die</strong>nste des Schulsekretariates, das über 20 Jahre von Frau Rita Rütsche<br />

und seit 2001 von Margrit O<strong>der</strong>matt kompetent, hervorragend und effizient geführt<br />

wird. Seit 2005 wird die Buchhaltung nicht mehr von <strong>der</strong> Gemeinde <strong>Lachen</strong><br />

son<strong>der</strong>n an <strong>der</strong> <strong>KBL</strong> von Elisabeth Heeb und ab 2007 von Sonja Kälin geführt.<br />

10. <strong>Die</strong> <strong>Kaufmännische</strong> Lehre <strong>der</strong> Zukunft entsteht und wird<br />

2003 eingeführt<br />

Praktisch gleichzeitig mit <strong>der</strong> Erarbeitung des Qualitätsmanagement-Systems<br />

wurde die Schulleitung und Lehrerschaft noch mit den Vorbereitungen <strong>der</strong><br />

nKG neue <strong>Kaufmännische</strong> Grundbildung<br />

gefor<strong>der</strong>t (Projektleiter: W. Probst).<br />

Seit Jahren ist die kaufmännische Lehre schweizweit Spitzenreiter <strong>der</strong> Berufswünsche<br />

bei<strong>der</strong> Geschlechter. <strong>Die</strong>s gilt im gleichen Ausmasse auch für den Kan-<br />

52


ton Schwyz. Mit total 450 laufenden Lehrverhältnissen in rund 370 Lehrbetrieben<br />

und unterstützt durch die Lehrkräfte in den kaufmännischen <strong>Berufsschule</strong>n<br />

nimmt <strong>der</strong> Beruf eine gewichtige Stellung ein.<br />

<strong>Die</strong> kaufmännische Lehre ist eine hervorragende Grundausbildung mit weitreichenden<br />

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Der weiterhin zunehmende<br />

Trend in den <strong>Die</strong>nstleistungssektor machte generelle Än<strong>der</strong>ungen und Anpassungen<br />

notwendig, um auch den gesteigerten zukünftigen Anfor<strong>der</strong>ungen gerecht<br />

werden zu können.<br />

<strong>Die</strong> wichtigsten Neuerungen:<br />

Neue Berufsbezeichnung: Kaufmann / Kauffrau<br />

<strong>Die</strong> verschiedenen Lehren heissen neu Profile<br />

B-Profil E-Profil M-Profil<br />

Basisbildung Erweiterte Grundbil- Lehrbegleitende Bedungrufs-Matura<br />

*)<br />

1 Fremdsprache weni- (anspruchsvoller als (Zugang zur Fachhochger<br />

als im E-Profil bisherige KV-Lehre schule)<br />

7 Fachnoten 8 Fachnoten *) BM bereits seit<br />

1997/98 an <strong>der</strong> <strong>KBL</strong><br />

1. / 2. / 3. Lehrjahr: 1. / 2. / 3. Lehrjahr: 1. / 2. / 3. Lehrjahr:<br />

2 / 1.5 / 1 Schultage 2 / 2 / 1 Schultage 2 / 2 / 2 Schultage<br />

Nach dem 1. Lehrjahr wird geprüft, ob die Leistungen <strong>der</strong> gewählten Ausbildungsrichtung<br />

entsprechen.<br />

Degressives Schulmodell<br />

Abnehmende Zahl <strong>der</strong> Berufsschultage pro Woche im B- und E-Profil<br />

(Im 3. Lehrjahr, wenn die Lernenden am Wertvollsten für den Betrieb sind,<br />

sind sie auch am häufigsten dort.)<br />

Basiskurs (4 Wochen):<br />

Gleich zu Beginn <strong>der</strong> Lehre besuchen die Auszubildenden den Basiskurs an<br />

<strong>der</strong> <strong>Kaufmännische</strong>n <strong>Berufsschule</strong> im Vollzeitunterricht, um gewissen<br />

Grundkenntnisse und -fähigkeiten zu erwerben, bevor sie im Betrieb anfangen.<br />

Branchenkurse (üK = überbetriebliche Kurse)<br />

Während <strong>der</strong> Lehrzeit werden 4 solcher Kurse durch Branchenverbände organisiert<br />

und von Branchenexperten durchgeführt.<br />

53


Für die Branche „<strong>Die</strong>nstleistung und Administration“ wurde die „ikg-schwyz“<br />

(Interessengemeinschaft kaufmännische Grundbildung Schwyz) gegründet<br />

(Präsident: wie<strong>der</strong> einmal mehr: Bernhard Schuler). Sie führt die „üK“ dieser<br />

Branche durch und stellt die Administration sicher.<br />

Neuer Benotungsmodus<br />

Nebst <strong>der</strong> schulischen Bewertung wird die Leistung anhand von 4 Fachnoten,<br />

aus Arbeits- und Lernsituationen und den Noten aus drei Prozesseinheiten<br />

durch den Lehrbetrieb beurteilt. 50 % <strong>der</strong> Lehrabschlussnoten kommen<br />

vom Lehrbetrieb, d.h. die LAP ist nur bestanden, wenn sowohl in <strong>der</strong> betrieblichen<br />

wie in <strong>der</strong> schulischen LAP die Bestehensnormen erfüllt sind.<br />

Modell-Lehrgang SMLG:<br />

Der Ordner „Standard-Modell-Lehrgang“ ist massgebend für die kaufmännische<br />

Ausbildung im Betrieb und gibt Informationen und Hilfestellungen ab.<br />

<strong>Die</strong> Lehrbetriebe haben sog. Prozesseinheiten aufzustellen: <strong>Die</strong> Lehrlinge<br />

sollen lernen, einen kompletten Arbeitsablauf selbständig zu managen, wie<br />

die ganze Organisation einer Sitzung o<strong>der</strong> Veranstaltung.<br />

<strong>Die</strong> Kernstücke <strong>der</strong> Reform sind also:<br />

Schnellere Einsetzbarkeit am Arbeitsort, mehr Selbständigkeit und Eigenverantwortung<br />

im Betrieb, bessere Zusammenarbeit zwischen Schule und Betrieb (mit<br />

fächerübergreifenden Ausbildungseinheiten in <strong>der</strong> Schule und überbetrieblich organisierten<br />

Kursen werden Sozial- und Methodenkompetenzen <strong>der</strong> Lehrlinge vertieft).<br />

<strong>Die</strong>se letzteren Kompetenzen, zusammen mit den Fachkompetenzen sollen<br />

die Grundlage bilden, um den Anfor<strong>der</strong>ungen auf dem Arbeitsmarkt gerecht zu<br />

werden.<br />

Bestimmt erstrebenswerte Ziele, doch es gibt auch kritische Stimmen zu diesem<br />

Total-Umbau. Für mich fehlen z.B. die vertieften, genauen Fachkenntnisse, d.h.<br />

auch das exakte Arbeiten und die Zusammenhänge lernen:<br />

Insbeson<strong>der</strong>s kommt dies zum Ausdruck in <strong>der</strong> neuen Stundentafel<br />

54


<strong>Die</strong> Fächer Rechnungswesen, Betriebs-, Rechts-, Staats-, Wirtschaftskunde und<br />

Wirtschaftsgeographie fehlen. Sie wurden ersetzt mit dem für mich „all-round“-<br />

Fach: Wirtschaft und Gesellschaft.<br />

Anspruchsvolle Aufgaben im Bereich Rechnungswesen sind weniger gefragt, dafür<br />

werden mehr praxisorientierte Sachverhalte beschrieben, aus denen dann<br />

Fragen bzw. Aufgaben zu den verschiedenen Bereichen gestellt werden.<br />

Darum ist für mich jetzt auch die Prüfungsexpertentätigkeit, mit <strong>der</strong> ich mich<br />

fachlich fit halten konnte, lei<strong>der</strong> zu Ende!<br />

Der Grundsatz<br />

„bewahre das Gute, erneuere den Rest“<br />

ist wahrscheinlich auch veraltet.<br />

Zum Guten hätte für mich auch Stenographie (das schon früher abgeschafft wurde)<br />

gezählt. Wie viele Protokolle müssen doch täglich mühsam - wenn kein Tonbandgerät<br />

zur Verfügung steht - zusammen-„gekritzelt“ werden, die mit Stenographie<br />

mühelos aufgenommen werden könnten. Auch kann ich meiner Frau etwas<br />

Liebes aufschreiben o<strong>der</strong> eine Mitteilung an die Haustür hängen, ohne dass<br />

die Kin<strong>der</strong> o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Personen es lesen können!<br />

Auch <strong>der</strong> Beruf Verkäufer verschwindet! Ab Sommer 2005 startete <strong>der</strong><br />

Detailhandel mit den beiden neuen beruflichen Grundbildungen<br />

„Detailhandelsfachfrau/mann und Detailhandelsassistent/in“<br />

Projektleiterin für die Vorbereitung und Umsetzung war: Frau Franziska Herzog.<br />

Auch hier, wie in <strong>der</strong> nKG, wurden die entsprechenden Lehrpersonen in externen<br />

und internen Kursen dafür geschult.<br />

<strong>Die</strong> wichtigsten Fakten:<br />

Detailhandelsfachfrau/mann mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis:<br />

3-jährige Grund-Bildung mit Schwerpunkt Beratung o<strong>der</strong> Bewirtschaftung.<br />

Nach dem ersten Jahr entscheidet die Standortbestimmung, ob von den vier<br />

Freifachkursen zwei besucht werden können.<br />

<strong>Die</strong> Freifachkurse vermitteln die Basis für die berufsbegleitende Vorbereitung<br />

auf die Berufsmatura, ein internationales Sprachdiplom o<strong>der</strong> Fachprüfungen<br />

wie Detailhandelsspezialist/in o<strong>der</strong> Detailhandelsökonom/in.<br />

Im dritten Lehrjahr wird <strong>der</strong> Unterricht im Fach Detailhandelskenntnisse<br />

teilweise nach Schwerpunkt Beratung o<strong>der</strong> Bewirtschaftung getrennt. Für<br />

die LAP zählen Betriebsausbildung und Schule je hälftig. Neu kann die Berufsmatura<br />

lehrbegleitend erworben werden.<br />

55


Detailhandelsassistent/in mit eidgenössischem Attest:<br />

2 Jahre Grundbildung.<br />

Nach Abschluss besteht die Möglichkeit, das Fähigkeitszeugnis Detailhandelsfachfrau/-mann<br />

innerhalb von zwei Jahren zu erwerben.<br />

<strong>Die</strong> Zeiten lebenslänglich unverän<strong>der</strong>ter Berufsbil<strong>der</strong> sind endgültig vorbei:<br />

„Wissen hält nicht länger als Fisch!“<br />

Günter Aloys<br />

11. Gesetzliche Än<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Berufsbildung ab 1.1.2004<br />

<strong>KBL</strong> wird Berufsfachschule und <strong>der</strong> Kanton übernimmt<br />

die Trägerschaft<br />

Kaum die Qualitätssicherung abgeschlossen und die nKG eingeführt, erfor<strong>der</strong>ten<br />

neue Gesetze wie<strong>der</strong>um Anpassungen und Än<strong>der</strong>ungen:<br />

Ab dem 1.1.2004 traten das neue eidgenössische Berufsbildungsgesetz BBG und<br />

die dazu gehörende Verordnung in Kraft. Das neue Gesetz trägt dem Wandel in<br />

<strong>der</strong> Berufs- und Arbeitswelt Rechnung. Erstmals sind alle Berufsbildungsbereiche<br />

(ausser <strong>der</strong> Hochschulstufe) in einem Gesetz geregelt. Der Vollzug dieses BBG<br />

liegt nach wie vor bei den Kantonen, mit einer Übergangs- bzw. Anpassungsfrist<br />

von 5 Jahren.<br />

Für diesen Vollzug hat <strong>der</strong> Kanton Schwyz eine Totalrevision <strong>der</strong> kantonalen Verordnung<br />

über die Berufsbildung, -Beratung und Weiterbildung durchgeführt und<br />

ab 1.1.07 in Kraft gesetzt.<br />

Da in <strong>der</strong> Berufsbildung die wesentlichen Eckpfeiler durch das BBG und die Bildungsverordnungen<br />

<strong>der</strong> einzelnen Berufe vorgegeben sind, regelt die kantonale<br />

Verordnung primär die Umsetzung dieser Vorgaben. Daher haben die neuen kantonalen<br />

Erlasse nur vereinzelt Auswirkungen auf die Ausbildungsbetriebe. Basierend<br />

auf den Bundesvorgaben betont die Verordnung die Berufsbildung als Verbundaufgabe<br />

zwischen den Betrieben, den Organisationen <strong>der</strong> Arbeitswelt (Berufsverbände),<br />

den Berufsfachschulen, sowie den kantonalen Organen und dem<br />

Bund.<br />

<strong>Die</strong> BVS Berufsvorbereitungsschulen (10. Schuljahr) sollen im Rahmen eines<br />

neuen Gesamtkonzepts für Brückenangebote kantonalisiert und den Berufsfachschulen<br />

angeglie<strong>der</strong>t werden.<br />

56


Der Kanton soll neu die Trägerschaft <strong>der</strong> beiden kaufmännischen Berufsfachschulen<br />

in <strong>Lachen</strong> und Schwyz übernehmen (als unselbständig öffentlich-rechtliche<br />

Anstalten), definitiv vorgesehen auf Mitte 2008.<br />

<strong>Die</strong> Verordnung sieht zudem eine Abgrenzung <strong>der</strong> Kompetenzen im Bereich Handels-<br />

und Fachmittelschulen gegenüber gymnasialen Ausbildungen an Mittelschulen<br />

vor. Ferner wird die staatliche Aufgabe im Bereich <strong>der</strong> Höheren Berufsbildung<br />

und <strong>der</strong> Weiterbildung präzisiert.<br />

Ab 2008 wird <strong>der</strong> Bund die Kantone für die Aufwendungen in <strong>der</strong> Berufsbildung<br />

mit Pauschalbeiträgen entschädigen. Entsprechend dem Bund wird eine weitgehende<br />

Pauschalfinanzierung auf Kantonsebene angestrebt.<br />

Eine wesentliche und erfreuliche Neuerung besteht darin, dass sowohl Lernende<br />

und Lehrbetriebe schulgeld- und gebührenfrei werden.<br />

Einfache Strukturen, klare Kompetenzen:<br />

<strong>Die</strong> bisherigen Kommissionen, dazu zählen <strong>der</strong> kantonale Berufsbildungsrat, alle<br />

Schulräte, die beiden Prüfungskommissionen und die Erwachsenenbildungskommission,<br />

werden schrittweise aufgehoben (<strong>der</strong> Berufsschulrat <strong>der</strong> <strong>KBL</strong> auf Mitte<br />

2008). Deren Aufgaben werden teilweise den nunmehr lediglich zwei Kommissionen<br />

übertragen:<br />

Kommission für Berufsfachschulen (Vorsitz: ED-Chef, Rektoren dabei),<br />

Kommission für Qualifikationsverfahren (bisher LAP)<br />

<strong>Die</strong> bisherigen Schulräte, <strong>der</strong>en Aufgaben eine Mischung von Aufsicht und operativer<br />

Führung war, werden durch diese erstere, eine kantonale Kommission ersetzt.<br />

Mit <strong>der</strong> Einführung von Qualitätssystemen wie ISO 9001, eduQua usw. haben die<br />

Berufsfachschulen heute anerkannte Qualitätsinstrumente zur Verfügung, die es<br />

ihnen erlauben, ihre Leistungen selbständig und in eigener Verantwortung zu<br />

überprüfen und mit gezielten Massnahmen zu verbessern. <strong>Die</strong>se Entwicklung<br />

wird zukünftig noch vermehrt durch die Führung <strong>der</strong> Schulen mittels Leistungsaufträgen<br />

und Globalbudgets unterstützt und optimiert.<br />

Darum werden zusätzlich als Schulratsersatz die Schulleitungen (bestehend aus<br />

einem/r Rektor/in und je nach Grösse und Aufgaben weiteren Schulleitungsmitglie<strong>der</strong>n)<br />

institutionalisiert, mit einheitlichen und allgemein gültigen Rahmenbedingungen<br />

betreffend die Schulorganisation, sowie die Hauptaufgaben und Kompetenzen.<br />

Was wir in <strong>Lachen</strong> bereits 2003 vorgeschlagen und eingeführt haben (Schulleitung),<br />

wird jetzt also obligatorisch.<br />

57


<strong>Die</strong> Lehrpläne, Lerninhalte, die Qualitätsanfor<strong>der</strong>ungen, die Aus- und Weiterbildung<br />

<strong>der</strong> Lehrkräfte, sowie das gesamte Qualifikationsverfahren werden weitgehend<br />

durch Bundesrecht geregelt.<br />

<strong>Die</strong>ser sehr gut überdachten und ausgereiften neuen Schulleitungslösung kann<br />

ich mit gutem Gewissen zustimmen, dies auch im Wissen, dass wir im Schulrat<br />

immer die höchste Priorität auf die Wahl nur bester Schulleiter und Lehrkräfte<br />

gelegt hatten. Denn in erster Linie nur damit, kann die Qualität <strong>der</strong> Schule hochgehalten<br />

werden. Deshalb umgingen wir auch nicht die schwierige Aufgabe, uns<br />

von qualitativ ungenügenden Lehrkräften zu trennen.<br />

<strong>Die</strong> Schulleitung <strong>der</strong> <strong>KBL</strong> ist in besten Händen. Viel Glück und Erfolg dazu den<br />

Mitglie<strong>der</strong>n<br />

Franz Anrig Rektor<br />

Rolf Messerli Prorektor und Bereichsleiter Weiterbildung<br />

Franziska Herzog Bereichsleiterin Detailhandel und<br />

Kaspar Mettler Bereichsleiter kaufmännische Grundbildung.<br />

58<br />

„Der Wandel ist das Gesetz des Lebens.<br />

Wer nur auf die Vergangenheit blickt,<br />

verpasst mit Sicherheit die Zukunft!“<br />

John F. Kennedy


12. <strong>Die</strong> <strong>Kaufmännische</strong> <strong>Berufsschule</strong> <strong>Lachen</strong> (<strong>KBL</strong>) heute bei<br />

<strong>der</strong> Übergabe an den Kanton<br />

Somit ist im Verlaufe <strong>der</strong> letzten 88 Jahre aus dem bescheidenen KV Einsiedeln<br />

ein bedeutendes Bildungszentrum in <strong>Lachen</strong> in Form einer selbständigen<br />

Berufsfachschule entstanden, welche einerseits Lehrlinge ausbildet und<br />

zugleich auch Kurse <strong>der</strong> beruflichen Weiterbildung anbietet.<br />

<strong>Die</strong> <strong>KBL</strong> erreichte an den letzten Lehrabschlussprüfungen Top-Ergebnisse:<br />

2006 96 % bestanden (die Kaufleute im Kanton Schwyz lagen auf <strong>der</strong><br />

ersten Position aller 36 Prüfungskreise)<br />

2007 100 % bestanden, alle 104 Absolventen/innen<br />

<strong>Die</strong> Schüler- und Klassenzahlen im Schuljahr 2007/08 betragen:<br />

In <strong>der</strong> Grundbildung (Kauffrau/Kaufmann und Detailhandel)<br />

22 Klassen und 1 Erwachsenenklasse 360 Lernende (Vorjahr 333)<br />

In <strong>der</strong> Weiterbildung Erwachsene ca.1300 Kursteilnehmende (im Jahr)<br />

(<strong>Die</strong> Zahlen entsprechen immer noch <strong>der</strong> Schulhausplanungs-Annahme)<br />

Erstmals kann in diesem Schuljahr auch die 2-jährige Attestausbildung als Detailhandelsassistent/in<br />

durchgeführt werden.<br />

Zudem neu wurde mit einer Klasse nKG für Erwachsene begonnen, nach dem das<br />

„BBG 2004“die Chance für Erwachsene, die kaufmännische Grundbildung in drei<br />

aufeinan<strong>der</strong> folgenden Modulen nachzuholen, bietet. Das 1. Jahr führt zum „Bürofachdiplom“<br />

und berechtigt zum Eintritt ins 2. Ausbildungsjahr. Im 3. Jahr soll<br />

das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (B-Profil) erlangt werden.<br />

Der Kursangebot für die „Weiterbildung“ im Wintersemester 2007/08 umfasst<br />

nicht weniger als 73 Kurse, neben den am meisten gefragten Fremdsprachen<br />

Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, auch zwei Kurse Chinesisch, sowie<br />

Deutsch für Fremdsprachige, 10 Informatikkurse, ein Lehrgang „Zertifizierter<br />

Sachbearbeiter Rechnungswesen“, sowie sieben Kurse für Gesundheit (dabei<br />

auch: fünf Elemente Qi Gong).<br />

Neben dem immer noch sehr zweckmässigen und für die Vielfalt <strong>der</strong> Bildungsangebote<br />

sehr geeigneten Schulhaus stehen <strong>der</strong> Lehrerschaft die mo<strong>der</strong>nsten Mittel,<br />

wie z.B.<br />

– auf dem neuesten Stand <strong>der</strong> IT eingerichtete Informatik-Zimmer,<br />

– seit mehreren Jahren eine Homepage (www.kblachen.ch) im Internet<br />

– fünf elektronische Wandtafeln, sog. Smart Boards (wo man direkt ab dem<br />

PC vorbereiteten Lehrstoff o<strong>der</strong> Wissen ab dem Internet auf die Wandtafel<br />

übertragen kann, o<strong>der</strong><br />

59


– das sog. „EDV-Portal“ (SPPS/ INTRANET), das den Lehrpersonen und Mitarbeitern/innen<br />

gestattet, auch zuhause auf die Datenbanken <strong>der</strong> Schule<br />

(mittels Passwort) zu gelangen, für die Unterrichtsvorbereitung o<strong>der</strong> Noteneingabe,<br />

o<strong>der</strong> Arbeit am Qualitätssystem usw.<br />

zur Verfügung.<br />

Aber ohne Papier geht es trotzdem nicht. So habe ich festgestellt, dass alle drei<br />

Monate eine Palette Papier (100'000 Blatt) verbraucht wird, das sind ca. 2'000<br />

Blatt je Tag!<br />

Auch die Zahlen <strong>der</strong> Schulrechnung sehen heute bedeutend an<strong>der</strong>s aus<br />

<strong>Die</strong> Rechnung 2007 weist aus:<br />

Aufwand<br />

Besoldungen 2'130'175<br />

Schulrat 2'465<br />

Schulbetrieb 463'564<br />

Schulverwaltung 199'643<br />

Sozialleistungen 345'908<br />

Gebäudekosten 778'489 3'920'244<br />

Ertrag<br />

Schulgel<strong>der</strong>: kantonale Lehrlinge) (fallen ab<br />

2007 weg!)<br />

105'095<br />

dito ausserkantonale 41'520<br />

Schulgeld Erwachsenenbildung 441'786 !<br />

Sozialleistungen 33'746<br />

Verschiedene Einnahmen 88'281<br />

Betriebskostenbeitrag <strong>der</strong> Standort Gemeinde - 50'000<br />

Bundesbeitrag (ab 2008 direkt an den Kanton) 365'084<br />

Kantonsbeitrag (Rest) 2'794'732 3'920'244<br />

60


Zu den bereits an früherer Stelle erwähnten Hauptamtlehrkräften kamen ab<br />

1990 dazu:<br />

1991-95 Monica Kessler-Schöni Handelsfächer<br />

1992 Hanspeter Bamert Turnlehrer und ABU *)<br />

1992 Rolf Messerli Turnlehrer und ABU *)<br />

1998-2000 Doris Langenegger Handelsfächer<br />

2000-2003 Giovanna Friedrich Sprachen<br />

2001 Leonie Teulings Sprachen<br />

2001 Franz Anrig Rektor und Handelsfächer<br />

2001-2003 Mons Bär Sprachen, <strong>Geschichte</strong><br />

2001-2004 Lisa Ghersi Sprachen<br />

2002 Dino Brazzoni Handelsfächer<br />

2003 Annemarie Wäger Sprachen<br />

2006 Yves Bremer Sprachen, <strong>Geschichte</strong><br />

*) allgemein bilden<strong>der</strong> Unterricht<br />

<strong>Die</strong> ersten pensionierten Lehrkräfte und Mitarbeitende:<br />

2001 Beni Lothenbach seit 1965 (Hauptamt)<br />

Aus seinem Abschiedsbrief:<br />

„in all den Jahren meiner beruflichen Tätigkeit habe ich mehr<br />

bekommen, als ich geben konnte; dafür bin ich meinen<br />

Schülern/innen und Kollegen/innen sehr dankbar.“<br />

2000 Rita Rütsche seit 1980 (Sekretärin)<br />

2003 Giovanna Friedrich seit 1985 (Hauptamt)<br />

seit 1999 (Nebenamt)<br />

2005 Paul Thürlemann seit 1979 (Hauptamt)<br />

2006 Rita Fuchs seit 1968 (Nebenamt)<br />

2007 Heidrun West seit 1975 (Nebenamt)<br />

2008 Daniela Nietlispach seit 1990 (Nebenamt)<br />

61


<strong>Die</strong> früheren Hauptamtlehrer Franz Dettling – auch Rektor –, Edi Kälin – ebenfalls<br />

Rektor – und Sepp Mettler sowie die nebenamtlichen Lehrpersonen Zahida<br />

Wagner, Sprachlehrerin, Josef Kälin, Schreibfächer, wie auch „Verkaufs“-Lehrer<br />

Louis Herzog sind lei<strong>der</strong> schon verstorben. Wir behalten sie alle in guter Erinnerung!<br />

62


Schlusswort<br />

Nach 36 Jahren Berufsschulrat (davon 28 Jahre Präsident) ist nun durch die Kantonalisierung<br />

auch mein Einsatz für die Berufsbildung zu Ende. Es bleibt aber die<br />

Genugtuung: „es hat sich gelohnt“. Denn meine Vision, <strong>Lachen</strong> als Standort <strong>der</strong><br />

kaufmännischen <strong>Berufsschule</strong>, wurde Wirklichkeit und ich konnte dazu, wie auch<br />

für die Qualität <strong>der</strong> Berufsbildung, etwas beitragen.<br />

„Von je<strong>der</strong> Stufe des Lebens ist die Aussicht eine an<strong>der</strong>e. Je höher<br />

man steigt, desto besser <strong>der</strong> Überblick!“<br />

63


13. Literatur:<br />

Dr. Kaspar Michel:<br />

Berufsbildung im Kanton Schwyz, Schwyzer Hefte Nr. 69<br />

Festschrift zur Einweihung <strong>der</strong> <strong>Kaufmännische</strong>n <strong>Berufsschule</strong> Schwyz, 26.8.1978<br />

Franz Dettling:<br />

<strong>Kaufmännische</strong> <strong>Berufsschule</strong> Einsiedeln, Bericht zum Schulhausneubau, 31.3.74<br />

Festschrift zu 25 Jahre VEB (Vereinigung eidg. dipl. Buchhalter im SKV), 1961<br />

Dr. Erwin Horat:<br />

250 Jahre Schreiner- und Hammerzunft Schwyz, Schwyzer Hefte Nr. 79<br />

Kulturkommission des Kantons Schwyz:<br />

Der Kanton Schwyz, 1977<br />

Sämtliche Bundesgesetze über die Berufsbildung und die entsprechenden kantonal<br />

schwyzerischen Gesetze, Verordnungen und Vollzugsverordnungen<br />

Ausbildungs- und Prüfungsreglemente des BIGA bzw. BBT<br />

Protokolle <strong>der</strong> Sitzungen des KV Einsiedeln/Ausserschwyz und <strong>der</strong> Schulkommission<br />

bzw. des Schulvorstandes/Schulrates <strong>der</strong> <strong>Kaufmännische</strong>n <strong>Berufsschule</strong> Einsiedeln<br />

und <strong>Lachen</strong><br />

„Konzept 90“: Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Kaufmännische</strong>n <strong>Berufsschule</strong> Ausserschwyz in<br />

den 90 er Jahren und Abklärungen bezüglich Neubau- und Standortfrage, November<br />

1985<br />

Bericht und Antrag des Gemein<strong>der</strong>ates <strong>Lachen</strong> an die ordentliche Gemeindeversammlung<br />

vom 28. April 1989: Traktandum 3<br />

Beschlussfassung über den Neubau eines <strong>Kaufmännische</strong>n Berufsschulhauses auf<br />

<strong>der</strong> Liegenschaft Sagenriet im Kostenvoranschlag von Fr. 16'813’000<br />

Verschiedene Hefte „Schule+Bildung“/ Mitteilungen <strong>der</strong> Erziehungsbehörden,<br />

Kanton Schwyz<br />

Verschiedene Ausgaben „Context“ / das Magazin des KV Schweiz<br />

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