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Vielseitig<br />
Whatever happened to Scrooge McDuck?<br />
VON DAVID BÜHRING<br />
Der Comic "Whatever happened to Scrooge McDuck" wurde 2008 in den USA in dem "Walt Disney Treasures"-Band "Uncle Scrooge: A little<br />
something special" veröffentlicht. Einhundert Jahre in der Zukunft bietet eine Ausstellung einen Einblick in das Leben des Wirtschaftswunders<br />
Dagobert Duck. Gerade wollte der weibliche Museumsroboter die Besucher über sein Leben informieren, als eine Zeitanomalie ihre Schaltkreise<br />
erschüttert. Dies, so erklärt sie, sei häufiger der Fall, seitdem es Zeitreisen gibt und Vergangenheit und Zukunft nach Belieben besucht werden<br />
kann. Nur sie als Roboter kann sich all diese Änderungen merken, weshalb sie ideal für den Job im Museum ist.<br />
In der Duck-Ausstellung ist auch Gundel<br />
Gaukeleys Zauberstab zu bewundern. Mit<br />
diesem hatte Gundel damals den begehrten<br />
Zehner Dagoberts an einen unbekannten<br />
Zielort befördert. Als alle Versuche der<br />
Ducks fehlschlugen, den Zehner wiederzuerlangen,<br />
zog Dagobert still und heimlich aus<br />
seinem Speicher und wurde niemals wieder<br />
gesehen.<br />
In den folgenden zwei Jahren gab es viele<br />
Angriffe auf den Geldspeicher, doch die versammelte<br />
Familie mitsamt Oma Duck und<br />
Franz, Gustav, Daisy und Dicky, Dacky und<br />
Ducky konnten jeden Angriff auf Dagoberts<br />
altes Vermögen abwehren. Doch ein alter<br />
Gegner wagte eine andere Strategie: Berengar<br />
Bläulich wurde unter dem Wahlversprechen,<br />
alle Steuern abzuschaffen, zum Bürgermeister<br />
gewählt. Als Finanzierung beschlagnahmte<br />
er das Ducksche Vermögen unter dem Vorwand,<br />
dass Dagoberts unbezahlter Zoll mitsamt<br />
Strafgelder inzwischen 30 Trillionen<br />
Taler betragen. Etwa gleichzeitig ließ sich<br />
Schmu Schubiack als entfernter Verwandter<br />
Dagoberts ausweisen und ließ zahlreiche Gerichtsverhandlungen<br />
folgen. Nach Jahren<br />
wurde das Vermögen endlich der Familie<br />
Duck zugesprochen, doch diese waren den<br />
Stress inzwischen Leid und machten mit Fräulein Rührigs Hilfe aus dem Wirtschaftsunternehmen Dagoberts eine Stiftung zum Gemeinwohl.<br />
Dies warf auch endgültig Mac Moneysac und Klaas Klever aus der Konkurrenz.<br />
Bald darauf heiratete Donald Daisy im Entenhausener Münster und leben lange und glücklich. Als Rita Rührig und Donald als Stiftungsleiter in<br />
Rente gehen, ernennen sie die inzwischen erwachsenen Tick, Trick und Track zu ihren Nachfolgern. Die Drillinge nutzen die Stiftung für ökologische<br />
Forschungen, sodass die Erde, 100 Jahre in der Zukunft, dank der Duck-Stiftung ein sauberer und moderner Planet ist. Dies verdanken die<br />
Entenhausener der Tatsache, dass vor einigen Tagen der Glückszehner Dagoberts quasi aus dem Nichts auftauchte und nun im Museum ausgestellt<br />
wird. Die Museumsführerin beendet ihre Ausschweifungen mit der Vermutung, dass Dagobert Duck vermutlich noch im All nach diesem<br />
Geldstück gesucht hat. Doch plötzlich taucht Dagobert dank der Zeitwanne von Daniel Düsentrieb auf, dank dessen Hilfe er Zeit und Ort ermitteln<br />
konnte, wo sein Zehner landete. Also schnappt er sich seinen Zehner und kehrt zurück. Dies verursacht eine Zeitanomalie und der Museumsroboter<br />
muss erneut mit der Geschichte beginnen.<br />
Einer der größten Unterschiede von Entenhausen zu vielen anderen Comics ist die Tatsache, dass in Entenhausen scheinbar die Zeit stehenbleibt.<br />
Dagobert wird bei Donald immer wieder mit der Schuldenliste winken, Gustav wird immer wieder trotz Glück zwischendurch vom Pech verfolgt,<br />
die Panzerknacker und Gundel Gaukeley werden sich immer wieder im Knacken des Geldspeichers üben. Kurz und gut: Es werden immer<br />
wieder dieselben Grundstorys erhalten bleiben. Dies versuchte 1991 ausgerechnet der Hamburger Donaldist zu ändern. Unter dem Motto "Whatever<br />
happened to Schrooge McDuck" wurden zahlreiche Zeichnungen gesammelt, auch von professionellen Disney-Zeichnern. Marco Rota ließ<br />
einen liebestollen Dagobert seine ehemalige Erzfeindin Gundel verfolgen, deren Klamotten nur noch Fetzen sind, während Don Rosa die Ducks<br />
an Dagoberts Grab stehen lässt.<br />
Rosas Idee ist nichts Neues gewesen. Schon Carl Barks ließ Donald im Rausch ins Jahr 1990 (bzw. 2000 in der deutschen Übersetzung) reisen,<br />
wenn die Drillinge erwachsen sind. Luciano Gatto und Attilio Mazzanti zeichneten 1961 "Year 2001", in welchem Donald den Platz Dagoberts<br />
einnimmt. Jan Gulbransson lässt Donald und Gustav 1983 in "The Umpteen-Squillion Inheritance" um das Vermögen Dagoberts streiten, der<br />
scheinbar das Zeitlich segnete. Schließlich erschien 2005 ein sechsseitiger Comic von Lars Jensen und Maximino Aguilar, der nicht nur die Frage<br />
beantwortet, was nach Dagoberts Dahinscheiden passieren würde, sondern auch eine Hommage an den "guten Zeichner", Entenhausens Erfinder<br />
und unbekannten Eierwerfer Carl Barks.<br />
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