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Mitteilungen Nr. 7 - DWhG

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<strong>DWhG</strong> – <strong>Mitteilungen</strong> <strong>Nr</strong>. 7, Januar 2005 2005/ 23<br />

Bericht von <strong>DWhG</strong>-Mitglied Hans-Joachim Uhlemann<br />

über das Kolloquium Neues Schiffshebewerk<br />

Niederfinow<br />

Am 30. November 2004 veranstaltete das Wasserstraßenneubauamt<br />

(WNA) Berlin im Berliner Ludwig-Erhard-Haus<br />

in der Fasanenstraße ein Kolloquium<br />

zum Bau des neuen Schiffshebewerks (SHW)<br />

in Niederfinow. Vor einem zahlreich erschienenen<br />

Auditorium wurde die Thematik sehr umfassend<br />

und detailliert vorgestellt. Die geballte Wissensvermittlung<br />

wurde dadurch etwas entschärft, dass das<br />

WNA Berlin allen Teilnehmern an dieser Veranstaltung<br />

eine CD überreichte, auf der die wesentlichen<br />

Aspekte fast aller Vorträge noch einmal visuell<br />

nachzuvollziehen sind.<br />

Nach der Einführung in die Thematik durch den<br />

Amtsvorstand des WNA, BD Heymann, folgten in<br />

einem ersten Block Vorträge über die Geschichte<br />

des alten Hebewerkes (BD Dietrich),<br />

die Vorgeschichte und die Planungsgrundla-<br />

gen zum neuen Hebewerk (BOR’in Meißner)<br />

sowie ein Überblick über den Amtsentwurf zum<br />

neuen Hebewerk (BD Siebke). Danach ging es<br />

dann um technische und technologische Details,<br />

wie<br />

- die Vorgehensweise bei dem geotechnischen<br />

Entwurf in der hohen Dammstrecke (Dipl.-Ing. Honnef<br />

/ Dipl.-Ing. Guth)<br />

- die Tragwerksplanung des SHW und der Kanalbrücke<br />

(Prof. Dr. Reinke / Dipl.-Ing. Berger)<br />

die Zusammenarbeit zwischen Ingenieurbüro und<br />

WNA Berlin (Dipl.-Ing. Schleder / Dipl.-Ing. Strack)<br />

- die Antriebstechnik und die Steuerung (Dipl.-Ing.<br />

Rapsch / Dipl.-Ing Weisenseel)<br />

- das Sicherungssystem (Dipl.-Ing. Dachsel / BD<br />

Siebke)<br />

- das Betriebsregime des Schiffshebewerkes<br />

(Dipl.-Ing. Schütt)<br />

- Besucherführung, Brandschutz und Rettungswegeplanung<br />

(Dipl.-Ing. Jacobs)<br />

- Architektur und Landschaft (Dipl.-Ing. Beuke)<br />

Ein kurzer Vortrag über das weitere Vorgehen bei<br />

der Realisierung des Projektes durch den LBD<br />

Koop von der WSD Ost und das Schlusswort von<br />

BD Heymann beendeten eine rundum gelungene<br />

und äußerst informative Veranstaltung.<br />

Im Folgenden soll noch eine Charakterisierung des<br />

geplanten neuen Bauwerkes erfolgen, die im Wesentlichen<br />

fast wörtlich dem Vortrag von Baudirektor<br />

Johannes Siebke, WNA Berlin, entnommen<br />

wurde:<br />

Das neue Schiffshebewerk Niederfinow soll der<br />

Beförderung von 114 m langen und 11,40 m breiten<br />

Schiffen dienen, die bis zu 2,80 m abgeladen sein<br />

können. Die Dauer einer Kreuzungsschleusung soll<br />

0,5 h betragen.<br />

Der vorliegende Entwurf-AU 8202 wurde vom WNA<br />

Berlin unter Beteiligung des WSA Eberswalde, der<br />

BAW Außenstelle Küste und der BAW Karlsruhe<br />

aufgestellt. Da dem WNA Berlin das notwendige<br />

Personal für das Aufstellen des Entwurfes fehlt,<br />

erarbeitete die Arbeitsgemeinschaft Lahmeyer International<br />

/ Hydroprojekt Ingenieurgesellschaft mit<br />

ihren Subunternehmern Ingenieurbüro Rapsch und<br />

Schubert, Werner Sobek Ingenieure und drivecon<br />

wesentliche Teile der Leistung. Grundlage des Entwurfes<br />

AU sind die Voruntersuchungen von Krebs<br />

und Kiefer, der Entwurf HU 82 sowie die Planfeststellungsunterlagen.<br />

Die statischen Berechnungen werden von der Arbeitsgemeinschaft<br />

Krebs und Kiefer / Germanischer<br />

Lloyd zusammen mit ihrem Subunternehmer,<br />

Ingenieurbüro Spezialbau Engineering<br />

Magdeburg (SBE), geprüft.<br />

Das neue Schiffshebwerk soll folgende Abmessungen<br />

erhalten:<br />

Hebe-<br />

werk<br />

Trog Trogwanne<br />

(außen)<br />

Kanal-<br />

brücke<br />

1 Tiefe / Wassertiefe unter BWu<br />

2 im Bereich der Pylone / Antriebshäuser<br />

3 westliches Auflager<br />

4 Länge Wartestellen für die Berufsschifffahrt<br />

Oberer<br />

Vorhafen<br />

Höhe 54 m 7,5 m 11 m 1 8,2 m 4 m 1<br />

Breite 32,4 m 18,3 m 36,5 m 21,7 m 46,5 m<br />

Breite 46,4 m 1 28,1 m 2 48,4 m 2 28,2 m 3 -----<br />

Länge 154 m 125,5 m 133,2 m 65,5 m 990 m 4<br />

An Hauptbaustoffmengen werden benötigt:<br />

- Konstruktionsstahl 6.000 t<br />

- Spundwand 38.000 m²<br />

- Beton 70.000 m³<br />

- Bodenaushub 230.000 m³<br />

- Bodeneinbau 300.000 m³<br />

- Tondichtung 37.000 m²<br />

Das neue Hebewerk wird wie das bereits vorhandene<br />

als senkrechtes Gegengewichtshebewerk<br />

ausgebildet. Der mit Wasser gefüllte Trog wird rund<br />

9.000 t wiegen und über 224 Seile mit 224 Gegengewichten<br />

verbunden sein. Der Trog und die Haltungen<br />

werden mit Drehsegmenttoren verschlossen.<br />

Je zehn bis zwanzig Gegengewichte sind mit<br />

Hilfe eines Fangrahmens zu einer Gruppe zusammengefasst.<br />

Die 60 mm dicken Seile sind, bis auf<br />

den Bereich der Antriebe, kontinuierlich über den<br />

Trog verteilt. Immer zwei Seile laufen über eine<br />

Seilrolle mit 4 m Durchmesser. Die Seilrollen lagern<br />

im Schutz der zwei Seilrollenhallen auf einem südlichen<br />

und einem nördlichen Seilrollenträger. Diese 2<br />

m hohen und 7,2 breiten, durchlaufenden Hohlkastenträger<br />

tragen die Lasten über je zwei Pylone und<br />

sechs Seilrollenträgerstützen in den Untergrund ab.<br />

Bis auf die äußeren, die aus den Trogwannenwänden<br />

aufgehen, stehen die Stützen in der Trogwanne.<br />

Die Trogwanne ist 11 m tief. Um das alte Hebewerk<br />

zu schonen, wird die Trogwanne im Trockenen<br />

errichtet. Dafür wird eine wasserdichte

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