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Mitteilungen Nr. 7 - DWhG

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<strong>DWhG</strong> – <strong>Mitteilungen</strong> <strong>Nr</strong>. 7, Januar 2005 2005/ 22<br />

genseitigkeit in die <strong>DWhG</strong> in den <strong>Mitteilungen</strong> <strong>Nr</strong>. 6,<br />

Seite 22/23 vorgestellt worden ist:<br />

Weimar. (tlz) Am vergangenen Freitag wurde der<br />

Zwiebelmarkt eröffnet. Alle Welt sprach vom größten<br />

Thüringer Volksfest mit erneuter Rekordbeteiligung.<br />

Doch für rund 40 Wasserenthusiasten aus<br />

ganz Deutschland und Österreich gab es etwas<br />

wichtigeres: das Kolloquium über „Fließende Gewässer<br />

als Kulturdenkmal“ in der Bauhaus-<br />

Universität Weimar. Angeregt vom Arbeitskreis<br />

Leinakanal Gotha und organisiert von Prof. Dr.<br />

Hermann Wirth, Lehrstuhlinhaber für Bauaufnahme<br />

und Baudenkmalpflege, setzten sie damit den<br />

i-Punkt auf das Motto des diesjährigen Denkmaltages,<br />

Wie läuft‘s?“ – Schwerpunktthema Wasser. Am<br />

12. September wurde die bundesweite Eröffnungsveranstaltung<br />

in der Klassikerstadt durchgeführt.<br />

Ein Drittel der damals geöffneten Denkmale sind<br />

wassergebundene Objekte. Prominente Gäste des<br />

Kolloquiums waren u.a. der Dekan der Fakultät<br />

Architektur an der BHU, Prof. Dr.-Ing. Gerd Zimmermann<br />

und Prof. Dr.-Ing. Heinz Schwarzbach<br />

von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.<br />

Prof. Wirth war sofort Feuer und Flamme, als ihm<br />

vor gut einem Jahr Roland Schilling aus Gotha den<br />

Vorschlag zu einer solchen Veranstaltung machte.<br />

Seinem Zirkular folgten Vertreter der unterschiedlichsten<br />

Fachdisziplinen: Historiker, Denkmalpfleger,<br />

Umweltschützer, Wasserbauingenieure, Mitglieder<br />

der Deutschen Wasserhistorischen Gesellschaft<br />

und der Frontinus-Gesellschaft oder einfach<br />

nur Hobbyhydrologen, wie die Freunde des URA-<br />

NIA-Arbeitskreises Leinakanal, die mit acht Teilnehmern<br />

die stärkste Delegation bildeten. Dr. Helga<br />

Raschke und Roland Schilling referierten über die<br />

wirtschaftliche Bedeutung und die Vermessung<br />

beim Bau des Leinakanalsystems.<br />

Im Oberlichtsaal der Uni gab es ein freudiges Wiedersehen.<br />

Prof. Heinz Dopsch, Wolfgang Peter und<br />

Heinz Klackl aus dem Salzburger Land hatten ihr<br />

Versprechen eingelöst und waren der Einladung<br />

ihrer Leinakanalpartner gefolgt. Die Zuhörer staunten<br />

nicht schlecht über die vielen Parallelen des<br />

Salzburger Almkanals aus dem Jahre 1136 mit dem<br />

uralten Schlingel im Landkreis Gotha (Eine Veröffentlichung<br />

von Dipl.-Ing. Wolfgang Peter: „Der<br />

Salzburger Almkanal“ liegt in der <strong>DWhG</strong>-<br />

Geschäftsstelle vor). Auch während der anderen<br />

Vorträge gab es so manchen Aha-Effekt. Wie sehr<br />

doch die von Menschenhand geführten Fließgewässer<br />

die ökonomische Entwicklung in den verschiedensten<br />

Regionen beeinflusst hatten! Der<br />

Bogen wurde von den oberschwäbischen klösterlichen<br />

Brauchwasserkanälen, von der historischen<br />

Holzflößerei im Frankenwald, von den barocken<br />

Wasserkünsten im Landschaftspark Kassel-<br />

Wilhelmshöhe über die Thüringer mittelalterlichen<br />

Kunstgräben, wie der Kleinen Wipper bei Bad Frankenhausen<br />

oder dem Helbekanal bei Weißensee<br />

bis hin zu den Schifffahrtswasserwegen in Brandenburg<br />

gespannt.<br />

„Seele des Menschen, wie gleichst du dem Wasser.<br />

Schicksal des Menschen, wie gleichst du dem<br />

Wind“, bemerkte vor ca. 200 Jahren treffend ein<br />

ortsansässiger schriftkundiger Zaubermeister zum<br />

Thema. Wirth moderierte das Tagesprogramm, mit<br />

dem Goethezitat, „Dass zum Zwecke Wasser fließe...“<br />

in einem historischen und einem aktuellen<br />

Teil. In seinem Einführungsvortrag zum „Denkmalstatus<br />

des Fließenden“ stellte er wortgewaltig und<br />

beinahe philosophisch das Wasser im Fluss als<br />

Denkmal selbst heraus. Denn: „die Fließgewässer<br />

haben in Mitteleuropa durch die extreme industrielle<br />

und kulturelle Verwendung als Kanal, Graben,<br />

Rohrleitung, Stollenfahrt, Düker, wasserbauliche<br />

Anlage (z.B. Wehr, Staubecken, Wasserkunst) usw.<br />

ihre Natürlichkeit verloren. Sie sind vom Natur- zum<br />

Kulturdenkmal geworden.“ An Hand zahlreicher<br />

Beispiele bedauerte Wirth aber auch, wie wenig<br />

verankert das fließende Gewässer im Bewusstsein<br />

der zuständigen staatlichen Behörden ist. Dabei ist<br />

Thüringen so reich an historisch und wirtschaftlich<br />

bedeutenden Fließgewässern. Die Tagung war ein<br />

wichtiger Meilenstein für ihre Popularisierung, und<br />

sie hat alle Erwartungen übererfüllt.<br />

Die mit der <strong>DWhG</strong> über eine fördernde Mitgliedschaft<br />

auf Gegenseitigkeit verbundene ATV-DVWK,<br />

nunmehr: DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft,<br />

Abwasser und Abfall e.V., hat die auf<br />

ihrer Bundestagung am 15./16. September 2004 in<br />

Würzburg unter dem Motto „Wasserwirtschaft –<br />

nachhaltig und modern“ gehaltenen Vorträge veröffentlicht,<br />

804 Seiten, ISBN 3-937758-22-4, broschiert.<br />

Der Band enthält u. a. Beiträge über das<br />

Tagungsmotto, den Festvortrag über die UN-<br />

Wasseraktionsdekade 2005-2015: Herausforderung<br />

und Chance für den Wasseringenieur, zunehmende<br />

Überschwemmungsschäden: Eine Gefahr für die<br />

Versicherungswirtschaft? Mögliche Auswirkungen<br />

des Klimawandels auf die Wasserwirtschaft, Einfluss<br />

prognostizierter Klimaveränderungen auf das<br />

Abflussverhalten des Rheins – derzeitiger Stand<br />

und Ausblick, Benchmarking u.a.m.<br />

Pohl, Reinhard: Bericht über das Dresdner Wasserbaukolloquium<br />

am 18./19.3.2004 „Risiken bei<br />

der Bemessung und Bewirtschaftung von Fließgewässern<br />

und Stauanlagen“ des Institutes für Wasserbau<br />

und Technische Hydromechanik der Technischen<br />

Universität Dresden, WasserWirtschaft<br />

(WaWi), 94, Heft 12/2004, 1 Seite, 2 Bilder

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