Ausgabe 1 / 2012 - WiWO Wildauer Wohnungsbaugesellschaft

VERSTÄRKUNG GESUCHT
Die Freiwillige Feuerwehr Wildau bietet ein
Hobby der besonderen Art
Die Einsätze, zu denen die Freiwillige
Feuerwehr Wildau ausrückt, könnten
unterschiedlicher nicht sein. Am 23.
März leistete sie Amtshilfe für das
Umweltamt, als man bei Fällarbeiten in
der Karl-Marx-Straße in Bäumen zwei
Vogelnester entdeckte. Es war zu prüfen,
ob darin Vögel nisten. Gefunden
wurden zwei Plastikostereier. Entschieden
ernsthafter ging es am 23. Mai
2011 zur Sache, als die Wildauer
Kameraden zu einem Großbrand
ins Gewerbegebiet Bahnhofstraße
gerufen wurden. Erst nach gut
zwölf Stunden konnte hier „Feuer
aus!“ gemeldet werden. „Ohne die
Feuerwehr würden Gemeinde und
Bürger alt aussehen“, stellt Gemeindebrandmeister
Olaf Zdrankowski
fest, der in zwei Jahren sein 30-jähriges
Dienstjubiläum feiern wird. Fuhren die
Wildauer Kameraden 1989 sieben Einsätze,
verzeichneten sie 1991 schon 58.
Seit Mitte der 1990er Jahre pegelte sich
deren Anzahl bei jährlich 120 bis 140
ein. 2011 waren es 199.
Wildaus freiwilliger Feuerwehr steht seit
2010 in der Ludwig-Witthöft-Straße 1
eine schmucke Feuerwache mit Sozial-
8 WiWO-Wissen
gebäude und Fahrzeughalle mit Tanklösch-
und Hilfeleistungslöschfahrzeug,
einer Drehleiter und weiterem Gerät
zur Verfügung. Gute Voraussetzungen
also für die schnelle Hilfe bei kleinen
und größeren Katastrophen auf Straße,
Schiene, Wasser bis hin zum Flughafen
in Schönefeld.
Man sollte dafür Interesse,
Leidenschaft, Teamgeist und
Fitness mitbringen.
Woran es mangelt, sind neue Mitstreiter.
„Notstand haben wir nicht“, betont
der Gemeindebrandmeister, „aber wir
benötigen dringend Zuwachs von
Frauen und Männern zwischen 18 und
35.“ Um die langfristige Nachwuchsgewinnung
kümmern sich die Wildauer
Floriansjünger seit längerem selbst: mit
der Jugendfeuerwehr (1988 gegründet)
und der Kidsfeuerwehr, die seit Oktober
2011 um Fünf- bis Neunjährige
wirbt. „Diese Nachwuchsarbeit ist ein
langwieriger Prozess“, sagt Olaf Zdrankowski.
Seine derzeit 30 Kameraden,
darunter drei Frauen, benötigen aber
schon jetzt personelle Unterstützung.
„Man muss dafür Leidenschaft mitbringen“,
unterstreicht WiWO-Mitarbeiter
und freiwilliger Feuerwehrmann
Christian Dreger. „Man muss Interesse
für die Feuerwehr mitbrin-
gen, das täglich 24 Stunden und
365 Tage im Jahr anhält“, ergänzt
Olaf Zdrankowski. Und sich nicht
davon abschrecken lassen, wenn
Familienfeiern plötzlich unterbrochen
werden oder das Mittagessen
kalt wird. Wer in die Feuerwehruniform
schlüpfen will, sollte den
Rückhalt seiner Familie haben und
körperlich fit sein.
Für Tauglichkeitsuntersuchungen und
ständige gesundheitliche Betreuung
sorgt die Feuerwehr.
Zu bieten hat sie interessante, vielfältige
und immer wieder neue Aufgaben, die
in Wildau durch die Kameraden von 16
bis 65 stets im Team bewältigt werden.
Köpffchen - Ausgabe 01. 2012