Materialien Heft 39/2001, Historische Kulturlandschaft - Bayerisches ...
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Blick von Osten auf<br />
Mittelneufnach. Links<br />
am Horizont ist auf der<br />
Anhöhe die »Pieta«<br />
Kapelle zu erkennen.<br />
Sie ist über die Pfarrkirche<br />
»Johannes der<br />
Evangelist« durch eine<br />
Energielinie mit der<br />
Kapelle« 14 Nothelfer«<br />
in die sakrale Landschaft<br />
eingebunden.<br />
Die Kapelle« 14<br />
Nothelfer« ist eine<br />
»Schwurkapelle", die<br />
von drei Brüdern<br />
errichtet wurde, als sie<br />
unversehrt aus dem<br />
Krieg heimkehrten. Die<br />
friedvolle Atmosphäre<br />
des Ortes spricht<br />
besonders das Herz an.<br />
Die »Seele« der Landschaft<br />
kann von hier<br />
am besten empfunden<br />
werden.<br />
90<br />
wieder, die z. B. durch Religiosität, Volksfrömmigkeit,<br />
Sagenwelt, Mystik oder auch Kunstempfinden<br />
geprägt sein können. So gab es<br />
Malerschulen und -zirkel, in denen von den<br />
Künstlern versucht wurde, das »gewisse Etwas«,<br />
z. B. die Seele einer Landschaft, im Spiel der Jahreszeiten<br />
zu empfinden und durch Kunst individuell<br />
auszudrücken. Bekannt sind die Werke von<br />
Mitgliedern des Zirkels der »Blaue Reiter« in Murnau.<br />
In ihnen versuchten die Maler, die unsichtbaren<br />
Dimensionen des Murnauer Mooses auszudrücken.<br />
In Bayern ist zudem der Begriff der<br />
»sakralen Landschaft« etabliert. Symbole von<br />
Volksfrömmigkeit und Religion im Sichtbaren<br />
wie Unsichtbaren prägen den Charakter einer<br />
solchen Landschaft.<br />
Standorte alter Dorfkirchen oder Kapellen in der<br />
Landschaft deuten auf die Besonderheit von Plätzen<br />
hin. Mit Sorgfalt wurden in der Vergangenheit<br />
diese Orte ausgesucht und durch sakrale<br />
Bauten hervorgehoben, gewürdigt und verehrt.<br />
Plätze mit besonderen Gefühlsqualitäten, die auf<br />
wundersame Ereignisse, Eingebungen, aber auch<br />
Untaten zurückgehen, wurden durch sakrale Zeichen<br />
wie Marterl, Kreuze oder Bildstöcke markiert.<br />
Diese Symbole wurden im Laufe der Zeit zu