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Materialien Heft 39/2001, Historische Kulturlandschaft - Bayerisches ...

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88<br />

Funktionsbereich<br />

Religion<br />

Staat<br />

Militär<br />

Tragende Elemente<br />

der sichtbaren sakralen<br />

Landschaft um<br />

Mittelneufnach sind<br />

zwei Kapellen. Die<br />

westlich gelegene<br />

»Pieta« Kapelle liegt<br />

exponiert mit Blick<br />

nach Süden auf die<br />

Alpenkette. Es ist die<br />

besondere Atmosphäre,<br />

die diesen Ort<br />

unverwechselbar<br />

macht.<br />

Das »Kreuz am<br />

Gschlößl« wurde aus<br />

Dankbarkeit errichtet,<br />

als während eines<br />

Unwetters dieser<br />

Landschaftsteil von<br />

Schaden verschont<br />

geblieben ist. Es erinnert<br />

auch heute noch<br />

an die Abhängigkeit<br />

des Menschen von<br />

Naturgewalten.<br />

Neben der aus dem Ende des 15. Jahrhunderts<br />

stammenden katholischen Pfarrkirche im Ort gibt<br />

es in der Landschaft um Mittelneufnach noch<br />

weitere Orte der religiösen Verehrung.<br />

Im Westen steht die »Pieta« oder Marienkapelle,<br />

eine schlichte Feldkapelle aus dem Jahre 1856.<br />

Vermutlich geht die Kapelle auf Vorläuferbauten<br />

zurück. In der Nähe soll sich ein Pestacker aus<br />

dem 16. Jahrhundert befinden. Er geht auf eine<br />

Pestepidemie zurück, durch die die Bevölkerung<br />

in Mittelneufnach auf die Hälfte dezimiert<br />

wurde.<br />

Beeindruckend an diesem Standort ist der Blickbezug<br />

zur Gemarkung Mittelneufnach und die<br />

nähere Umgebung. Aber auch der Schönwetterblick<br />

auf die ferne Alpenkette ist großartig.<br />

Demgegenüber wurde östlich des Ortes die Marienkapelle<br />

oder Kapelle der vierzehn Nothelfer als<br />

»Schwurkapelle« erbaut. Drei Brüder, die unversehrt<br />

aus dem Krieg 1870/71 wiederkehrten,<br />

errichteten sie als Dank für ihre gesunde Heimkehr.<br />

Etwas unterhalb des jetzigen Kapellenstandortes<br />

soll sich die Vorgängerin, eine<br />

schlichte Holzkapelle befunden haben. Die Kapelle<br />

war Station beim alljährlichen Bittgang an<br />

den Eisheiligen ins benachbarte Scherstetten.<br />

Der Standort bietet einen weiten Blick nach<br />

Westen auf die Landschaft um Mittelneufnach.<br />

Daneben sind noch drei alte Feldkreuze als Ausdruck<br />

der Volksfrömmigkeit bemerkenswert.<br />

»Kohler's Kreuz« ist das älteste Kreuz der sakralen<br />

Landschaft um Mittelneufnach. Der Ort war<br />

früher wichtige Anlaufstation der jährlichen<br />

Feldprozession zum Segen der Natur, der Menschen<br />

und vor allem der Ernten.

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