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Materialien Heft 39/2001, Historische Kulturlandschaft - Bayerisches ...

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im Ort vergeben, die ehemaligen Waldungen verblieben<br />

zunächst bei der Marisfelder Linie derer<br />

von Ostheim und gingen später in Staatsbesitz<br />

über. Da Charlotte von Kalb als Beteiligte mitten<br />

in den Erbstreitigkeiten steckte und auch den<br />

Niedergang des Rittergutes miterleben musste,<br />

ist ihre leicht verklärende Darstellung der alten<br />

Zustände aus ihrer Kind- und Jugendzeit nur zu<br />

gut verständlich.<br />

Die tiefgreifenden Ereignisse des 17. und<br />

18. Jahrhunderts, insbesondere das vorübergehende<br />

Wüstfallen des Ortes und der Flur im<br />

Dreißigjährigen Krieg, das sicherlich eine Verbuschung<br />

der Gemarkung zur Folge hatte, sowie die<br />

anschließende massive Peuplierung durch die Ritterschaft<br />

haben das heutige Erscheinungsbild der<br />

<strong>Kulturlandschaft</strong> entscheidend geprägt. Ob das<br />

mittelalterliche Grundmuster der Flurstruktur<br />

dadurch überhaupt erhalten blieb, ist nicht<br />

sicher. Immerhin müssen die Parzellen in spätmittelalterlicher<br />

Zeit sehr viel größer gewesen<br />

sein, denn damals bestanden nur maximal zehn<br />

Höfe in Dankenfeld.<br />

Erst nachträglich in die Gemarkung integriert<br />

wurden die einst eigenständigen Einödfluren<br />

dreier herrschaftlicher Einzelhöfe um Dankenfeld,<br />

die von Friedrichsbrunn, Taubenholz und Seesbühl.<br />

Die Siedlungsstandorte der Einzelhoflagen<br />

wurden in der frühen Neuzeit aufgegeben, die<br />

Fluren jedoch weiterhin vom Dorf bzw. Schlossgut<br />

aus bewirtschaftet. Die Flur des »Taubenhofes«<br />

gelangte über das Katharinenspitalgut<br />

1704 an die Marschalk von Ostheim und wurde<br />

Bestandteil des neuen Dankenfelder Schlossgutes.<br />

Sowohl der Taubenhofer Waldteil, das sogenannte<br />

Taubenholz, als auch die Äcker und Wiesen im<br />

Gründlein südlich der Straße Dankenfeld-Nützelbach<br />

sowie südlich der Straße nach Neuhausen<br />

verblieben bei der Herrschaft. Die Fluren des<br />

Friedrichsbrunner Hofes und des Seesbühler<br />

Hofes legte man zusammen und führte sie als<br />

Seesbühler Gemarkung noch bis ins 18. Jahrhundert<br />

weiter. Die hierzu gehörigen Felder und Wiesen,<br />

überwiegend südlich der Altstraße zum<br />

Seesbühler Wald hin gelegen, verblieben ebenfalls<br />

bei der Herrschaft. Diese verpachtete die<br />

sehr großen Flurstücke des »Schlossgutes« in<br />

sechsjährigem Turnus an die Dankenfelder<br />

Bauern.<br />

Die Dankenfelder Kerngemarkung entwickelte<br />

sich wohl aus einer reinen Kleinblockflur in<br />

Dieser Ausschnitt aus<br />

der »Situationskarte<br />

über Trabelsdorf und<br />

Dankenfeld« stammt<br />

zwar von 1812, zeigt<br />

aber noch den<br />

barocken Zustand der<br />

Flur. Gut zu unterscheiden<br />

sind die herrschaftlichen<br />

Wälder<br />

von der bäuerlichen<br />

und herrschaftlichen<br />

Flur, in die die Talgründe<br />

als Grünlandstreifen<br />

eingestreut liegen.<br />

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