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Materialien Heft 39/2001, Historische Kulturlandschaft - Bayerisches ...

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76<br />

Die Entwicklung der <strong>Kulturlandschaft</strong> wurde entscheidend<br />

von der herrschaftlichen Geschichte,<br />

der Flurverfassung und der Waldbewirtschaftung<br />

sowie den Bewirtschaftungsbedingungen bestimmt.<br />

Die heute differenzierte Landschaft ist<br />

vor allem ein Ergebnis der Gegensätzlichkeit zwischen<br />

einst herrschaftlichen<br />

und einst bäuerlichen<br />

Besitzungen.<br />

Geschichte der<br />

<strong>Kulturlandschaft</strong><br />

Dankenfeld wird im<br />

Lehenbuch des Hochstiftes<br />

Würzburg von<br />

1303/1314 erstmals<br />

erwähnt, dürfte aber<br />

spätestens in der Rodungsperiode zwischen dem<br />

11. und 13. Jahrhundert gegründet worden sein.<br />

Die zunächst nur wenigen Anwesen unterstanden<br />

dem Hochstift Würzburg, dem Katharinenspital in<br />

Bamberg und einigen adeligen Herren. Bereits<br />

1336 erlangten die Herren von Lisberg die eigentliche<br />

Herrschaft über Dankenfeld, wenngleich<br />

noch eine ganze Reihe anderer Kleinherrschaften<br />

im Ort besitzend war. 1522 traten die Herren von<br />

Miltz und 1543 die Herren von Münster die<br />

Besitznachfolge an. Durch den Dreißigjährigen<br />

Charlotte von Kalb (1761-1843),<br />

geborene Marschalk von Ostheim, verbrachte<br />

einige Jugendjahre im Dankenfelder Schloss.<br />

Die Freundin großer Dichter wie Schiller<br />

und Jean Paul wurde später selbst<br />

durch ihre literarische Arbeit bekannt.<br />

Krieg war Dankenfeld komplett wüst gefallen,<br />

doch zwischen 1643 und 1654 siedelten die<br />

neuen Besitzer, die Marschalk von Ostheim, den<br />

Ort wieder auf. 1654 bestanden wieder neun<br />

Herdstätten. Erst 1663/64 konnte Kaspar Adam<br />

Marschalk von Ostheim (M.v.O.), ein Enkel der<br />

weiblichen Linie derer von Münster, den Ort Dankenfeld<br />

und die Höfe Friedrichsbrunn und Seesbühl<br />

kaufen und sich somit die Siedlung endgültig<br />

aneignen.<br />

Die M.v.O. betrieben seither die Peuplierung, eine<br />

aktive Bevölkerungspolitik, bei der sich besonders<br />

Christoph M.v.O. hervortat. Als Besitzer des Ortes<br />

ab 1691 und bis zu seinem Tode im Jahr 1733<br />

legte er auf einigen öden Hofstätten neue Ökonomiegebäude<br />

an und baute zwei einst zur Domprobstei<br />

gehörende Höfe zu einem Schloss aus.<br />

Dankenfeld erlebte damals eine Blütezeit. Nach<br />

1782 kam es zu einem langanhaltenden Erbstreit,<br />

der bis 1810 andauerte. Die daraus resultierende<br />

Zwangsverwaltung der Güter seit 1800 führte<br />

schließlich zur Verschuldung des Rittergutes, das<br />

1823 verpfändet wurde und 1832 an einen Gläubiger<br />

verkauft werden musste. Die ehemalige Flur<br />

der Herrschaft wurde sukzessive an die Bauern

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