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Materialien Heft 39/2001, Historische Kulturlandschaft - Bayerisches ...

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Augenscheinlich weist der Jungwaldbestand<br />

keine Besonderheiten auf, doch unter der Erde<br />

befinden sich hier die Reste eines verschwundenen<br />

Einzelhofes. Das Anwesen war im 12./13.<br />

Jahrhundert gegründet worden und wird im<br />

Würzburger Lehenbuch von 1400/1411 als »der<br />

Hof gelegen zu den Sechsbucheln« erstmals<br />

erwähnt. Bereits gegen Ende des 16. Jahrhunderts<br />

ist das Anwesen als wüst bezeichnet.<br />

Der Hof wurde nicht mehr aufgebaut, doch den<br />

umfangreichen Grundbesitz führte man als herrschaftliches<br />

Gut mit Schäferei und Waldbesitz<br />

bis ins 19. Jahrhundert als eigenständigen<br />

Bestandteil des Dankenfelder Schlossgutes nominell<br />

weiter. Der Standort der ehemaligen Gebäude<br />

musste bei den Erbstreitigkeiten um 1800<br />

gesucht werden, ist aber bis heute nur in etwa<br />

bekannt. Die bis ins 18. Jahrhundert eigenständige<br />

Gemarkung prägte aufgrund ihrer separaten<br />

Entwicklung die <strong>Kulturlandschaft</strong> nachhaltig im<br />

entsprechenden Abschnitt der heutigen Dankenfelder<br />

Flur. Der Wüstungsstandort hat als Kristallisationspunkt<br />

dieser Entwicklung eine besonders<br />

hohe lokale Bedeutung.<br />

Die Wüstung Seesbühl ist sehr charakteristisch<br />

für die Dankenfelder Gemarkung, denn außer ihr<br />

gibt es noch zwei weitere einst herrschaftliche<br />

und später wüst gefallene Einzelhöfe, den Taubenhof<br />

und den Hof Friedrichsbrunn. Auch zu<br />

ihnen gehörten ursprünglich eigenständige Fluren<br />

mit jeweils hohem Waldanteil. Beide Einzelhoflagen<br />

wurden in der frühen Neuzeit aufgegeben,<br />

denn schon 1576 werden sie als Wüstungen<br />

genannt.<br />

Funktionsbereich<br />

Siedlung<br />

Von dem ehemaligen<br />

Einzelhof Seesbühl, der<br />

genau hier auf der verebneten<br />

und vor einiger<br />

Zeit aufgeforsteten<br />

Fläche gestanden<br />

haben soll, ist oberflächlich<br />

nichts mehr<br />

zu erkennen.<br />

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