Materialien Heft 39/2001, Historische Kulturlandschaft - Bayerisches ...
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kenfeld als ritterschaftlicher Ort zu verstehen.<br />
Trotz seiner Zugehörigkeit zum Funktionsbereich<br />
Landwirtschaft ist der Streuobstbau damit auch<br />
ein Dokument der herrschaftlichen Geschichte.<br />
Der Großteil der Gemarkung von Dankenfeld ist<br />
hügelig, so dass sich besonders in den steileren<br />
Hanglagen Raine ausbilden konnten. Dieses <strong>Kulturlandschaft</strong>selement<br />
weist unterschiedliche<br />
Entstehungsursachen auf. Größere zusammenhängende<br />
Steilhangbereiche besitzen beispielsweise<br />
hangparallele Streifenparzellen mit jeweils<br />
gleicher Nutzung als Äcker, aber unterschiedlichen<br />
Besitzern. Da sich die Besitzgrenzen über<br />
die Jahrhunderte selten veränderten, entwickelten<br />
sich auf den Grenzen Stufenraine, die in ihrer<br />
Summe in Form eines komplexen Systems Terrassenäcker<br />
bilden. Weitere Raine, sogenannte Kulturwechselstufen,<br />
entstanden durch unterschiedliche<br />
Nutzung unterschiedlicher topographischer<br />
Situationen. So dienten die vielen Talgründe und<br />
Talauen um Dankenfeld gewöhnlich als Wiesen,<br />
die daran anschließenden Hänge dagegen als<br />
Äcker. Hier entstanden folglich ebenso wie z. B.<br />
an den Wegrändern Raine. Wurden die ehemals<br />
unterschiedlich genutzten Areale aufgeforstet,<br />
blieben die Kulturwechselstufen besonders gut<br />
erhalten. So gab es innerhalb der Dankenfelder<br />
Waldungen viele Waldwiesen, die später bestockt<br />
wurden, deren ehemalige Grenzen aber noch<br />
heute als Stufen gut erkennbar sind.<br />
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