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Materialien Heft 39/2001, Historische Kulturlandschaft - Bayerisches ...

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Alfeld liegt in der naturräumlichen Einheit der<br />

Mittleren Frankenalb, rund 12 km südöstlich der<br />

Stadt Hersbruck. Die Gemeinde erstreckt sich in<br />

Nord-Süd-Richtung auf rund 5 km. Die Breite beträgt<br />

zwischen 1 km und 3 km. Aufgrund der Zerschneidungen<br />

durch zahlreiche Bachtäler gibt es<br />

verhältnismäßig große Höhenunterschiede mit<br />

zahlreichen Hanglagen. Die tiefsten Lagen finden<br />

sich mit 410 m im Norden der Gemeinde im Tal des<br />

Alfelder Baches. Die höchste Erhebung ist mit<br />

580 m der Schwarzenberg südlich von Alfeld. Das<br />

Gemeindegebiet stellt eine kleinteilige und abwechslungsreiche<br />

Mittelgebirgs- und Heckenlandschaft<br />

dar und ist reich an <strong>Kulturlandschaft</strong>selementen.<br />

Von großer Bedeutung für das Erscheinungsbild<br />

der Landschaft ist die Tatsache, dass das anstehende<br />

Kalk- und Dolomitgestein verkarstungsfähig<br />

ist. Durch die große Wasserdurchlässigkeit<br />

versickert der Niederschlag relativ schnell in den<br />

Untergrund, weshalb das Land ein Wassermangelgebiet<br />

ist. Diese Tatsache war entscheidend<br />

für die Entwicklung der <strong>Kulturlandschaft</strong>. Besonders<br />

die Karsthochflächen sind extrem trocken.<br />

Die wenigen Karstquellen, die an den Talsohlen<br />

der engen und stark eingeschnittenen Kastentäler<br />

hervorsprudeln und die Flüsse speisen, sind hingegen<br />

relativ wasserreich.<br />

Die Verteilung von Wald und offenem Land in der<br />

Mittleren Frankenalb zeigt, dass Täler, Trockentäler<br />

und Karstmulden, in denen strichweise<br />

fruchtbare, jedoch schwer zu bearbeitende Lehmböden<br />

lagern, landwirtschaftlich genutzt werden.<br />

An den Felskuppen, von der Bevölkerung auch<br />

Knocks genannt, sind geringwertige Böden und<br />

nackter Fels bestimmend. Auf den durch den<br />

Karst bedingten trockenen<br />

Bereichen der Alb<br />

dominieren Trockenrasengesellschaften.<br />

Mit<br />

wenigen Ausnahmen ist<br />

der Wald auf die Steilhänge<br />

und die Knocks<br />

beschränkt, die auf den<br />

Ost- und Nordhängen<br />

Buchen-, Lärchen- und<br />

Fichtenbestände aufweisen. Bei zunehmender<br />

Trockenheit der Lage herrscht die Kiefer als<br />

Baumart vor.<br />

Die historische<br />

<strong>Kulturlandschaft</strong> von<br />

Alfeld<br />

Sebastian Mayer<br />

Eine Besonderheit sind die charakteristischen<br />

Trockentäler. Diese führen oberflächlich kein<br />

Wasser mehr. Nur alle paar Jahre, vor allem zur<br />

Zeit der Schneeschmelze, ist in ihnen kurzzeitig<br />

Wasser anzutreffen. Sie sind Reste des früheren<br />

Entwässerungssystems und durch die Senkung<br />

des Grundwasserspiegels unter die Talböden ausgetrocknet.<br />

Ein für die Karstlandschaft charakteristisches<br />

Trockental, das Rinntal, befindet sich<br />

nordwestlich von Alfeld. Typische Eigentümlichkeiten<br />

des Karstes stellen auch die trichterartigen<br />

Dolinen dar, die in mannigfachen Formen<br />

den Boden der Trockentäler durchsetzen. Besonders<br />

deutlich haben sie sich unter Wald erhalten.<br />

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