Materialien Heft 39/2001, Historische Kulturlandschaft - Bayerisches ...

Inventar der Elemente der historischen Kulturlandschaft Blatt 1
Projekt Walsdorf / Erlau
Objekt Ehemaliger »Fahrweg nach Kreuzschuh« Nummer 32
Funktionsbereich Verkehr, Siedlung Elementtyp Weg mit Hohlwegstrecke und Kelleranlage
Funktion rezent X fossil Form Punkt Linie X Fläche
Beschreibung:
— Weg südöstlich von Erlau mit ca. 250 m langer Hohlwegstrecke; die westliche Böschung zieht sich am oberen
Ende der Hohlwegstrecke als bergseitige Wegböschung weiter;
— heute übliche Bezeichnung des Weges: »Rosenleitengasse«;
Hohlwegstrecke:
— Sohlbreite: 2,5 – (3) m;
— Böschungshöhe bis 5 m;
— erdige Wegoberfläche ohne Mittelrain;
— Hohlwegböschungen überwiegend baumbestanden mit lockerer Strauchschicht, laubwaldartiger Charakter;
Kelleranlage:
— Kellereingang dachgaubenartig aus der Hohlwegböschung hervortretend;
— trapezförmige Kellerfront aus grob verputztem Ziegelmauerwerk;
— beiderseits des Kellereingangs zerfallendes Naturstein-Trockenmauerwerk zur Böschungssicherung; auf der
nördlichen Seite allerdings kaum mehr erkennbar;
— Holztür mit Stülpschalung;
Kulturhistorische Analyse:
— der Weg ist die historische Hauptverbindung nach Kreuzschuh und ist abgesehen von der Aurachtalstraße
der einzige Weg mit Ortsverbindungsfunktion auf Erlauer Gebiet; er gehört daher mit Sicherheit zu den
besonders alten Wegen der Gemarkung; eine mittelalterliche Entstehung kann angenommen werden;
— im Grundsteuerkataster als »Gemeindestraße« eingestuft;
— der Keller wird im Grundsteuerkataster nicht aufgeführt, es dürfte sich wie bei den meisten Kellern im
Gebiet um eine Anlage aus der 2. Hälfte des 19. Jh. handeln;
Bedeutung:
— einer der besonders tief eingeschnittenen Hohlwege im Gebiet;
— Felsenkeller mit einer für das Untersuchungsgebiet ungewöhnlichen Ausformung der Kellerfront;
— als historische Ortsverbindung nach Kreuzschuh für die Kulturlandschaft Erlaus von hoher Bedeutung;
Erhaltungszustand:
— der Weg wird nach wie vor befahren;
— die Hohlwegstrecke vermittelt zusammen mit dem Lagerkeller einen sehr ursprünglichen Gesamteindruck;
— Trockenmauern beiderseits des Kellers mehr oder weniger zerfallen;
— es ist unklar, ob der Keller aktuell genutzt wird;
Schutz- und Pflegemöglichkeiten:
— weitere Befahrung des Weges sicherstellen;
— evtl. notwendige Ausbaumaßnahmen unbedingt auf ein Mindestmaß beschränken;
— Aufhöhung der Wegesohle in jedem Fall verhindern;
— falls notwendig, Anreize für eine Weiternutzung des Kellers schaffen; bei evtl. notwendigen Sanierungsmaßnahmen:
Beratung durch die Denkmalschutzbehörde (evtl. finanzielle Unterstützung einer denkmalgerechten
Instandsetzung);
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