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Materialien Heft 39/2001, Historische Kulturlandschaft - Bayerisches ...

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Höhenrücken im Norden und kann als wichtiger<br />

Haupterschließungsweg ins neue Wegenetz integriert<br />

werden, ohne den Trassenverlauf zu verändern.<br />

Komplizierter sind die Verhältnisse bei<br />

Wegen wie dem »Ampferbacher Weg« mit seinen<br />

eindrucksvollen Hohlwegstrecken. Diese sind<br />

nicht nur ökologisch bedeutungsvoll, sondern<br />

vermitteln auch einen Eindruck vom hohen Alter<br />

des Weges. Aus historischer Sicht sollte auch der<br />

Verlauf des Weges möglichst erhalten werden,<br />

was nur dann gelingt, wenn der Weg auch weiterhin<br />

befahren werden kann. In diesem Fall ist<br />

die Planung gefordert, einen Kompromiss zu finden<br />

zwischen der Befahrbarkeit des Weges und<br />

dem Erhalt der wertvollen Hohlwege.<br />

Große Schwierigkeiten sind häufig mit der Erhaltung<br />

historischer Flurformen verbunden. Die kulturhistorisch<br />

besonders bedeutsamen Parzellierungen<br />

am »Kellersberg« bei Walsdorf sollten in<br />

ihrem historischen Zustand bewahrt werden.<br />

Der Bereich der Flurlagen »Haargehre« und<br />

»Vogelherdtal« hat mit seinen zahlreichen historischen<br />

Landschaftselementen den Charakter der<br />

historischen <strong>Kulturlandschaft</strong> besonders deutlich<br />

bewahrt hat. Dort sollte der Erhaltung des<br />

gegenwärtigen Zustands noch höheres Gewicht<br />

zukommen als in anderen Teilen der Flur.<br />

Wichtige und prägende <strong>Kulturlandschaft</strong>selemente<br />

sind auch die Mühlbäche. Es sollte überlegt<br />

werden, ob die trocken gefallenen Mühlbäche in<br />

Zettelsdorf und Walsdorf nicht nur erhalten, sondern<br />

auch wieder geflutet werden könnten —<br />

Maßnahmen, die gleichzeitig für das Orts- und<br />

Landschaftsbild von hohem Wert wären.<br />

Im Rahmen der Gestaltungsmaßnahmen in der<br />

Ländlichen Entwicklung sollte auch eine visuelle<br />

Betonung und Markierung heute nicht mehr<br />

sichtbarer <strong>Kulturlandschaft</strong>selemente verfolgt<br />

werden. In Walsdorf wurde beispielsweise von<br />

mehreren Seiten aus der Bevölkerung der<br />

Wunsch geäußert, den ehemaligen Galgenstandort<br />

am Michelsberger Weg als »markanten«<br />

Bestandteil der Geschichte dieser <strong>Kulturlandschaft</strong><br />

kenntlich zu machen.<br />

Für die weiteren <strong>Kulturlandschaft</strong>srelikte wie<br />

Ackerterrassen, Kulturwechselstufen, ehemalige<br />

Abbaustellen oder Spuren ehemaliger Teiche gilt<br />

allgemein, dass sie möglichst erhalten werden<br />

sollten, weil ihnen eine hohe kulturhistorische<br />

Bedeutung zukommt. Bei der Planung ist außerdem<br />

darauf zu achten, dass diese Landschaftsbestandteile<br />

in der Landschaft ablesbar und erlebbar<br />

bleiben.

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