Materialien Heft 39/2001, Historische Kulturlandschaft - Bayerisches ...
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Wichtige Gewerbebetriebe eines historischen<br />
Dorfes waren die Mühlen. In Walsdorf gab es wie<br />
in Erlau seit dem späten Mittelalter eine Getreide-<br />
und Sägemühle. Die Papiermühle in Zettelsdorf<br />
ist eine Gründung des 18. Jahrhunderts. Um<br />
die Wasserkraft der Aurach nutzen zu können,<br />
mussten Mühlbäche angelegt werden. Diese<br />
künstlichen Wasserläufe versorgten die Mühlen<br />
mit der notwendigen Energie und sind somit<br />
wichtige Bestandteile der Mühlenanlagen. Alle<br />
drei Mühlen wurden inzwischen stillgelegt; die<br />
zugehörigen Mühlbäche in Walsdorf (Nr. 25) und<br />
Zettelsdorf (Nr. 26) führen kein Wasser mehr. Die<br />
Wehre, an denen das Wasser aus der Aurach ausgeleitet<br />
wurde, sind allerdings noch vorhanden,<br />
wenngleich die heute dort sichtbaren baulichen<br />
Anlagen aus einer wesentlich jüngeren Zeit<br />
stammen als die Mühlbäche selbst. In Erlau ist<br />
die Situation eine andere. Dort wird heute das<br />
gesamte Wasser der Aurach durch den ehemaligen<br />
Mühlbach (Nr. 27) geleitet, vom ursprünglichen<br />
Flussbett existieren nur noch Reste.<br />
Das eigentümlichste Element dieser Gruppe ist<br />
der ehemalige Galgenstandort (Nr. 37) des<br />
»Zentgerichtes Hoheneich«. Sichtbare Relikte dieses<br />
Elementes sind zwar nicht mehr auszumachen,<br />
aber im Extraditionsplan gibt es eine winzige<br />
Parzelle, die unmittelbar nördlich an den<br />
»Michelsberger Weg« angrenzt und im Urkataster<br />
als »Galgenflecklein« bezeichnet wird. Dieses<br />
etwa 25 m 2 große Flurstück ist auch in den aktuellen<br />
Flurkarten noch abgemarkt und liegt westlich<br />
von Hetzentännig, nahe am höchsten Punkt<br />
des Höhenrückens.<br />
Die dem Fürstbischof von Würzburg unterstellte<br />
»Zent Hoheneich« war ein Hochgerichtsbezirk an<br />
der Grenze der Hochstifte Würzburg und Bamberg.<br />
Der namengebende Hof »Hoheneich«, wurde<br />
spätestens Ende des 16. Jahrhunderts aufgelassen<br />
(Wüstung). In der Nähe dieses Hofes, lagen<br />
Versammlungsplatz und Hinrichtungsstätte.<br />
Zur Zent gehörten außerdem:<br />
— der Diebsbaum (Baum bzw. Baumgruppe, an<br />
der die Übergabe von Straftätern stattfand,<br />
die von einem Teil der Zent in den anderen<br />
gebracht werden mussten)<br />
Zu den Landschaftselementen aus dem Bereich<br />
Gewerbe gehören auch die zahlreichen, über das<br />
gesamte Gebiet verstreuten ehemaligen Abbaustellen.<br />
Sie sind in ihrer Ausformung sehr variabel.<br />
Ihre Dimensionen zeigen, dass sie hauptsächlich<br />
zur Deckung des dörflichen Eigenbedarfes<br />
dienten. Sand wurde für den Wegebau benötigt,<br />
die Lehm- und Sandsteinvorkommen zu Bauzwecken<br />
verwendet. Vereinzelt tritt in Walsdorf<br />
der für den Naturraum seltene Dolomit an die<br />
Oberfläche. Dieses Gestein wurde zum Kalkbrennen<br />
genutzt. Dies geschah im Kalkofen, der in<br />
herrschaftlichem Besitz war und etwa 100 m<br />
vom damaligen nördlichen Ortsrand entfernt,<br />
mitten auf der Straße nach Tütschengereuth<br />
stand.<br />
—zwei Gefängnisse (in Trunstadt und auf Burg<br />
Lisberg)<br />
— Centstock/Pranger<br />
— Centstein (auf dem Weg zur Hinrichtung<br />
wurde am Centstein angehalten und das<br />
Todesurteil noch einmal verlesen).<br />
Daneben gibt es in den Wäldern zahlreiche<br />
Grenzmarkierungen. Um die Besitzverhältnisse in<br />
den Wäldern eindeutig zu kennzeichnen, wurden<br />
an vielen Stellen kleine Wälle, Gräben oder<br />
Geländestufen angelegt. Besonders häufig findet<br />
man diese Art der Markierung entlang der Grenzen<br />
von Waldflächen, die im Besitz des Staates<br />
oder im Besitz der Familie von Crailsheim sind.<br />
Die Freiherren von Crailsheim hatten ehemals<br />
die Grundherrschaft über Walsdorf und Zettelsdorf,<br />
die Staatswälder waren zuvor in Besitz des<br />
Fürstentums Bamberg. An manchen Grenzabschnitten<br />
kann man auch alte Grenzsteine entdecken.<br />
Funktionsbereich<br />
Gewerbe<br />
Funktionsbereich<br />
Religion<br />
Staat<br />
Verkehr<br />
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