Materialien Heft 39/2001, Historische Kulturlandschaft - Bayerisches ...

Die Bischofs- und Handelsstadt Bamberg war
bereits früh sehr gut in das überregionale
Straßennetz eingebunden. Der »Michelsberger
Weg« (Nr. 28), der den nördlichen Teil unseres
Gebietes in Ost-West-Richtung quert, ist Teil dieses
historischen Fernwegenetzes und führte von
Bamberg über Kolmsdorf nach Prölsdorf im Steigerwald.
In der Beschreibung der »Zent Hoheneich«
aus dem Jahr 1596 wird die Straße als
»Bambergische Hohe Straße« erwähnt. Die typischen
Merkmale einer solchen »hoheitlichen« Altstraße
sind der weitgehend geradlinige Verlauf
entlang des Höhenrückens und die Lage abseits
der Ortschaften.
Das »Zentgericht Hoheneich« hatte seinen Sitz in
Walsdorf. Zur Ausstattung eines solchen Gerichts
gehörte auch ein Galgen. In Walsdorf wurde dieser
charakteristischerweise direkt am »Michelsberger
Weg« errichtet. Bedeutende Fernstraßen
waren ein häufig gewählter Standort für Hinrich-
tungsstätten, denn auf diese Weise erreichte die
beabsichtigte abschreckende Wirkung möglichst
viele Leute.
Der »Michelsberger Weg« blieb bis jetzt größtenteils
unbefestigt. Seine Funktion als Fernverbindung
hat er längst verloren. Heute dient er in
erster Linie der Flurerschließung.
Die historischen Ortsverbindungsstraßen laufen
in der Gemarkung Walsdorf sternförmig auf das
Dorf zu und dürften zu den besonders alten Trassen
im Wegenetz gehören.
Der »Ampferbacher Weg« (Nr. 29) verläuft von
Walsdorf aus in südwestlicher Richtung. Auf seinem
Verlauf kreuzt er das vermutete Areal der
Ortswüstung Altenwalsdorf. In Ampferbach hatte
er Anschluss an eine historische Fernstraße, die
von Eltmann nach Höchstadt a.d. Aisch den
Steigerwald in Nord-Süd-Richtung durchquerte.
Der »Michelsberger
Weg« (Nr. 28) in der
Nähe des ehemaligen
Galgens. Der Weg war
eine bedeutende Fernstraße,
die von Bamberg
in den Steigerwald
führte
Funktionsbereich
Verkehr
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