Materialien Heft 39/2001, Historische Kulturlandschaft - Bayerisches ...
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In Walsdorf gab es vermutlich schon Ende des<br />
15. Jahrhunderts, sicherlich aber ab dem 16. Jahrhundert<br />
einen jüdischen Bevölkerungsanteil. Aufgrund<br />
der Bevölkerungspolitik der Grundherren<br />
konnte sich in Walsdorf eine bedeutende jüdische<br />
Gemeinde entwickeln, die auch eine eigene Synagoge<br />
hatte. Die Vorgaben der christlich geprägten<br />
Umwelt erlaubten Juden häufig nicht, ihre Toten<br />
in Dorfnähe zu bestatten. Daher wurden in unserem<br />
Kulturkreis jüdische Friedhöfe meist in deutlicher<br />
Entfernung zu Dorf und Stadt angelegt.<br />
Der jüdische Friedhof von Walsdorf (Nr. 2) liegt<br />
ungefähr 600 m südwestlich des Ortes am<br />
Steinsdorfer Weg. Das auf dem Friedhof stehende<br />
Taharahaus (Haus für rituelle Waschungen der<br />
Toten) wurde 1742 erbaut. Die ungewöhnliche<br />
Größe des Friedhofs erklärt sich nicht allein aus<br />
der langen Tradition und der Größe der jüdischen<br />
Gemeinde in Walsdorf. Vom Ende des 15. Jahrhunderts<br />
bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
war er zugleich Begräbnisstätte für die Verstorbenen<br />
der jüdischen Gemeinde in Bamberg. Die<br />
Stadt hatte in dieser Zeit keinen eigenen jüdischen<br />
Friedhof. Die Bedeutung der Begräbnisstätte<br />
als Kulturdenkmal reicht daher weit über<br />
Walsdorf hinaus. Der Friedhof steht heute unter<br />
Denkmalschutz.<br />
Funktionsbereich<br />
Siedlung<br />
Auf dem jüdischen<br />
Friedhof von Walsdorf<br />
(Nr. 2) wurden jahrhundertelang<br />
auch die<br />
Verstorbenen der jüdischen<br />
Gemeinde von<br />
Bamberg begraben.<br />
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