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Stiftung .;schatzinsel Alp Flix.

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3 – Diskussion<br />

Die <strong>Alp</strong>enwaldmaus (Apodemus alpicola) wurde erst im Jahre 1989 beschrieben. Ihre<br />

Unterscheidung von den beiden anderen in Graubünden vorkommenden Arten der Gattung<br />

Apodemus (Apodemus sylvaticus und Apodemus flavicollis) ist nur anhand von<br />

Schädelmaterial oder mit Hilfe von genetischen und elektrophoretischen Methoden möglich.<br />

Daher mussten entsprechende Proben gesammelt und von Fachleuten untersucht werden.<br />

Die Gruppe der Erzwespen ist schwierig zu bestimmen. Mit Hannes Baur wird diese Gruppe<br />

von einem ausgewiesenen Spezialisten betreut. Hannes Baur möchte sich zurzeit bei der<br />

Bestimmung einiger Arten nicht festlegen und diese erst einem internationalen Spezialisten<br />

vorlegen.<br />

Seltene Arten<br />

Einige Arten werden auch in umfangreichen Fangaktionen nur sehr selten gefangen. So fing<br />

Angelo Bolzern 14 Spinnenarten nur je einmal, obwohl er während eines ganzen Sommers<br />

unter einer Baumgruppe ein wirkungsvolles Fallennetz aufgestellt hatte. Auch die<br />

Zwergspitzmaus wurde nur sehr wenige Male festgestellt. Dies kann an der Fangmethodik<br />

liegen wie zum Beispiel bei der Zwergspitzmaus, die vermutlich die Mechanik unser<br />

Lebendfallen meist gar nicht auslöst, aber gelegentlich in Insektenfallen gerät. Es kann aber<br />

auch sein, dass gewisse Arten von Natur aus selten sind. Sie entziehen sich weitgehend unserer<br />

Beobachtung. Einige Arten können sekundär selten sein, zum Beispiel weil sie neue<br />

menschliche Nutzungsformen (z.B. Düngung) nicht ertragen.<br />

Artenvielfalt – Naturschutz – nachhaltige Nutzung<br />

Die Artenvielfalt auf der <strong>Alp</strong> <strong>Flix</strong> ist eindrücklich. Man konnte sie wegen der Vielfalt der<br />

Lebensräume erahnen oder erwarten. Aber niemand konnte sie bisher wirklich beschreiben.<br />

So war es nicht bekannt, dass auf der <strong>Alp</strong> <strong>Flix</strong> so viele parasitische Pilze leben oder dass die<br />

Fliegenfauna so bedeutungsvoll ist. Die Bedeutung der Vielfalt wird ein künftiges<br />

Forschungsthema sein. Aus der Sicht des Naturschutzes ist die Sicherung der Lebensräume der<br />

erste Garant für die Erhaltung der Artenvielfalt. Die Lebensräume erfahren zurzeit erhebliche<br />

Nutzungsänderungen, vor allem durch die Landwirtschaft. Einige Flächen werden intensiver<br />

genutzt (Düngung, Silagegewinnung), andere werden aufgegeben. Zusammen mit Pro Natura<br />

Graubünden will die <strong>Stiftung</strong> dem Thema „Änderungen in der landwirtschaftlichen Nutzung<br />

und Artenvielfalt“ besondere Beachtung schenken.<br />

Naturschutz – Information – Umweltbildung - Besucherlenkung<br />

Durch das Forschungsprojekt ist die <strong>Alp</strong> <strong>Flix</strong> weit herum populär geworden. Gibt es durch das<br />

Projekt negative Auswirkungen auf die Natur? Die Probleme auf der Zufahrtsstrasse und den<br />

Parkplätzen haben wenig mit der Natur zu tun. Die Situation am „Badesee“ Lai Blau ist nicht<br />

neu. Die jährliche Invasion der Pilzsammler dürfte nach der kürzlich erfolgten Ausscheidung<br />

von Pilzschutzzonen besser unter Kontrolle sein. Wir haben keine Hinweise darauf, dass die<br />

Besucher vermehrt abgelegene Lebensräume oder wertvolle Moore besuchen. Trotzdem<br />

müssen wir der Besucherlenkung und –betreuung mehr Beachtung schenken. Die <strong>Alp</strong> <strong>Flix</strong><br />

bietet eine ideale Möglichkeit, die interessierten Besucher zu informieren und ihn für die Natur<br />

zu sensibilisieren und dabei gleichzeitig zu lenken und im richtigen Umgang mit der Natur<br />

anzuleiten. Im Rahmen des Forschungsprojektes wurden viele interessante Grundlagen<br />

erarbeitet, welche die Basis für eine ortsbezogene und anschauliche Vermittlungsarbeit bilden.<br />

Artenvielfalt auf der <strong>Alp</strong> <strong>Flix</strong> - 61 -

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