Stiftung .;schatzinsel Alp Flix.
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2l – Vögel C. Meier-Zwicky<br />
I<br />
Vögel auf der <strong>Alp</strong> <strong>Flix</strong><br />
Dr. med. Christoph Meier-Zwicky<br />
Ornithologische Arbeitsgruppe Graubünden (OAG)<br />
Email: meier-zwicky.malans@bluewin.ch<br />
Nachdem am Tag der Artenvielfalt im Jahr 2000 die Zahl der beobachteten<br />
Vögel bei 69 lag, wurde diese Artenliste in den letzten Jahren laufend ergänzt<br />
und liegt heute bei 86 Arten. Bei wiederholten Begehungen der <strong>Alp</strong> <strong>Flix</strong><br />
konnten immer wieder neue Arten entdeckt werden. Zusätzliche Aktionen<br />
lieferten Erkenntnisse zu spezifischen Fragestellungen (Aufnahme der Brutpaare<br />
von Braunkehlchen und Feldlerche, Beringungsaktion für Zugvögel).<br />
Im Auftrag der OAG schritten Lina Minder und Silvana Signorell in den Jahren 2002 bis 2004<br />
das Gebiet der <strong>Alp</strong> <strong>Flix</strong> ab und notierten dabei sämtliche Brutvögel, welche gesichtet oder<br />
gehört wurden. Vom Dorf Sur aus führte die Begehung jeweils zu den Seen hinauf und dann<br />
kreuz und quer durch die <strong>Alp</strong>. Bei jeder Begehung wurde das gesamte Gebiet der <strong>Alp</strong> <strong>Flix</strong><br />
abgeschritten, jedoch immer ein wenig auf anderen Wegen. Ungefähr fünf Mal pro Jahr wurde<br />
die Begehung wiederholt. Im Jahr 2002 konnten so 64 Arten protokolliert werden, im Jahr<br />
2003 waren es 69 Arten. Ergänzt wurden diese Beobachtungen durch die sporadischen<br />
Beobachtungen anderer OAG-Mitglieder.<br />
Zusätzlich zur Liste der beobachteten Brutvögel wurde im Jahr 2004 eine spezifische<br />
Untersuchung durchgeführt: Sämtliche Brutpaare der Braunkehlchen, Baumpieper und<br />
Feldlerchen wurden kartiert. Diese Vogelarten sind von besonderer Bedeutung in<br />
Zusammenhang mit landwirtschaftlichen Bearbeitungsmassnahmen. Im Schweizer Mittelland<br />
sind diese Arten wegen einer intensiven Landwirtschaft praktisch ausgestorben. Ihre<br />
Verbreitung soll Auskunft über den Zustand der landwirtschaftlichen Flächen auf der <strong>Alp</strong> <strong>Flix</strong><br />
geben.<br />
Vom 27.-29. August 2004 führte die OAG auf der <strong>Alp</strong> <strong>Flix</strong> eine Fang- und Beringungsaktion<br />
durch mit folgenden Zielen/ Fragestellungen:<br />
1. Kleiner Einblick in den frühen Zug der insektenfressenden Langstreckenzieher im Rahmen<br />
des OAG-Projektes „Zugwege in Graubünden“ gewinnen.<br />
2. Bedeutung der <strong>Alp</strong> <strong>Flix</strong> als Rastplatz auf dem direkten Flug in den Süden abschätzen.<br />
3. Informationen sammeln über die Bedeutung der verschiedenen Lebensraumtypen.<br />
4. Piloteinsatz von Klangattrappen.<br />
5. Erweitern der Artenliste der Schatzinsel <strong>Alp</strong> <strong>Flix</strong> um Arten, die mit Sichtbeobachtungen<br />
nicht genau bestimmt werden können.<br />
6. Testaktion im Hinblick auf eine länger dauernde Beobachtungs- und Fangaktion auf der<br />
<strong>Alp</strong> <strong>Flix</strong>.<br />
Rund 180 m Japannetze wurden in 6 verschiedenen Bahnen aufgestellt, wobei die<br />
Lebensraumtypen Legföhrenwald mit Moorresten, Fichtenwald, Weide, Grünerlengebüsch<br />
abgedeckt werden konnten. Die Netze waren am 28.8. von 6.30 Uhr bis 19.00 Uhr und am<br />
29.8. von 6.30 Uhr bis 14.00 Uhr geöffnet. Klangattrappen waren an beiden Tagen ab 5.00<br />
Uhr in Betrieb. Neben der Beringungsequipe wurden die Ornithologen der OAG in mehreren<br />
mobilen und einer stationären Beobachtungsgruppe eingesetzt. Ihre Aufgabe war es, alle<br />
beobachteten Arten zu notieren.<br />
Artenvielfalt auf der <strong>Alp</strong> <strong>Flix</strong> - 46 -