Stiftung .;schatzinsel Alp Flix.

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18.05.2012 Aufrufe

2j – Spinnen H. Frick & C. Kropf Beitrag zur Kenntnis von epigäischen Spinnengesellschaften (Arachnida: Araneae) der Waldgrenze der Schweizer Zentralalpen auf der Alp Flix (GR, CH) M Holger Frick & Dr. Christian Kropf Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern, Bernastrasse 15, 3005 Bern Email: holger.frick@gmx.li; christian.kropf@nmbe.unibe.ch Unsere Untersuchung der epigäischen Spinnenfauna der Alp Flix war der Artenzusammensetzung und den Mikrohabitatspräferenzen von Spinnen der Waldgrenze im Bereich der einzeln stehenden Fichten der Übergangszone gewidmet. Wir konnten während 376 Fangtagen (15. 05. 2003 bis 25. 05. 2004) mit insgesamt 36 Barberfallen über 6200 Spinnen fangen. Durch Anwendung weiterer Sammelmethoden wie Gesiebeproben, Stechproben, Kescherfängen und selektiven Handfängen wurden etwa 500 weitere Exemplare erbeutet. Wir konnten im Bereich von vier einzeln stehenden Fichten 72 Webspinnenarten nachweisen. Bei weiteren selektiven Handfängen verteilt auf das ganze Hochplateau kamen noch einmal 8 Arten mit unterschiedlichen Lebensraumpräferenzen dazu. Diese Arten verteilen sich auf 10 Familien. Insgesamt konnten wir 50 Arten neu für die Alp Flix nachweisen (Stand GEO-Tag der Artenvielfalt 2000). Davon ist eine Art neu für die Schweiz und vier sind neu für den Kanton Graubünden. Mit unserer Arbeit konnten wir einen faunistischen Beitrag zur Verbreitung von einigen in der Schweiz selten gefundenen Spinnen mit Verbreitungsschwerpunkt in der subalpinen Zone leisten. Ebenfalls war es uns möglich, Tendenzen in der Artenabundanz und – Zusammensetzung innerhalb des Einflussbereiches einer Fichte festzustellen, was bisher noch nie untersucht worden war. Für eine ganze Reihe von Arten ergab sich eine hochsignifikante Korrelation zwischen dem relativen Abstand zum Stamm und der Aktivitätsdichte. Daraus ergaben sich weitere interessante Fragestellungen, die in Zukunft bearbeitet werden könnten. Vor allem interessiert die Frage, inwieweit die Übergangszone des Waldes das Artenspektrum alpiner Offenlandschaften einerseits und montaner Waldlebensräume andererseits abdecken kann. Dies könnte sich insbesondere für zukünftige Biotopmanagementmassnahmen als bedeutsam erweisen. Auch die Variabilität von Geschlechtsorganen ausgewählter Spinnenarten müsste im Interesse einwandfreier Bestimmungsschlüssel genauer analysiert werden. Ausserdem wäre eine Ausdehnung unserer Untersuchung auf einen Höhentransekt Abb.34: Einer der beprobten Standorte mit einzeln stehender Fichte. bis zu einem die Alp Flix überragenden Gipfel (z.B. den Piz D’Err) wünschenswert. Artenvielfalt auf der Alp Flix - 41 -

2k – Spinnen A. Bolzern Spinnen (Arachnida: Araneae) auf und unter subalpinen Fichten der Alp Flix Angelo Bolzern Universität Basel und Naturhistorisches Museum Basel Email: Angelo.Bolzern@stud.unibas.ch Auf der Alp Flix (Schweiz, GR, 1960 m ü.M.) wurde von Mai bis Oktober 2003 die Spinnenfauna auf Picea abies und am Boden des Waldrandes erfasst. Auf den Bäumen wurden die Methoden Asteklektor und Klopfschirm auf zwei Höhen, „Restricted Canopy Fogging (RCF)“ und Handsammeln nur an den unteren Zweigen angewandt. Die erfasste Waldrandspinnenfauna beinhaltet einen Erstnachweis für die Schweiz, Maro lehtineni, und drei neue Spinnenarten für den Kanton Graubünden, Moebelia penicillata, Obscuriphantes obscurus und Agroeca proxima. Mit den erhobenen Daten und der Hilfe eines Richness-Estimater’s wurde versucht, die Qualitäten der verschiedenen Methoden hervorzuheben. Die Verteilung der Spinnenarten zeigt zwischen den zwei beprobten Höhen sowohl bei den Eklektoren, als auch beim Klopfschirm Unterschiede in der Artenidentität und der Dominanzidentität. Die Einnischung einzelner Arten zeigt im Vergleich mit verschiedenen Ökotypensystemen Unterschiede auf, die auf die ungenügenden Kenntnisse der arboricolen Spinnenfauna zurückzuführen sind. Die Resultate dieser Arbeit zeigen deutlich, dass Asteklektoren und die CO 2-Begasungsmethode gemeinsam die besten standardisierbaren Techniken für die Erfassung der Fauna auf den Fichten sind. Das RCF scheint zudem die repräsentativste quantitative Methode zu sein, die bei nicht destruktiven Untersuchungen zur Erfassung der Arthropodenfauna angewandt werden kann. I Im Rahmen meiner Diplomarbeit habe ich von Mai bis Oktober 2003 die Spinnenfauna auf den Fichten (Picea abies, L.) und am Boden des Waldrandes erfasst. Das Ziel dieser Arbeit war in erster Linie die Qualität verschiedener angewandten Methoden aufzuzeigen und zu vergleichen. Die grundlegende Information für einen solchen Methodenvergleich sind natürlich faunistische Daten, die Basis der Biodiversität. Dies entspricht in meiner Arbeit den unterschiedlichen Artenzahlen und Häufigkeiten von Spinnen (Araneae), die mit den verschiedenen Methoden nachgewiesen werden konnten. Zusätzlich konnten diese Ergebnisse als Grundlage für eine ökologische Auswertung (Einnischung in Mikrohabitaten und teilweise Ökotypisierung der Spinnenarten), weiter verwendet werden. Auf den Fichten wurden die Methoden Asteklektor (Abb. 1) und Klopfschirm auf zwei Höhen, „Restricted Canopy Fogging (RCF)“ (Abb. 2) und Handsammeln nur an den unteren Zweigen angewandt. Um einen Eindruck vom Unterschied zwischen Baum- und Bodenspinnenfauna zu bekommen, wurde die Spinnenartengemeinschaft auf Fichten mit der in Becher- und Trichterfallen gefangenen Bodenspinnenarten verglichen. Artenvielfalt auf der Alp Flix - 42 -

2k – Spinnen A. Bolzern<br />

Spinnen (Arachnida: Araneae) auf und unter<br />

subalpinen Fichten der <strong>Alp</strong> <strong>Flix</strong><br />

Angelo Bolzern<br />

Universität Basel und Naturhistorisches Museum Basel<br />

Email: Angelo.Bolzern@stud.unibas.ch<br />

Auf der <strong>Alp</strong> <strong>Flix</strong> (Schweiz, GR, 1960 m ü.M.) wurde von Mai bis Oktober 2003<br />

die Spinnenfauna auf Picea abies und am Boden des Waldrandes erfasst. Auf<br />

den Bäumen wurden die Methoden Asteklektor und Klopfschirm auf zwei<br />

Höhen, „Restricted Canopy Fogging (RCF)“ und Handsammeln nur an den<br />

unteren Zweigen angewandt.<br />

Die erfasste Waldrandspinnenfauna beinhaltet einen Erstnachweis für die<br />

Schweiz, Maro lehtineni, und drei neue Spinnenarten für den Kanton<br />

Graubünden, Moebelia penicillata, Obscuriphantes obscurus und Agroeca<br />

proxima. Mit den erhobenen Daten und der Hilfe eines Richness-Estimater’s<br />

wurde versucht, die Qualitäten der verschiedenen Methoden hervorzuheben.<br />

Die Verteilung der Spinnenarten zeigt zwischen den zwei beprobten Höhen<br />

sowohl bei den Eklektoren, als auch beim Klopfschirm Unterschiede in der<br />

Artenidentität und der Dominanzidentität. Die Einnischung einzelner Arten zeigt<br />

im Vergleich mit verschiedenen Ökotypensystemen Unterschiede auf, die auf<br />

die ungenügenden Kenntnisse der arboricolen Spinnenfauna zurückzuführen<br />

sind. Die Resultate dieser Arbeit zeigen deutlich, dass Asteklektoren und die<br />

CO 2-Begasungsmethode gemeinsam die besten standardisierbaren Techniken<br />

für die Erfassung der Fauna auf den Fichten sind. Das RCF scheint zudem die<br />

repräsentativste quantitative Methode zu sein, die bei nicht destruktiven<br />

Untersuchungen zur Erfassung der Arthropodenfauna angewandt werden kann.<br />

I<br />

Im Rahmen meiner Diplomarbeit habe ich von Mai bis Oktober 2003 die Spinnenfauna auf<br />

den Fichten (Picea abies, L.) und am Boden des Waldrandes erfasst. Das Ziel dieser Arbeit war<br />

in erster Linie die Qualität verschiedener angewandten Methoden aufzuzeigen und zu<br />

vergleichen. Die grundlegende Information für einen solchen Methodenvergleich sind natürlich<br />

faunistische Daten, die Basis der Biodiversität. Dies entspricht in meiner Arbeit den<br />

unterschiedlichen Artenzahlen und Häufigkeiten von Spinnen (Araneae), die mit den<br />

verschiedenen Methoden nachgewiesen werden konnten. Zusätzlich konnten diese Ergebnisse<br />

als Grundlage für eine ökologische Auswertung (Einnischung in Mikrohabitaten und teilweise<br />

Ökotypisierung der Spinnenarten), weiter verwendet werden.<br />

Auf den Fichten wurden die Methoden Asteklektor (Abb. 1) und Klopfschirm auf zwei Höhen,<br />

„Restricted Canopy Fogging (RCF)“ (Abb. 2) und Handsammeln nur an den unteren Zweigen<br />

angewandt. Um einen Eindruck vom Unterschied zwischen Baum- und Bodenspinnenfauna zu<br />

bekommen, wurde die Spinnenartengemeinschaft auf Fichten mit der in Becher- und<br />

Trichterfallen gefangenen Bodenspinnenarten verglichen.<br />

Artenvielfalt auf der <strong>Alp</strong> <strong>Flix</strong> - 42 -

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