Stiftung .;schatzinsel Alp Flix.

2f – Wasserinsekten V. Lubini-Ferlin
Eintagsfliegen (Ephemeroptera), Steinfliegen
(Plecoptera) und Köcherfliegen (Trichoptera)
der Alp Flix
Dr. Verena Lubini-Ferlin
Eichhalde 14, 8053 Zürich
In den Jahren 2000 und 2001 wurden die Gewässer der Alp Flix mit
Schwerpunkt in den Mooren nach Eintags-, Stein- und Köcherfliegen
abgesucht. Insgesamt wurden 4 Eintagsfliegen-, 15 Steinfliegen- und 20
Köcherfliegenarten nachgewiesen.
D
Die im Wasser lebenden Larven wurden mit einem Kescher nach der Methode des
Kicksampling gefangen. Der Netzinhalt wurde danach in eine weisse Schale gegeben und die
Tiere mit einer Pinzette herausgelesen und in 70% Ethanol konserviert. Die Imagines wurden
mit einem Streifnetz in der Vegetation der Gewässerumgebung gekeschert. Nachts wurden
Lichtfänge mit einer für die Revision der Roten Liste der Wasserinsekten verwendeten
batteriebetriebenen Lichtfalle durchgeführt. Diese besteht aus einer weissen Laborschale, die
mit Wasser und einem Netzmittel gefüllt ist. Zum Anlocken der Insekten diente eine quer
darüber liegende Leuchtstoffröhre, die mit einem Dämmerungsschalter ausgerüstet ist. Neben
dem Tag der Artenvielfalt vom 3. Juni 2000 wurde im Rahmen des vom BUWAL finanzierten
Projektes „Rote Liste der Wasserinsekten und Wassermollusken“ die Suche 2001 mit
Schwerpunkt in den Mooren fortgesetzt. Die Untersuchungstermine 2001 waren: 11. Juli, 23.
August und 12. Oktober. Die untersuchten Gewässer waren: Ava dellas Cuorts, Wiesenbach
Acl;, Flach- und Hochmoore z. Teil von nationaler Bedeutung: Val Savriez, Son Roc, Lais
Tatgeas, Lai Neir, Paleis, Pale Rodondo, Schmudragn Trubela.
Es wurden 4 Eintagsfliegen, 15 Steinfliegen- und 20 Köcherfliegenarten nachgewiesen. Alle
Daten sind auch in der nationalen Datenbank des Zentrums für die Kartographie der Fauna in
Neuenburg verzeichnet.
Eintagsfliegen haben in der Schweiz in unteren und mittleren Höhenlagen ihren
Verbreitungsschwerpunkt (Sartori & Landolt, 1999), weshalb in den Gewässern der Alp Flix
bloss vier Arten nachgewiesen worden sind, alle im Wildbach Ava dallas Cuorts. Es handelte
sind dabei um weit verbreitete Arten, die charakteristisch für die montane und submontane
Höhenstufe sind. Es ist zu erwarten, dass mit einer umfassenderen Suche in den
Fliessgewässern weitere Arten nachgewiesen werden können. Erfreulich ist der Nachweis einer
potentiell gefährdeten Art, Rhithrogena gratianapolitana (Sartori et al., 1994).
Die Steinfliegen waren mit 15 Arten gut vertreten. Ihre Larven besiedelten alle Gewässertypen,
auch die Schlenken der Moore, insgesamt neun Arten den Ava dellas Cuorts. Nemoura cinerea
und Nemurella pictetii besiedelten auch stehende Gewässer wie die Seen (Lai Nair) und
Moorgewässer (Pale Rodondo). Die vorgefundenen Arten sind in der Schweiz weit verbreitet,
das Artenspektrum charakteristisch für die Höhenlage. Eine Rote Liste für die Steinfliegen ist in
der Schweiz in Bearbeitung.
Die gleichen Lebensräume wie die Steinfliegen besiedelten auch die Larven der Köcherfliegen.
Von den 20 nachgewiesenen Arten haben fünf den Schwerpunkt ihrer Verbreitung in den
Artenvielfalt auf der Alp Flix - 30 -