Stiftung .;schatzinsel Alp Flix.

Stiftung .;schatzinsel Alp Flix. Stiftung .;schatzinsel Alp Flix.

18.05.2012 Aufrufe

2d – Weichtiere M. Gosteli Einige Kulturfolger unter den Mollusken wurden ausschliesslich in der Umgebung des Dorfes Sur gefunden: Arion lusitanicus, Deroceras reticulatum, Oxychilus draparnaudi und Trichia clandestina. Nahezu in allen Kleingewässern gibt es Mollusken. Der Fund einer grossen Population des Zwergposthörnchens (Gyraulus crista) auf der Alp Flix (durch U. Schneppat) ist erwähnenswert. Aus den Alpen sind nur wenige Vorkommen bekannt. Der aktuelle Fund stellt mit 1925 Metern einen neuen Höhenrekord dar. Die bisher höchste Fundstelle in der Schweiz liegt bei 1400 m (Lai da Tarasp). Neun Arten stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Mollusken der Schweiz: Aegopinella minor, Balea perversa, Causa holosericea, Gyraulus crista, Helix pomatia, Jaminia quadridens, Lehmannia rupicola, Pupilla alpicola und Pupilla sterrii. Die Weinbergschnecke (Helix pomatia) ist entlang der Forststrassen zum Teil sehr häufig. Offensichtlich können diese in neuerer Zeit angelegten Strassen der Ausbreitung einzelner Molluskenarten förderlich sein. Abb.24+25: Stehen auf der Roten Liste: Das Zwergposthörnchen Gyraulus crista (links) und die Schliessmundschnecke Balea perversa (rechts). Mit der gezielten Suchaktion im Rahmen des Artenvielfalttages und weiterer Exkursionen wurde für viele Molluskenarten eine Verbreitungslücke geschlossen. Die meisten der 48 Arten waren bisher aus dem Oberhalbstein nicht gemeldet (TURNER et al., 1998). Lässt sich die Artenliste der Mollusken noch erweitern? Das Forscherteam hofft es und wird das Augenmerk während der nächsten Jahre speziell auf kleine Arten und auf Nacktschnecken legen. Abb.26+27: Pilz-Egelschnecke (Malacolimax tenellus)und Alpweiden- Glasschnecke (Eucobresia nivalis). Weitere Mitarbeiter: René Heim, Zoologischer Präparator, Natur-Museum Luzern, Kasernenplatz 6, 6003 Luzern, rene.heim@lu.ch Ulrich Schneppat, Zoologischer Präparator, Sennereiweg 8, 7074 Malix, ulrich.schneppat@bnm.gr.ch Literatur: Turner, H., Kuiper, J.G.J., Thew, N., Bernasconi, R., Rüetschi, J., Wüthrich †, M. & Gosteli, M. 1998. Mollusca Atlas. Atlas der Mollusken der Schweiz und Liechtensteins. – Fauna Helvetica 2, CSCF/SEG, 527 pp. Artenvielfalt auf der Alp Flix - 27 -

2e – Gliedertiere A. Hänggi Arthropoden auf der Alp Flix - Biodiversität und Phänologie Dr. Ambros Hänggi Naturhistorisches Museum Basel, Augustinergasse 2, 4001 Basel Email: ambros.haenggi@bs.ch Während am Tag der Artenvielfalt möglichst flächendeckend gesammelt wurde, sollen im Rahmen dieses Vorprojektes lediglich einige wenige, typische Teillebensräume untersucht werden. Diese Flächen sollen während eines ganzen Jahres besammelt werden. Ein überraschendes Ergebnis vom 3. Juni 2000 war, dass trotz des frühen Datums eine ganze Reihe Insekten festzustellen waren, die von den Spezialisten eigentlich noch nicht erwartet wurden. Dies deutet darauf hin, dass die Kenntnis über die Phänologie (zumindest in diesen Höhenlagen) nach wie vor recht gering ist. A An 4 Standorten wurden permanent laufende (Wechsel alle 14 Tage) Kombifallen nach Duelli (http://www.wsl.ch/land/biodiversity/PRODUCTS/combitrap/Kombifalle.html) aufgestellt. Zum Einsatz kamen pro Standort eine Kombifalle (Vierseitige Fensterfalle kombiniert mit Gelbschale), 2 Trichter- und 2 Becher-Bodenfallen. Die Fallen wurden am 20. Juni 2002 aufgestellt. Die Kombifallen blieben bis am 11. September 2002 im Einsatz. Die Leerung erfolgte wöchentlich. Die Bodenfallen blieben auch nach diesem Datum bis zum 9. Juni 2003 im Einsatz. Die Leerung erfolgte ab 11. September 2002 nur noch in einem 3-wöchigen Rhythmus bis zu 15. Oktober 2002. Wegen Schneefall wurden die Fallen den ganzen Winter über nicht mehr geleert. Nächste Leerung am 14. Mai 2003 mit zwei weitern Perioden bis 9. Juni 2003. Die Fallenbetreuung wurde von Victoria Spinas und Ursina von Planta (Praktikantin im Bündner Naturmuseum) gemacht. Die Grobsortierung wurde durch Ursina von Planta, Denise Wyniger und Angelo Bolzern durchgeführt. Da vor allem in den Kombifallen wesentlich mehr Material anfiel als erwartet, kam es zu erheblichen Verzögerungen. Erst jetzt liegen alle Fänge vorsortiert vor. Sie sollen demnächst soweit möglich an Spezialisten zur Bearbeitung verteilt werden. Abb.28: Eine Kombifalle wie sie auch auf der Alp Flix eingesetzt wurde. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden Informationen in verschiedenen Bereichen liefern: - Artenzahlen - Artenzusammensetzungen - Biogeographische Zusammensetzung der Fauna - Phänologie der Arten im Raum Alp Flix - Methodenvergleiche (Effizienz verschiedener Fangmethoden) - Grundlagen für die Formulierung des Langzeitprojektes Artenvielfalt auf der Alp Flix - 28 -

2e – Gliedertiere A. Hänggi<br />

Arthropoden auf der <strong>Alp</strong> <strong>Flix</strong> -<br />

Biodiversität und Phänologie<br />

Dr. Ambros Hänggi<br />

Naturhistorisches Museum Basel, Augustinergasse 2, 4001 Basel<br />

Email: ambros.haenggi@bs.ch<br />

Während am Tag der Artenvielfalt möglichst flächendeckend gesammelt wurde,<br />

sollen im Rahmen dieses Vorprojektes lediglich einige wenige, typische<br />

Teillebensräume untersucht werden. Diese Flächen sollen während eines<br />

ganzen Jahres besammelt werden. Ein überraschendes Ergebnis vom 3. Juni<br />

2000 war, dass trotz des frühen Datums eine ganze Reihe Insekten festzustellen<br />

waren, die von den Spezialisten eigentlich noch nicht erwartet wurden. Dies<br />

deutet darauf hin, dass die Kenntnis über die Phänologie (zumindest in diesen<br />

Höhenlagen) nach wie vor recht gering ist.<br />

A<br />

An 4 Standorten wurden permanent laufende (Wechsel alle 14 Tage) Kombifallen nach Duelli<br />

(http://www.wsl.ch/land/biodiversity/PRODUCTS/combitrap/Kombifalle.html) aufgestellt. Zum<br />

Einsatz kamen pro Standort eine Kombifalle (Vierseitige Fensterfalle kombiniert mit<br />

Gelbschale), 2 Trichter- und 2 Becher-Bodenfallen. Die Fallen wurden am 20. Juni 2002<br />

aufgestellt. Die Kombifallen blieben bis am 11. September<br />

2002 im Einsatz. Die Leerung erfolgte wöchentlich. Die<br />

Bodenfallen blieben auch nach diesem Datum bis zum 9. Juni<br />

2003 im Einsatz. Die Leerung erfolgte ab 11. September 2002<br />

nur noch in einem 3-wöchigen Rhythmus bis zu 15. Oktober<br />

2002. Wegen Schneefall wurden die Fallen den ganzen Winter<br />

über nicht mehr geleert. Nächste Leerung am 14. Mai 2003 mit<br />

zwei weitern Perioden bis 9. Juni 2003.<br />

Die Fallenbetreuung wurde von Victoria Spinas und Ursina von<br />

Planta (Praktikantin im Bündner Naturmuseum) gemacht. Die<br />

Grobsortierung wurde durch Ursina von Planta, Denise<br />

Wyniger und Angelo Bolzern durchgeführt. Da vor allem in den<br />

Kombifallen wesentlich mehr Material anfiel als erwartet, kam<br />

es zu erheblichen Verzögerungen. Erst jetzt liegen alle Fänge<br />

vorsortiert vor. Sie sollen demnächst soweit möglich an<br />

Spezialisten zur Bearbeitung verteilt werden.<br />

Abb.28: Eine Kombifalle wie sie auch<br />

auf der <strong>Alp</strong> <strong>Flix</strong> eingesetzt wurde.<br />

Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden Informationen in verschiedenen Bereichen<br />

liefern:<br />

- Artenzahlen<br />

- Artenzusammensetzungen<br />

- Biogeographische Zusammensetzung der Fauna<br />

- Phänologie der Arten im Raum <strong>Alp</strong> <strong>Flix</strong><br />

- Methodenvergleiche (Effizienz verschiedener Fangmethoden)<br />

- Grundlagen für die Formulierung des Langzeitprojektes<br />

Artenvielfalt auf der <strong>Alp</strong> <strong>Flix</strong> - 28 -

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!