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and) und die Fahrbahnoberf­läche in<br />

einer Stationsentfernung von maximal<br />

600 m vom Augpunkt wieder sichtbar<br />

wird (Abbildung 2). Grundsätzlich sollten<br />

kritische Sichtschattenbereiche bei<br />

Neubaumaßnahmen vermieden werden.<br />

– Verdeckter Kurvenbeginn<br />

Liegt ein Wendepunkt aus dem Lageplan<br />

im Bereich einer Kuppe, kann<br />

die Sicht auf den Kurvenbeginn durch<br />

die Kuppe verdeckt sein. Der Fahrer<br />

wird vom plötzlichen Auftauchen der<br />

Richtungsänderung überrascht. Der<br />

Kurvenbeginn ist dann als verdeckt<br />

anzusehen, wenn 75 m vor dem Kurvenbeginn<br />

bzw. Krümmungswechsel der<br />

Punkt relevanter Richtungsänderung<br />

nicht sichtbar ist. Dieser Punkt ist nach<br />

einer Richtungsänderung von mindestens<br />

3,5 gon bzw. einer Kurvenstrecke<br />

von maximal 100 m (z. B. bei großen<br />

Klothoidenparametern) erreicht.<br />

– Sichtschattenband<br />

Die genannten quantitativen Kontrollgrößen<br />

können mit Hilfe geeigneter<br />

Softwaremodule automatisch berechnet<br />

werden. Um die sicherheitsrelevanten<br />

Defizite eines Streckenabschnitts besser<br />

beurteilen zu können, werden die<br />

Prüfergebnisse in einem Eigenschaftsband<br />

– dem Sichtschattenband – dargestellt<br />

(Abbildung 3).<br />

In diesem Eigenschaftsband sind für<br />

jeden Augpunkt Abschnitte mit Sichtschattentiefen<br />

> 0,75 m in Sichtschattenbereichen<br />

rot markiert. Außerdem wird<br />

ein verdeckter Kurvenbeginn mit einer<br />

schrägen roten Linie veranschaulicht.<br />

2.4 Gestalterische Defizite<br />

Gestalterische Defizite in der räumlichen<br />

Linienführung sind nicht sicherheitsrelevant,<br />

haben aber allgemein Einf­luss auf<br />

die Ästhetik der Fahrraumgestaltung.<br />

Sie entstehen ebenfalls als Ergebnis des<br />

Überlagerungsprozesses der Entwurfsebenen<br />

und können gegenwärtig nur<br />

anhand des Perspektivbilds qualitativ<br />

erkannt werden. Tabelle 3 veranschaulicht<br />

maßgebliche gestalterische<br />

Defizite.<br />

2.5 Prüfablauf<br />

Ausgangspunkt für die Prüfmethodik<br />

ist die Trassenberechnung der Vorzugsvariante<br />

mit Hilfe eines beliebigen<br />

CAD­Programms, d. h. digitale Daten<br />

für Lageplan, Höhenplan und Querschnitt<br />

liegen vor. Im Rahmen eines<br />

dreistufigen Prüfverfahrens erfolgt die<br />

Kontrolle der räumlichen Linienführung<br />

auf Defizite. Während die Prüfung<br />

auf Standardraumelemente (1. Arbeits­<br />

H ViSt<br />

<strong>AKG</strong>-Info<br />

schritt) und auf gestalterische Defizite<br />

(3. Arbeitsschritt) in der Regel noch<br />

manuell und qualitativ vom Entwurfsingenieur<br />

vorzunehmen ist, kann der 2.<br />

Arbeitsschritt (Prüfung auf sicherheitsrelevante<br />

Defizite) numerisch bzw.<br />

softwaregestützt erfolgen.<br />

Im Ergebnis eines Iterationsprozesses<br />

muss der Entwurfsingenieur die Entwurfselemente<br />

im Höhen­ und/oder<br />

Lageplan in den betreffenden Bereichen<br />

so lange verändern, bis die Trasse keine<br />

sicherheitsrelevanten und keine oder nur<br />

wenig gestalterische Defizite aufweist.<br />

3. Zusammenfassung<br />

Die vorliegende Methodik wurde anhand<br />

einer Vielzahl aktueller Planungen<br />

überprüft. Dabei konnte festgestellt werden,<br />

dass bei den Fallbeispielen alle sicherheitsrelevanten<br />

Defizite erkannt und<br />

durch Umplanung im Höhen­ und/oder<br />

Lageplan beseitigt werden konnten.<br />

Die untersuchten Projektbeispiele<br />

haben auch gezeigt, dass bei richtliniengerechter<br />

Anwendung der Entwurfselemente<br />

im Lage­ und Höhenplan<br />

gestalterische Defizite nur im Ausnahmefall<br />

auftreten.<br />

Für die Umsetzung der beschriebenen<br />

Methodik ist die Entwicklung geeigneter<br />

Softwaremodule erforderlich, die in<br />

die vorhandenen Entwurfsprogramme<br />

zu integrieren sind.<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Wolfgang Kühn<br />

Der Autor ist Professor an der<br />

Westsächsischen Hochschule<br />

Zwickau, Institut für Verkehrssystemtechnik.<br />

Des Weiteren<br />

ist er geschäftsführender<br />

Gesellschafter des Planungs­<br />

büros DELTA­PLAN GmbH. Als Leiter des<br />

AK Visualisierung hat er die Erarbeitung<br />

des Wissensdokumentes federführend<br />

geleitet.<br />

FGSV: Die Forschungsgesellschaft für<br />

Straßen- und Verkehrswesen (FGSV)<br />

ist ein gemeinnütziger technisch-wissenschaftlicher<br />

Verein. Sie wurde 1924<br />

gegründet. Das Hauptziel der FGSV ist<br />

die Weiterentwicklung der technischen<br />

Erkenntnisse im gesamten Straßen- und<br />

Verkehrswesen. Dabei wirken Verwaltung,<br />

Wirtschaft und Wissenschaft zusammen.<br />

Sie entsenden insgesamt über 2.100<br />

Mitarbeiter in die zahlreichen Fachgremien.<br />

PROFILE 1/2009 19

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