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Gebäude misst im Grundriss gewaltige<br />
183 auf 126 Meter. Der Gesamtbau<br />
gliedert sich in die Bereiche Tiefgarage,<br />
Werkstatt, Service und Teilelager,<br />
Außenanlagen und das MercedesBenz<br />
Center selbst. Letzteres besteht aus der<br />
Markengalerie, den Ausstellungsflächen,<br />
der Verwaltung, FahrzeugAuslieferung<br />
und Dialogannahme, die sich wiederum<br />
um eine „Piazza“ gruppieren. Diese<br />
Piazza wird von einer StahlGlas<br />
Konstruktion überdacht, die eine Spannweite<br />
von über 40 Metern besitzt. So<br />
entsteht eine zentrale Halle für Sport<br />
und Kulturveranstaltungen mit bis zu<br />
1.000 Besuchern.<br />
Kegelvermessung<br />
Das Herzstück des Centers ist der Kegel –<br />
der sogenannte Markenkern. Er bildet<br />
das Erkennungszeichen der Mercedes<br />
BenzArchitektur. Über eine Gesamthöhe<br />
von 19 Metern verändert sich der<br />
Durchmesser des schräg gestellten Kegelstumpfes<br />
kontinuierlich von 35 auf 17<br />
Meter. Die Vertikalachse ist dabei um<br />
13 Grad geneigt, so dass sich ein maximaler<br />
Versatz der Kreismittelpunkte von<br />
4,35 Metern ergibt.<br />
Auf Grund der besonderen Geometrie<br />
eines asymmetrisch geneigten<br />
Kegelstumpfes und den damit verbundenen<br />
vermessungstechnischen Anforderungen<br />
stellte dieses Bauvorhaben<br />
eine besondere Herausforderung für<br />
die IU Plan GmbH dar. Eine präzise<br />
Bestandsvermessung und Absteckung<br />
waren Voraussetzung für die von den<br />
Architekten vorgegebenen engen Fugenabstände<br />
und Qualitätsanforderungen<br />
in Bezug auf Fertigung und Ausführung.<br />
Die Projektabwicklung erfolgte in<br />
vier Abschnitten:<br />
• Berechnung der Achsgeometrie,<br />
• anschließende Bestandsvermessung,<br />
• Erstellung dreidimensionaler<br />
Modelle des Bauwerkes (Soll/Ist)<br />
zur RohbautoleranzenErmittlung<br />
• Absteckung der Fassadenachsen auf<br />
vormontierte Konsolen.<br />
Zunächst wurde die Geometrie in<br />
Form von Horizontal und Vertikalachsen<br />
anhand der Planunterlagen eingerechnet.<br />
Der Vollkreis wurde dazu in<br />
48 Sektoren mit einem Öffnungswinkel<br />
von jeweils 7,5 Grad aufgeteilt. Die Baustelle<br />
wurde parallel von zwei Messteams,<br />
ausgestattet mit Trimble S6<br />
Totalstationen, betreut.<br />
Durch einen Oberflächen bzw.<br />
Linienscan mit den Trimble S6Totalstationen<br />
sollte der Rohbaukörper erfasst<br />
werden. Zur Bestandsaufnahme mussten<br />
die aufzunehmenden 96 Achsen zunächst<br />
auf den Sollkörper des Rohbaus<br />
projiziert werden. Arbeitsgrundlage<br />
zur Bestandserfassung war ein zuvor<br />
in VESTRA erstellter Lageplan, in<br />
dem alle Berechnungspunkte und die<br />
Achsgeometrie dargestellt waren. Das<br />
Aufmaß der Projektionsachsen mittels<br />
Linienscan konnte am Display der<br />
Totalstationen direkt überprüft werden.<br />
Hierbei gaben die Punktabstände zur<br />
SollLinie einen ersten Aufschluss über<br />
auftretende Rohbautoleranzen. Auch die<br />
falsche Eingabe einer Liniendefinition<br />
war sofort zu erkennen.<br />
Zusätzlich zum Aufmaß der Achsen<br />
wurden sämtliche Gebäudeöffnungen,<br />
Decken und Wandabschlüsse sowie<br />
der Stahlbau des an den Kegel an<br />
IU Plan GmbH<br />
Praxisbericht<br />
schließenden Tonnendachs aufgemessen.<br />
Nach Übernahme der Bestandsvermessung<br />
in VESTRA wurden<br />
fehlerhafte Detailpunkte herausgefiltert<br />
und 3DModelle zur Ermittlung<br />
der Rohbautoleranzen erstellt. Auch<br />
die 3DKonstruktionsplanung des<br />
Fassadenherstellers basiert auf diesen<br />
Grundlagen.<br />
Zur Vorbereitung der Feinabsteckung<br />
aller Durchdringungspunkte der<br />
Fugen und Unter konstruktionsachsen<br />
auf ca. 320 Konsolen (siehe nachfolgende<br />
Abbildung) mussten diese zunächst<br />
am Bauwerk exakt in Lage und<br />
Höhe abgesteckt werden. Durch die<br />
am schräg gestellten Kegelstumpf konisch<br />
verlaufenden Achsen hatte jede<br />
Höhenveränderung ebenfalls eine Lageverschiebung<br />
der Absteckpunkte zur<br />
Folge. Bei der späteren Feinabsteckung<br />
im Dachbereich war durch die mittlerweile<br />
aufgebrachte Dämmung die<br />
Festlegung exponierter Standpunkte<br />
erforderlich.<br />
Feinabsteckung der Durchdringungspunkte<br />
im Innenbereich auf vormontierte<br />
Konsolen mittels Hubsteiger und<br />
ferngesteuerter Totalstation<br />
Achsverlauf im Bereich des Tonnendachs:<br />
Die Drähte wurden zwischen den abgesteckten<br />
Durchdringungspunkten<br />
gespannt und markieren den Fugenverlauf<br />
der Fassadenbleche bzw. die spätere<br />
Außenhülle.<br />
Da die komplette Fassadenmontage<br />
ohne Gerüststellung erfolgte, musste<br />
auch die Feinabsteckung im Innenbereich<br />
mit einer hydraulischen Hebebühne<br />
durchgeführt werden. Wie schon<br />
im Außenbereich wurde auch hier parallel<br />
zur Absteckung die exakte Lage des<br />
Dachanschlusses inkl. Stahlträger zur<br />
Konstruktion der Elementausschnitte<br />
erfasst.<br />
PROFILE 1/2009 11