02.03.2013 Aufrufe

Nr. 295 - Evangelische Kirchengemeinde Hiltrup

Nr. 295 - Evangelische Kirchengemeinde Hiltrup

Nr. 295 - Evangelische Kirchengemeinde Hiltrup

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2 3<br />

(Zum Titelbild)<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

wenn ich in diesen Tagen mit der<br />

Leeze durch die Unterführung flitze,<br />

muss ich öfters mal an Petrus<br />

denken. Denn unter all den anderen<br />

Bauernhoftieren, die der Landwirtschaftsverlag<br />

dort zur Verschönerung<br />

der Passage hat malen lassen,<br />

prangt da auch ein stattlicher<br />

Hahn. Petrus, der Fels − felsenfest<br />

überzeugt, dass er Jesus niemals im<br />

Stich lassen wird. Schmerzlich<br />

muss er erfahren, dass er ein falsches<br />

Bild von sich hat. „Ehe der<br />

Hahn kräht, wirst du mich dreimal<br />

verleugnen“, sagt Jesus zu Petrus −<br />

und wird Recht behalten<br />

Als Petrus erkennt, was er getan<br />

hat, weint er bitterlich. Das kann er<br />

sich nie und nimmer verzeihen.<br />

Aber – Jesus kann ihm verzeihen.<br />

Als Auferstandener begegnet er Petrus<br />

noch einmal und beruft ihn<br />

aufs Neue: „Weide meine Lämmer.“<br />

Es ist bitter und es tut weh, wenn<br />

wir erkennen müssen, dass wir uns<br />

über uns selbst etwas vorgemacht<br />

haben, dass wir nicht so mutig und<br />

stark und gut sind, wie wir das gerne<br />

hätten, aber wir müssen darüber<br />

nicht verzweifeln. Der Hahn ruft<br />

uns zur Wachsamkeit: Pass auf, was<br />

du tust; guck genau hin, ob du noch<br />

auf dem richtigen Weg bist. Er erinnert<br />

uns daran, dass wir Menschen<br />

schwach sind und Fehler machen,<br />

aber auch, dass Gott uns die Chance<br />

gibt, neu anzufangen.<br />

Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes<br />

Osterfest!<br />

IHRE BEATE BENTROP<br />

Übrigens...<br />

liegen gute Ideen<br />

manchmal buchstäblich<br />

auf der Straße.<br />

Nur finden muss<br />

man sie und aufheben.<br />

Beides gelang<br />

unserem Laienprediger<br />

Rolf Radke. Er sprach mit den<br />

Stadtwerken, fand dort offene Ohren<br />

und – seit dem Fahrplanwechsel heißt<br />

die Stadtbus-Haltestelle vor unserem<br />

Gemeindezentrum „An der Christuskirche“.<br />

Eine möglicherweise lebensrettende<br />

Idee war es, im Foyer unseres <strong>Hiltrup</strong>er<br />

Gemeindehauses einen Defibrillator<br />

zu installieren, ein geradezu hochintelligentes<br />

Gerät, das als erste Hilfe<br />

Wunder wirken kann. Mehr darüber<br />

auf Seite 17.<br />

Gut für neue Ideen ist sicher auch das<br />

gleichfalls neu installierte Presbyterium.<br />

Mit seiner glücklichen Mischung<br />

aus erfahrenen und taufrischen Mitgliedern<br />

hat es alle Chancen, sich zu<br />

einer Ideenschmiede zu entwickeln.<br />

Die „normalen“ Gemeindeglieder sind<br />

übrigens auch immer gut für neue Ideen.<br />

Markantes Beispiel dafür ist der<br />

aus dem Sauerland „importierte“ Glockenturm.<br />

Aber es können ja auch<br />

scheinbare Kleinigkeiten sein. Wenn<br />

sich die Abendmahlsgäste im Altarraum<br />

allzu sehr „knubbeln“, fällt es<br />

Geistlichen und Presbytern schwer,<br />

beim Austeilen die gebotene Würde zu<br />

wahren. Wer dazu eine Idee hat, findet<br />

mit Sicherheit offene Ohren. Für andere<br />

gute Ideen übrigens auch…<br />

WOLFGANG H. RöNNBERG<br />

Menschen aus unserer Gemeinde<br />

„Es ist doch besser, man macht<br />

etwas Vernünftiges, als dass<br />

man nutzlos zu Hause rumsitzt.“<br />

Zu diesem Ergebnis kam<br />

Eckhard Attern und erklärte<br />

sich bereit, ehrenamtlich Küsterdienste<br />

in unserer Gemeinde zu<br />

übernehmen.<br />

Wie alles begann? Seit 1950 lebt<br />

der gebürtige Solinger mit ein<br />

paar berufsbedingten Unterbrechungen<br />

in <strong>Hiltrup</strong>. Von Haus<br />

aus ist er KFZ-Mechaniker, was<br />

ihm in der Bundeswehrzeit sehr<br />

zugute kam: „Nach der Grundausbildung<br />

war ich überwiegend<br />

im Fuhrpark beschäftigt.“<br />

Seinem Beruf als KFZ.-Mechaniker<br />

blieb er zunächst treu, bis er<br />

eines Tages eine Anzeige las, in der<br />

Nachwuchs für den Dienst in Münsters<br />

Justizvollzugsanstalt gesucht<br />

wurde. Schulung und Aufnahmeprüfung<br />

waren für Eckhard Attern kein<br />

Problem, und so wurde er 1971 Justizvollzugs-Beamter<br />

– gerade rechtzeitig<br />

zur Gründung einer Familie.<br />

„Die Arbeit hat mir viel Freude gemacht“,<br />

erinnert er sich. „Ich hatte<br />

mit Menschen zu tun und konnte sicher<br />

auch dem einen oder anderen<br />

Gestrauchelten eine kleine Hilfe<br />

sein.“ Bei der Arbeit kam ihm zugute,<br />

dass er einen Busführerschein hatte<br />

und so bei Transporten als Fahrer<br />

eingesetzt wurde: „Der Nachteil bei<br />

allem: Ich hatte häufig Sonntagsdienst<br />

– der Kontakt zu unserer Gemeinde<br />

hielt sich damals also in<br />

Grenzen.“<br />

Seit 10 Jahren ist Eckhard Attern pensioniert.<br />

1989 war seine Ehefrau Jutta<br />

verstorben und er alleinerziehender<br />

Vater von zwei Töchtern. Sein<br />

schweres Schicksal meisterte er getreu<br />

seinem Motto, dass man sich<br />

nicht hängen lassen darf. Diesem<br />

Grundsatz blieb er auch nach seiner<br />

Pensionierung treu. Wobei es ihm<br />

zugute kam, dass beide Töchter in<br />

Münster blieben und ihm obendrein<br />

drei Enkelkinder schenkten.<br />

Aber etwas vermisste er – eine Aufgabe,<br />

in der er sich nützlich machen<br />

konnte. Deshalb war er auch sofort<br />

motiviert, als Pfarrer Johannes<br />

Krause-Isermann vor ein paar Monaten<br />

in einem Gespräch das Stichwort<br />

„ehrenamtlicher Küsterdienst“<br />

fallen ließ. “Ich habe gern zugesagt“,<br />

erinnert sich Eckhard Attern.<br />

Natürlich wurde er gründlich geschult<br />

und mit seinen sonntäglichen<br />

Aufgaben vertraut gemacht: „Das<br />

alles war neu für mich, aber schließlich<br />

habe ich ja mein ganzes Leben<br />

lang Neues gelernt.“<br />

Inzwischen hat er seine ersten Erfahrungen<br />

gesammelt und Erfolge<br />

gehabt: „Der Dienst macht mir<br />

Freude – und ich weiß, dass ich<br />

nicht auf dem Abstellgleis gelandet<br />

bin.“<br />

WOLFGANG H. RöNNBERG

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!