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Entnahme von Proben beim Wildschwein zur ... - Landkreis Lörrach

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<strong>Entnahme</strong> <strong>von</strong> <strong>Proben</strong><br />

<strong>beim</strong> <strong>Wildschwein</strong><br />

<strong>zur</strong> Untersuchung auf Trichinen<br />

Schulung für Jagdausübungsberechtigte<br />

gem. §22a Abs. 1 Satz 3 Nr. 2 FlHG<br />

Ministerium für Ernährung<br />

und Ländlichen Raum<br />

Baden-Württemberg<br />

Landratsamt Lörrach<br />

Fachbereich Verbraucherschutz<br />

Folie 1


Von:<br />

Gesendet: Dienstag, 22. Mai 2007 14:02<br />

An:(Reg Oberbayern)<br />

Cc:<br />

Betreff: Positiver Trichinenbefund bei einem <strong>Wildschwein</strong> im <strong>Landkreis</strong> Freising<br />

> Sehr geehrte Frau ,<br />

><br />

> am 19.05.2007 gegen 21:00 Uhr wurde im Jagdbezirk ...<br />

> <strong>Landkreis</strong> Freising durch Herrn ... ein <strong>Wildschwein</strong> erlegt<br />

> (Wildursprungsnummer BY-... , Sau, männlich, 48 kg, ca. 1 Jahr alt).<br />

> Von dem vom Landratsamt Freising beauftragten<br />

> Jagdausübungsberechtigten Herrn ... wurde je eine Probe<br />

> <strong>von</strong> Zwerchfellpfeiler und Vorderlauf entnommen und am 21.05.2007 <strong>zur</strong><br />

> Untersuchung auf Trichinen ins Landratsamt Freising verbracht.<br />

><br />

> Bei der Untersuchung mithilfe der Digestionsmethode durch die amtl.<br />

> Tierärztin Frau ... am 21.05.2007 gegen 17:00 Uhr wurde<br />

> ein positiver Trichinennachweis festgestellt.<br />

><br />

> Der Tierkörper befindet sich nach telefonischer Auskunft des Herrn<br />

> ... derzeit inkl. aller Nebenprodukte in einem Kühlraum des<br />

> Herrn .... Die Beschlagnahme wurde am 22.05.2007 gegen 10:50<br />

> Uhr gegenüber dem Jagdausübungsberechtigten telefonisch ausgesprochen<br />

> und wird auf dem Schriftwege bestätigt.<br />

Folie 2


Schulungsinhalte:<br />

1. Rechtgrundlagen<br />

2. Biologie der Trichine<br />

3. Erkrankung <strong>beim</strong> Menschen<br />

4. <strong>Entnahme</strong> der Trichinenproben<br />

5. Sicherung der Nämlichkeit der Probe und<br />

des Tierkörpers<br />

6. Ausfüllen des Antrags<br />

7. <strong>Proben</strong>behandlung und Versand / Abgabe<br />

der Probe<br />

8. Untersuchungsverfahren<br />

9. Hinweise<br />

Folie 3


Baden-Württemberg<br />

1.<br />

Rechtsgrundlagen<br />

Folie 4


Baden-Württemberg<br />

Lebensmittelunternehmer<br />

In Verkehr bringen <strong>von</strong><br />

Wildfleisch<br />

zugelassener<br />

Wildbearbeitungsbetrieb<br />

Verordnung (EG) Nr. 853/2004<br />

Lebensmittel tierischen Ursprungs<br />

Verordnung (EG) Nr. 852/2004<br />

Lebensmittelhygiene<br />

kundige<br />

Person<br />

Verordnung (EG) Nr. 178/2002<br />

Basis-Verordnung<br />

<strong>zur</strong> Lebens- und Futtermittelsicherheit<br />

Dienstversammlung Wildbrethygiene 11.12.06<br />

Quelle: Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-württemberg<br />

EU-rechtliche<br />

Bestimmungen für<br />

die „Standard“-<br />

Vermarktung<br />

Verordnung (EG) Nr. 854/2004<br />

amtliche Überwachung<br />

<strong>von</strong> Lebensmitteln tierischen Ursprungs<br />

Verordnung (EG) Nr. 2075/2005<br />

amtl. Fleischuntersuchung auf Trichinen<br />

1. Rechtsgrundlagen<br />

3<br />

Folie 5


Baden-Württemberg<br />

Verordnung (EG) Nr. 853/2004<br />

Lebensmittel tierischen Ursprungs<br />

Ausnahmen:<br />

wie bei Verordnung (EG) Nr. 852/2004<br />

Jäger, die kleine Mengen <strong>von</strong> Wild oder Wildfleisch direkt an den<br />

Endverbraucher oder an örtliche Einzelhandelsunternehmen <strong>zur</strong> direkten<br />

Abgabe an den Endverbraucher abgeben.<br />

weitestgehend nicht im Einzelhandel nationale<br />

Verordnung (EG) Nr. 852/2004<br />

Lebensmittelhygiene<br />

Ausnahmen:<br />

DVO Vorschriften<br />

Primärproduktion und Verarbeitung für privater häuslicher Bedarf<br />

direkte Abgabe kleiner Mengen <strong>von</strong> Primärerzeugnissen durch den Erzeuger an<br />

den Endverbraucher oder an lokale Einzelhandelsgeschäfte, die die<br />

Erzeugnisse unmittelbar an den Endverbraucher abgeben.<br />

Verordnung (EG) Nr. 178/2002<br />

Basis-Verordnung<br />

<strong>zur</strong> Lebens- und Futtermittelsicherheit<br />

Ausnahmen:<br />

privater häuslicher Bereich<br />

Dienstversammlung Wildbrethygiene 11.12.06<br />

Quelle: Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-württemberg<br />

LFGB<br />

1. Rechtsgrundlagen<br />

4<br />

Folie 6


Gesetzliche Untersuchungspflicht<br />

... Ferner unterliegen der Untersuchungspflicht<br />

auf Trichinen nach der Tötung:<br />

<strong>Wildschwein</strong>e,<br />

Bären,<br />

Baden-Württemberg<br />

Füchse,<br />

Sumpfbiber (Nutria),<br />

Dachse<br />

und andere fleischfressende Tiere, die<br />

Träger <strong>von</strong> Trichinen sein können,<br />

wenn das Fleisch zum Genuss für<br />

Menschen verwendet werden soll.<br />

1. Rechtsgrundlagen<br />

§ 1 Absatz 2<br />

Fleischhygienegesetz<br />

Folie 7


Baden-Württemberg<br />

Zuständigkeit für die Überwachung<br />

(amtliche Untersuchung)<br />

... Die zuständige Behörde kann einem<br />

Jagdausübungsberechtigten für seinen<br />

Jagdbezirk bei <strong>Wildschwein</strong>en, die <strong>von</strong><br />

der Regelung des § 1 Abs. 1 Satz 3<br />

erfasst werden,<br />

1. die <strong>Entnahme</strong> <strong>von</strong> <strong>Proben</strong> <strong>zur</strong><br />

Untersuchung auf Trichinen nach § 1<br />

Abs. 2 Satz 2 und<br />

2. die Kennzeichnung<br />

übertragen.<br />

1. Rechtsgrundlagen<br />

§ 22a Absatz 1<br />

Fleischhygienegesetz<br />

Für Drück- und<br />

Gesellschaftsjagden<br />

ist die Übertragung<br />

der Trichinenprobenahme<br />

nicht möglich!<br />

Folie 8


Baden-Württemberg<br />

Untersuchungspflicht<br />

..., die Fleischuntersuchung kann bei<br />

erlegtem Haarwild unterbleiben, wenn<br />

keine Merkmale festgestellt werden, die<br />

das Fleisch als bedenklich zum Genuss<br />

für Menschen erscheinen lassen, und<br />

1. das Fleisch zum eigenen Verbrauch<br />

verwendet oder unmittelbar an einzelne<br />

natürliche Personen zum eigenen<br />

Verbrauch abgegeben wird oder<br />

2. das erlegte Haarwild unmittelbar nach<br />

dem Erlegen in geringen Mengen an<br />

nahegelegene be- oder verarbeitende<br />

Betriebe <strong>zur</strong> Abgabe an Verbraucher<br />

zum Verzehr an Ort und Stelle oder <strong>zur</strong><br />

Verwendung im eigenen Haushalt<br />

geliefert wird.<br />

1. Rechtsgrundlagen<br />

§ 1 Absatz 1 Satz 3<br />

Fleischhygienegesetz<br />

Folie 9


Baden-Württemberg<br />

Zuständigkeit für die Überwachung<br />

Übertragung<br />

... Die Übertragung darf nur erfolgen, wenn<br />

1. keine Tatsachen die Annahme<br />

rechtfertigen, dass der<br />

Jagdausübungsberechtigte die<br />

erforderliche Zuverlässigkeit für diese<br />

Tätigkeit nicht besitzt und<br />

2. er <strong>von</strong> der zuständigen Behörde für die<br />

Wahrnehmung dieser Tätigkeit<br />

geschult worden ist.<br />

1. Rechtsgrundlagen<br />

§ 22a Absatz 1<br />

Fleischhygienegesetz<br />

Änderungen bzgl.<br />

des Jagdbezirks<br />

müssen der zust.<br />

Behörde angezeigt<br />

werden!<br />

Folie 10


Baden-Württemberg<br />

Zuständigkeit für die Überwachung<br />

Übertragung<br />

Mit der Übertragung wird<br />

eine amtliche Tätigkeit<br />

wahrgenommen!<br />

1. Rechtsgrundlagen<br />

§ 22a Absatz 1<br />

Fleischhygienegesetz<br />

Folie 11


Baden-Württemberg<br />

2.<br />

Biologie der Trichine<br />

Quelle: Robert Kind GmbH, Sachsenstrasse 2, 96215 Lichtenfels<br />

Folie 12


Baden-Württemberg<br />

Biologie der Trichine<br />

Trichinella spiralis ist ein parasitisch<br />

lebender Rundwurm (Nematode).<br />

Der erwachsene Wurm schmarotzt im<br />

Darm. Die Erstlarve dringt in die<br />

Muskulatur ein.<br />

Die Entwicklung vollzieht sich in Allesund<br />

Fleischfressern und im Menschen.<br />

Erwachsener Wurm:<br />

Männchen: 1,4 – 2,2 mm<br />

Weibchen: 3 - 4 mm<br />

Erstlarve: 0,1 bis 1 mm<br />

Erreger<br />

Wirt<br />

Größe (Länge)<br />

2. Biologie der Trichine<br />

Folie 13


Baden-Württemberg<br />

Biologie der Trichine<br />

Der Mensch infiziert sich durch Genuss <strong>von</strong><br />

trichinösem Fleisch, das nicht genügend<br />

gekocht oder nicht durchgebraten ist,<br />

Rohwürsten, die trichinöses Fleisch<br />

enthalten.<br />

Schwarzwild infiziert sich durch Aufnahme<br />

<strong>von</strong><br />

trichinösen Beutetieren<br />

trichinösen Tierkadavern<br />

(insbesondere auch Fuchskadavern).<br />

Infektion<br />

2. Biologie der Trichine<br />

Folie 14


Baden-Württemberg<br />

Biologie der Trichine<br />

Nach Aufnahme der Muskeltrichine<br />

(Erstlarve) wachsen im Darm nach vier<br />

Häutungen geschlechtsreife Würmer<br />

heran.<br />

Die kleineren Männchen sterben bald<br />

nach der Begattung ab.<br />

Die Weibchen leben ca. 4 - 6 Wochen im<br />

Darm und gebären 1.000 - 1.500<br />

Jungtrichinellen.<br />

Vermehrung<br />

2. Biologie der Trichine<br />

Folie 15


Baden-Württemberg<br />

Biologie der Trichine<br />

Die Jungtrichinellen (Erstlarven) gelangen<br />

über das Blut- und Lymphsystem in die<br />

quergestreifte Muskulatur und siedeln sich<br />

vorwiegend am Übergang zum sehnigen<br />

Teil an.<br />

Bevorzugt wird gut durchblutete<br />

Muskulatur, wie<br />

- Zwerchfellpfeiler<br />

- Zwischenrippenmuskulatur,<br />

- Kehlkopf-, Zungen-, und Augenmuskeln,<br />

- Unterarm- und Unterbeinmuskeln bei<br />

Lauftieren.<br />

Ausbreitung im Körper<br />

und Ansiedlung in<br />

der Muskulatur<br />

2. Biologie der Trichine<br />

Folie 16


Baden-Württemberg<br />

Biologie der Trichine<br />

17 – 18 Tage nach der Infektion sind die<br />

jungen Larven bereits als langgestreckte<br />

Muskeltrichinen ansteckungsfähig.<br />

Sie sind dann 0,8 – 1,0 mm lang<br />

und 0,03 mm dick.<br />

4 – 6 Wochen nach der Infektion rollen<br />

sich die Larven auf und verkapseln sich.<br />

Nach 5 bis 6 Monaten verkalkt die<br />

Kapsel.<br />

Die eingekapselte Trichinenlarve bleibt<br />

viele Jahre lang infektiös.<br />

2. Biologie der Trichine<br />

Infektiöse Muskeltrichine<br />

Folie 17


Baden-Württemberg<br />

Biologie der Trichine<br />

Fleischverzehr<br />

Fleischverzehr<br />

u.s.w.<br />

Im Wirt<br />

Darmtrichinen<br />

Muskeltrichinen<br />

Im Folgewirt<br />

Darmtrichinen<br />

Muskeltrichinen<br />

Entwicklungszyklus<br />

(Übersicht)<br />

2. Biologie der Trichine<br />

Darmtrichine:<br />

Geschlechtsreife, Vermehrung<br />

Muskeltrichine:<br />

Infektiöse Larve (Wartestadium)<br />

Folie 18


Baden-Württemberg<br />

Quelle: LMU München, Tierärztliche Fakultät, Institut für Hygiene undTechnologie der Lebensmittel tierischen Ursprungs<br />

2. Biologie der Trichine<br />

Folie 19


Baden-Württemberg<br />

Quelle: LMU München, Tierärztliche Fakultät, Institut für Hygiene undTechnologie der Lebensmittel tierischen Ursprungs<br />

2. Biologie der Trichine<br />

Folie 20


Baden-Württemberg<br />

Quelle: LMU München, Tierärztliche Fakultät, Institut für Hygiene undTechnologie der Lebensmittel tierischen Ursprungs<br />

2. Biologie der Trichine<br />

Folie 21


Baden-Württemberg<br />

Quelle: LMU München, Tierärztliche Fakultät, Institut für Hygiene undTechnologie der Lebensmittel tierischen Ursprungs<br />

2. Biologie der Trichine<br />

Folie 22


Baden-Württemberg<br />

04/2006, 20.02.2006<br />

Weltweit erste Mischinfektion <strong>von</strong> Trichinella spiralis und Trichinella pseudospiralis im<br />

<strong>Wildschwein</strong> nachgewiesen<br />

BfR-Entdeckung hat Konsequenzen für die Untersuchung <strong>von</strong> Wildfleisch<br />

2. Biologie der Trichine<br />

Wissenschaftler des Nationalen Referenzlabors für Trichinellose im Bundesinstitut für<br />

Risikobewertung haben bei einem in Deutschland erlegten <strong>Wildschwein</strong> eine Trichinenart<br />

diagnostiziert, die bislang nur im Ausland und dort zumeist bei fleischfressenden Vögeln und<br />

Wildtieren nachgewiesen wurde. Die Arbeitsgruppe um Dr. Karsten Nöckler, Leiter der<br />

Fachgruppe Molekulare Diagnostik und Genetik in der Abteilung Biologische Sicherheit des BfR,<br />

hat den Parasiten aus dem Fleisch eines <strong>Wildschwein</strong>es isoliert, das auf der Insel Usedom erlegt<br />

wurde. Das Tier war sowohl mit dem eingekapselten klassischen Schweineparasiten Trichinella<br />

spiralis infiziert als auch mit der nicht eingekapselten Spezies Trichinella pseudospiralis. Eine<br />

solche Mischinfektion ist weltweit das erste Mal diagnostiziert worden. Der Fund hat<br />

Auswirkungen auf die Fleischbeschau: Die klassische Untersuchung mit dem Trichinoskop reicht<br />

für den Nachweis <strong>von</strong> Trichinella pseudospiralis nämlich nicht aus.<br />

Folie 23


Baden-Württemberg<br />

Quelle: BfR<br />

2. Biologie der Trichine<br />

Folie 24


Baden-Württemberg<br />

Quelle: BfR<br />

2. Biologie der Trichine<br />

Folie 25


Baden-Württemberg<br />

Biologie der Trichine<br />

• Überlebensfähigkeit über 20 Jahre, nach<br />

6 Monaten Verkalkung möglich<br />

• Inaktivierung durch Tiergefrieren<br />

-29°C / 12 d, -15°C / 30 d<br />

• Inaktivierung durch Hitze<br />

75°C über 30 min im Kern<br />

• überleben Räuchern, Trocknen , Reifen!<br />

2. Biologie der Trichine<br />

Tenazität der Muskellarve<br />

Folie 26


Baden-Württemberg<br />

3.<br />

Erkrankung <strong>beim</strong> Menschen<br />

Folie 27


Baden-Württemberg<br />

Krankheitssymptome <strong>beim</strong> Menschen<br />

Nach Aufnahme der Larven<br />

(Mindestdosis 70 Stück):<br />

Schweres Krankheitsgefühl mit<br />

Mattigkeit, Schlaflosigkeit<br />

Schübe mit hohem Fieber<br />

Magen-Darm-Symptome<br />

wie Bauchschmerzen, Erbrechen,<br />

Durchfall, starkes Durstgefühl<br />

Eventuell punktförmige Blutungen<br />

in der Haut und unter den Nägeln<br />

3. bis 5. Tag<br />

nach Infektion<br />

3. Erkrankungen <strong>beim</strong> Menschen<br />

Folie 28


Krankheitssymptome <strong>beim</strong> Menschen<br />

Rheumaähnliche Muskelschmerzen,<br />

Muskelverhärtungen<br />

Heiserkeit<br />

Baden-Württemberg<br />

Beschwerden <strong>beim</strong> Schlucken u. Atmen<br />

(hervorgerufen durch Eindringen der Larven in<br />

Muskelfasern, Zerfallsprodukte <strong>von</strong> Körperzellen und<br />

Absetzen giftiger Ausscheidungen)<br />

Gesichtsschwellungen (Ödeme der<br />

Augenlider, Unterkiefer)<br />

Ödeme in der Knöchelgegend<br />

Sehstörungen (Doppelsehen)<br />

Erhöhte Herzfrequenz u. evtl.<br />

zentralnervöse Störungen<br />

Ab 9. Tag<br />

bis zu 3 - 4 Wochen<br />

nach Infektion<br />

Charakteristische<br />

Symptome<br />

3. Erkrankungen <strong>beim</strong> Menschen<br />

Folie 29


Baden-Württemberg<br />

Krankheitssymptome <strong>beim</strong> Menschen<br />

Herzmuskelentzündungen<br />

Gehirnentzündungen<br />

Sekundärinfektionen<br />

(Lungenentzündung, Sepsis)<br />

Ca. 5 % Todesfälle<br />

Gefährliche<br />

Komplikationen<br />

3. Erkrankungen <strong>beim</strong> Menschen<br />

Folie 30


Baden-Württemberg<br />

Untersuchungsergebnisse<br />

Jahr Anzahl<br />

1995 13<br />

1996 10<br />

1997 14<br />

1998 12<br />

1999 9<br />

2000 keine Angaben<br />

2001 4<br />

2002 12<br />

2003 10<br />

Quelle: Fleischhygienestatistik<br />

<strong>Wildschwein</strong>e mit<br />

Trichinen<br />

in der BRD<br />

3. Erkrankungen <strong>beim</strong> Menschen<br />

Folie 31


Baden-Württemberg <strong>Landkreis</strong> Lörrach<br />

4.<br />

<strong>Entnahme</strong> der Trichinenproben<br />

Folie 32


Baden-Württemberg<br />

4a.<br />

Richtiges Aufbrechen und<br />

4a. Aufbrechen und Ausweiden<br />

Ausweiden <strong>beim</strong> <strong>Wildschwein</strong><br />

Voraussetzung für korrekte <strong>Entnahme</strong> <strong>von</strong> <strong>Proben</strong><br />

Folie 33


Baden-Württemberg<br />

Aufbrechen und Ausweiden<br />

Es gibt mehrere Möglichkeiten,<br />

Schwarzwild zu versorgen.<br />

Alle haben Vor- und Nachteile.<br />

Die nachfolgende Bilderserie zeigt nur<br />

eine Variante und dient der besseren<br />

Darstellung des Zwerchfellpfeilers.<br />

Auf Grund der Reihenfolge der<br />

Arbeitsschritte ergibt sich der Vorteil,<br />

dass (zumindest bei Kammerschüssen)<br />

der Schlossbereich zunächst frei <strong>von</strong><br />

Schweiss bleibt und die Brandadern<br />

deutlich sichtbar sind.<br />

4a. Aufbrechen und Ausweiden<br />

Welche Methode ?<br />

Entscheidend ist in erster Linie,<br />

dass das Zwerchfell nicht<br />

vollständig entfernt wird und der<br />

Zwerchfellpfeiler erhalten bleibt.<br />

Folie 34


Baden-Württemberg<br />

Aufbrechen und Ausweiden<br />

4a. Aufbrechen und Ausweiden<br />

Eine saubere<br />

Wildkammer mit<br />

fließendem Wasser ...<br />

Folie 35


Baden-Württemberg<br />

Aufbrechen und Ausweiden<br />

4a. Aufbrechen und Ausweiden<br />

Eine saubere<br />

Wildkammer mit<br />

fließendem Wasser ...<br />

ermöglicht hygienisch<br />

optimales Arbeiten.<br />

Folie 36


Baden-Württemberg<br />

Aufbrechen und Ausweiden<br />

4a. Aufbrechen und Ausweiden<br />

Hals bis zum<br />

Drosselknopf öffnen.<br />

Folie 37


Baden-Württemberg<br />

Aufbrechen und Ausweiden<br />

4a. Aufbrechen und Ausweiden<br />

Drossel und Schlund<br />

hinter dem Drosselknopf<br />

abschärfen, ...<br />

Folie 38


Baden-Württemberg<br />

Aufbrechen und Ausweiden<br />

Drossel und Schlund<br />

hinter dem Drosselknopf<br />

abschärfen, ...<br />

freilegen bis zum<br />

Brustraum, ...<br />

und abschärfen.<br />

4a. Aufbrechen und Ausweiden<br />

Anm.:<br />

Im Unterschied zum Reh ist ein<br />

Verknoten des Schlundes nicht<br />

erforderlich.<br />

Folie 39


Baden-Württemberg<br />

Aufbrechen und Ausweiden<br />

4a. Aufbrechen und Ausweiden<br />

Bei männlichen Stücken:<br />

Pinsel hochziehen,<br />

Schwarte großzügig um<br />

Geschlechtsorgane<br />

herum abschärfen,<br />

dabei Brunftrute und<br />

Brunftkugeln mit ablösen.<br />

Folie 40


Baden-Württemberg<br />

Aufbrechen und Ausweiden<br />

4a. Aufbrechen und Ausweiden<br />

Der Sekretbeutel muss<br />

vollständig mit abgelöst<br />

werden.<br />

Die äußeren<br />

Geschlechtsorgane sind hier<br />

nur <strong>zur</strong> Demonstration<br />

freipräpariert ...<br />

Folie 41


Baden-Württemberg<br />

Aufbrechen und Ausweiden<br />

4a. Aufbrechen und Ausweiden<br />

Der Sekretbeutel muss<br />

vollständig mit abgelöst<br />

werden.<br />

Die äußeren<br />

Geschlechtsorgane sind hier<br />

nur <strong>zur</strong> Demonstration<br />

freipräpariert ...<br />

... Beim Aufbrechen in der<br />

Praxis erfolgt das Ablösen<br />

der Brunftrute in einem<br />

Arbeitsschritt zusammen<br />

mit dem Abschärfen der<br />

Schwarte.<br />

Folie 42


Baden-Württemberg<br />

Aufbrechen und Ausweiden<br />

4a. Aufbrechen und Ausweiden<br />

Bauchdecke aufschärfen:<br />

Folie 43


Baden-Württemberg<br />

Aufbrechen und Ausweiden<br />

4a. Aufbrechen und Ausweiden<br />

Bauchdecke aufschärfen:<br />

Durch Anheben der<br />

Bauchdecke wird eine<br />

Verletzung des<br />

Gescheides<br />

bei der Schnittführung<br />

vermieden.<br />

Tipp:<br />

Bauchdecke nicht nur mit zwei,<br />

sondern mit allen Fingern<br />

anheben.<br />

Folie 44


Baden-Württemberg<br />

Aufbrechen und Ausweiden<br />

4a. Aufbrechen und Ausweiden<br />

Bauchdecke aufschärfen:<br />

Der Schnitt wird bis<br />

zum Brustbein geführt.<br />

Folie 45


Baden-Württemberg<br />

Aufbrechen und Ausweiden<br />

4a. Aufbrechen und Ausweiden<br />

Bauchorgane etwas<br />

„<strong>zur</strong> Seite räumen“.<br />

Folie 46


Baden-Württemberg<br />

Aufbrechen und Ausweiden<br />

4a. Aufbrechen und Ausweiden<br />

Schlossnaht freilegen.<br />

Folie 47


Baden-Württemberg<br />

Aufbrechen und Ausweiden<br />

Schlossnaht<br />

durchtrennen.<br />

4a. Aufbrechen und Ausweiden<br />

Folie 48


Baden-Württemberg<br />

Aufbrechen und Ausweiden<br />

4a. Aufbrechen und Ausweiden<br />

Schloss aufbrechen.<br />

Folie 49


Baden-Württemberg<br />

Aufbrechen und Ausweiden<br />

4a. Aufbrechen und Ausweiden<br />

Enddarm und Harnröhre<br />

herauslösen ...<br />

Folie 50


Baden-Württemberg<br />

Aufbrechen und Ausweiden<br />

4a. Aufbrechen und Ausweiden<br />

Enddarm und Harnröhre<br />

herauslösen ...<br />

und <strong>zur</strong> Seite ziehen.<br />

Die Brandadern sind<br />

deutlich sichtbar.<br />

Folie 51


Baden-Württemberg<br />

Aufbrechen und Ausweiden<br />

4a. Aufbrechen und Ausweiden<br />

Brandadern der Länge<br />

nach aufschärfen.<br />

Folie 52


Baden-Württemberg<br />

Aufbrechen und Ausweiden<br />

4a. Aufbrechen und Ausweiden<br />

Zwischen Magen und<br />

Zwerchfell die Stelle<br />

suchen, an der der<br />

Schlund durch das<br />

Zwerchfell tritt.<br />

Schlund herausziehen.<br />

Dann mit beiden Händen<br />

Magen und Gescheide<br />

aus der Bauchhöhle<br />

ziehen.<br />

Folie 53


Baden-Württemberg<br />

Aufbrechen und Ausweiden<br />

4a. Aufbrechen und Ausweiden<br />

Brustraum öffnen ...<br />

Folie 54


Baden-Württemberg<br />

Aufbrechen und Ausweiden<br />

Brustraum öffnen ...<br />

und Brustorgane<br />

freilegen<br />

(Lunge, Herz).<br />

4a. Aufbrechen und Ausweiden<br />

Folie 55


Baden-Württemberg<br />

Aufbrechen und Ausweiden<br />

4a. Aufbrechen und Ausweiden<br />

Das Zwerchfell liegt nun<br />

frei.<br />

Folie 56


Baden-Württemberg<br />

Aufbrechen und Ausweiden<br />

Sehnenspiegel<br />

Hohlvene<br />

Aorta<br />

Speiseröhre<br />

Anatomie<br />

4a. Aufbrechen und Ausweiden<br />

(Hund., Blickrichtung <strong>von</strong> cranial)<br />

linker und rechter<br />

Zwerchfellpfeiler<br />

Folie 57


Baden-Württemberg<br />

Aufbrechen und Ausweiden<br />

4a. Aufbrechen und Ausweiden<br />

Von der Bauchseite aus<br />

ist der Zwerchfellpfeiler<br />

als paariger Muskelstrang<br />

sichtbar.<br />

Unten im Bild: Die Nieren<br />

Folie 58


Baden-Württemberg<br />

Aufbrechen und Ausweiden<br />

4a. Aufbrechen und Ausweiden<br />

Zwerchfell<br />

herausschneiden.<br />

Dabei etwa 3 – 5 cm<br />

Abstand vom<br />

Rippenbogen<br />

und <strong>von</strong> der Wirbelsäule<br />

einhalten !<br />

Folie 59


Baden-Württemberg<br />

Aufbrechen und Ausweiden<br />

4a. Aufbrechen und Ausweiden<br />

Der Zwerchfellpfeiler<br />

bleibt dabei erhalten.<br />

Dies ist entscheidend für<br />

die korrekte <strong>Proben</strong>ahme !<br />

Folie 60


Baden-Württemberg <strong>Landkreis</strong> Lörrach<br />

4b.<br />

Organisation der <strong>Proben</strong>ahme<br />

Folie 61


Organisation der <strong>Proben</strong>ahme<br />

Die zuständige Behörde<br />

(= Veterinäramt der Stadt- u. <strong>Landkreis</strong>e)<br />

kann<br />

Baden-Württemberg<br />

Jagdausübungsberechtigte in ihrem<br />

Jagdbezirk <strong>zur</strong> <strong>Proben</strong>ahme beauftragen.<br />

Dazu ist ein Antrag zu stellen.<br />

Das bisherige Verfahren<br />

„<strong>Proben</strong>ahme durch amtliches Personal“<br />

bleibt weiterhin bestehen.<br />

4b. Organisation der <strong>Proben</strong>nahme<br />

Wer ist berechtigt ?<br />

Von der Behörde beauftragte<br />

Jagdausübungsberechtigte<br />

in ihrem Jagdbezirk<br />

Folie 62


Baden-Württemberg<br />

Organisation der <strong>Proben</strong>ahme<br />

Jagdausübungsberechtigte sind in diesem<br />

Zusammenhang:<br />

Besitzer selbst genutzter (nicht<br />

verpachteter) privater Eigenjagdbezirke,<br />

Jagdpächter und Mitpächter,<br />

<strong>zur</strong> Jagdausübung berechtigte Mitglieder<br />

der Landes- und Bundesforstverwaltung,<br />

Bestätigte Jagdaufseher,<br />

Angestellte Jäger (Berufsjäger),<br />

Inhaber eines entgeltlichen und<br />

unentgeltlichen Begehungsscheins.<br />

Sie müssen zuverlässig sein<br />

( u. a. gültiger Jagdschein).<br />

4b. Organisation der <strong>Proben</strong>nahme<br />

Wer ist berechtigt ?<br />

Von der Behörde beauftragte<br />

Jagdausübungsberechtigte<br />

in ihrem Jagdbezirk<br />

Nicht berechtigt: Jagdgäste<br />

Folie 63


Baden-Württemberg <strong>Landkreis</strong> Lörrach<br />

4c.<br />

<strong>Entnahme</strong> der <strong>Proben</strong><br />

für die Trichinenschau<br />

Welche <strong>Proben</strong> an welchen Orten ?<br />

Folie 64


Baden-Württemberg<br />

<strong>Proben</strong>entnahme (1)<br />

1. Probe:<br />

Zwerchfellpfeiler<br />

4c. <strong>Proben</strong>entnahme<br />

<strong>Entnahme</strong> einer etwa<br />

walnussgroßen Probe<br />

am Übergang <strong>zur</strong><br />

Sehnenplatte des<br />

Zwerchfelles.<br />

Folie 65


Baden-Württemberg<br />

<strong>Proben</strong>entnahme (1)<br />

1. Probe:<br />

Zwerchfellpfeiler<br />

4c. <strong>Proben</strong>entnahme<br />

Wurde das Zwerchfell<br />

versehentlich vollständig<br />

entfernt, so verbleiben meist<br />

Reste des Zwerchfellpfeilers<br />

am Geräusch (im Mittelfeld<br />

der Lunge zwischen den<br />

Lungenflügeln).<br />

Man kann sie notfalls dort<br />

entnehmen.<br />

Folie 66


Baden-Württemberg<br />

<strong>Proben</strong>entnahme (1)<br />

1. Probe:<br />

Zwerchfellpfeiler<br />

Einlegen der Probe<br />

in ein <strong>Proben</strong>gefäß<br />

(oder in eine<br />

Plastiktüte).<br />

4c. <strong>Proben</strong>entnahme<br />

Folie 67


Baden-Württemberg<br />

<strong>Proben</strong>entnahme (2)<br />

4c. <strong>Proben</strong>entnahme<br />

2. Probe:<br />

Vorderarmmuskulatur<br />

Längsschnitt durch die<br />

Schwarte an der<br />

Unterseite des<br />

Vorderlaufes.<br />

Folie 68


Baden-Württemberg<br />

<strong>Proben</strong>entnahme (2)<br />

4c. <strong>Proben</strong>entnahme<br />

2. Probe:<br />

Vorderarmmuskulatur<br />

Freilegen des Muskels.<br />

Folie 69


Baden-Württemberg<br />

<strong>Proben</strong>entnahme (2)<br />

4c. <strong>Proben</strong>entnahme<br />

2. Probe:<br />

Vorderarmmuskulatur<br />

Abschärfen des Muskels<br />

am sehnigen Teil:<br />

Etwa 30 g.<br />

Folie 70


Baden-Württemberg<br />

<strong>Proben</strong>entnahme (2)<br />

4c. <strong>Proben</strong>entnahme<br />

2. Probe:<br />

Vorderarmmuskulatur<br />

Einlegen der Probe in<br />

das <strong>Proben</strong>gefäß<br />

(bzw. in die Plastiktüte).<br />

Folie 71


Baden-Württemberg<br />

<strong>Proben</strong>entnahme (Ersatz)<br />

Als Ersatzprobe können<br />

verwendet werden:<br />

- Übrige Zwerchfellmuskulatur<br />

- Zwischenrippenmuskulatur<br />

4c. <strong>Proben</strong>entnahme<br />

Folie 72


Baden-Württemberg <strong>Landkreis</strong> Lörrach<br />

5.<br />

Sicherung der Nämlichkeit der<br />

Probe und des Tierkörpers<br />

Folie 73


Baden-Württemberg<br />

Sicherung der Nämlichkeit<br />

Wildmarken<br />

5. Kennzeichnung<br />

Folie 74


Baden-Württemberg<br />

Sicherung der Nämlichkeit<br />

Jeder beauftragte <strong>Proben</strong>ehmer erhält für<br />

seinen Jagdbezirk Wildmarken und<br />

Wildursprungsscheine für 3 Jahre<br />

(Anzahl geschätzt nach Vorjahresstrecken).<br />

Aufzeichnungen (mind. 2 Jahre aufbewahren)<br />

•Datum des Empfangs der Wildmarke<br />

•Datum des Einzugs der Wildmarke<br />

•Abgabedatum und Empfänger des Stücks<br />

Die Aufzeichnungen müssen chronologisch, mit<br />

fortlaufender Seitenzahl und in gebundener oder<br />

automatisierter Form geführt werden!<br />

5. Kennzeichnung<br />

Wildmarken und<br />

Wildursprungsscheine<br />

Folie 75


Baden-Württemberg<br />

<strong>Proben</strong>kennzeichnung<br />

Kennzeichnung des<br />

<strong>Proben</strong>gefäßes mit<br />

Nummer der Wildmarke.<br />

Zugehörigkeit zum<br />

Wildkörper muss<br />

zweifelsfrei<br />

gewährleistet sein !<br />

Wenn die Probe nicht sofort<br />

<strong>zur</strong> Untersuchung gebracht<br />

wird:<br />

Kühl lagern.<br />

5. Kennzeichnung<br />

Folie 76


Baden-Württemberg<br />

Sicherung der Nämlichkeit<br />

Bei der <strong>Entnahme</strong> der <strong>Proben</strong> ist der<br />

Wildkörper mit der Wildmarke an Bauch<br />

oder Brust zu kennzeichnen.<br />

Kennzeichnung<br />

Wildkörper<br />

5. Kennzeichnung<br />

Folie 77


Baden-Württemberg<br />

Sicherung der Nämlichkeit<br />

Die Nummer der Wildmarke ist im<br />

Wildursprungsschein einzutragen.<br />

0 1 0 3 0 1 1<br />

Tierkörper, Probe und Wildursprungsschein<br />

sind damit eindeutig zugeordnet!<br />

5. Kennzeichnung<br />

Folie 78


Baden-Württemberg <strong>Landkreis</strong> Lörrach<br />

6.<br />

Ausfüllen des Antrags<br />

Folie 79


Baden-Württemberg<br />

Ausfüllen des Antrags<br />

Die Nummer der Wildmarke ist im<br />

Wildursprungsschein einzutragen.<br />

0 1 0 3 0 1 1<br />

Der obere Teil des Wildursprungsscheins<br />

ist durch weitere Angaben zu ergänzen<br />

(Jagdbezirk, Erlegungsort, Erleger,<br />

Erlegungsdatum, Zeitpunkt,<br />

Jagdausübungsberechtigter).<br />

6. Antrag<br />

Wildursprungsschein<br />

ausfüllen und mit Probe<br />

abgeben<br />

Folie 80


Baden-Württemberg<br />

Ausfüllen des Antrags<br />

Der mittlere Teil des Wildursprungsscheins<br />

dokumentiert Feststellungen des<br />

Jagdausübungsberechtigten.<br />

6. Antrag<br />

Wildursprungsschein<br />

ausfüllen und mit Probe<br />

abgeben<br />

Folie 81


Baden-Württemberg<br />

Ausfüllen des Antrags<br />

Der Wildursprungsschein ist in dreifacher<br />

Ausfertigung vollständig auszufüllen und<br />

mit der Probe bei der vom Veterinäramt<br />

genannten Untersuchungsstelle<br />

abzugeben.<br />

6. Antrag<br />

Wildursprungsschein<br />

ausfüllen und mit Probe<br />

abgeben<br />

Folie 82


Baden-Württemberg<br />

Korrektes Ausfüllen des Antrags<br />

Das Ergebnis der Untersuchung wird auf<br />

dem Wildursprungsschein vermerkt und<br />

dem Antragsteller übermittelt. Alternativ<br />

wird der Zeitpunkt vermerkt, ab wann über<br />

das Wildbret verfügt werden kann.<br />

Dokumentation<br />

6. Antrag<br />

Folie 83


Baden-Württemberg <strong>Landkreis</strong> Lörrach<br />

7.<br />

<strong>Proben</strong>behandlung und Versand /<br />

Abgabe der Probe<br />

Folie 84


Baden-Württemberg<br />

Versand / Abgabe der Probe<br />

Das Original des Wildursprungsscheins<br />

(weiß) verbleibt bei der zuständigen<br />

Behörde.<br />

Die 1. Durchschrift muss dem endgültigen<br />

Besitzer des Wildkörpers ausgehändigt<br />

werden. Sie dient als Nachweis über die<br />

durchgeführte Untersuchung.<br />

Die 2. Durchschrift hat der beauftragte<br />

Jagdausübungsberechtigte 2 Jahre lang<br />

aufzubewahren.<br />

Dokumentation<br />

Original<br />

Aushändigung und ...<br />

1. Durchschrift<br />

Aufbewahrung der<br />

Dokumente<br />

2. Durchschrift<br />

7. Trichinenuntersuchungsstellen<br />

Folie 85


Baden-Württemberg<br />

Versand / Abgabe der Probe<br />

Der Antragsteller ist der<br />

Gebührenschuldner.<br />

Zur Vermeidung hoher Kosten bitte die<br />

offiziellen Untersuchungszeiten nutzen.<br />

Bei Einzelansätzen kommt es zu hohen<br />

Personalkosten, die kostendeckend<br />

umgelegt werden müssen.<br />

Gebühren<br />

Kosten sparen<br />

7. Trichinenuntersuchungsstellen<br />

Folie 86


Trichinenuntersuchungsstellen (Stand: Juni 2007)<br />

2<br />

Baden-Württemberg<br />

1<br />

3<br />

4<br />

1: Schlachthof Lörrach / LRA<br />

Mo.: 8.00 - 8.30 Uhr: Landratsamt Lörrach<br />

Mi.: 8.00 - 12.30 u.<br />

13.30 - 16.00 Uhr: Landratsamt Lörrach<br />

Do.: 7.30 - 8.30 Uhr: Schlachthof Lörrach<br />

2: Dr. Kolpasky, Efringen-K.<br />

Mo.: bis 9.00 Uhr<br />

Do.: auf Anfrage<br />

3: Dr. Schütz, Rheinfelden<br />

Mo. – Fr.: 8.00 – 17.00 Uhr<br />

4: Tierärztin Horn, Schönau<br />

Mo.: bis 6.00 Uhr<br />

7. Trichinenuntersuchungsstellen<br />

Folie 87


Baden-Württemberg <strong>Landkreis</strong> Lörrach<br />

8.<br />

Untersuchungsverfahren<br />

Folie 88


Baden-Württemberg<br />

1. Quetschverfahren<br />

8. Untersuchungsverfahren<br />

Folie 89


Baden-Württemberg<br />

1. Quetschverfahren<br />

Mikroskopische oder trichinoskopische<br />

Durchmusterung <strong>von</strong> Quetschpräparaten.<br />

Für <strong>Wildschwein</strong>e nicht zugelassen. ?<br />

Muskeltrichine<br />

im Quetschpräparat<br />

Unsicher !<br />

8. Untersuchungsverfahren<br />

Folie 90


Baden-Württemberg<br />

2. Verdauungsmethode<br />

Ein Sammelansatz <strong>von</strong> 100<br />

Schweinen wird der künstlichen<br />

Verdauung zugeführt.<br />

Trichinellen werden dadurch aus der<br />

Muskulatur gelöst.<br />

Nach weiterer Aufbereitung wird eine<br />

Probe unter dem Stereomikroskop<br />

6 Minuten lang durchgemustert.<br />

Muskeltrichinen nach<br />

Verdauungsmethode<br />

a) Magnetrührerverfahren<br />

Gesamtaufwand:<br />

90 Minuten<br />

8. Untersuchungsverfahren<br />

Hohe<br />

Nachweissicherheit,<br />

kostengünstig<br />

Folie 91


Baden-Württemberg<br />

2. Verdauungsmethode<br />

Quelle: Robert Kind GmbH, Sachsenstrasse 2, 96215 Lichtenfels<br />

8. Untersuchungsverfahren<br />

Folie 92


Baden-Württemberg<br />

2. Verdauungsmethode<br />

8. Untersuchungsverfahren<br />

Quelle: LMU München, Tierärztliche Fakultät, Institut für Hygiene undTechnologie der Lebensmittel tierischen Ursprungs<br />

Folie 93


Baden-Württemberg<br />

2. Verdauungsmethode<br />

Automatisiertes Verdauungsverfahren<br />

mit einem Sammelansatz <strong>von</strong> 35<br />

Schweineproben.<br />

b) Trichomat<br />

8. Untersuchungsverfahren<br />

Schnelles Ergebnis<br />

Hohe<br />

Nachweissicherheit,<br />

sehr teuer<br />

Folie 94


Baden-Württemberg<br />

2. Verdauungsmethode<br />

8. Untersuchungsverfahren<br />

Folie 95


Baden-Württemberg <strong>Landkreis</strong> Lörrach<br />

9.<br />

Weitere Hinweise<br />

Folie 96


Baden-Württemberg<br />

Konsequenzen bei Verstoß<br />

gegen die Vorschriften<br />

Nach § 28 des Fleischhygienegesetzes<br />

wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren<br />

oder mit Geldstrafe bestraft,<br />

wer Fleisch, das der Untersuchung auf<br />

Trichinen unterliegt, zum Genuss für<br />

Menschen zubereitet oder in den Verkehr<br />

bringt,<br />

bevor die vorgeschriebene Untersuchung<br />

durchgeführt worden ist.<br />

Straftat !<br />

9. Hinweise<br />

Folie 97


Baden-Württemberg<br />

Konsequenzen bei Verstoß<br />

gegen die Vorschriften<br />

Abgegebene <strong>Proben</strong> ohne<br />

Begleitdokument oder mit unvollständig<br />

ausgefülltem Begleitdokument<br />

werden nicht mehr untersucht.<br />

Bei wiederholt unkorrektem Verhalten wird<br />

die Beauftragung entzogen.<br />

9. Hinweise<br />

Keine Untersuchung bei<br />

Mängeln im Dokument<br />

Folie 98


Baden-Württemberg<br />

Weitere Hinweise<br />

Wild, das <strong>beim</strong> Erlegen, Aufbrechen,<br />

Zerwirken und weiteren Behandeln<br />

bedenkliche Merkmale aufweist, ist der<br />

amtlichen Untersuchung zuzuführen oder<br />

unschädlich zu beseitigen.<br />

Bedenkliche Merkmale<br />

9. Hinweise<br />

Folie 99


Baden-Württemberg<br />

Weitere Hinweise<br />

Fallwild ist natürlich verendetes Wild bzw.<br />

Wild mit unklarer Todesursache. Es ist<br />

grundsätzlich nicht zum Verzehr geeignet.<br />

Fallwild<br />

9. Hinweise<br />

Folie 100


Baden-Württemberg<br />

Weitere Hinweise<br />

Fallwild ist natürlich verendetes Wild bzw.<br />

Wild mit unklarer Todesursache. Es ist<br />

grundsätzlich nicht zum Verzehr geeignet.<br />

Unfallwild (= Wild, das durch andere<br />

äußere Einwirkung als durch Erlegen<br />

getötet wurde) ist der vollständigen<br />

amtlichen Fleischuntersuchung<br />

zuzuführen (Vorlage des Wildkörpers und<br />

der Organe <strong>beim</strong> amtlichen Tierarzt).<br />

Begründung:<br />

Beurteilung des Verhaltens und Allgemeinbefindens<br />

war nicht möglich; erhebliche Qualitätsmängel.<br />

Fallwild<br />

Unfallwild<br />

9. Hinweise<br />

Folie 101


Literatur<br />

Präsentation einer Arbeitsgruppe im Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum<br />

Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit der Veterinärverwaltung, der<br />

Forstverwaltung, der Wildforschungsstelle des Landes Baden-Württemberg,dem<br />

Landesjagdverband Baden-Württemberg e.V. und dem Forstamt Bebenhausen<br />

Präsentation „Wildbrethygiene im neuen EU-Lebensmittelhygienerecht“, MLR, Referat<br />

35<br />

Präsentation „Untersuchungs auf Trichinellen“ der LMU München<br />

Folie 102


Impressum<br />

Die Präsentation wurde <strong>von</strong> einer Arbeitsgruppe im Ministerium für Ernährung und<br />

Ländlichen Raum Baden-Württemberg<br />

in Zusammenarbeit mit<br />

der Veterinärverwaltung, der Forstverwaltung,<br />

der Wildforschungsstelle des Landes Baden-Württemberg,<br />

dem Landesjagdverband Baden-Württemberg e.V.<br />

und dem Forstamt Bebenhausen erarbeitet und vom Landratsamts Lörrach,<br />

Fachbereich Verbraucherschutz, überarbeitet.<br />

Redaktion:<br />

Dr. P. Behrens, Dr. E. Jauch, Dr. M. Pegel, Dr. W. Schreiber,<br />

Dr. T. Stegmanns, Dr. K. Störzer, Dr. H.-J. Thierer<br />

Fotos:<br />

S. J. Gragnato BDG, Stuttgart: Folie 19 - 53;<br />

Archiv Staatl. Tierärztliches Untersuchungsamt Aulendorf: Folie 7, 55, 56<br />

Endredaktion und Layout:<br />

Dr. M. Pegel, Wildforschungsstelle des Landes Baden-Württemberg<br />

Überarbeitung:<br />

TA H.-J. Weis und Dr. H.-J. Klöss, Landratsamt Lörrach, Fachbereich Verbraucherschutz<br />

Stuttgart, Aulendorf, Januar 2005 und Lörrach Juni 2007<br />

Folie 103


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Aufmerksamkeit!<br />

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