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Technik-Facts Holzverbindungen Seite 1 - do-it-werkstatt.ch

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<strong>Te<strong>ch</strong>nik</strong>-<strong>Facts</strong> <strong>Holzverbindungen</strong> <strong>Se<strong>it</strong>e</strong> 1<br />

Beim Fügen einzelner Holzteile muss je na<strong>ch</strong> Anwendung ents<strong>ch</strong>ieden werden, ob eine lösbare oder unlösbare<br />

Holzverbindung geeignet ist. Lösbare Verbindungen lassen si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> Verbindungsm<strong>it</strong>tel wie Nageln<br />

und S<strong>ch</strong>rauben herstellen, unlösbare <strong>Holzverbindungen</strong> werden hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> m<strong>it</strong> Holzleimen geklebt.<br />

Häufig werden Leimverbindungen konstruktiv verstärkt, beispielsweise m<strong>it</strong> der Lamello-, Dübel- oder<br />

Zargenverbindung. Als Neuentwicklung wurde in der S<strong>ch</strong>weiz jüngst das «WoodWelding» zum Fügen von<br />

Holz eingeführt. Bei dieser neuen Te<strong>ch</strong>nologie wird ein thermoplastis<strong>ch</strong>es Verbindungselement, z.B. ein<br />

Kunststoffdübel, an der Verbindungsstelle in S<strong>ch</strong>wingung versetzt und verflüssigt.<br />

Quellen: - Werkweiser 2 und 3<br />

- www.s<strong>ch</strong>reiner-se<strong>it</strong>en.de/verbindungen<br />

- Handbu<strong>ch</strong> für Te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>es Produktdesign, VDI und Springer-Verlag<br />

- Holzarbe<strong>it</strong>en Verlag Paul Haupt 1966<br />

- Grundwissen <strong>Te<strong>ch</strong>nik</strong> Klett-Verlag<br />

Anzei<strong>ch</strong>nen m<strong>it</strong> Dreieck<br />

Dur<strong>ch</strong> die Anordnung der Dreiecke sind die 4 Bretter immer klar<br />

zuzuordnen:<br />

Linkes Brett: halbes Dreieck re<strong>ch</strong>ts offen<br />

Oberes Brett: Dreiecksp<strong>it</strong>ze unten offen<br />

Re<strong>ch</strong>tes Brett: halbes Dreieck links offen<br />

Unteres Brett: Dreieckfuss oben offen<br />

S<strong>ch</strong>rAubenköpfe<br />

Die vier wi<strong>ch</strong>tigsten S<strong>ch</strong>l<strong>it</strong>z- bzw. Antriebsformen bei S<strong>ch</strong>rauben<br />

sind:<br />

1. S<strong>ch</strong>l<strong>it</strong>z: Für mas<strong>ch</strong>inellen Einsatz nur s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t geeignet und professionell<br />

kaum mehr eingesetzt.<br />

2. Kreuzs<strong>ch</strong>l<strong>it</strong>z Phillips (PH): konis<strong>ch</strong>e Flügelform (s<strong>ch</strong>iebt die Klinge<br />

bei grosser Belastung aus dem S<strong>ch</strong>l<strong>it</strong>z)<br />

3. Kreuzs<strong>ch</strong>l<strong>it</strong>z Pozidriv (PZ): parallele Flügelform, dadur<strong>ch</strong> gute Kraftübertragung<br />

und keine Auswurfkräfte auf den S<strong>ch</strong>raubendreher.<br />

4. Torx(lnnense<strong>ch</strong>srund): beste Kraftübertragung der vier S<strong>ch</strong>raubenantriebe.<br />

Antriebsflä<strong>ch</strong>en verlaufen senkre<strong>ch</strong>t. Die Gefahr, beim Ans<strong>ch</strong>rauben<br />

abzuruts<strong>ch</strong>en oder abzuknicken, ist sehr klein.<br />

Im Holzberei<strong>ch</strong> sind Torx, Pozidriv und S<strong>ch</strong>l<strong>it</strong>z gebräu<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>. We<strong>it</strong>ere<br />

Antriebsformen sind der Innense<strong>ch</strong>skant (lmbus), der v. a. im Gerätebau<br />

Anwendung findet, und der Se<strong>ch</strong>skant (für grosse Holzs<strong>ch</strong>rauben<br />

und für Gewindes<strong>ch</strong>rauben).<br />

holzS<strong>ch</strong>rAuben<br />

Sinnvollerweise werden für die S<strong>ch</strong>ule nur Spanplattens<strong>ch</strong>rauben<br />

(Spax-S<strong>ch</strong>rauben) verwendet.<br />

Vorbohren:<br />

Bis S<strong>ch</strong>rauben Ø 4 mm 1 mm kleiner als der S<strong>ch</strong>rauben-Ø<br />

Bis S<strong>ch</strong>rauben Ø 7 mm 1,5 mm kleiner als der S<strong>ch</strong>rauben-Ø<br />

Bis S<strong>ch</strong>rauben Ø 10 mm 2 mm kleiner als der S<strong>ch</strong>rauben-Ø<br />

S<strong>ch</strong>rauben: Zum Eindrehen S<strong>ch</strong>raubendreher, Drills<strong>ch</strong>rauber, Akkus<strong>ch</strong>rauber<br />

(m<strong>it</strong> verstellbarem Drehmoment) oder regelbare elektris<strong>ch</strong>e<br />

Bohrmas<strong>ch</strong>ine einsetzen. Unbedingt ri<strong>ch</strong>tiger Klingengrösse<br />

und –form verwenden (Kraftübertragung, Si<strong>ch</strong>erhe<strong>it</strong>).


<strong>Te<strong>ch</strong>nik</strong>-<strong>Facts</strong> <strong>Holzverbindungen</strong> <strong>Se<strong>it</strong>e</strong> 2<br />

lAmello<br />

Vorgehen:<br />

Zu verbindende Teile so aneinander halten, wie sie montiert werden<br />

sollen. Innen an der Verbindungsstelle von Hand eine Linie über jede<br />

vorgesehene Lamello-Nut ziehen, Abstand 10 bis 20 cm (1).<br />

Zuerst die Stirnse<strong>it</strong>e fräsen; hier rei<strong>ch</strong>en die Markierungsstri<strong>ch</strong>e bis<br />

an die Brettkante (2).<br />

Dann in die Flä<strong>ch</strong>e nuten, wo die Stri<strong>ch</strong>e ni<strong>ch</strong>t bis zum Brettrand rei<strong>ch</strong>en<br />

(3). Die Bretter zum Fräsen jeweils an einen Ans<strong>ch</strong>lag stossen,<br />

dam<strong>it</strong> sie ni<strong>ch</strong>t wegruts<strong>ch</strong>en können und stabil lieger bzw. stehen. Lamelloplätt<strong>ch</strong>en<br />

einse<strong>it</strong>ig einleimen und herausquellende Leimresten<br />

vollständig abputzen.<br />

(4). Bei der defin<strong>it</strong>iven Montage die ganze Kontaktflä<strong>ch</strong>e (also ni<strong>ch</strong>t<br />

nur die Plätt<strong>ch</strong>en) beleimen.<br />

BEACHTEN: Lamello-Mas<strong>ch</strong>inen sind für eine Plattendicke von 20 mm<br />

ausgelegt. Werden dünnere Flatten gefräst, müssen diese so unterlegt<br />

werden, dass das Fräsblatt die Plattenm<strong>it</strong>te trifft (siehe Randspalte).<br />

Formel zur Bere<strong>ch</strong>nung der nötigen Unterlage: Differenz zu<br />

20mm geteilt dur<strong>ch</strong> 2.<br />

Beispiel für 15mm Holz: (20-15mm):2=2.5mm Unterlage


<strong>Te<strong>ch</strong>nik</strong>-<strong>Facts</strong> <strong>Holzverbindungen</strong> <strong>Se<strong>it</strong>e</strong> 3<br />

Dübeln<br />

Dübelverbindungen<br />

Dübel haben im Möbelbau ihre einstmalige Bedeutung we<strong>it</strong>gehend<br />

verloren. Sie können au<strong>ch</strong> dekorativen Charakter haben. Für die Verbindungen<br />

sind Riffeldübel am Meter gut geeignet. Dur<strong>ch</strong> die Riffelung<br />

ist der Leimeintrag besser.<br />

Vorgehen: Dübellö<strong>ch</strong>er stirnse<strong>it</strong>ig m<strong>it</strong> Strei<strong>ch</strong>mass anreissen und bohren<br />

(halbe Dübellänge plus 2 mm Reserve). Dübelanreisser einsetzen<br />

und Lö<strong>ch</strong>er auf zwe<strong>it</strong>es Stück übertragen; dabei die Genauigke<strong>it</strong><br />

m<strong>it</strong> Ans<strong>ch</strong>lägen si<strong>ch</strong>erstellen. Lö<strong>ch</strong>er in zwe<strong>it</strong>es Stück bohren (glei<strong>ch</strong>e<br />

Tiefe wie im ersten Stück). Dann die Dübel einse<strong>it</strong>ig einleimen.<br />

Ans<strong>ch</strong>liessend Teile verleimen (alle Kontaktflä<strong>ch</strong>en m<strong>it</strong> Leim versehen),<br />

gut pressen.<br />

Tipp: Teile vorgängig verleimen, und Dübelverbindung erst na<strong>ch</strong>trägli<strong>ch</strong><br />

bohren (=si<strong>ch</strong>tbare Dübelverbindung).<br />

zinken von hAnD<br />

Das Zinken ist die älteste Eckverbindung und verlangt gutes handwerkli<strong>ch</strong>es<br />

Können und genaues Arbe<strong>it</strong>en. Die Verzinkung wird verleimt.<br />

Die geraden Fingerzinken werden meist m<strong>it</strong> Mas<strong>ch</strong>inen hergestellt.<br />

Für die S<strong>ch</strong>ule gibt es ein geeignetes Gerät von Hegner.<br />

Von Hand werden die S<strong>ch</strong>l<strong>it</strong>ze genau gesägt und dann m<strong>it</strong> dem<br />

Ste<strong>ch</strong>be<strong>it</strong>el je von beiden <strong>Se<strong>it</strong>e</strong>n die Abfallstücke S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t für S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />

herausgetrennt.<br />

A<strong>ch</strong>tung: Der Ste<strong>ch</strong>be<strong>it</strong>el ist ein gefährli<strong>ch</strong>es Werkzeug. Das Werkstück<br />

muss am Werkbank immer gut befestigt sein, so dass beide<br />

Hände hinter der Werkzeugs<strong>ch</strong>neide sind.<br />

überplAtten<br />

Vorgehen wie beim Zinken. Da nur ein Eins<strong>ch</strong>n<strong>it</strong>t zu ma<strong>ch</strong>en ist, gelingt<br />

das den meisten S<strong>ch</strong>ülerinnen und S<strong>ch</strong>üler.


<strong>Te<strong>ch</strong>nik</strong>-<strong>Facts</strong> <strong>Holzverbindungen</strong> <strong>Se<strong>it</strong>e</strong> 4<br />

mASSivholz verleimen<br />

Nur sauber gehobelte, zueinander passende Leimflä<strong>ch</strong>en halten wirkli<strong>ch</strong>.<br />

Kernkante kommt an Kernkante, Splintkante an Splintkante<br />

(siehe Zei<strong>ch</strong>nung). Bei Kernbrettern muss das „Herz“ auf einige cm<br />

herausges<strong>ch</strong>n<strong>it</strong>ten werden.<br />

Dam<strong>it</strong> si<strong>ch</strong> das verleimte Brett ni<strong>ch</strong>t wölbt, wird es ni<strong>ch</strong>t nur auf die<br />

Bre<strong>it</strong>e m<strong>it</strong> Zwingen zusammengepresst, sondern es muss m<strong>it</strong> Zulagenhölzern<br />

und Zwingen au<strong>ch</strong> auf die Dicke fixiert werden (siehe Foto).<br />

Papierzwis<strong>ch</strong>enlage ni<strong>ch</strong>t vergessen, sonst kleben mögli<strong>ch</strong>erweise die<br />

Zulagehölzer fest.<br />

Im Handel sind au<strong>ch</strong> spezielle Einri<strong>ch</strong>tungen erhältli<strong>ch</strong>. Die bewährten<br />

Spannlatten m<strong>it</strong> S<strong>ch</strong>raubenteil und Kreuznocken sind dabei die günstigste<br />

Variante (z.B. bei opo-Kloten)<br />

furnierArbe<strong>it</strong>en<br />

Im Handel stehen heute Furniere zur Verfügung, die m<strong>it</strong> aufbügelbarem<br />

Leim versehen sind. Furniere werden sonst m<strong>it</strong> Weissleim aufgeklebt<br />

und müssen glei<strong>ch</strong>mässig angepresst werden z.B. unter einer<br />

Spindelpresse. Bei Massivholz soll die Faserri<strong>ch</strong>tung des Holzes und<br />

des Furniers übereinstimmen, bei Sperrholz wird das Furnier dagegen<br />

quer zur Faserri<strong>ch</strong>tung aufgebra<strong>ch</strong>t.<br />

Furniere können m<strong>it</strong> dem Cutter zuges<strong>ch</strong>n<strong>it</strong>ten werden.<br />

eckgeStell unD muSeumSgeStell<br />

Die <strong>do</strong>-<strong>it</strong>-Aufgaben Eckgestell (Holz 25) und Museumsgestell (Holz<br />

27) eignet si<strong>ch</strong> gut, <strong>Holzverbindungen</strong> im Te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Gestalten handelnd<br />

zu thematisieren.<br />

Eine Auswahl we<strong>it</strong>erer Aufgaben zu <strong>Holzverbindungen</strong> aus www.<strong>do</strong><strong>it</strong>-<strong>werkstatt</strong>.<strong>ch</strong>:<br />

Five-Pack Holz 021-025: Holz 22 Koffer<br />

Holz 24 Ze<strong>it</strong>s<strong>ch</strong>riftensammler<br />

Five-Pack Holz 026-030: Holz 26 Bü<strong>ch</strong>erbrett<br />

Holz 28 Gestell für Musikträger<br />

Holz 29 Gewürzgestell<br />

Five-Pack Holz 031-035: Holz 31 S<strong>ch</strong>mucktruhe

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