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Kinder-Rheumatologie - Rheuma Schweiz

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www.rheuma-schweiz.ch<br />

Inhalt<br />

Editorial<br />

Impressum<br />

Gastkolumne<br />

<strong>Kinder</strong>-<strong><strong>Rheuma</strong>tologie</strong> –<br />

das junge Spezialgebiet leidet<br />

besonders unter dem Spardruck<br />

Kasuistik<br />

Eine dicke Wade mit<br />

seltener Ursache<br />

State of the Art<br />

10<br />

Polymyositis und Dermatomyositis –<br />

Manifestationsformen und<br />

aktuelle Behandlungsmöglichkeiten<br />

Spezial<br />

Physikalische Medizin und<br />

muskulo-skelettale<br />

Rehabilitation – Neuigkeiten<br />

im Jahr 2009<br />

Kongress<br />

ACR 2009<br />

Persönlich<br />

Publikationen<br />

Fort- und Weiterbildung<br />

<strong>Rheuma</strong>klinik und Institut für Physikalische Medizin<br />

51<br />

XXXXX<br />

2<br />

2<br />

3<br />

5<br />

16<br />

19<br />

25<br />

26<br />

28<br />

UniversitätsSpital Zürich<br />

rheuma<br />

NACHRICHTEN<br />

Gastkolumne –<br />

<strong>Kinder</strong>-<strong><strong>Rheuma</strong>tologie</strong><br />

Seite 3<br />

41–2006


2<br />

editorial<br />

STEFFEN GAY<br />

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen<br />

Die Anzahl und Geschwindigkeit von neuen Informationen, die<br />

uns zur Verfügung stehen, werden immer grösser und schneller.<br />

So war der Kongress des American College of <strong>Rheuma</strong>tology<br />

(ACR), in Philadelphia, PA, wieder angefüllt mit neuen Fakten aus<br />

der Forschung. Es ist so auch umso erfreulicher, dass die Research<br />

Fellows der <strong>Rheuma</strong>klinik neue Ergebnisse vor einem breiten<br />

Publikum vorstellen konnten, wie in diesem Heft nachzulesen ist.<br />

Es ist uns auch eine grosse Freude, dass wir PD Dr.Traudel<br />

Saurenmann für die Gastkolumne zum Thema «<strong>Kinder</strong>-<br />

<strong><strong>Rheuma</strong>tologie</strong>» gewinnen konnten und die Dres. med. Matthias<br />

Kirrstetter und Oliver Distler in einem «State of the Art» uns einen<br />

Update zur Polymyositis und Dermatomyositis geben. PD Dr.<br />

Daniel Uebelhart berichtet uns weiter über die wichtigsten<br />

Neuigkeiten im vergangenen Jahr in der Physikalischen Medizin<br />

und Rehabilitation.<br />

So finden Sie auch in dieser Auflage wieder eine breite Palette<br />

interessanter Neuigkeiten aus der Forschung, Klinik und<br />

Rehabilitation, die Ihnen von Nutzen sein können.<br />

Mit herzlichen Grüssen und guten Wünschen zum Neuen Jahr<br />

Steffen Gay<br />

Impressum<br />

<strong>Rheuma</strong>-Nachrichten<br />

❙ 17. Jahrgang – Ausgabe Nr. 51<br />

❙ Auflage: 1000<br />

❙ Erscheint dreimal pro Jahr<br />

❙ Erscheinungsdatum: Dezember 2009<br />

Redaktion<br />

❙ Beat A. Michel (Klinikdirektor)<br />

❙ Pius Brühlmann (Klinik)<br />

❙ Steffen Gay (Basisforschung)<br />

❙ Daniel Uebelhart (Physik. Medizin)<br />

Autoren dieser Ausgabe<br />

❙ Oliver Distler<br />

PD Dr. med., Leitender Arzt<br />

❙ Steffen Gay<br />

Prof. Dr. med., Leitender Arzt<br />

Experimentelle <strong><strong>Rheuma</strong>tologie</strong><br />

❙ Matthias Kirrstetter<br />

Dr. med., Assistenzarzt<br />

❙ Traudel Saurenmann<br />

PD Dr. med., Leitende Ärztin<br />

<strong><strong>Rheuma</strong>tologie</strong>, <strong>Kinder</strong>spital Zürich<br />

❙ Andrea Stärkle-Bär<br />

Dr. med., Oberärztin<br />

❙ Daniel Uebelhart<br />

PD Dr. med., Leitender Arzt<br />

Gestaltung und Druck<br />

Pomcany’s Kommunikationsagentur<br />

Aargauerstrasse 250, 8048 Zürich<br />

Telefon 044 496 10 10<br />

Regula Keller, Gestaltung<br />

Fotos<br />

<strong>Rheuma</strong>klinik und Institut<br />

für Physikalische Medizin<br />

Sponsoring<br />

IBSA Institut Biochimique SA<br />

Via del Piano, P.O. Box 261<br />

6915 Pambio-Noranco<br />

MSD<br />

Schaffhauserstrasse 136<br />

8152 Opfikon–Glattbrugg<br />

GRÜNENTHAL Pharma AG<br />

8756 Mitlödi<br />

DROSSAPHARM AG<br />

4144 Arlesheim<br />

Roche Pharma (<strong>Schweiz</strong>) AG<br />

4153 Reinach<br />

Abonnemente<br />

Die <strong>Rheuma</strong>-Nachrichten können kostenlos<br />

abonniert werden bei:<br />

UniversitätsSpital Zürich, <strong>Rheuma</strong>klinik und<br />

Institut für Physikalische Medizin<br />

Gloriastrasse 25, 8091 Zürich<br />

Telefon 044 255 29 96<br />

Telefax 044 255 89 78<br />

e-Mail maya.michel@usz.ch<br />

Internet<br />

www.rheuma-schweiz.ch<br />

Nächste Ausgabe: April 2010


TRAUDEL SAURENMANN<br />

<strong>Kinder</strong>-<strong><strong>Rheuma</strong>tologie</strong> – das junge Spezialgebiet<br />

leidet besonders unter dem Spardruck<br />

Dank der Biologika hat sich auch die Prognose von <strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen mit rheumatischen Krankheiten grundlegend<br />

verändert. Das Behandlungsziel heisst komplette Remission der Erkrankung, und die Rate früher, schwerwiegender Folgeschäden<br />

fällt in sich zusammen. Die intensive und komplexe Behandlung muss zunehmend durch spezialisierte Ärzte erfolgen.<br />

Seit diesem Jahr gibt es den neuen Weiterbildungstitel «Pädiatrische <strong><strong>Rheuma</strong>tologie</strong>». Der Anspruch zwischen hochstehender<br />

Behandlungsqualität und dem Sparen wird zur Zerreissprobe.<br />

Seit 2009 ist die «Pädiatrische <strong><strong>Rheuma</strong>tologie</strong>» als Spezialgebiet<br />

der Pädiatrie mit einem eigenen Weiterbildungsprogramm offiziell<br />

von der FMH anerkannt. Noch vor gut zehn Jahren, bei der<br />

Gründung der <strong>Schweiz</strong>erischen Arbeitsgemeinschaft für<br />

«Pädiatrische <strong><strong>Rheuma</strong>tologie</strong>», hätten wir alle uns nicht träumen<br />

lassen, dass diese Entwicklung so rasant verlaufen würde.<br />

Dem Tarmed und der Spezialitätenliste sei (für einmal) Dank,<br />

denn in diesen Regelwerken sind die Pädiater als Grundversorger<br />

eingestuft und damit von bestimmten spezialärztlichen Leistungen<br />

und Indikationsstellungen ausgeschlossen. Die Schaffung<br />

des Titels erhielt dadurch besondere Dringlichkeit, weil<br />

andernfalls <strong>Kinder</strong>ärzte, die erst nach Einführung von Tarmed<br />

im Jahre 2004 eine rheumatologische Ausbildung begonnen<br />

haben bezüglich Abrechnung von erbrachten Leistungen aber<br />

auch bezüglich Verschreibung bestimmter Medikamente (Biologika),<br />

benachteiligt worden wären. Für den Titel «Pädiatrische<br />

<strong><strong>Rheuma</strong>tologie</strong>» muss an die Weiterbildung in Pädiatrie noch<br />

drei Jahre rheumatologische Spezialausbildung folgen, wovon<br />

höchstens ein Jahr bereits während der Pädiatrie-Ausbildung<br />

absolviert werden kann.<br />

In diesem Zusammenhang ist es mir wichtig, etwas klar<br />

zu stellen: Wie die meisten pädiatrischen Spezialgebiete (Ausnahme<br />

Neonatologie, Entwicklungspädiatrie) hat sich auch die<br />

<strong>Kinder</strong>-<strong><strong>Rheuma</strong>tologie</strong> aus dem «Erwachsenen»-Spezialgebiet<br />

heraus entwickelt, das heisst, die Pioniere auf diesem Gebiet<br />

hatten meistens keine pädiatrische Grundausbildung. Mit der<br />

neuen Weiterbildungsregelung sollen aber keinesfalls die Leistungen<br />

dieser Pioniere und Vorbilder geschmälert werden, noch<br />

sollen «Erwachsenen»-<strong>Rheuma</strong>tologen, die aus Freude und<br />

Interesse auch <strong>Kinder</strong> behandeln und damit oftmals auch eine<br />

regionale Versorgungslücke schliessen, davon abgehalten werden,<br />

dies auch in Zukunft zu tun. Das Weiterbildungsprogramm<br />

definiert einzig, wie in Zukunft die Weiterbildung für jemanden<br />

sein soll, der sich als Spezialist hauptsächlich oder ausschliesslich<br />

der pädiatrischen <strong><strong>Rheuma</strong>tologie</strong> widmen will.<br />

Die <strong>Kinder</strong>-Reumatologie hat sich – nicht nur in der<br />

<strong>Schweiz</strong>, sondern in allen westlichen Ländern – seit den 90er-<br />

Jahren enorm entwickelt. Ein wesentlicher Grund sind die grossen<br />

Fortschritte bezüglich Verständnis pathophysiologischer<br />

Mechanismen der Entzündung und die daraus resultierenden<br />

Therapiemöglichkeiten. Anders als früher, als der Entzündungsprozess<br />

bestenfalls verlangsamt werden konnte und eine möglichst<br />

lange Erhaltung der Funktion im Alltag im Vordergrund<br />

des therapeutischen Bemühens stand, gilt heute als Therapieziel<br />

das Erreichen einer frühzeitigen, vollständigen Remission. Die<br />

Dieses siebenjährige Kind hatte während mehrerer Jahre eine<br />

unkontrollierte Arthritis im linken Handgelenk. Man kann<br />

den Grössenunterschied der beiden Hände sofort erkennen.<br />

Im Röntgenbild wird zudem die beschleunigte Knochenreifung<br />

links, verglichen mit der normalen rechten Seite,<br />

deutlich.<br />

dafür notwendigen medikamentösen Therapien erfordern fundierte<br />

Kenntnisse und regelmässige spezialärztliche Kontrollen<br />

zur Steuerung und Überwachung der Behandlung. Der Erfolg,<br />

insbesondere seit die TNFα-Blocker auch für <strong>Kinder</strong> verfügbar<br />

sind, rechtfertigt die intensivierte Behandlung. Trotz stark steigender<br />

Patientenzahlen sehen wir in unserer Sprechstunde nur<br />

wenige <strong>Kinder</strong>, bei denen noch aktiv entzündete Gelenke<br />

gefunden werden können. Die Verbesserung der Langzeit-Prognose<br />

ist eklatant. Noch bis vor kurzem mussten wir regelmässig<br />

Jugendliche wegen schwerer sekundärer Arthrose für<br />

Gelenkersatzoperationen in orthopädische Kliniken zuweisen.<br />

Bei der neuen Generation der von Anfang an intensiv behandelten<br />

<strong>Kinder</strong> sind solche frühe, schwere Gelenkschäden eine<br />

Rarität. Auch andere Folgeerscheinungen wie Kleinwuchs oder<br />

Erblindung nach assoziierten Augenentzündungen, kennen wir<br />

bald nur noch aus den Lehrbüchern.<br />

51–2009<br />

3<br />

GASTKOLUMNE


4<br />

GASTKOLUMNE<br />

Trotz allem Erfolg ist die Situation der <strong>Kinder</strong>-<strong><strong>Rheuma</strong>tologie</strong><br />

aber bei weitem nicht so rosig, wie es nach Lesen dieser ersten<br />

Abschnitte vielleicht scheinen mag. Als junges Fachgebiet mit<br />

explodierenden Patientenzahlen hatten wir schon vor der Wirtschaftskrise<br />

ständig damit zu kämpfen, dass uns die Ressourcen<br />

für die rasch wachsenden Sprechstunden immer erst nachträglich<br />

bewilligt werden konnten, weil das tatsächliche Wachstum<br />

die gemachten Prognosen regelmässig übertraf.<br />

Hätten wir Patienten abweisen sollen, wie uns das die Verwaltung<br />

regelmässig vorschlägt? Aber wohin sollen wir sie verweisen?<br />

Die nächsten ausgebildeten <strong>Kinder</strong>-<strong>Rheuma</strong>tologen<br />

finden sich in Aarau, Luzern oder St.Gallen, und deren Sprechstunden<br />

sind ebenso voll wie unsere.<br />

Können wir aus den Zuweisungszeugnissen erkennen, wie<br />

hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass das Kind tatsächlich an<br />

einer rheumatischen Krankheit leidet? Die Erfahrung zeigt: Leider<br />

nein! Und wir stehen mit dieser Erfahrung nicht alleine da.<br />

Tatsächlich zeigen verschiedene Studien, dass aus den Zuweisungsschreiben<br />

nur sehr schlecht auf die spätere, bei der Konsultation<br />

gestellte Diagnose geschlossen werden kann. Ein möglicher<br />

Grund dafür ist die mangelnde Ausbildung und Erfahrung<br />

der zuweisenden Ärzte mit der Untersuchung des kindlichen<br />

Bewegungsapparates im Allgemeinen und mit rheumatischen<br />

Erkrankungen im Kindesalter im Speziellen.<br />

Trifft das auch für Zürich zu? Leider ja! Die bis Ende der<br />

90er-Jahre am <strong>Kinder</strong>spital Zürich ausgebildeten Pädiater hatten<br />

keine Gelegenheit, eine rheumatologische Untersuchung, zum<br />

Beispiel im Rahmen einer Rotationsstelle, zu üben. Sie wurden<br />

bestenfalls anlässlich von Notfallkonsultationen oder im (seltenen)<br />

Fall einer Hospitalisation mit rheumatologischen Patienten<br />

konfrontiert. Entsprechend ist das Wissen über die rheumatologischen<br />

Krankheiten bei niedergelassenen Pädiatern sehr unterschiedlich,<br />

abhängig von persönlichen Interessen und besuchten<br />

Fortbildungen, und darf fairerweise nicht generell vorausgesetzt<br />

werden. Die seit der Jahrtausendwende am <strong>Kinder</strong>spital Zürich<br />

ausgebildeten Pädiater profitieren von regelmässigen internen<br />

Fortbildungen und der Tatsache, dass es eine Spezialabteilung für<br />

<strong><strong>Rheuma</strong>tologie</strong> gibt, auch wenn natürlich aus organisatorischen<br />

Gründen weiterhin nur ein kleiner Teil der hier ausgebildeten<br />

Pädiater eine Rotation in der <strong><strong>Rheuma</strong>tologie</strong> absolvieren kann.<br />

Hingegen gibt es seit der Reform des Medizinstudiums 2005, mit<br />

der die allgemeinen Pädiatrie-Vorlesungen abgeschafft wurden,<br />

in Zürich keine Vorlesungen mehr über rheumatische Erkrankungen<br />

im Kindesalter. Mit anderen Worten: Ein Grossteil der<br />

zuweisenden Pädiater oder Hausärzte haben während ihrer Ausund<br />

Weiterbildung wenig bis gar nichts über rheumatische<br />

Erkrankungen im Kindesalter erfahren! Und das, obwohl die<br />

rheumatischen Krankheiten im Kindesalter gar nicht selten sind.<br />

Immerhin ein bis zwei pro 1000 <strong>Kinder</strong> sind davon betroffen, also<br />

2000 bis 3000 <strong>Kinder</strong> in der <strong>Schweiz</strong>. <strong>Rheuma</strong> ist bei <strong>Kinder</strong>n<br />

häufiger als zum Beispiel Krebs oder Diabetes. Und es gibt viele<br />

seltene Erkrankungen, denen im Medizinstudium ein höherer<br />

Stellenwert eingeräumt wird.<br />

Die Konsultationszahlen der <strong><strong>Rheuma</strong>tologie</strong> am <strong>Kinder</strong>spital<br />

Zürich haben sich seit Ende 2005 verdoppelt. In der gleichen<br />

Zeit konnte das Stellenkontingent aber nur um zehn Pro-<br />

Dieses sechsjährige Kind hat aufgrund seiner Arthritis in<br />

Füssen und Kniegelenken bereits erhebliche Kontrakturen<br />

entwickelt. Diese wirken sich auf die gesamte Körperhaltung<br />

aus und verursachen zusätzliche Fehlstellungen auch in nicht<br />

entzündeten Gelenken. Man kann sich unschwer vorstellen,<br />

dass sich eine solche Gelenkstellung beim weiteren Wachstum<br />

fatal auswirkt.<br />

zent erhöht werden. Aufgrund des langwierigen Bewilligungsprozesses<br />

für neue Stellen (der Budget-Antrag für 2010 erfolgte<br />

im Sommer 2009 auf Basis der Zahlen von 2008) ist es bei einer<br />

so rasch wachsenden Sprechstunde praktisch unmöglich, die<br />

tatsächlich benötigten Stellen rechtzeitig zu beantragen,<br />

geschweige denn, sie auch noch bewilligt zu bekommen. Im<br />

Gegenteil müssen wir uns jetzt sogar wehren, damit unsere<br />

bestehenden Stellen nicht noch gekürzt werden. Natürlich treffen<br />

die Sparmassnahmen alle. Die Diskrepanz zwischen den<br />

Ansprüchen der Patienten nach unverzüglicher und qualitativ<br />

hochstehender Behandlung und der Forderung der Gesundheitspolitiker<br />

nach Kostenreduktion ist für alle, ob Spital oder<br />

Praxis, zunehmend belastend. Aber das rasche Wachstum –<br />

früher hätte die Spitalverwaltung ob einer so erfolg- und ertragreichen<br />

Lancierung einer Marktnische jubiliert, aber neuerdings<br />

sollen ja jetzt die ambulanten Spezialsprechstunden für die<br />

Kostenexplosion verantwortlich sein – ohne entsprechende<br />

Ressourcenanpassung führt dazu, dass die Sparmassnahmen die<br />

<strong><strong>Rheuma</strong>tologie</strong>, wie auch andere im Aufbau begriffene Spezialitäten,<br />

in einer anderen Ausgangslage treffen als schon länger<br />

etablierte Spezialgebiete.<br />

Trotz der vielen Erfolge, der deutlich verbessserten Behandlung<br />

und Betreuung der Patienten, der besseren Ausbildung<br />

zukünftiger Pädiater und dem neuen Weiterbildungstitel ist also<br />

das neue Spezialgebiet «Pädiatrische <strong><strong>Rheuma</strong>tologie</strong>» durch die<br />

Wirtschaftskrise und die Sparmassnahmen besonders empfindlich<br />

betroffen. Hoffen wir deshalb, dass die Verantwortlichen<br />

diese spezielle Gefährdung rechtzeitig erkennen und verhindern<br />

können, dass es zu Einbrüchen in der Patientenversorgung<br />

kommt, die unweigerlich zu einer erneuten nicht verantwortbaren<br />

Zunahme der krankheitsbedingten Folgeschäden bei<br />

rheumakranken <strong>Kinder</strong>n führen würden.


Eine dicke Wade mit seltener Ursache<br />

Ein 31-jähriger Patient stellt sich mit einer dicken Wade vor. Eine Venenthrombose ist es nicht.<br />

Eine rupturierte Bakerzyste auch nicht. Was aber ist es dann?<br />

Anamnese<br />

Bei dem 31-jährigen Patienten trat im Frühjahr 2007, nach<br />

einem Tag Skifahren, eine ausgeprägte, schmerzlose Schwellung<br />

des rechten Unterschenkels auf. Eine Krafteinbusse<br />

bestand nicht. Ein Trauma war nicht zu eruieren. Rückblickend<br />

waren dem Patienten bereits zwei Jahre zuvor eine langsam<br />

progrediente Umfangszunahme des rechten Unterschenkels<br />

sowie vereinzelt Muskelfaszikulationen und eine Neigung zu<br />

Muskelkrämpfen aufgefallen. Weitere Beschwerden wie Lähmungen<br />

oder eine Steifigkeit der Beine wurden verneint. Der<br />

Allgemeinzustand war gut.<br />

Aus der persönlichen Anamnese sind eine Operation wegen<br />

eines Osteidosteoms an der linken Fibula im Alter von zehn<br />

Jahren sowie die operative Versorgung einer Kreuzbandruptur<br />

am linken Knie im Jahre 2000 zu erwähnen. Ausserdem bestanden<br />

bei dem Patienten seit vier bis fünf Jahren intermittierende,<br />

leichte bis mässige Beschwerden von Seiten eines lumboradikulären<br />

Schmerzsyndroms der Wurzel S1 rechts mit persistierendem<br />

Taubheitsgefühl am lateralen Fussrand, jedoch ohne<br />

Kraftverminderung. Im Jahr 2005 war mittels MRI eine Nervenwurzel-kompressive<br />

Diskushernie L5/S1 rechts nachgewiesen<br />

worden. Es erfolgte eine konservative Behandlung. Weiter war<br />

seit zehn Jahren eine ätiologisch unklare Polyglobulie bekannt.<br />

Operative Eingriffe am rechten Bein konnten nicht eruiert werden,<br />

die Infekt- und Reise-Anamnese waren negativ, und ein<br />

Zeckenstich war dem Patienten nicht erinnerlich. Die Einnahme<br />

oder Injektion von Medikamenten oder Anabolika wurde<br />

verneint. Der Patient war Raucher.<br />

Klinik<br />

Es imponierte eine ausgeprägte Verdickung der rechten Wade<br />

(Umfangsdifferenz von fünf Zentimeter zugunsten von rechts)<br />

mit gut eindrückbarem Ödem am gesamten rechten Unterschenkel<br />

(Abb. 1). Fussspitzen- und Fersenstand waren auch im<br />

Einbeinstand normal. Es fand sich eine Hyposensibilität im<br />

Dermatom S1 rechts, vorwiegend an der lateralen Fusskante.<br />

Der Achillessehnenreflex war rechts auch mit Bahnung nicht<br />

auslösbar, links normal. Der Patellarsehnenreflex war beidseits<br />

normal, der Tibialis posterior-Reflex beidseits nicht auslösbar.<br />

Der Lasègue und das Babinski-Zeichen waren beidseits negativ.<br />

Im Bereich der verdickten, rechten Wade konnten mehrere<br />

Muskelfaszikulationen beobachtet werden. Der übrige Status<br />

war unauffällig.<br />

ANDREA STÄRKLE-BÄR<br />

Laboruntersuchungen<br />

Es fielen erhöhte Werte für CK total (823 U/l, Norm < 190),<br />

CK-MB (39 U/l, Norm < 24), Myoglobin (117 U/l, Norm 28 -<br />

72), GOT (51 U/l, Norm 10 - 50), GPT (88U/l, Norm < 50) und<br />

LDH (520 U/l, Norm 240 - 420) auf. Blutsenkung und CRP<br />

waren normal. Im Blutbild war die bekannte Polyglobulie mit<br />

einem Hb-Wert von 17.4g/dl (Norm 13.4-17.0) mit normalen<br />

Indices zu erkennen. Leukozyten und Thrombozyten waren<br />

normal. Die immunologischen Untersuchungen ergaben ANA<br />

von 1:80. Anti-native DNA, anti-PL7, anti-Ku, anti-PL12, anti-<br />

Mi2, anti-Jo und anti-PM Scl-AK waren negativ, die HCV- und<br />

HIV-Serologien waren unauffällig, es lag ein Impfstatus gegen<br />

Hepatitis B vor. Die Borrelien-Serologie war negativ.<br />

Bildgebung<br />

Eine tiefe Venenthrombose des rechten Unterschenkels wurde<br />

duplexsonographisch ausgeschlossen. Die Mikrolymphographie<br />

ergab ein Lymphödem. Mittels Computertomographie konnte<br />

eine intrathorakale oder intraabdominale Raumforderung als<br />

Ursache des Lymphödems ausgeschlossen werden. Es stellten<br />

sich lediglich vereinzelte, unspezifische kleine Lungennoduli<br />

von maximal 3mm Durchmesser sowie ein grenzwertig grosser<br />

Lymphknoten hilär rechts von 10mm Durchmesser dar. Die<br />

Abb. 1: Verdickung der rechten Wade.<br />

51–2009<br />

KASUISTIK<br />

5


6<br />

KASUISTIK<br />

MRI-Untersuchung der Wadenmuskulatur zeigte eine diffuse<br />

Auftreibung des M. soleus und des M. gastrocnemius medialis<br />

mit inhomogener STIR-Alteration und inhomogener Kontrastmittelaufnahme<br />

sowie eine partielle Atrophie des M. gastrocnemius<br />

lateralis (Abb. 2, 3). Differenzialdiagnostisch wurden eine<br />

Myositis und eine diffuse Raumforderung diskutiert.<br />

Histologie<br />

Die Muskelbiopsie ergab Zeichen einer inflammatorischen Myopathie<br />

mit Einzelfasernekrosen und Myophagien sowie ein endomysiales<br />

entzündliches Infiltrat. Es fanden sich Kaliberschwankungen<br />

der Muskelfasern mit atrophen und hypertrophen Fasern<br />

als Zeichen der Denervation. Die pathologische Hochregulation<br />

von MHC-Klasse-I-Molekülen auf den Muskelfasern, die unauffällige<br />

Dichte der Kapillaren und die geringe CD8-positive Entzündungskomponente<br />

sprachen für eine inflammatorische Myopathie<br />

vom Typ einer Polymyositis (Abb. 4, 5).<br />

Auch eine nochmalige klinische Untersuchung ergab keine<br />

Anhaltspunkte für weitere, entzündlich befallene Muskelgruppen.<br />

Auch die ergänzend durchgeführte PET-Untersuchung<br />

zeigte keinen weiteren Myositisbefall, es kam lediglich der<br />

bekannte entzündliche Befall des M. soleus und eines kleinen<br />

Anteiles des M. gastrocnemius medialis rechts zur Darstellung.<br />

Therapie<br />

Mit der Verdachtsdiagnose einer sich unilokulär manifestierenden<br />

Polymyositis mit begleitendem Lymphödem wurde eine<br />

Therapie mit Prednison (1mg/kgKG) eingeleitet, was im Verlauf<br />

zu einer leichten Abnahme des Spannungsgefühls in der Wade,<br />

nicht aber zu einem relevanten Rückgang der Schwellung<br />

führte. Die CK-, Myoglobin- und Transaminasenwerte blieben<br />

Abb. 2: MRI Unterschenkel coronar STIR-Sequenz.<br />

Abb. 3: MRI Unterschenkel rechts axial T1-gewichtet nach<br />

Kontrastmittelgabe.<br />

praktisch unverändert erhöht. Die Therapie wurde deshalb<br />

intensiviert. Es erfolgten einerseits Solumedrolstösse (ein Tag<br />

1000mg i.v., danach zwei Tage 500mg i.v.), und es wurde eine<br />

Methotrexat-Medikation in aufsteigender Dosierung bis zu<br />

einer Dosis von 25mg subkutan pro Woche eingeleitet. Die peroralen<br />

Steroide wurden im Verlauf langsam reduziert. Ein<br />

Rückgang der Wadenschwellung oder ein Rückgang der Laborparameter<br />

waren darunter jedoch weiterhin nicht zu verzeichnen.<br />

Der Patient nahm unter den Steroiden lediglich an<br />

Gewicht zu und musste sich einmalig wegen eines Mundsoors<br />

behandeln lassen.<br />

Verlauf<br />

CT von Thorax und Abdomen wurden nach drei Monaten<br />

wiederholt, die Lungennoduli und der vergrösserte Lymphknoten<br />

hilär rechts waren grössenstationär. Wegen der ätiologisch<br />

unklaren Polyglobulie wurde eine Knochenmarkspunktion<br />

durchgeführt, welche keine wegweisenden Befunde ergab.<br />

Wegen Unwirksamkeit wurde Methotrexat schliesslich wieder<br />

sistiert, dann Prednison nach insgesamt sechs Monaten<br />

Behandlung ausgeschlichen. Klinik und Befunde blieben<br />

unverändert. Eine Verlaufs-MRI-Untersuchung der rechten<br />

Wade, ein Jahr nach dem ersten MRI, zeigte einen unverändert<br />

aufgetriebenen M. soleus und eine partielle Auftreibung des<br />

M. gastrocnemius medialis mit inhomogener STIR-Alteration<br />

und diffuser Kontrastmittelaufnahme bei unverändert partiell<br />

atrophiertem M. gastrocnemius lateralis.<br />

Diskussion<br />

Wir präsentieren einen Fall mit einer isolierten, hypertrophen<br />

Myositis der Soleus- und Gastrocnemius-Muskulatur rechts,<br />

welche histologisch zu einer Polymyositis passte. Erstaunlicher-


Abb. 4: Biopsie der Skelettmuskulatur des M. soleus:<br />

HE-Färbung mit Muskelfaseratrophien (Pfeile).<br />

weise konnte durch die Gabe von Steroiden und Methotrexat<br />

kein Rückgang der CK-Werte beobachtet werden, wie das üblicherweise<br />

bei entzündlichen Myopathien der Fall ist. Inwiefern<br />

die histologisch nachgewiesene Entzündungskomponente auf<br />

die Steroid- und Methotrexat-Medikation reagiert hat, kann<br />

mangels erneuter Muskelbiopsie nicht beurteilt werden.<br />

Die fokale Myositis ist eine seltene Erkrankung. Es handelt<br />

sich um eine umschriebene, mit einer Volumenzunahme einhergehende<br />

Entzündung in einem einzelnen oder in wenigen<br />

Skelettmuskeln. Es sind bevorzugt Muskelgruppen der unteren<br />

Extremitäten betroffen. Die unterschiedlichen klinischen Verläufe<br />

mit gelegentlichem Übergang in eine Polymyositis, mit<br />

chronisch fokalem Verlauf oder rascher spontaner Remission<br />

sprechen dafür, dass die fokale Myositis ätiologisch und pathogenetisch<br />

eine heterogene Krankheitsgruppe darstellt. Die Differenzialdiagnosen<br />

einer fokalen hypertrophen Myositis sind in<br />

Tab. 1 zusammengestellt.<br />

Bei unserem Patienten lag anamnestisch ein lumboradikuläres<br />

Schmerz- und sensorisches Ausfallssyndrom der Wurzel S1<br />

rechts vor. 2005 war mittels MRI eine Nervenwurzel-kompressive<br />

Diskushernie L5/S1 rechts nachgewiesen worden. Die Bilder<br />

lagen uns nicht vor. Eine erneute MRI-Untersuchung der<br />

LWS zeigte eine erstaunlich grosse, partiell sequestrierte Diskushernie<br />

rechts im Segment L5/S1 mit rezessaler und foraminaler<br />

Einengung sowie Kompression der Wurzel S1 (Abb. 6, 7).<br />

Die elektrophysiologische Untersuchung mit Zeichen einer<br />

chronisch-neurogenen Schädigung des M. gastrocnemius rechts<br />

sowie pathologischen Spontanaktivitäten, vor allem in Form<br />

von pseudomyotonen Entladungen und Faszikulationen im<br />

S1-Myotom, passten sehr gut zur klinischen Verdachtsdiagnose<br />

einer chronischen, diskogen-kompressiven S1-Radikulopathie<br />

rechts mit neurogener Hypertrophie der Wadenmuskulatur.<br />

Abb. 5: Biopsie der Skelettmuskulatur des M. soleus:<br />

ATPase bei pH 4.2 mit dunkel angefärbten atrophen<br />

Typ-I-Fasern und hellen hypertrophen Typ-II-Fasern.<br />

Fokale hypertrophe Myositis – Differenzialdiagnosen<br />

Neoplasie<br />

Noduläre fokale Myositis<br />

❙ Umschriebene, pseudotumoröse Veränderung der Skelettmuskulatur<br />

❙ In der Regel normale BSG und CK<br />

❙ Histologisch oft starke Entzündungszeichen, gelegentlich<br />

Denervationszeichen<br />

❙ Häufig gutartiger Verlauf mit spontaner Remission<br />

Proliferative Myositis<br />

❙ Entwicklung rasch im Verlauf von Tagen<br />

❙ Bevorzugter Befall von Muskeln des Kopfes, Halses und<br />

Schultergürtels<br />

❙ Gut abgrenzbare Tumoren von wenigen Zentimetern Grösse<br />

❙ Histologisch starke Proliferation an Fibroblasten, keine Muskelnekrosen,<br />

kein entzündliches Infiltrat<br />

Myositis ossificans<br />

❙ Schnell wachsende, schmerzhafte intramuskuläre<br />

Weichteilschwellungen<br />

❙ Vorwiegend an den Extremitäten<br />

❙ Histologisch Ossifikationen, ausgehend von Bindegewegssepten<br />

Hypertrophe Myositis bei Borreliose<br />

Neurogene Muskelhypertrophien (bei Denervation)<br />

❙ bei lumboradikulären Reizsyndromen<br />

Tab. 1<br />

51–2009<br />

7


8<br />

KASUISTIK<br />

Dass es im Rahmen eines Denervationsprozesses zu einer<br />

Muskelhypertrophie kommt, ist erstaunlich. Neurogene Störungen<br />

wie eine periphere Neuropathie oder eine Radikulopathie<br />

sind in der Regel mit einer Muskelatrophie assoziiert. Der<br />

Pathomechanismus, welcher zu einer neurogenen Muskelhypertrophie<br />

führt, ist unklar.<br />

Mögliche, zur Hypertrophie führende Mechanismen<br />

in partiell denervierter Muskulatur<br />

❙ Geringe Traumen an der denervierten Muskulatur führen zu<br />

pathologischen Reparaturmechanismen in der Muskulatur,<br />

welche in eine Muskelhypertrophie münden<br />

❙ Im unvollständig denervierten Muskel kommt es zu einem<br />

chronischen, falschen Innervationsmuster (chaotisch), was zu<br />

Mikrotraumen an den Muskelfasern und zu einer sekundären<br />

Entzündung führen kann<br />

Tab. 2<br />

In partiell denervierten, hypertrophen Muskeln kann häufig<br />

eine vermehrte spontane Muskelaktivität beobachtet werden.<br />

Da dieses Phänomen allerdings nur in der Hälfte der Fälle von<br />

neurogenen Muskelhypertrophien auftritt, müssen noch andere,<br />

zur Muskelhypertrophie führende Mechanismen zu Grunde<br />

liegen (Gutmann et al., 1993)<br />

Abb. 6: MRI LWS sagittal T2-gewichtet.<br />

Abb. 7: MRI LWS axial Höhe L5/S1 T2-gewichtet.<br />

Erstaunlich ist, dass wir es bei unserem Patienten nicht nur mit<br />

einer neurogenen Muskelhypertrophie, sondern auch mit einer<br />

Entzündungsreaktion im Sinne einer auto-immunen Myositis<br />

zu tun hatten. Der Mechanismus, welcher in einem denervierten<br />

Muskel zu einer entzündlichen Reaktion führen kann, ist<br />

unklar. Experimentell konnte gezeigt werden, dass denervierte<br />

Mäusemuskeln mit einer mononukleären, entzündlichen Reaktion<br />

mit CD8+-Lymphozyten und einer verstärkten Expression<br />

von MHC-Klasse-I-Molekülen reagieren. Die massive Apoptose<br />

der denervierten Muskelzellen und die daraus resultierende<br />

Antigenpräsentation werden als Trigger für die entzündliche<br />

Reaktion angesehen (Kampman et al.). Auch in der Muskelbiopsie<br />

unseres Patienten fanden sich eine mononukleäre entzündliche<br />

Reaktion mit leichter Dominanz von CD8+-Lymphozyten<br />

und eine Überexpression von MHC-Klasse-I-Molekülen.<br />

Der klinische Verlauf einer neurogenen Muskelhypertrophie<br />

ist in der Regel langsam fortschreitend und scheint sich im Verlauf<br />

zu stabilisieren oder über mehrere Monate zurückzubilden.<br />

Ein Übergang in eine diffuse Myositis (Polymyositis oder<br />

Dermatomyositis) kommt nicht vor. Aus therapeutischer Sicht<br />

scheint eine Behandlung mit Kortikosteroiden insgesamt wenig<br />

Effekt zu haben.<br />

Aufgrund dieser Erkenntnisse haben wir bei unserem Patienten<br />

von einer weiteren immunsuppressiven Therapie abgesehen.<br />

Wegen der nur geringen lumboradikulären Schmerzen<br />

bestand bis anhin keine Indikation für eine operative Sanierung<br />

der Diskushernie. Ob mit der operativen Entlastung der<br />

Nervenwurzel ein Benefit bezüglich störender Wadenhypertrophie<br />

erzielt werden könnte, ist unklar. In der Literatur konnten<br />

wir keine Hinweise dafür finden. Vielmehr gibt es mehrere<br />

Fallberichte, wo es erst nach operativer und erfolgreicher<br />

Sanierung einer neurokompressiv wirksamen Diskushernie zu


einer Wadenhypertrophie gekommen ist (J. Costa et al.). Einige<br />

Daten weisen auf eine gute Wirksamkeit von fraktionierten<br />

Botulinus-Toxin-Injektionen in die hypertrophe Wadenmuskulatur<br />

hin. In einem partiell denervierten Muskel soll damit die<br />

neuromuskuläre Impulsübertragung an den noch innervierten<br />

Muskelfasern unterbrochen werden mit dem Ziel, eine Muskelatrophie<br />

zu begünstigen (Chemodenervation) (J. Costa et al.).<br />

Unser Patient weist bis heute einen stabilen Verlauf bezüglich<br />

der Muskelhypertrophie auf. Von Seiten des lumboradikulären<br />

Reizsyndroms der Wurzel S1 ist er weitgehend beschwerdefrei.<br />

Wir werden nun bald ein Verlaufs-MRI der Wade und allenfalls<br />

eine erneute Muskelbiopsie durchführen. Danach werden wir<br />

mit dem Patienten entscheiden, ob Botox-Injektionen durchgeführt<br />

werden sollen. Auf den weiteren Verlauf sind wir<br />

gespannt.<br />

Literatur<br />

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hyperinnervation of muscle fibers and multiple endplate<br />

formation. Experimental Neurology 171:342-350,<br />

2001.<br />

51–2009<br />

9


10<br />

STATE OF THE ART<br />

Polymyositis und Dermatomyositis –<br />

Manifestationsformen und aktuelle Behandlungsmöglichkeiten<br />

Klinische Manifestationsformen<br />

Konstitutionelle Symptome<br />

Allgemeinsymptome wie Abgeschlagenheit, Fieber und<br />

Gewichtsverlust sind insbesondere bei der Erstmanifestation<br />

häufig. Bei anhaltender schwerer Allgemeinsymptomatik ist<br />

auch an das Vorliegen einer assoziierten malignen Erkrankung<br />

zu denken.<br />

Muskuläre Manifestationen<br />

Muskelschwäche ist das wichtigste Symptom der entzündlichen<br />

Myopathien. Zumeist ist die proximale Muskulatur in symmetrischer<br />

Weise betroffen. Der Beginn ist oft schleichend über<br />

mehrere Monate (Tab. 1). Typischerweise haben Myositispatienten<br />

Probleme beim Aufstehen aus dem Sitzen und beim Aufwärtsgehen<br />

oder Treppensteigen. In schwereren Fällen kann<br />

auch die Pharynxmuskulatur betroffen sein, was zu Schluckstörungen,<br />

Aspirationsgefahr und auch zu Artikulationsproblemen<br />

führen kann. Ein Befall der Atemmuskulatur kann zur respiratorischen<br />

Globalinsuffizienz führen. Myalgien und muskuläre<br />

Druckdolenzen sind ebenfalls Teil der klinischen Präsentation,<br />

kommen aber nur in weniger als der Hälfte der Fälle vor. Die<br />

Schmerzen sind meist eher gering ausgeprägt und treten vor<br />

allem bei Belastung auf. Muskelatrophien sind meist bei längerem<br />

und schwerem Verlauf als Spätschäden zu beobachten 1,2 .<br />

Ein Befall der Herzmuskulatur kommt nicht selten vor, ist<br />

jedoch häufig subklinisch und meist prognostisch nicht relevant<br />

3 .<br />

Hautmanifestationen<br />

Verschiedene, meist erythematös bis violett gefärbte Hautbefunde<br />

sind charakteristisch für die Dermatomyositis. Pathognomonisch<br />

sind Gottron-Papeln erythematöse bis violette, oft<br />

schuppende Papeln an den Streckseiten der Fingergelenke, seltener<br />

auch an anderen Gelenken (Abbildung). Sind diese<br />

Befunde nicht erhaben, sondern makulös, spricht man vom<br />

Gottron-Zeichen. An den Händen findet man als Gefässmanifestation<br />

häufig ein Raynaud-Syndrom. Die Dermatomyositis<br />

MATTHIAS KIRRSTETTER, OLIVER DISTLER<br />

Polymyositis und Dermatomyositis gehören zur Gruppe der entzündlichen Bindegewebserkrankungen (Kollagenosen).<br />

Gemeinsames klinisches Leitsymptom ist eine oft schleichend auftretende symmetrische Schwäche der proximalen Muskulatur.<br />

Bei der Dermatomyositis liegen zusätzlich charakteristische Hautmanifestationen vor. Bei beiden Erkrankungen können<br />

weitere Organe, insbesondere die Lungen, von entzündlichen Manifestationen betroffen sein. Einige Antikörperbefunde sind<br />

hierbei mit spezifischen klinischen Manifestationen assoziiert. Ein Muskelbefall kann auch bei anderen entzündlichen<br />

Bindegewebserkrankungen wie dem systemischen Lupus erythematodes, der anti-U1-RNP-positiven Mischkollagenose (MCTD,<br />

ehemals Sharp-Syndrom) und der systemischen Sklerose auftreten und ist dann im Regelfall als Teil der jeweiligen Kollagenose<br />

zu interpretieren. Der folgende Artikel konzentriert sich auf die primäre Poly- und Dermatomyositis.<br />

weist zudem typische Kapillarmikroskopie-Veränderungen mit<br />

Riesenkapillaren, Mikroblutungen und Umbauten der Kapillararchitektur<br />

auf. Des Weiteren können periunguale Rötungen<br />

auftreten. Das heliotrope Exanthem (benannt nach Heliotropium<br />

arborescens, der violett blühenden Vanilleblume) ist ein<br />

violettes bis erythematöses, häufig mit einem Ödem vergesellschaftetes<br />

Exanthem der Augenlider. Erytheme treten auch an<br />

anderen, häufig an den UV-exponierten Hautpartien auf.<br />

Gottron-Papeln bei einem Patienten mit Dermatomyositis.<br />

Charakteristika des Muskelbefalls bei Myositiden<br />

❙ Leitsymptom: Muskelschwäche<br />

❙ Seltener Muskelschmerzen<br />

❙ Symmetrisch, bilateral<br />

❙ Proximale Muskeln<br />

❙ Beginn: Tage bis Monate<br />

❙ Langjähriger, schwerer Verlauf: Muskelatrophie<br />

Tab. 1


Je nach Lokalisation spricht man dann beispielsweise vom<br />

V-Zeichen (Ausschnitt) oder Schal-Zeichen. Ein häufiger<br />

Befund bei der juvenilen Dermatomyositis ist eine oft ausgeprägte<br />

Calcinosis cutis, vor allem an mechanisch belasteten<br />

Hautpartien. Möglich ist bei der Dermatomyositis auch ein isolierter<br />

Hautbefall ohne muskuläre Manifestation, die sogenannte<br />

amyopathische Dermatomyositis oder Dermatomyositis<br />

sine Myositis. «Mechanikerhände», radial betonte Hyperkeratosen<br />

mit Schuppung und Fissuren, sind häufig mit dem<br />

Vorkommen von Jo-1-Antikörpern assoziiert 1,2 .<br />

Lungenmanifestationen<br />

Interstitielle Lungenerkrankungen sind die häufigste extramuskuläre<br />

Manifestation der Polymyositis und Dermatomyositis<br />

(Tab. 2) und für die Prognose bestimmend. Es kommen<br />

dabei verschiedene histopathologische Formen vor. Die klinischen<br />

Verläufe sind extrem variabel. Zur Diagnostik werden<br />

vor allem die Dünnschicht-Computertomographie und die<br />

Lungenfunktionsuntersuchung, einschliesslich Messung der<br />

CO-Diffusionskapazität, eingesetzt. Ziel ist die frühzeitige<br />

Identifizierung von klinisch rasch progredienten Verläufen, die<br />

dann einer immunsuppressiven Therapie, meist mit Cyclophosphamid,<br />

zugeführt oder in entsprechende Therapiestudien eingeschlossen<br />

werden sollten. Neben den eigentlichen pulmonalen<br />

Pathologien können auch die Myositis der Atemmuskulatur<br />

und Aspirationspneumonien den pulmonalen Gasaustausch<br />

behindern 4 .<br />

Extramuskuläre Manifestationen der Polymyositis<br />

❙ Haut (Dermatomyositis)<br />

❙ Allgemeinsymptome (Abgeschlagenheit, Fieber, Gewichtsverlust)<br />

❙ Raynaud-Symptomatik<br />

❙ Interstitielle Lungenerkrankung<br />

❙ Arthralgien /Arthritiden<br />

Tab. 2<br />

Gelenkmanifestationen<br />

Arthralgien und Arthritiden sind häufig, jedoch meist eher<br />

gering ausgeprägt. Sie ähneln in ihrem Verteilungsmuster der<br />

rheumatoiden Arthritis, sind aber meist nicht erosiv. Eine Ausnahme<br />

stellt die anti-Jo-1-Antikörper-assoziierte Myositis dar,<br />

bei der die Gelenkmanifestationen prominent sein können und<br />

dann mit einer zum Teil deformierenden, anerosiven Arthropathie<br />

im Sinne einer Jaccoud-Arthritis verbunden sind.<br />

Assoziierte maligne Erkrankungen<br />

Vor allem die Dermatomyositis kann mit malignen Erkrankungen<br />

assoziiert sein. Häufiger tritt die Dermatomyositis in diesen<br />

Fällen parallel zum Tumor auf, oder der Tumor wurde bereits<br />

im Vorfeld diagnostiziert. Die maligne Erkrankung kann sich<br />

jedoch auch nach der Dermatomyositis manifestieren. Das<br />

Krankheitskonstellationen der Dermatomyositis<br />

mit erhöhtem Risiko für assoziierte maligne<br />

Erkrankungen (nach 3 )<br />

❙ Alter bei Diagnose > 52 Jahre<br />

❙ Hautnekrose<br />

❙ Männer<br />

❙ Schnelles klinisches Vollbild<br />

❙ Periunguales Erythem<br />

❙ Niedrige Komplementspiegel<br />

❙ Leukozytoklastische Vaskulitis<br />

❙ Amyopathische Dermatomyositis<br />

Tab. 3<br />

Risiko ist in den ersten drei Jahren nach Diagnosestellung am<br />

grössten, bleibt aber während des gesamten Krankheitsverlaufs<br />

erhöht. Die Dermatomyositis ist mit zahlreichen verschiedenen<br />

Tumoren assoziiert, ohne dass sich eine spezifische Präferenz<br />

identifizieren lässt 5 . Somit stellt sich die Frage nach Art und<br />

Umfang eines Tumor-Screenings bei Diagnosestellung einer<br />

Dermatomyositis. Wir empfehlen ein angepasstes Screening,<br />

entsprechend den jeweiligen individuellen Risikofaktoren,<br />

unter Berücksichtigung von Geschlecht und Alter. Tab. 3 fasst<br />

Krankheitskonstellationen der Dermatomyositis zusammen,<br />

die mit einem höheren Risiko für eine assoziierte maligne<br />

Erkrankung verbunden sind. Bei diesen Patienten kann ein<br />

ausgedehnteres Tumor-Screening lohnend sein.<br />

Diagnostik<br />

Labor<br />

Muskelenzyme werden durch die entzündungsbedingte Schädigung<br />

der Muskelzellen in das Blut freigesetzt. Sie sind ein wichtiger<br />

Parameter für Diagnostik und Verlauf entzündlicher Myopathien.<br />

Bei aktiver Erkrankung ist in den meisten Fällen eine<br />

Erhöhung nachweisbar. Allerdings können, insbesondere im<br />

Spätstadium mit Muskelatrophien, die Muskelenzyme trotz<br />

vorhandener Entzündungsaktivität im Normbereich liegen.<br />

Wichtigste Parameter sind die Kreatinkinase (CK) und das<br />

Myoglobin. Wertvoll sind jedoch ebenfalls LDH, GOT (AST)<br />

und GPT (ALT).<br />

Autoantikörper sind ein wichtiges Hilfsmittel in der Diagnostik<br />

entzündlicher Myopathien. Der häufigste (bis zu 80 Prozent),<br />

jedoch unspezifische Befund ist der Nachweis von antinukleären<br />

Antikörpern (ANA). Wegweisend für die Diagnostik ist<br />

der Nachweis sogenannter Myositis-spezifischer Antikörper<br />

(Tab. 4). Diese sind bei etwa 30 Prozent der Patienten mit Polymyositis<br />

und Dermatomyositis nachweisbar und kommen auch<br />

bei ANA-negativen Patienten vor. Sie zeichnen sich durch eine<br />

hohe Spezifität und eine Assoziation mit spezifischen klinischen<br />

51–2009<br />

11


12<br />

STATE OF THE ART<br />

Myositis-spezifische Autoantikörper. Diese sind<br />

bei zirka 30 Prozent der Patienten mit Polymyositis<br />

oder Dermatomyositis nachweisbar<br />

Acronym Antigen<br />

Anti-Jo-1 Histidyl–tRNA-Synthetase<br />

Anti-PL7 Threonyl-tRNA-Synthetase<br />

Anti-PL12 Alanyl-tRNA-Synthetase<br />

Anti-SRP Signal Recognition Particle<br />

Anti-Mi2 Nukleäre Helikase<br />

Anti-PM-Scl Multiproteinkomplex<br />

Anti-Ku DNA-bindender Komplex<br />

Tab. 4<br />

Verlaufsformen aus. Am häufigsten kommen Antikörper gegen<br />

Aminoacyl-tRNA-Synthetasen (Anti-Synthetase-Antikörper)<br />

vor. Sie verursachen oft ein spezifisches Krankheitsbild, das<br />

Anti-Synthetase-Syndrom, mit interstitieller Lungenerkrankung,<br />

Raynaud-Phänomen, Mechanikerhänden und Arthritiden.<br />

Der häufigste Antikörper aus dieser Kategorie ist der Anti-<br />

Jo-1-Antikörper. Seltenere Anti-Synthetase-Antikörper sind<br />

solche gegen PL-7 und PL-12. Ein weiterer Myositis-spezifischer<br />

Antikörper ist Anti-SRP. Er ist mit schweren therapierefraktären<br />

Verlaufsformen der Polymyositis assoziiert. Anti-Mi-2-<br />

Antikörper hingegen sind mit einer akut einsetzenden Dermatomyositis<br />

und eher gutem Therapieansprechen assoziiert 6 . Anti-<br />

PM-Scl und Anti-Ku sind Myositis-assoziierte Antikörper mit<br />

Bezug zu Overlap-Syndromen mit anderen Kollagenosen.<br />

MRI<br />

In der Magnetresonanztomographie lassen sich vor allem in<br />

den T2-gewichteten und STIR-Sequenzen ödematöse Veränderungen<br />

der Muskeln nachweisen. Diese weisen auf eine Entzündungsaktivität<br />

hin, sind hierfür aber nicht spezifisch. Wertvoll<br />

ist das MRI insbesondere bei geplanter histologischer<br />

Abklärung zur Auswahl einer geeigneten Biopsiestelle.<br />

Elektromyographie<br />

Entzündlich veränderte Muskeln zeigen in der Elektromyographie<br />

ein charakteristisches myopathisches Muster. Dieses ist<br />

jedoch nicht spezifisch für den Befall durch eine Myositis.<br />

Zudem kommen aufgrund des häufig fokalen Myositisbefalls<br />

falsch-negative Befunde vor. Durch die Traumatisierung mit<br />

der Untersuchungsnadel können bei einer folgenden Muskelbiopsie<br />

entzündliche Artefakte entstehen. Aufgrund des meist<br />

symmetrischen Befalls ist es daher sinnvoll, nur einseitig mittels<br />

EMG zu untersuchen und die Biopsie dann an der kontralateralen<br />

Seite durchzuführen.<br />

Histologie<br />

Goldstandard zur Diagnosesicherung bleibt die Muskelbiopsie.<br />

Sinnvoll ist eine Auswahl der geeigneten Lokalisation durch<br />

MRI und/oder EMG (siehe oben). Die histologische Diagnostik<br />

sollte durch ein spezialisiertes Labor mit Erfahrung in der<br />

Muskelpathologie erfolgen. Polymyositis und Dermatomyositis<br />

unterscheiden sich in ihrem typischen histologischen Bild. Bei<br />

der Dermatomyositis zeigen sich entzündliche Infiltrate (vor<br />

allem von CD4-positiven T-Zellen, Makrophagen und B-Zellen)<br />

vorwiegend im Bereich der perimysialen Gefässe. Die<br />

Muskelzellen zeigen vor allem eine perimysiale Atrophie. Zum<br />

Teil kommen auch Thrombosen kleiner Gefässe sowie Muskelinfarkte<br />

vor. Bei der Polymyositis zeigen die Entzündungszellen<br />

(vor allem CD8-positive T-Zellen und Makrophagen) ein<br />

endomysiales Verteilungsmuster.<br />

Einen histologischen und klinischen Sonderfall stellt die<br />

Einschlusskörpermyositis dar. Sie zeigt ein ähnliches histologisches<br />

Bild wie das der Polymyositis, zusätzlich zeigen sich in<br />

den Muskelzellen Vakuolen, die von eosinophilem Material<br />

eingerahmt werden. Es handelt sich hierbei um Amyloidablagerungen.<br />

Klinische Besonderheit der Einschlusskörpermyositis<br />

ist der Befall von distalen Muskelgruppen, ein Ansprechen<br />

auf immunsuppressive Therapie fehlt meist 7 .<br />

Therapie<br />

Aufgrund der niedrigen Inzidenz der Erkrankung sind randomisierte,<br />

kontrollierte Therapiestudien eine Rarität. Dies wird<br />

sich in Zukunft ändern, da derzeit mehrere große Studien, insbesondere<br />

mit den neuen Biologika, durchgeführt werden.<br />

Kortikosteroide sind unverändert die Grundlage der Polymyositis-<br />

und Dermatomyositis-Therapie. Ein festgelegtes<br />

Therapieschema existiert nicht. Man beginnt jedoch üblicherweise<br />

mit einer Dosierung von 0,75–1 mg/kgKG/d Prednison-<br />

Äquivalent (Tab. 5). Diese Dosis wird für mindestens vier<br />

Wochen beibehalten und dann je nach klinischem Ansprechen<br />

reduziert. Bei milderen Verlaufsformen kann auch eine niedrigere<br />

Anfangsdosis gewählt und eine schnellere Dosisreduktion<br />

versucht werden. Eine niedrig-dosierte Erhaltungstherapie ist<br />

üblicherweise für mehr als ein Jahr angezeigt. Aufgrund der<br />

Kortikosteroid-Nebenwirkungen ist immer die niedrigste Dosis<br />

anzustreben, unter der die Krankheit kontrolliert werden kann.<br />

Bei Prednison-Dosen > 20 mg/d sollte eine Pneumocystis-Prophylaxe<br />

rezeptiert werden. Eine DEXA ist empfehlenswert,<br />

eine Vitamin-D-Prophylaxe regelmäßig durchzuführen.<br />

Oft wird parallel zur Prednison-Therapie eine Kortikosteroidsparende<br />

Immunsuppression begonnen. Am häufigsten werden<br />

Methotrexat, Azathioprin und Cyclosporin verwendet. Fallserien<br />

existieren darüber hinaus für Tacrolimus, Mycophenolat-<br />

Mofetil und Chlorambucil, die in der Praxis jedoch selten eingesetzt<br />

werden. Bei einem Versagen der aufgeführten Therapieschemata<br />

muss zunächst die Diagnose überprüft und insbeson-


Richtlinien zur Therapie der Polymyositis<br />

und Dermatomyositis<br />

Kortikosteroide<br />

❙ Beginn mit ca. 0.75 –1mg/kg/KG für ca. 1 Monat<br />

❙ Reduktion je nach Klinik über die nächsten Monate<br />

❙ Erhaltungsdosen oft nötig > 1 Jahr<br />

Andere Immunsuppressiva<br />

❙ Häufig parallel zum Beginn der Steroide<br />

❙ MTX, Azathioprin, Cyclosporin, MMF<br />

Tab. 5<br />

dere Tumor-assoziierte Formen oder eine Einschlusskörpermyositis<br />

ausgeschlossen werden. Anschließend kann eine Kombination<br />

der oben erwähnten Immunsuppressiva versucht werden.<br />

Eine Alternative stellen intravenöse Immunglobuline dar,<br />

die recht regelhaft zu einer Besserung der Muskelenzyme führen,<br />

aber nicht immer mit einer Muskelkraftverbesserung einhergehen.<br />

Zudem sind Rezidive häufig, und die Kosten der<br />

Therapie sind vergleichsweise hoch 8 .<br />

Mehrere der aus der Arthritis-Therapie bekannten neuen Biologika<br />

werden derzeit bei der Polymyositis und Dermatomyositis<br />

getestet. Dies schließt die TNF-α-Inhibitoren sowie Rituximab<br />

ein. Die bisherigen Fallbeschreibungen für diese Substanzen<br />

sind vielversprechend, jedoch teilweise inkonsistent und<br />

lassen keine endgültige Schlussfolgerung zu. Hier sind mit<br />

Spannung die Ergebnisse der randomisierten kontrollierten<br />

Studien abzuwarten. Weitere Therapien, die derzeit untersucht<br />

werden, sind Interferon-β sowie ein anti-Komplement-Antikörper<br />

gegen C5.<br />

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51–2009<br />

13


14<br />

STATE OF THE ART<br />

Prometheus-Studie<br />

Methotrexat + Steroide versus Steroid-Monotherapie<br />

bei Poly- / Dermatomyositis<br />

Aktuell nehmen wir an einer internationalen Studie teil, bei<br />

der die Kombination von Methotrexat + Steroiden mit einer<br />

Steroid-Monotherapie bei PatientInnen mit neu diagnostizierter<br />

Poly-/Dermatomyositis verglichen wird. Bei dieser<br />

seltenen Erkrankung sind wir auf Ihre Mitarbeit sehr angewiesen<br />

und bitten Sie deshalb, uns PatientInnen zuzuweisen,<br />

die folgende Kriterien erfüllen:<br />

❙ Neu entdeckte oder sehr wahrscheinliche<br />

Poly-/Dermatomyositis +<br />

❙ bisher keine Behandlung oder seit maximal zwei Monaten<br />

Steroid-Monotherapie<br />

Fragen?<br />

Für Fragen im Zusammenhang mit der Studie oder Patienten-<br />

Anmeldungen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:<br />

Telefon: 044 255 42 12 diana.frey@usz.ch oder<br />

Telefon: 044 255 30 34 sandra.blumhardt@usz.ch<br />

Klinische Studien, Information<br />

Abteilung Clinical Trials<br />

<strong>Rheuma</strong>klinik und Institut für<br />

Physikalische Medizin UniversitätsSpital Zürich<br />

Gloriastrasse 25, 8091 Zürich<br />

PD Dr. med. Daniel Uebelhart<br />

Dr. med. Diana Frey<br />

Co-Leitung Clinical Trials<br />

Dr. med. Sandra Blumhardt (Oberärztin)<br />

Annemarie Koch (Studienkoordinatorin)<br />

Principle Investigator für PROMETHEUS:<br />

PD Dr. med. Oliver Distler


und<br />

Das erfolgreiche Original<br />

zum Generikumpreis<br />

Wirksamkeit2) und<br />

Verträglichkeit1,2) als<br />

Anspruch – nicht<br />

als Widerspruch<br />

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4002 Basel/Arlesheim<br />

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Gekürzte Fachinformation: Zusammensetzung: 1 Kapsel Tilur ® enthält 60mg Acemetacin, 1 Kapsel Tilur ® retard enthält 90mg Acemetacin. Dosierung/Anwendung: Übliche Dosierung bei Tilur: 1-3 mal täglich 1 Kapsel Tilur ® , 1-2 mal<br />

täglich 1 Kapsel Tilur ® retard. Anwendungseinschränkungen/Kontraindikationen: Da Acemetacin eine geringe Neigung zur Auslösung von Ulzerationen des Magen-Darm-Traktes besitzt, sollten Patienten mit vorbestehendem akuten<br />

Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür nicht mit Acemetacin behandelt werden. Acemetacin ist kontraindiziert bei Patienten mit Allergie gegen Acemetacin oder gegen einen der Formulierungsbestandteile von Tilur ® .<br />

Vorsichtsmassnahmen: Kopfschmerzen und Schwindel können das Lenken und das Bedienen von Apparaten beeinträchtigen. Vorsicht ist geboten bei der Behandlung von Patienten mit psychischen Störungen und bei Patienten unter<br />

Antikoagulantienbehandlung. Unerwünschte Wirkungen: Gastrointestinale Nebenwirkungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Leberfunktionsstörungen. Schwangerschaft/Stillzeit: Kat C/D, von einer Anwendung in der Schwangerschaft<br />

und Stillzeit ist abzusehen. Interaktionen: Mögliche Verstärkung der Wirkung von Methotrexat und Litium. Tilur ® kann die Serum-Kaliumspiegel erhöhen. Packungen: Tilur ® Kapseln 20* und 50*, *kassenzulässig, Tilur ® retard Kapseln<br />

20* und 50*, *kassenzulässig. Verkaufskategorie B. Weitere Informationen siehe Arzneimittelkompendium der <strong>Schweiz</strong>. Weitere Informationen Dr. C. Lütolf, Marketing Manager Drossapharm AG, Birsweg 1, 4144 Arlesheim.<br />

1) Sedman E (1994): Recent Research on Acemetacin in the UK. Topics in Arthritis and <strong>Rheuma</strong>tism, Raven Press New York / Arzneimittelkompendium 2005. 2) Pelster B. 1993. Retardierte NSAR bei aktivierter Arthrose. Z. Allg. Med.<br />

69, 1033-1038.<br />

51–2009<br />

15


16<br />

SPEZIAL<br />

DANIEL UEBELHART<br />

Physikalische Medizin und muskulo-skelettale<br />

Rehabilitation – Neuigkeiten im Jahr 2009<br />

Dieser Artikel soll die wichtigsten Neuigkeiten des Jahres 2009 in der Physikalischen Medizin und Rehabilitation (PMR)<br />

und insbesondere in der muskulo-skelettalen Rehabilitation aufzeigen.<br />

Osteoporose<br />

Im Jahr 2009 war die wichtigste Neuigkeit zweifelsohne die<br />

Verfügbarkeit des FRAX für die <strong>Schweiz</strong>er Ärzte. Dieses<br />

Werkzeug ermöglicht die Beurteilung des Frakturrisikos von<br />

Patienten über eine Zeitspanne von zehn Jahren anhand der<br />

wichtigsten klinischen Risikofaktoren mit oder ohne Einbeziehen<br />

der Knochendichte des Schenkelhalses. Im Auftrag des<br />

WHO hat John A. Kanis anhand zahlreicher internationaler<br />

Kohortenstudien 1 dieses Prognosewerkzeug über mehrere<br />

Jahre entwickelt. Eine wichtige Hilfe für unser Land stellt die<br />

kürzliche Publikation von K. Lippuner et al. 2 über die <strong>Schweiz</strong>er<br />

Anwendung des FRAX dar, die dank des Zusammentragens<br />

von epidemiologischen Daten aus der <strong>Schweiz</strong> es<br />

ermöglicht, ab sofort dieses Instrument in der <strong>Schweiz</strong>er<br />

Bevölkerung anzuwenden. Das Instrument steht vorbehaltlos<br />

auf folgenden Internet-Seiten zur Verfügung: SVGO/ASCO<br />

http://www.svgo.ch/ und IOF http://www.iofbonehealth.org/<br />

mit direktem Link zur Original-Website an der Universität<br />

Sheffield/UK 3 . Beim FRAX kann die Sprache ausgewählt<br />

werden, was die Benützung in Anwesenheit des Patienten<br />

erleichtert.<br />

Allerdings sind zurzeit noch einige Einschränkungen und Mängel<br />

zu verzeichnen. Zum Beispiel werden gewisse Frakturrisiken<br />

wie die Sturzanfälligkeit oder ein vermehrter Knochenaufbau,<br />

Werte aus einer quantitativen Ultrasonographie usw.<br />

nicht integriert. Das Instrument basiert auf dem errechneten<br />

Frakturrisiko aufgrund von epidemiologischen Daten des<br />

Schenkelhalses und ist deshalb nicht direkt anwendbar zur<br />

Risikoevaluation einer Wirbelfraktur. Deshalb kann man zurzeit<br />

nur ein globales, absolutes Frakturrisiko und ein Frakturrisiko<br />

im Bereich des Schenkelhalses auf zehn Jahre in Prozenten<br />

ermitteln. Das FRAX-Instrument wurde so konzipiert,<br />

dass es entwicklungsfähig ist und an neue zur Verfügung stehende<br />

Daten angepasst werden kann. Deshalb kann man ohne<br />

weiteres erwarten, dass die aktuellen beschränkten Faktoren es<br />

in Zukunft nicht mehr sein werden. Das Hauptproblem bleibt<br />

die Schwelle der therapeutischen Intervention, die verschieden<br />

eingeschätzt wird. Diese Bestimmung sollte in der <strong>Schweiz</strong> so<br />

schnell als möglich definiert werden, indem alle betroffenen<br />

medizinischen Spezialitäten integriert werden. Auf jeden Fall<br />

stellt dieses zur Verfügung stehende Instrument zur Beurteilung<br />

des Frakturrisikos einen unvergleichbaren Fortschritt<br />

gegenüber früher dar als nur die Knochendichte für den Arzt<br />

brauchbar war.<br />

Muskulo-skelettale Beschwerden<br />

Eine interessante Publikation widmet sich der Auswirkung von<br />

Bewegung bei Gonarthrose-Patienten. Insgesamt 32 Studien<br />

lieferten Daten von 3616 Patienten mit Schmerzen im Kniegelenk<br />

und 3719 Patienten, deren physikalische Funktion<br />

gemessen wurde. Die eingeschlossenen Studien wiesen grosse<br />

Unterschiede auf, die Autoren kommen aber zum Schluss, dass<br />

kurz- und mittelfristige physikalische Übungen zweifelsohne<br />

eine günstige Wirkung im Sinne von Schmerzminderung und<br />

-besserung der Gelenkfunktion bei Gonarthrose-Patienten<br />

haben. Die Wirkung dieser therapeutischen Intervention ist<br />

zwar schwach aber vergleichbar mit jener von nicht-steroidalen<br />

Entzündungshemmern 4 .


Ein weiterer interessanter Beitrag ist das Trainieren des<br />

Gleichgewichts und der Propriozeption bei Patienten mit<br />

rheumatoider Arthritis. Diese Studie steht zurzeit zur Verfügung<br />

als Studienprotokoll, wobei die Resultate noch ausstehend<br />

sind. Die berücksichtigten primären Parameter zur Beurteilung<br />

der Wirksamkeit eines Propriozeptionstrainings sind<br />

die folgenden: das HAQ, Lauftest von sechs Minuten, der<br />

Timed up and go-Test (TUG) oder Tinetti-POMA-Test, die<br />

VAS-Skala zur Ermittlung des Schmerzes. Die Resultate dieser<br />

grossangelegten Studie werden mit Ungeduld erwartet 5 .<br />

Dies ist nur eine beschränkte Auswahl von Evidenz-basierten<br />

Schriften, die kostenlos auf folgender Website zur Verfügung<br />

stehen: http://www.thecochranelibrary.com Die angewendete<br />

Vorgehensweise veranschaulicht die von der Physikalischen<br />

Medizin und Rehabilitation gefolgte neue Linie, die sich fortschreitend<br />

der Beweis- und Evidenz-basierten Medizin öffnet.<br />

Literatur<br />

1 Kanis JA, on behalf of the World Health Organization<br />

Scientific Group. Assessment of osteoporosis at the<br />

primary health care level: WHO Collaborating Centre<br />

for Metabolic Bone Diseases, University of Sheffield<br />

(UK) and World Health Organization, 2007.<br />

2 Lippuner K, Johansson H, Kanis JA, Rizzoli R.<br />

Remaining lifetime and absolute 10-year probabilities<br />

of osteoporotic fracture in Swiss men and women.<br />

Osteoporos Int 20(7):1131-1140, 2009.<br />

3 Rizzoli R, Ammann P, Birkhäuser M, Ferrari S,<br />

Häuselmann HJ, Kraenzlin ME, Krieg MA, Meier C,<br />

Theiler R, Uebelhart D, Wimpfheimer C. Ostéoporose:<br />

du diagnostic ostéodensitométrique à l’évaluation du<br />

risque absolu de fracture. Forum Med Suisse 9(36):<br />

633-635, 2009.<br />

4 Fransen M, McConnell S. Exercise for osteoarthritis<br />

of the knee. Cochrane Database of Systematic Reviews<br />

2008, Issue 4. Art. No.:<br />

CD004376.DOI:10.1002/14651858.CD004376.pub2.<br />

5 Silva KNG, Mizusaki Imoto A, Almeida GJM, Atallah<br />

AN, Peccin MS, Fernades Moça Trevisani V. Balance<br />

training (proprioceptive training) for patients with<br />

rheumatoid arthritis. Cochrane Database of Systematic<br />

Reviews 2009, Issue 1. Art. No.:<br />

CD007648.DOI:10.1002/14651858.CD007648.<br />

51–2009<br />

17


18<br />

SPEZIAL<br />

C A V E N S A R<br />

Umdenken. Risiken senken.<br />

von Anfang an<br />

Paracetamol 325 mg + Tramadol 37.5 mg I: symptomatische Behandlung mässiger bis starker Schmerzen bzw. ungenügender Wirksamkeit nicht-opioider Analgetika. D: Erw.: 1–2 Tabletten als Einzeldosis (max. 8 Tabl./d).<br />

KI: Überempfindlichkeit auf Tramadol/Paracetamol. Akute Vergiftungen mit Alkohol oder Psychopharmaka; schwere Leber- und Nierenfunktionsstörungen. Die Einnahme von Zaldiar®‚ ist bei gleichzeitiger Einnahme von<br />

MAO-Hemmern untersagt. VM: Vorsicht ist geboten bei Nieren-/ Leberinsuffizienz. Bei gleichzeitiger Anwendung von Substanzen, die ebenfalls auf das Zentralnervensystem wirken, ist mit einer gegenseitigen Verstärkung<br />

zu rechnen. UW: Schwindel, Übelkeit, Müdigkeit, Erbrechen, Ängstlichkeit, Verwirrung. WH: Unter Umständen kann das Reaktionsvermögen und somit die aktive Teilnahme am Strassenverkehr und das Bedienen<br />

von Maschinen beeinträchtigt werden. Patienten mit Epilepsie oder Krampfanfälligkeit dürfen nur bei zwingender Indikation mit Zaldiar® behandelt werden. P: 10, 20 und 60 Tabletten, kassenzulässig.<br />

Liste A. Ausführliche Angaben siehe Arzneimittel-Kompendium der <strong>Schweiz</strong>. Grünenthal Pharma AG, 8756 Mitlödi, Tel. 055 647 31 31 www.zaldiar.com


ACR 2009<br />

STEFFEN GAY<br />

Das ACR-Meeting in Philadelphia, PA, war wieder ein voller Erfolg für die Experimentelle <strong><strong>Rheuma</strong>tologie</strong> an der <strong>Rheuma</strong>klinik.<br />

Joanna Stanczyk Feldges beeindruckte in einer Plenary Session mit ihrem Vortrag zur Rolle der microRNA bei <strong>Rheuma</strong>toider Arthritis<br />

(RA) genauso wie Astrid Jüngel mit ihrer Präsentation zur Identifikation von über zehn neuen Autoantigenen, die sie bei der RA<br />

identifizieren konnten. Britta Maurer konnte durch ihre neuen Ergebnisse zur Aufklärung der Pathogenese der Systemischen Sklerose<br />

(Sklerodermie) ebenfalls mit der Rolle von Fra-2 beeindrucken. Steffen Gay hielt eine State of the Art-Lecture zur Bedeutung der<br />

synovialen Fibroblasten in der Pathogenese der RA.<br />

01<br />

Tyrosine kinase inhibitors (TKI) are promising therapeutic agents for<br />

the proliferative vasculopathy in SSc<br />

Britta Maurer, Nicole Busch, Astrid Jüngel, Renate E. Gay, Georg Schett, Beat A.<br />

Michel, Steffen Gay, Jörg HW Distler and Oliver Distler<br />

Purpose: Proliferative vasculopathy such as pulmonary arterial hypertension<br />

(PAH) and fibrosis are the leading causes of death in SSc patients. Herein, we<br />

analyzed the effects of TKI on the proliferative vasculopathy in the novel vascular<br />

SSc model of Fra-2 tg mice, and examined the activation of TKI targets in<br />

the skin of SSc patients and fibrotic animal models of SSc.<br />

Method: Fra-2 tg mice (n=12; Bl6), wt littermates (n=3) and bleomycin treated<br />

mice (n=3; C3H/HeJ) were analyzed. Subgroups of Fra-2 tg mice (n=6) were<br />

treated with the TKI nilotinib at 2 x 35mg/d p. o. from 8 weeks of age. In addition,<br />

skin sections from SSc patients (n=5) were examined.<br />

Results: Untreated Fra-2 tg mice developed a strong proliferative vasculopathy<br />

in the lungs resembling PAH. Vascular remodelling of small arteries was characterized<br />

by proliferation (PCNA staining) of vascular smooth muscle cells<br />

(SM22α, double staining) and myofibroblasts/pericytes (α-SMA and Thy). The<br />

expression of the phosphorylated and thus activated TKI targets p(phospho)-cabl<br />

and p-PDGFRβ was significantly increased in the pulmonary vessels of<br />

untreated Fra-2 tg mice. Accordingly, nilotinib improved the proliferative vasculopathy<br />

in the lungs of treated (vessel wall diameter, mean ± SEM 30.6 ± 1.3<br />

µm) compared to the untreated Fra-2 tg mice (43.3 ± 1.4 µm, p


20<br />

KONGRESS<br />

strong effect on the expression of EZH2 by reducing the TNF-α-mediated upregulation<br />

by 105±14% (IKK2) and 47±17% (JNK) in RASF and 86±17% and<br />

81±4% in OASF (p


Conclusion: Our results show that VEGF aggravates fibrosis in vitro and in<br />

vivo. Potential mechanisms include direct profibrotic effects via PDGF receptors<br />

and indirect profibrotic effects by the induction of inflammation via VEG-<br />

FR1 signalling on monocytes. Thus, our data suggest VEGF as a novel link<br />

between vascular injury, inflammation and onset of fibrosis in SSc.<br />

07<br />

Specific histone deacetylases (HDACs) modulate fibrosis and angiogenesis<br />

in systemic sclerosis (SSc)<br />

Hossein Hemmatazad, Britta Maurer, Hanna Maciejewska Rodrigues, Renate E.<br />

Gay, Beat A. Michel, Steffen Gay, Oliver Distler and Astrid Jüngel<br />

Purpose: Recently, we have shown that Trichostatin A (TSA) does not only<br />

inhibit the activity of HDACs but also modulates significantly the transcriptional<br />

expression of two isoforms of HDACs, HDAC3 and 7. While the expression<br />

of HDAC7 is almost completely down-regulated by TSA, HDAC3 expression is<br />

up-regulated. Furthermore, we demonstrated that silencing of HDAC7 has antifibrotic<br />

effects in skin fibroblasts from patients with SSc. However, there are<br />

reports indicating that silencing of HDAC7 affects angiogenesis in human<br />

umbilical vein endothelial cells (HUVECs). Since microvascular damage is<br />

characteristic for SSc, we investigate here the role of HDAC3 in fibrosis and in<br />

angiogenesis in human uterine microvascular endothelial cells (HUMECs).<br />

Method: Over-expression of HDAC3 in SSc skin fibroblasts and HUMECs was<br />

achieved by transfecting a HDAC3-expression vector/plasmid into cells using<br />

Amaxa nucleotransfection. An empty vector was used as control. Gene expression<br />

patterns of collagen types I and III, connective tissue growth factor (CTGF)<br />

and intercellular adhesion molecule-1 (ICAM-1) were analyzed by Sybr Green<br />

Real-time PCR. To assess the expression on the protein level, antibodies against<br />

collagen types I and III, CTGF and ICAM-1 were used for Western blot.<br />

Endothelial capillary sprouting was assessed using tube formation assay.<br />

Results: After over-expression of HDAC3 in skin fibroblasts from patients with<br />

SSc, the transcription of collagen types I and III was reduced by 38 ± 16 % and<br />

25 ± 20 % (n=6 each, p


22<br />

KONGRESS<br />

The promoter of socs-3 was heavily hypermethylated in SSc fibroblasts. Incubation<br />

with 5-aza reactivated the expression of socs-3 in SSc fibroblasts, but had no<br />

effects in control fibroblasts. The hypermethylation of socs-3 in SSc might be<br />

mediated by TGFβ. TGFβ induced hypermethylation of the promoter of socs-3<br />

in healthy fibroblasts similar to SSc fibroblasts and reduced the expression of<br />

socs-3 by 69 ± 8 % (p < 0.05). The increased DNA methylation was mediated by<br />

TGFβ dependent induction of the DNA methyltransferase 3a. Coincubation<br />

with 5-aza prevented not only the inhibitory effects of TGFβ on the expression<br />

of socs-3, but also reduced the TGFβ induced stimulation of the collagen synthesis<br />

by 68 ± 6 % (p < 0.05). 5-aza also exerted anti-fibrotic effects in vivo. 5aza<br />

reduced dermal thickening upon challenge with bleomycin by 89 ± 9 % (p<br />

< 0.05). In addition, 5-aza induced regression of pre-established fibrosis with a<br />

decrease in dermal thickening of 44 ± 3 % below pre-treatment levels (p < 0.05).<br />

Conclusion: We demonstrate that TGFβ induces silencing of the anti-fibrotic<br />

gene socs-3 via DNA methyltransferase 3a dependent promoter hypermethylation.<br />

Inhibition of the TGFβ induced silencing of socs-3 by 5-aza reduced the<br />

stimulatory effects of TGFβ on the collagen synthesis in vitro and exerted<br />

potent anti-fibrotic effects in vivo. Thus, we identify inhibitors of DNA methyltransferases<br />

as novel anti-fibrotic drugs and provide a novel mechanism for the<br />

pro-fibrotic effects of TGFβ.<br />

11<br />

Systemic sclerosis organ involvement is associated with increased<br />

adipokine expression<br />

Elena Neumann, Klaus Frommer, Massimiliano Vasile, Tim Schmeiser, Oliver<br />

Distler, Steffen Gay, Valeria Riccieri, Andreas Günther, Elke Roeb and Ulf<br />

Müller-Ladner<br />

Purpose: Systemic sclerosis (SSc) is a connective tissue disorder characterized<br />

by progressive fibrosis of the skin and remodeling of the microvasculature.<br />

Increased extracellular matrix deposition also affects most internal organs<br />

including the gastrointestinal (GI) tract and lungs. Lung fibrosis represents the<br />

most common cause of death in SSc. We recently showed that severe fibrosis,<br />

increased expression of profibrotic cytokines and numbers of inflammatory<br />

cells are important hallmarks in the gastric wall (GW) of SSc patients.<br />

Adipokines such as adiponectin, visfatin/PBEF or resistin are immunomodulatory<br />

cytokine-like mediators. The present study analyzed whether adipokines<br />

are present in SSc-associated inflammation.<br />

Method: Gastric biopsy samples obtained during esophagogastroscopy (corpus,<br />

esophagus, antrum) of 5 SSc patients and 2 healthy controls; lung tissues from<br />

patients with IPF, EAA/NSIP, controls as well as skin biopsy samples (2 SSc; 2 controls)<br />

were obtained. In bronchoalveolar lavages (BAL) of healthy controls (9),<br />

patients with SSc (22), IPF (6), and EAA/NSIP (4) adiopokines were measured<br />

(ELISA). Adiponectin, visfatin and resistin immunohistochemistry and double stainings<br />

with CD45 (LCA), CD3 (T cells), CD20 (mature B cells), CD68 (macrophages),<br />

vimentin (fibroblasts), CD31 (endothelial cells) were performed. Affymetrix analysis<br />

was performed using skin fibroblasts stimulated with adiponectin.<br />

Results: Expression of adipokines in fibrotic skin, fibrotic lung tissue and the<br />

GI-tract of SSc was increased as compared to controls. In the GW, adipokines<br />

were localized at sites of inflammation in the mucosal layer without fibrosis in<br />

this area. Strongest expression showed adiponectin and visfatin. Adipokines<br />

were expressed by fibroblasts, inflammatory cells (CD45) and perivascular. In<br />

fibrotic lung tissue increased amounts of adipokines were detectable.<br />

Adipokine levels were increased in the BAL of fibrotic lungs when compared<br />

to controls (2.5fold) and to idopathic pulmonary fibrosis (1.7fold). Affymetrix<br />

array results showed a reduced expression of matrix components and an upregulation<br />

of matrix-degrading enzymes (MMPs).<br />

Conclusion: The data show that in SSc patients adipokines are increased at sites<br />

of fibrosis in skin and lung. In contrast, adipokines are expressed in the GW at<br />

site of inflammation without fibrosis. Further analysis of the role of adipokines<br />

in fibrosis and inflammation may help to understand the pathophysiological<br />

mechanisms in SSc. Especially the role of adipokines with anti-fibrotic potential<br />

are of distinct interest for future investigations.<br />

12<br />

Adiponectin affects gene expression of rheumatoid arthritis effector<br />

cells including synovial fibroblasts, lymphocytes, endothelial cells and<br />

chondrocytes<br />

Klaus W. Frommer, Birgit Zimmermann, Dirk Schröder, Andreas Schäffler,<br />

Christa Büchler, Fabia Brentano, Steffen Gay, Ulf Müller-Ladner and Elena Neumann<br />

Purpose: <strong>Rheuma</strong>toid arthritis (RA) is associated with increased production of<br />

adipokines. Elevated levels of these cytokine-like mediators are found both in<br />

synovial tissue and synovial fluid of RA patients. RA effector cells may be<br />

affected by these adipokines. We therefore investigated the effect of the<br />

adipokine adiponectin on human synovial fibroblasts (SF), lymphocytes,<br />

endothelial cells and chondrocytes. We focused on the expression of proinflammatory<br />

and matrix-degrading mediators induced by adiponectin. We also<br />

analyzed the signaling pathways of adiponectin in RASF.<br />

Method: Human RASF, lymphocytes, endothelial cells and chondrocytes were<br />

stimulated in vitro with adiponectin. Affymetrix microarrays and protein arrays<br />

were used to screen for changes in gene expression. Real-time PCR and<br />

immunoassays were used to quantify mRNA and protein levels, respectively.<br />

Signaling analysis was performed using intracellular chemical inhibitors.<br />

Results: Adiponectin stimulation of RASF induced the expression and secretion<br />

of chemokines (protein: e.g. ENA-78, 22.5-fold), proinflammatory<br />

cytokines (mRNA: e.g. IL-11, 24.3-fold), other inflammatory molecules<br />

(mRNA: e.g. PGE synthase, 3.4-fold), growth factors (mRNA: e.g. fibroblast<br />

growth factor 10, 5.0 fold), genes involved in bone metabolism (mRNA: e.g.<br />

stanniocalcin-1, 19.8-fold) and matrix remodeling proteins (mRNA: e.g. MMP3<br />

62.5 fold; protein: e.g. pro-MMP1 15.4-fold). Increased chemokine and cytokine<br />

secretion (e.g. IL-8, IL-6) was a common response to adiponectin stimulation<br />

found in all cell types studied, while chondrocytes additionally secreted<br />

increased levels of MMPs. Adiponectin-induced secretion of IL-6, MCP-1 and<br />

MMP10 by RASF was decreased using inhibitors against p38 MAPK and PKC<br />

but not by inhibitors against PKA and NFkB.<br />

Conclusion: Adiponectin promotes the progression of RA primarily by inducing<br />

the secretion of proinflammatory molecules, chemokines and matrixdegrading<br />

enzymes in cell types involved in RA pathophysiology. While proinflammatory<br />

molecules such as IL-6 and PGES promote inflammation directly,<br />

chemokines attract and activate inflammatory cells further increasing inflammation.<br />

Additionally, elevated levels of MMPs lead to degradation of extracellular<br />

matrix and cartilage. According to our results, adiponectin-induced signaling<br />

in RASF is not only mediated by p38 MAPK but also by PKC, whereas<br />

PKA and NFkB appear not to be involved. Our data further elucidate the complex<br />

molecular mechanisms of RA.<br />

13<br />

RNAi-mediated gene therapy of PBEF reduces the severity of collagen-induced<br />

arthritis in mice<br />

Gabriel Courties, Diego Kyburz, Virginie Escriou, Daniel Scherman, Christian<br />

Jorgensen, Steffen Gay and Florence Apparailly<br />

Purpose: PBEF (Pre-B cell colony-enhancing factor/visfatin) is a hormone<br />

released by adipose tissue described as a new marker of inflammation in<br />

rheumatoid arthritis (RA) with pro-inflammatory and matrix-degrading activities.<br />

We previously showed that in vitro PBEF lead to the expression of proinflammatory<br />

mediators (IL-6, TNF) and matrix degrading enzymes (MMPs)<br />

in synovial fibroblasts and/or monocytes. The purpose of this study was to<br />

examine the therapeutic effects of systemic delivery of anti-PBEF siRNA<br />

lipoplexes in mouse arthritis pre-clinical model.<br />

Method: Collagen-induced arthritis (CIA) was induced in male DBA/1 mice,<br />

and 0,5 mg/Kg small interfering (si)RNA against mouse PBEF (siPBEF) or<br />

non targeting siRNA (siCT) sequences formulated with the cationic liposome<br />

RPR209120/DOPE were injected intravenously weekly during arthritis progression.<br />

Clinical and biological features of the disease were investigated.<br />

Results: Systemic siPBEF delivery significantly decreased clinical disease activity<br />

scores of CIA as evidenced by paw swelling measures. Importantly, RNAimediated<br />

PBEF silencing significantly decreased IL-6 secretion in both sera<br />

and spleen, without altering serum anti-collagen (bCII) antibodies levels and<br />

bCII-specific T cell proliferation. Importantly, frequencies of the IFN-γ- and<br />

IL-17A-producing CD4+ cells were decreased within spleen and liver, while<br />

frequency of the IL-10-producing CD4+/CD25+/Foxp3 cells was increased.<br />

Histological scores of inflammation and cartilage damage, bone erosion, and<br />

mRNA levels of pro-inflammatory cytokines and MMPs in the joints will be<br />

investigated, as well as immunohistochemical staining of PBEF in the joints.<br />

Conclusion: These results provide novel evidence that systemic PBEF inhibition<br />

efficiently reduces experimental arthritis and might be proposed as novel<br />

therapeutic target for RA.


ACTEMRA BEWEGT.<br />

Direkt, konsequent, überlegen.<br />

Nach DMARD-Versagen. 1-4<br />

1,2<br />

DIREKT: Schnell mehr Lebensqualität, normalisiertes CRP.<br />

1– 4<br />

KONSEQUENT: Remission für rund jeden 3. Patienten nach 24 Wochen.<br />

ÜBERLEGEN: Reduziert in Monotherapie RA-Symptome stärker als Methotrexat. 4<br />

Actemra ® (Tocilizumab): Monoklonaler humanisierter Antikörper gegen den IL-6-Rezeptor. Indikation: Behandlung der mittelschweren bis schweren aktiven rheumatoiden Arthritis bei erwachsenen Patienten, die<br />

auf eine Behandlung mit DMARDs oder TNF-Hemmer nicht ausreichend angesprochen haben. Gabe als Monotherapie oder in Kombination mit Methotrexat und/oder anderen herkömmlichen DMARDs. Dosierung:<br />

8mg/kg alle 4 Wochen über 1 Stunde i.v. Kontraindikationen:<br />

und bis zu 1 Monat nach Behandlung mit Anti-TNF-Antikörpern. Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen: Bei aktiven Infektionen ist die Anwendung von Actemra nicht zu empfehlen; bei Neigung zu Infektionen<br />

<br />

Unerwünschte Wirkungen:<br />

Packungen: <br />

entnehmen Sie bitte dem Arzneimittel-Kompendium der <strong>Schweiz</strong> ® .<br />

Referenzen: 1<br />

2<br />

3<br />

<br />

4<br />

<br />

51–2009<br />

Roche Pharma (<strong>Schweiz</strong>) AG<br />

4153 Reinach 05/2009<br />

23


24<br />

SPEZIAL<br />

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Verabreichung bei Patienten mit <strong>Rheuma</strong>toider Arthritis (RA)<br />

Golimumab<br />

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von 50mg subkutan verabreicht wird. In den USA ist Golimumab<br />

(Simponi ® ) seit April 2009 in Kombination mit<br />

Methotrexat oder als Monotherapie zur Behandlung von<br />

mittelmässig bis stark aktiver RA bei Erwachsenen und von<br />

Psoriasisarthritis sowie zur Behandlung der Spondylitis<br />

ankylosans zugelassen.<br />

Golimumab in der <strong>Schweiz</strong><br />

In der <strong>Schweiz</strong> ist Golimumab noch nicht auf dem Markt.<br />

Studie mit Golimumab<br />

Aktuell nehmen wir an einer multizentrischen internationalen<br />

Studie mit Golimumab teil. Im ersten Teil der Studie<br />

geht es darum, die Wirksamkeit und Sicherheit von einmal<br />

monatlich subkutan verabreichtem Golimumab 50mg bei<br />

RA-Patienten zu beurteilen, die noch nie mit einem Biologikum<br />

behandelt wurden, jedoch ein ungenügendes<br />

Ansprechen auf konventionelle DMARDs aufweisen. Alle<br />

Patienten bekommen die aktive Therapie, es gibt also keine<br />

Placebo-Gruppe.<br />

Im zweiten Teil der Studie werden diejenigen Patienten, die<br />

zwar auf die Therapie angesprochen haben, aber nicht in<br />

Remission sind, im Verhältnis 1:1 in Gruppen randomisiert:<br />

Die eine Gruppe erhält Golimumab nun intravenös, die<br />

zweite Gruppe wird weiterhin subkutan behandelt. Patienten<br />

in Remission behalten ihre subkutane Therapie bei.<br />

Die Studie dauert pro Patient insgesamt ein Jahr.<br />

Patientenzuweisungen für die Studie<br />

Bitte weisen Sie uns Patienten für diese Studie zu<br />

❙ mit aktiver <strong>Rheuma</strong>toider Arthritis +<br />

❙ mit ungenügendem Ansprechen auf konventionelle<br />

DMARDs +<br />

bei denen der Einsatz eines TNF-alpha-Hemmers geplant ist<br />

Fragen?<br />

Für Fragen im Zusammenhang mit der Studie oder Patienten-<br />

Anmeldungen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.<br />

Telefon: 044 255 42 12 diana.frey@usz.ch oder<br />

Telefon: 044 255 30 34 sandra.blumhardt@usz.ch<br />

Telefax: 044 255 45 65<br />

Klinische Studien, Information<br />

Abteilung Clinical Trials<br />

<strong>Rheuma</strong>klinik und Institut für<br />

Physikalische Medizin UniversitätsSpital Zürich<br />

Gloriastrasse 25, 8091 Zürich<br />

PD Dr. med. Daniel Uebelhart<br />

Dr. med. Diana Frey<br />

Co-Leitung Clinical Trials<br />

Dr. med. Sandra Blumhardt (Oberärztin)<br />

Annemarie Koch (Studienkoordinatorin)<br />

Principle Investigator für GOLIMUMAB:<br />

PD Dr. med. Diego Kyburz


Herzliche Gratulation<br />

Muriel Keller, langjährige Mitarbeiterin<br />

Neurochirurgie Nord1 und Nord2, hat den<br />

Master of Advanced Studies in Applied<br />

Ethics erfolgreich abgeschlossen. Wir gratulieren<br />

ihr zu ihrem erfolgreichen Abschluss<br />

ihrer Weiterbildung und wünschen<br />

ihr weiterhin viel Erfolg!<br />

Dr. med. Patric Gross, Oberarzt, hat die<br />

Ausbildung zum Master of Advanced<br />

Studies in Managed Health Care an der<br />

ZHAW (Zürcher Hochschule für Angewandte<br />

Wissenschaften) erfolgreich abgeschlossen.<br />

Der Titel der Masterarbeit lautet: Osteoporose Disease<br />

Management Programm – eine Machbarkeitsstudie für die<br />

Region Winterthur.<br />

Wir gratulieren herzlich.<br />

Promotion<br />

Wir gratulieren Dr. Jaap Swanenburg, PT, MSc, ganz herzlich<br />

zum PhD-Titel, offiziell verliehen nach der Verteidigung<br />

seiner Thesis «Maintaining balance in elderly fallers», am<br />

Montag, 12.10.2009, vom Rektor der Universität Groningen<br />

(NL).<br />

Übergabe des Diploms.<br />

Für ihre Verdienste mit Bereich der<br />

Vitamin D-Forschung erhält Frau Heike<br />

Bischoff den diesjährigen mit 25 000 Euro<br />

dotierten DSM Nutrition Award. Die internationale<br />

Fachjury begründet ihren<br />

Entscheid damit, dass die am UniversitätsSpital Zürich<br />

tätige Professorin im Rahmen ihrer Forschungstätigkeit<br />

einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Volksgesundheit<br />

geleistet hat. Der Preis wird von Royal DMS, einer international<br />

tätigen im Bereich Life Science spezialisierten<br />

Unternehmung verliehen. Frau Bischoff erhielt den Preis am<br />

6. Oktober 2009, anlässlich des in Bangkok stattfindenden<br />

International Congress of Nutrition.<br />

Wir gratulieren herzlich.<br />

Dies war ein krönender Abschluss nach Jahren harter wissenschaftlicher<br />

Arbeit mit signifikanten Publikationen und<br />

Vorträgen an nationalen und internationalen Kongressen.<br />

Bei der Verteidigung seiner Arbeit am 12.10.2009, in<br />

Groningen (NL), waren seine Co-Promotoren PD Dr. Eling<br />

de Bruin, PhD, und PD Dr. med. Daniel Uebelhart,<br />

Leitender Arzt, sowie als Opponent, PD Dr. med. Andreas<br />

Klipstein, Oberarzt, anwesend. Zusätzlich wurde er unterstützt<br />

von MitarbeiterInnen der <strong>Rheuma</strong>klinik und Institut<br />

für Physikalische Medizin.<br />

Wir wünschen dem jungen,<br />

neuen Doktor alles Gute für<br />

seine Zukunft.<br />

Prof. Theo Mulder (Promotor der Dissertation)<br />

und Dr. Jaap Swanenburg.<br />

51–2009<br />

PERSÖNLICH<br />

25


26<br />

PUBLIKATIONEN<br />

Original- und Übersichtsartikel<br />

September bis Dezember 2009<br />

Originalartikel<br />

1. Maciejewska-Rodrigues H, Al-Shamisi M, Hemmatazad<br />

H, Ospelt C, Bouton MC, Jäger D, Cope AD, Charles P,<br />

Plant D, Distler JH, Gay RE, Michel BA, Knuth A,<br />

Neidhart M, Gay S, Jüngel A: Functional autoantibodies<br />

against serpin E2 in rheumatoid arthritis.<br />

Arthritis Rheum 62:93-104, 2009.<br />

2. Reich N, Maurer B, Akhmetshina A, Venalis P, Dees C,<br />

Zerr P, Palumbo K, Zwerina J, Nevskaya T, Gay S, Distler<br />

O, Schett G, Distler JH: The transcription factor Fra-2<br />

regulates the production of extracellular matrix in systemic<br />

sclerosis. Arthritis Rheum 62:280-290, 2009.<br />

3. Lefèvre S, Knedla A, Tennie C, Kampmann A, Wunrau C,<br />

Dinser R, Korb A, Schnäker EM, Tarner IH, Robbins PD,<br />

Evans CH, Stürz H, Steinmeyer J, Gay S, Schölmerich J,<br />

Pap T, Müller-Ladner U, Neumann E: Synovial fibroblasts<br />

spread rheumatoid arthritis to unaffected joints.<br />

Nat Med 15:1414-1420, 2009.<br />

4. Oslejsková L, Grigorian M, Hulejová H, Vencovsky J,<br />

Pavelka K, Klingelhöfer J, Gay S, Neidhart M, Brabcová<br />

H, Suchy D, Senolt L: Metastasis-inducing S100A4 protein<br />

is associated with the disease activity of rheumatoid<br />

arthritis. <strong>Rheuma</strong>tology (Oxford) 48:1590-1594, 2009.<br />

5. Hayer S, Pundt N, Peters MA, Wunrau C, Kuhnel I,<br />

Neugebauer K, Strietholt S, Zwerina J, Korb A,<br />

Penninger J, Joosten LAB, Gay S, Ruckle T, Schett G, Pap<br />

T: PI3gamma regulates cartilage damage in chronic<br />

inflammatory arthritis. FASEB J 23:4288-4298, 2009.<br />

6. Neidhart M, Baraliakos X, Seemayer C, Zelder C, Gay<br />

RE, Michel BA, Boehm H, Gay S, Braun J: Expression of<br />

cathepsin K and MMP-1 but not MMP-3 indicates persistent<br />

osteodestructive activity of osteoclasts in longstanding<br />

ankylosing spondylitis.<br />

Ann Rheum Dis 68:1334-1339, 2009.<br />

7. Guiducci S, Distler JHW, Jüngel A, Huber LC, Michel<br />

BA, Gay RE, Pisetsky DS, Gay S, Matucci-Cerinic M,<br />

Distler O: Elevated numbers of microparticles in the<br />

blood of patients with systemic sclerosis.<br />

Arthritis Rheum 58(9):2845-2853, 2009.<br />

8. Karouzakis E, Gay RE, Michel BA, Gay S, Neidhart M:<br />

DNA hypomethylation in rheumatoid arthritis synovial<br />

fibroblasts. Arthritis Rheum 60(12):3613-3622, 2009.<br />

9. Maurer B, Busch N, Jüngel A, Pileckyte M, Gay RE,<br />

Michel BA, Schett G, Gay S, Distler J, Distler O: Fra-2<br />

induces progressive peripheral vasculopathy in mice<br />

closely resembling human systemic sclerosis.<br />

Circulation 120:2367-2376, 2009.<br />

10. Wittmann L, Sensky T, Maeder L, Michel BA, Stoll T,<br />

Buechi S: Suffering and posttraumatic growth in patients<br />

with systemic lupus eryhematosus (SLE) – a qualitativequantitative<br />

case study. Psychosomatics 50:362-374, 2009.<br />

11. Sellam J, Proulle V, Jungel A, Ittah M, Miceli-Richard C,<br />

Gottenberg JE, Toti F, Benessiano J, Gay S, Freyssinet<br />

JM, Mariette X: Increased levels of circulating microparticles<br />

in primary Sjogren's syndrome, systemic lupus erythematosus<br />

and rheumatoid arthritis, and relation with<br />

disease activity. Arthritis Res Ther 15;11(5):R156, 2009.<br />

12. Kurowska-Stolarska M, Distler JH, Rudnicka W,<br />

Neumann E, Pap T, Wenger R, Jüngel A, Michel BA,<br />

Müller-Ladner U, Gay RE, Maslinski W, Gay S, Distler<br />

O: Id-2 induced by hypoxia promotes synovial fibroblastdependent<br />

osteoclastogenesis.<br />

Arthr Rheum 60:3663-3675, 2009.<br />

13. Mannion AF, Helbling D, Pulkovski N, Sprott H: Spinal<br />

segmental stabilisation exercises for chronic low back<br />

pain: programme adherence and its influence on clinical<br />

outcome. Eur Spine J 18:1881-1891, 2009.<br />

14. Hartmann A, Knols R, Murer K, de Bruin ED:<br />

Reproducibility of an isokinetic strength-testing protocol<br />

of the knee and ankle in older adults.<br />

Gerontology 55(3):259-268, 2009.


Reviews<br />

15. Senolt L, Vencovský J, Pavelka K, Ospelt C, Gay S:<br />

Prospective new biological therapies for rheumatoid<br />

arthritis. Autoimmun Rev 9:102-107, 2009.<br />

16. Filková M, Haluzík M, Gay S, Senolt L: The role of<br />

resistin as a regulator of inflammation: Implications for<br />

various human pathologies. Clin Immunol 133:157-170,<br />

2009.<br />

17. Müller-Ladner U, Distler O, Ibba-Manneschi L,<br />

Neumann E, Gay S: Mechanisms of vascular damage in<br />

systemic sclerosis. Autoimmunity 42:587-595, 2009.<br />

18. Distler JH, Beyer C, Schett G, Lüscher TF, Gay S, Distler<br />

O: Endothelial progenitor cells: Novel players in the<br />

pathogenesis of rheumatic diseases.<br />

Arthritis Rheum 60:3168-3179, 2009.<br />

19. Heitz CAM, Hilfiker R, Bachmann LM, Joronen H,<br />

Lorenz T, Uebelhart D, Klipstein A, Brunner F:<br />

Comparison of risk factors predicting return to work<br />

between patients with subacute and chronic non-specific<br />

low back pain: systematic review.<br />

Eur Spine J 18:1829-1835, 2009.<br />

Buchkapitel<br />

20. Danuser B, Klipstein A, Kern F, Canjuga M, Joronen H,<br />

Läubli T: Influences of system structures and research<br />

demands on the study design of a return to work RCT.<br />

In: 15. Erfurter Tage: Prävention von arbeitsbedingten<br />

Gesundheitsgefahren und Erkrankungen.<br />

Verlag Dr. Bussert & Stadeler, 13-25, 2009.<br />

Others<br />

21. Michel BA, Tschumi U, Woolf AD, Zeidler H, Beglinger<br />

Ch, Dalvit G, Felder M, Graf A, Steurer J: Chronische<br />

muskuloskelettale Schmerzen in der <strong>Schweiz</strong>: Die<br />

Betreuungsqualität aus Sicht der Ärzte und der<br />

Patienten. PRAXIS, <strong>Schweiz</strong> Rundschau Med, 17, 2009.<br />

22. Michel BA, Tschumi U, Beglinger Ch, Dalvit G, Felder<br />

M, Graf A, Steurer J: Chronische muskuloskelettale<br />

Schmerzen in der <strong>Schweiz</strong>: Defizite in der<br />

Betreuungsqualität und Massnahmen für die Praxis.<br />

<strong>Schweiz</strong> Aerztezeitung 39:1518-1520, 2009.<br />

23. Michel BA: <strong>Rheuma</strong>behandlung: Vom Heilbad zu<br />

Hightech. VSAO-Journal 2. März:32-34, 2009.<br />

24. Fiechter LB: Was macht die Physiotherapie mit Folterund<br />

Kriegsopfern? [Case Report]. afk Newsletter.<br />

Update 2:6, 2009.<br />

25. Beckmann-Fries V, Ewald SG: Assessment in der<br />

Handtherapie. Praxis Ergotherapie 4:211-215, 2009.<br />

26. Beckmann-Fries V, Meier C: Narbenbehandlung – für<br />

das Optimum an Funktion und Ästhetik.<br />

Pro Manu 1:16-21, 2009.<br />

27. Läubli T, Klipstein A, Norberg M, Jeanrenaud C,<br />

Bienlein B, Canjuga M, De-Goumoens P, Joronen H,<br />

Kern F, Marti J, Tomatis L, Danuser J: An ongoing randomized<br />

controlled trial (RCT) of an interdisciplinary<br />

return-to-work program in back pain patients.<br />

Swiss Medical Weekly 139, Suppl 169:3, 2009.<br />

51–2009<br />

27<br />

FORT- UND<br />

WEITERBILDUNG


28<br />

FORT- UND<br />

WEITERBILDUNG<br />

Fort- und Weiterbildung in<br />

<strong><strong>Rheuma</strong>tologie</strong> und Physikalischer Medizin (USZ)<br />

9. Februar bis 29. April 2010<br />

Datum Thema Zeit Ort<br />

Dienstag Experimentelle <strong><strong>Rheuma</strong>tologie</strong> 13.30 bis Kursraum U Ost 157<br />

9. Februar – Prof. Dr. Christan Wolfrum, Institut für Molekulare Systembiologie, ETH Zürich 14.10 Uhr Gloriastrasse 25<br />

Lipid system receptors<br />

Dienstag Experimentelle <strong><strong>Rheuma</strong>tologie</strong> 13.30 bis Kursraum U Ost 157<br />

23. Februar – Dr. Itshak Golan, Institute of Life Sciences, Swansea University, U.K. 14.10 Uhr Gloriastrasse 25<br />

The Role of CD44 and its Ligand Galectin-8 in the Induction of<br />

Apoptosis in the Arthritic Joints; Routes to New Therapies for<br />

Autoimmune and Cancer Diseases<br />

Dienstag Experimentelle <strong><strong>Rheuma</strong>tologie</strong> 13.30 bis Kursraum U Ost 157<br />

2. März – Dr. med. Karin J. Metzner, USZ 14.10 Uhr Gloriastrasse 25<br />

Genomic diversity of HIV-1 and its impact on antiretroviral therapy<br />

Donnerstag Jahresversammlung 13.00 bis Kleiner Hörsaal OST B<br />

18. März der Zürcher Fachärztegesellschaft für <strong><strong>Rheuma</strong>tologie</strong> 14.45 Uhr<br />

Generalversammlung<br />

Fortbildungsprogramm 15.00 bis<br />

17.30 Uhr<br />

– Prof. Dr. Peter Villiger, <strong><strong>Rheuma</strong>tologie</strong>, Inselspital, Bern 15.00 Uhr<br />

ANCA-assoziierte Vaskulitiden – Klinik und Diagnostik<br />

– PD Dr. Oliver Distler, <strong><strong>Rheuma</strong>tologie</strong>, USZ 15.30 Uhr<br />

ANCA-assoziierte Vaskulitiden – Therapie<br />

– PD Dr. Urs Schwarz, Neurologie, USZ 16.00 Uhr<br />

Vaskulitis – neurologische Manifestationen und sinnvolle Abklärungen<br />

– PD Dr. Thomas Kündig, Dermatologie, USZ 16.30 Uhr<br />

Vaskulitis – Hautmanifestationen<br />

– Prof. Dr. Beat A. Michel, <strong><strong>Rheuma</strong>tologie</strong>, USZ 17.00 Uhr<br />

Grossgefäss-Vaskulitis – Klinik, Diagnostik, Therapie<br />

Stehbuffet 17.30 Uhr<br />

Dienstag Experimentelle <strong><strong>Rheuma</strong>tologie</strong> 13.30 bis Kursraum U Ost 157<br />

23. März – Prof. Dr. Christian Frei, Institut für Zellbiologie, ETH Zürich 14.10 Uhr (gross)<br />

Hypoxia and Cdk4<br />

Donnerstag Kolloquium: Osteoporose 14.30 bis Grosser Hörsaal B Ost<br />

25. März – Einführung und Moderation: PD Dr. Daniel Uebelhart 17.30 Uhr Gloriastrasse 29<br />

Programm auf Homepage Ende Januar 2010<br />

Dienstag Experimentelle <strong><strong>Rheuma</strong>tologie</strong> 13.30 bis Kursraum U Ost 157<br />

30. März – Prof. Matthias Peter, Komp.zentr. Systemphysiologie, ETH Zürich 14.10 Uhr (gross)<br />

Regulation of cell growth and division by ubiquitin-dependent<br />

mechanisms


Datum Thema Zeit Ort<br />

Dienstag Experimentelle <strong><strong>Rheuma</strong>tologie</strong> 13.30 bis Kursraum U Ost 157<br />

13. April – Dr. Jan Krützfeldt, ETH Zürich 14.10 Uhr (gross)<br />

Strategies to silence miRNA<br />

Dienstag Experimentelle <strong><strong>Rheuma</strong>tologie</strong> 13.30 bis Kursraum U Ost 157<br />

20. April – Dr. Alessandra Baumer Wolz, Institute of Medical Genetics, Universität Zürich 14.10 Uhr (gross)<br />

X chromosome inactivation or Human androgenetic cells:<br />

cells with no maternal chromosomes<br />

Donnerstag Kolloquium: Arthrose 14.30 bis Grosser Hörsaal B Ost<br />

29. April – Einführung und Moderation: Prof. Dr. Haiko Sprott 17.30 Uhr Gloriastrasse 29<br />

Programm auf Homepage Ende Januar 2010<br />

Aktualisierte Informationen finden Sie auf der Website http://www.rheuma-schweiz.ch/go2/de/33<br />

51–2009<br />

29


30<br />

Sponsoren «Fort- und Weiterbildung»<br />

Folgende Firmen haben unsere Weiterbildungsveranstaltungen unterstützt, wofür wir uns herzlich bedanken!<br />

Essex Chemie AG


Stark wirksam für Ihre Patienten mit Arthrose 1<br />

Referenz: 1. Fachinformation ARCOXIA ®<br />

, Arzneimittel-Kompendium der <strong>Schweiz</strong>, www.kompendium.ch, Stand Juli 2009.<br />

Gekürzte Fachinformation: Konsultieren Sie bitte vor einer Verschreibung von ARCOXIA ®<br />

die vollständige Fachinformation im Arzneimittel-Kompendium der <strong>Schweiz</strong>. ARCOXIA ®<br />

Filmtabletten. W: Etoricoxib 30 mg<br />

bzw. 60 mg. IND: Arcoxia ist indiziert zur symptomatischen Behandlung von Entzündungen und Schmerzen bei Patienten mit Arthrosen. D: Arcoxia sollte in der niedrigsten wirksamen Dosis über einen möglichst kurzen Zeitraum<br />

angewendet werden. Bei Arthrose beträgt die empfohlene Dosis 30 mg einmal täglich. Arcoxia wird oral eingenommen. Arcoxia kann unabhängig von der Nahrungsaufnahme eingenommen werden. K: Bei bekannter Überempfindlichkeit<br />

gegenüber Etoricoxib oder einem der Hilfsstoffe des Arzneimittels, Bronchospasmus, Urtikaria oder allergieähnlichen Symptomen nach Einnahme von Acetylsalicylsäure oder anderen nicht-steroidalen Antirheumatika,<br />

im dritten Trimenon der Schwangerschaft und in der Stillzeit, bei aktiven Magen- und/oder Duodenalulzera oder aktiven gastrointestinalen Blutungen, bei entzündlichen Darmerkrankungen, bei schwerer Leberfunktionsstörung,<br />

bei schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance


32<br />

Condrosulf® hält das Fortschreiten der Arthrose auf. 1,2<br />

1. Kahan A, Vignon E et al. STOPP (STudy on Osteoarthritis Progression Prevention): A new two-year trial with chondroitin 4&6<br />

sul fate. Presented in a Satellite Symposium held at the Annual European Congress of <strong>Rheuma</strong>tology (EULAR), Amsterdam,<br />

21–24 June 2006. 2. Michel BA, Stucki G, Frey D, De Vathaire F, Vignon E, Bruehlmann P, Uebelhart D. Chondroitin 4 and 6<br />

Sul fate in Osteoarthritis of the Knee: A Randomized, Controlled Trial. Arthritis Rheum 2005; 52(3): 779–786.<br />

Z: chondroitini sulfas natricus. I: Degenerative Gelenkerkrankungen. D: 800 mg täglich während einer 3-monatigen Kur. Kl:<br />

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff. UW: Leichte gastrointestinale Beschwerden, sporadisch allergische Reaktionen. IA:<br />

Keine bekannt. P: Tabletten zu 800 mg: 30*/90*; Granulat in Beuteln zu 800 mg: 30*/90*. Liste B. *Kassenzulässig. Aus führliche<br />

Angaben siehe Arzneimittel-Kompendium der <strong>Schweiz</strong>.<br />

IBSA Institut Biochimique SA, Headquarters and Marketing Operations, Via del Piano, CH-6915 Pambio-Noranco, www.ibsa.ch<br />

Bewegt Menschen.

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