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Kunstmessen &<br />

Stroke Urban Art Fair<br />

Seite 3<br />

Kunstsammlungen in der<br />

Oberbaum City<br />

Seite 7<br />

Kunstmärkte & mehr<br />

Seite 14<br />

Oberbaum CityLights<br />

Ausgabe Winter 2012/2013<br />

Berlin – der schönste<br />

Kunstspielplatz Europas


Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

2<br />

EDITORIAL<br />

die Einbeziehung von Kunst in die Entwicklung von Standorten<br />

hat für die HVB Immobilien AG bereits seit vielen<br />

Jahren Tradition, insbesondere in Berlin. Viele von Ihnen<br />

erinnern sich sicherlich, wie der Glaswürfel des Lichtturms<br />

in den »Farben des Konsums« erstrahlte – eine Leuchtinstallation,<br />

die das international renommierte Designerbüro<br />

Bär + Knell 2003 in Zusammenarbeit mit der Deutschen<br />

Gesellschaft für Kunststoff­Recycling entwickelt hatte.<br />

Wenige Jahre später wurde der Potsdamer Platz auf Initiative<br />

der HVB Immobilien AG zur Open­Air­Galerie, als einige<br />

Künstler rund um das erfolgreiche Kunst­ und Architekturbüro<br />

»realities:united« die verglaste Hauptfassade unseres<br />

Bürogebäudes mit der Licht­ und Medieninstallation<br />

SPOTS bespielten.<br />

Bis heute engagiert sich die HVB Immobilien AG für künstlerisch­innovative<br />

Projekte und unterstützt das Kunstgeschehen<br />

vor Ort. So widmet sich die aktuelle, achtzehnte<br />

Ausgabe der Oberbaum CityLights dem Thema »Berlin –<br />

der schönste Kunstspielplatz Europas«. Wir verraten Ihnen,<br />

was die Hauptstadt zu einer der wichtigsten Kunstmetropolen<br />

macht, warum Berlin aktuell als das Zentrum der<br />

Street Art gefeiert wird. Natürlich berichten wir wieder<br />

schwerpunktmäßig aus Kreuzberg, Friedrichshain und<br />

Neukölln. Erfahren Sie mehr über die Kunstschaffenden,<br />

die hier leben und arbeiten. Lesen Sie, welche von ihnen<br />

in den umliegenden Galerien besonders gefragt sind.<br />

Lassen Sie sich überraschen, welche hochkarätigen Kunstsammlungen<br />

sich ganz in Ihrer Nähe befinden – ausgestellt<br />

in den Geschäftsräumen von ausgewählten Unternehmen<br />

hier vor Ort. Wenn Ihnen die präsentierten Kunstwerke<br />

gefallen, dann schauen Sie doch einfach mal vorbei.<br />

Künstlerische Neuentdeckungen sind garantiert!<br />

Im Namen der HVB Immobilien AG wünschen wir Ihnen<br />

ein erfolgreiches Jahr 2013.<br />

Ihre<br />

Dirka Meden<br />

HVB Immobilien AG, Marketing<br />

THEMEN DIESER AUSGABE<br />

TITELSTORY: 3<br />

Kunstspielplatz Berlin<br />

SPECIALS: 7<br />

Kunstsammlungen vor Ort<br />

BERLIN INSIDE: 11<br />

Offene Ateliers<br />

SERVICES: 14<br />

Kunstmärkte & mehr<br />

NEWS: 16<br />

Kunst & Recht<br />

TIPPS: 18<br />

Einladung nach Wiepersdorf<br />

HISTORY: 19<br />

Von Kreuzberg nach<br />

New York und zurück<br />

Einblick in die Fotografiesammlung von Arthur de Ganay in der<br />

Köpenicker Str. 10A. Im Vordergrund: Elger Esser, »Combray<br />

(Echanney II)«, 2008. Im Hintergrund: Candida Höfer, »Palais<br />

Garnier Paris VII«, 2005. © Arthur de Ganay<br />

© Aaron Vidal Martinez, »Progress Life«, 2012,<br />

100 x 100 cm. Die Bilder des Hamburger Künstlers<br />

spiegeln eine von der Ästhetik der Werbung geprägte<br />

Gesellschaft wider. Auf der 9. Berliner Liste, der<br />

Entdeckermesse für noch unbekannte Talente, die<br />

2012 in der Köpenicker Straße stattfand, standen<br />

seine Arbeiten sehr hoch im Kurs.<br />

Kunstmarkt<br />

und aktuelle<br />

Trends vor Ort<br />

TITELSTORY<br />

Berlin hat sich in den letzten Jahren zu einem der<br />

wichtigsten Schauplätze zeitgenössischer Kunst in<br />

Europa entwickelt. Die Kunstszene verändert sich<br />

rasant. Derzeit präsentieren über 450 Galeristen<br />

und Kunsthändler Positionen aktueller Kunst,<br />

Tendenz steigend. Die Gründe dafür liegen auf<br />

der Hand: Nach Schätzungen des Senats leben<br />

und arbeiten mehr als 5.000 bildende Künstlerinnen<br />

und Künstler hier und zeugen von der einzigartigen<br />

kreativen Energie der Hauptstadt.<br />

3


Installationsansicht der abc 2012 »about painting«.<br />

Fotograf: © Stefan Korte<br />

Eins steht fest: Berlin verdankt seinen<br />

Ruf als Kunstmekka Europas nicht nur<br />

den Kultureinrichtungen und alljährlichen<br />

Kunstmessen, sondern auch dem Engagement<br />

der vielen privaten Kunstgalerien.<br />

Immer wieder bilden sie neue Kunstquartiere.<br />

War vor einigen Jahren die Gegend<br />

rund um die Auguststraße noch die zentrale<br />

Kunstmeile Berlins, haben viele Künstler<br />

und Galerien mittlerweile das teure<br />

und schicke Scheunenviertel verlassen.<br />

TITELSTORY TITELSTORY<br />

abc – art berlin contemporary, Preview Berlin und Berliner Liste<br />

Die abc – art berlin contemporary versteht sich als freies Format zwischen<br />

Ausstellung und Galerien­Event. Jedes Jahr im Herbst geben die Kuratoren<br />

ein übergeordnetes Thema für die mehr als 100 teilnehmenden Galerien vor.<br />

Die Preview Berlin bietet zeitgleich eher jungen, internationalen Galerien<br />

und Projekträumen die Möglichkeit, Werke ihrer »emerging artists« zu<br />

präsentieren. Die Berliner Liste hat sich hingegen als unkonventionelles<br />

Forum für bislang unentdeckte Kunsttalente etabliert.<br />

© Courtesy PREVIEW BERLIN ART FAIR 2012. Fotograf: Malte Nies/Cequi<br />

Hier öffnen nun Privatsammler wie Thomas<br />

Olbricht ihre Paläste.<br />

Junge Galeriegründer – aber auch international<br />

erfolgreiche »global player« –<br />

finden sich stattdessen an anderen Orten<br />

ein, zum Beispiel in Mitte­Nord, rund um<br />

den Hamburger Bahnhof, in Wedding<br />

oder Kreuzberg, insbesondere zwischen<br />

Checkpoint Charlie und Rudi­Dutschke­<br />

Straße. Auch Arthur de Ganay ließ sich<br />

mit seiner großen Fotosammlung in Kreuzberg<br />

nieder. Der eloquente Franzose führt<br />

an jedem ersten Samstag im Monat selbst<br />

durch seine beeindruckenden Präsentationsräume<br />

an der Spree.<br />

Parallel dazu gewinnt ein weiteres Quartier<br />

entlang der Potsdamer Straße, südlich<br />

des Kulturforums am Potsdamer<br />

Platz, an Bedeutung. Hier zeigen junge,<br />

aber auch etablierte Galeristen wie zum<br />

Beispiel BlainSouthern, Matthias Arndt,<br />

Martin Klosterfelde und Esther Schipper<br />

Positionen zeitgenössischer Kunst und<br />

setzen damit weltweit Trends. Schließlich<br />

hat auch der Norden Neuköllns die Wende<br />

vom Problem­ zum beliebten Kunst­ und<br />

Szenekiez geschafft.<br />

Bei dieser Vielfalt verliert selbst der<br />

Kunstkenner schnell den Überblick. Orientierung<br />

bietet das alljährlich im Frühjahr<br />

stattfindende Gallery Weekend. Mit mehr<br />

als 50 teilnehmenden Galerien und 70<br />

Künstlern zog es im April 2012 Sammler,<br />

Kuratoren und Kunstinteressierte aus der<br />

ganzen Welt nach Berlin und machte die<br />

Stadt zum Hotspot des aktuellen Kunstgeschehens.<br />

Die nächste Ausgabe des<br />

Gallery Weekend Berlin startet wieder am<br />

26. April 2013.<br />

Neben diesen organisierten Kunstparcours<br />

haben sich viele andere Großereignisse<br />

in Berlin zu wichtige Plattformen<br />

zeitgenössischer Kunst in Europa entwickelt.<br />

Im Herbst 2013 laden wieder diverse<br />

Kunstmessen wie die abc – art berlin<br />

contemporary, die Preview Berlin und die<br />

Berliner Liste zur Begegnung mit internationaler<br />

Kunst ein.<br />

Ausreichend Anlässe für eigene Erkundungstouren<br />

bietet im Herbst auch die<br />

Berlin Art Week, wenn ausgewählte Galerien,<br />

Privatsammlungen, Institutionen und<br />

Künstlerateliers an einem Strang ziehen<br />

und vielfältige Veranstaltungen in der<br />

ganzen Stadt ausrichten. Kunst im gesellschaftspolitischen<br />

Kontext wird dann wieder<br />

bei der Berlin Biennale 2014 zum Gesprächsstoff.<br />

Ob Frühling, Sommer, Herbst<br />

oder Winter: Berlin ist für die weltoffenen<br />

Kunstflaneure von heute immer einen<br />

Besuch wert.<br />

www.collectionarthurdeganay.com<br />

wwww.gallery-weekend-berlin.de<br />

www.artberlincontemporary.com<br />

www.previewberlin.de<br />

www.berliner-liste.org<br />

www.berlinbiennale.de<br />

www.berlinartweek.de<br />

Der Künstler Pawel Althamer initiierte den »Draftsmen's Congress« als interaktive Kunstaktion im<br />

Rahmen der 7. Berlin Biennale 2012. © flickr.com, maaikelauwaert<br />

Kunst am Straßenrand<br />

Bild links: © Sol LeWitt,<br />

Detail aus »Modular Cube«,<br />

1993. Fotograf: Mark Lehmann<br />

Bild rechts: © Olaf Metzel,<br />

Detail aus »13. April 1981«.<br />

Fotograf: Jessica Benczewski<br />

Kunst im öffentlichen Raum wird nicht<br />

selten kontrovers diskutiert, in diesem Punkt<br />

macht auch Berlin keine Ausnahme. Denn<br />

jede Entscheidung für oder gegen ein Kunstwerk<br />

setzt unweigerlich Geschmacksdiskussionen<br />

in Gange, die nicht immer einfach zu<br />

lösen sind. Gut, dass in den meisten Fällen<br />

doch eine Einigung erzielt wird und so Orte<br />

geschaffen werden, die zum Innehalten und<br />

Betrachten einladen.<br />

Beim Überqueren der Oberbaumbrücke ist<br />

der »Molecule Man« kaum zu übersehen:<br />

Überdimensional ruht die aus drei Figuren<br />

bestehende Skulptur des Bildhauers Jonathan<br />

Borofsky in der Spree. Ihr Thema ist das Zusammentreffen<br />

der vormals selbstständigen<br />

Bezirke Friedrichshain, Kreuzberg und Treptow.<br />

Seit 1999 prägt das Kunstwerk das Stadtbild<br />

wie kaum ein anderes. Auf der Friedrichshainer<br />

Seite trifft man gleich nach wenigen<br />

Schritten auf die haushohe Skulptur<br />

»13. April 1981« des Künstlers Olaf Metzel<br />

– im Allgemeinen auch als »Randale­Denkmal«<br />

bekannt. Diese Arbeit aus rot­weißen<br />

Polizeigittern, auf denen ein Einkaufs wagen<br />

thront, wurde vom konservativen Westberliner<br />

Publikum als derart provokativ aufgefasst,<br />

dass sie 14 Jahre nach dem erstmaligen<br />

Aufbau am Kurfürstendamm 1987 an ihren<br />

heutigen Standort auf dem Universal­Gelände<br />

in der Stralauer Allee im Osten Berlins verlegt<br />

wurde. Hier ist man eben ein wenig offener.<br />

Geordneter als das Gitterkunstwerk erscheint<br />

die Würfelskulptur »Modular Cube«<br />

von Sol LeWitt in Kreuzberg. Am Halleschen<br />

Ufer befindet sich sein weißer Kubus, der in<br />

Form und Farbe die Architektur des dahinter­<br />

liegenden Familiengerichts wiederspiegelt.<br />

Das geometrische Gittermuster des »Modular<br />

Cube« taucht als Gestaltungs element in<br />

vielen seiner Werke auf. Dass der US­amerikanische<br />

Künstler dem Konstruktivismus zugeneigt<br />

war, lässt sich unschwer erkennen.<br />

4 5


Street Art in Berlin<br />

TITELSTORY<br />

Geschrieben, geklebt, gesprüht: Street<br />

Art ist allgegenwärtig und für manche<br />

sogar ein lukratives Geschäft. Denn die<br />

subkulturelle Freizeitbeschäftigung hat<br />

sich längst als eigenständige Kunstform<br />

eta bliert. Aber im Gegensatz zur anerkannten<br />

Kunst im öffentlichen Raum<br />

bleiben die meisten Street­Art­Künstler<br />

anonym – und das aus gutem Grund.<br />

Denn in vielen Fällen ist ihre Kunst illegal.<br />

Als »Leinwand« dienen Hauswände,<br />

Stromkästen, Laternen, Straßenschilder,<br />

Tele fonzellen, Mülleimer – ja sogar Gehwege<br />

und Bäume. Ihr Motto ist: Erlaubt<br />

ist alles, was Spaß macht. Dass Street Art<br />

eine Bereicherung des Stadtbilds sein kann,<br />

zeigt ein Spaziergang durch Friedrichshain.<br />

Unsere Entdeckungstour beginnt auf<br />

dem alten Bahngelände in der Revaler<br />

Straße. Die zahllosen verwinkelten und<br />

verwahrlosten Hangars bieten zusammen<br />

mit den scheinbar nicht enden wollenden<br />

Mauern, die das Areal begrenzen, beste<br />

Präsentationsmöglichkeiten für schnell<br />

STROKE URBAN ART FAIR Berlin<br />

Die STROKE URBAN ART FAIR fand im<br />

September 2012 im Postbahnhof in Berlin<br />

statt. Gezeigt wurden subkulturelle Kunstströmungen,<br />

die sich Motiven aus der<br />

Werbung sowie Graffitis, Tags und Tattoos<br />

bedienen, um eine neue urbane Ästhetik zu<br />

schaffen. Eine Kunst, die jung, authentisch,<br />

spannend und durchaus noch bezahlbar ist.<br />

Bild rechts: Keyvisual der diesjährigen<br />

STROKE URBAN ART FAIR Berlin<br />

© Etam Cru/Intoxicated Demons Galerie,<br />

2012, Acryl auf Leinwand<br />

gesprühte oder sonst wie aufgebrachte<br />

Schriftzüge, Bilder oder Zeichnungen.<br />

Wer möchte, kann in dieser einzigartigen<br />

Outdoor­Galerie Stunden damit verbringen,<br />

sie zu fotografieren, nach Sinn, Aussagen<br />

und Bedeutungen zu suchen oder<br />

sie einfach nur zu genießen.<br />

Egal in welche Richtung wir uns auch<br />

immer treiben lassen: Ließen wir es darauf<br />

ankommen, könnten wir ganze Alben<br />

mit den Fotos der Kunstwerke füllen, die<br />

einem auf diesen Wegen begegnen.<br />

Dabei erscheinen manche Wandbilder<br />

vielleicht trivial, andere humorvoll, aber<br />

viele transportieren auch politische oder<br />

sozialkritische Aussagen.<br />

Einer der bekanntesten Street­Art­Künstler<br />

Berlins nennt sich ALIAS. Seine Kunst<br />

ist in vielen Straßen Friedrichshains sichtbar.<br />

Und sie provoziert. Denn viele seiner<br />

Werke handeln von Krieg, Revolution und<br />

Umbruch: Ein Kind sitzt auf einer gezündeten<br />

Bombe, ein weiteres blickt den<br />

Betrachter direkt an, mit Schusswunden<br />

in Kopf und Brust.<br />

Der wohl bekannteste Street­Artist<br />

Bansky hat der Kunstgattung zu weltweiter<br />

Popularität verholfen. Sein Kennzeichen<br />

sind Schablonengraffitis, die politische<br />

und wirtschaftliche Sachverhalte so<br />

eindrucksvoll und ausdrucksstark thematisieren,<br />

dass seine Werke sogar im Louvre,<br />

in der Londoner Tate Modern sowie dem<br />

New York Museum of Modern Art ausgestellt<br />

werden. In Deutschland arbeitet er<br />

hingegen sehr selten. Das einzige<br />

Giebelfantasien und Wandbilder<br />

Typische Motive des italienischen Künstlers<br />

»BLU« sind monströse Menschenfiguren,<br />

die sich aus unzähligen Gliedmaßen<br />

zusammensetzen und durch ihre<br />

Unförmigkeit schwer beweglich, geradezu<br />

hilflos erscheinen.<br />

An anderen Orten formieren sich Gesichtermassen<br />

zu gewaltigen, surrealen Landschaften.<br />

BLUs Wandbilder, die nicht nur<br />

in Europa, sondern auch in Südamerika zu<br />

finden sind, verstehen sich als politische<br />

Statements gegen Globalisierung, Massenverelendung<br />

und Ausbeutung der<br />

Entwicklungsländer.<br />

© BLU, Motiv Schlesische Straße 32,<br />

Ecke Cuvrystraße, 2007<br />

Bansky­Kunstwerk bundesweit ist – soweit<br />

bekannt – in Berlin zu finden: Bereits<br />

2003 gestaltete Bansky im Künstlerhaus<br />

Bethanien am Kreuzberger Mariannenplatz<br />

eine Wand. Doch auch dieses Meisterwerk<br />

ereilte das gemeine Street­Art­Schicksal:<br />

Erst wurde es ein wenig verfremdet, dann<br />

ergänzt und immer wieder übermalt. Als<br />

man das Wandbild 2011 restaurierte,<br />

mussten 20 Schichten fremder Farbe abgetragen<br />

werden, bevor es<br />

dem Publikum wieder<br />

zugänglich gemacht<br />

werden konnte.<br />

Street Art in Berlin ist so<br />

vielfältig wie die Stadt<br />

selbst. Aufmerksame<br />

Betrachter können bei<br />

einem Spaziergang durch<br />

den Kiez überraschende<br />

Entdeckungen machen.<br />

Dabei gibt es fast immer<br />

etwas Neues zu entdecken;<br />

denn so vergänglich Street<br />

Art auch ist, sie bringt<br />

tagtäglich neue<br />

Werke hervor.<br />

Allroundtalent<br />

Peter Bartz<br />

Peter Bartz ist Webdesigner und<br />

Softwareentwickler, Musiker und<br />

Künstler. So vielseitig wie seine<br />

Biografie ist auch seine Kunst, die<br />

Gegensätze verbindet, Dazwischenliegendes<br />

erkundet und immer wieder<br />

Neues vollbringt.<br />

Seit wann sind Sie künstlerisch aktiv?<br />

Sicherlich schon mein ganzes Leben.<br />

Aber was ist Kunst, was ist keine Kunst,<br />

wo verläuft da die Grenze? Für mich<br />

bedeutet Kunst, kreativ zu sein – und das<br />

meine ich im eigentlichen Sinne des<br />

Wortes, nämlich etwas aus mir heraus zu<br />

kreieren, etwas zu erschaffen, zu<br />

schöpfen. Diese Leidenschaft hatte ich<br />

schon als Kind.<br />

Was fasziniert Sie an der Kombination<br />

sowie den Begegnungen verschiedener<br />

KüNSTLER vOR ORT<br />

SPECIALS<br />

Bilder oben: © Peter Bartz, zwei Arbeiten aus<br />

der Serie »Structures«, 2009, die derzeit in<br />

den Praxisräumen von Dr. Mietschke,<br />

Ehrenbergstraße 11-13, ausgestellt sind.<br />

PR-Berater und Bildhauer: Ein Interview mit Peter Link<br />

© Peter Link, »Metallskulptur 1«, 2011,<br />

50 x 40 x 40 cm<br />

Peter Link ist Managing Partner<br />

und Mitgründer der united<br />

<strong>communications</strong> <strong>GmbH</strong>. Der<br />

studierte Gesellschafts­ und Wirtschaftskommunikationsspezialist<br />

berät internationale<br />

Markenunternehmen, wie sie mit<br />

PR und Werbung nicht nur ihr Image<br />

verbessern, sondern auch den Abverkauf<br />

steigern können. Hektik, rasante Arbeitsabläufe<br />

und permanenter Stress sind an<br />

der Tagesordnung. Entspannung findet<br />

der Manager seit vielen Jahren in der<br />

künstlerischen Betätigung. Auslöser war<br />

ein Bildhauerkurs vor mehr als acht Jahren.<br />

Kunstformen und Disziplinen?<br />

Ich interessiere mich für so ziemlich alles,<br />

möchte alles erforschen und ausprobieren,<br />

was in meine Finger oder in meinen Kopf<br />

gelangt. Beide Gehirnhälften, Körper und<br />

Geist wollen benutzt werden und produktiv<br />

sein. Mir bleibt dann kaum noch etwas anderes<br />

übrig, als mich allen diesen Dingen<br />

zu widmen. Vermeintliche Gegensätze ziehen<br />

sich an und ergänzen sich. Gerade in<br />

den Feldern mit dem Prädikat »dazwischen«<br />

gibt es für mich viel Neues zu entdecken<br />

und zu lernen.<br />

Was reizt Sie an der künstlerischen<br />

Arbeit?<br />

Kunstschaffen ist ein wunderbarer Ausgleich<br />

zum immer schneller werdenden<br />

Berufsalltag. Für mich ist das Erholung pur.<br />

Zugleich interessiert es mich aber auch<br />

herauszufinden, wo mir das Material, die<br />

Materialeigenschaften Grenzen setzen.<br />

Zeit dafür bleibt mir meist nur am Wochenende.<br />

Wichtig ist: Ich muss das Gefühl<br />

haben, an dem Tag genügend »kreative<br />

Energie« freisetzen zu können.<br />

Welche Materialien bevorzugen Sie?<br />

Metall steht im Vordergrund. Denn es lässt<br />

sich – wenn man sich lange mit den Eigenschaften<br />

auseinander gesetzt hat – immer<br />

wieder verblüffend formen, zertrennen<br />

und in Bruchteilen von Sekunden durch<br />

Schweißen neu zusammenfügen. Doch so<br />

dankbar Metall auch ist, es »verzeiht«<br />

keinen Fehler, wenn man es zum Beispiel<br />

auch nur einen Hauch überstrapaziert.<br />

Diese Gratwanderung interessiert mich.<br />

Darüber hinaus lassen sich profane Ausgangsmaterialien<br />

wie Rund­ und Flachstahl<br />

in dreidimensionale Formen unter Einsatz<br />

extremer Hitze zusammenmontieren. So<br />

kann ungewöhnlich Filigranes und zugleich<br />

enorm Robustes entstehen, welches die<br />

Betrachter verblüfft und zur Auseinandersetzung<br />

anregt.<br />

Welche Rolle spielt die Musik?<br />

Musik muss jedes Mal wieder aufs Neue<br />

erfunden, erschaffen und gefühlt werden<br />

– im Gegensatz zu vielen anderen Künsten,<br />

bei denen ein Werk »vollbracht« wird,<br />

»fertig« ist und ohne weiteres Zutun über<br />

einen großen Zeitraum besteht. Ich habe<br />

durch die Musik sehr viel gelernt, sie<br />

beeinflusst nicht nur meine künstlerische<br />

Arbeit, sondern mein ganzes Sein.<br />

www.ptrbrtz.net<br />

Ich arbeite aber auch manchmal mit anderen<br />

Materialien wie Beton, Kies, Schiefer<br />

und verwitterten Harthölzern.<br />

Welche Rolle spielen Technik und<br />

technologischer Fortschritt in Ihrer<br />

künstlerischen Arbeit?<br />

Technik und technologischer Fortschritt<br />

beeinflussen mich stark in meinem Beruf –<br />

wenn auch zumeist in digitaler Form. Sie<br />

sorgen für eine zunehmende Komplexität<br />

und immer neue Veränderungen; gleichzeitig<br />

verlangen sie enorme Reaktionsgeschwindigkeiten<br />

und eine hohe Flexibilität<br />

von allen Beteiligten. Kunst aus Stahl<br />

strahlt hingegen für mich Gelassenheit und<br />

Ruhe aus, ist etwas Handfestes. Das ist ein<br />

angenehmer Gegenpol.<br />

© Peter Link, »Metallskulptur 2«, 2012,<br />

30 x 30 x 1 cm<br />

7


SPECIALS<br />

Kunst und Inspiration bei der adesso AG<br />

Seit mehr als fünfzehn Jahren bereitet die adesso AG als unabhängiger IT-Dienstleister durch Beratung<br />

und Software entwicklung Unternehmen auf die Zukunft vor. Das Angebot lautet: Kerngeschäftsprozesse<br />

verbessern durch den gezielten Einsatz maßgeschneiderter, innovativer IT. Die dafür notwendigen, meist<br />

hochkomplexen IT-Systeme werden von den adesso-Mitarbeitern entwickelt. Das erfordert vor allem<br />

kreatives Denken und innovative Ideen. Ausgewählte Kunstwerke in den Räumen der adesso AG dienen<br />

dem erfolgreichen Team bereits seit vielen Jahren als Inspirationsquelle.<br />

Schon früh beginnt die adesso­<br />

Unternehmensleitung, sich für<br />

Kunst zu interessieren und<br />

organisiert an den verschiedenen<br />

Standorten in Dortmund, Berlin,<br />

Frankfurt, Hamburg, Köln, München,<br />

Stralsund, Stuttgart, Wien und Zürich<br />

wechselnde Ausstellungen. Präsentiert<br />

werden Werke von bekannten<br />

Künstlern vor Ort, aber auch von<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,<br />

die selbst künst lerisch aktiv sind. In<br />

Berlin werden zum Beispiel Arbeiten<br />

von Dirk Ludwig gezeigt.<br />

Den renommierten Maler Sven Drühl,<br />

dessen Arbeit »Testbild« ebenfalls in Berlin<br />

hängt, lernte Dr. Rüdiger Striemer, Co­Vorstandsvorsitzender<br />

und zuständig für Soft­<br />

8<br />

ware Development & Corporate Communications,<br />

vor einigen Jahren in Dortmund<br />

bei einer Vernissage kennen. Sven Drühl,<br />

geboren 1968 in Nassau, studierte damals<br />

Kunst und Mathematik an der Universität<br />

Essen. Heute arbeitet der in Berlin lebende<br />

Künstler im Bereich konzeptueller Malerei.<br />

Die Werke des Malers Matthias Zinn<br />

bestechen durch eine eigenständige<br />

Kompositionstechnik sowie durch eine<br />

reduzierte, verdichtete Bildsprache. Im<br />

malerischen Prozess verleiht er den Formen<br />

etwas Wesenhaftes, mensch liche<br />

Antlitze reduziert Zinn hingegen oft<br />

schemenhaft. Dabei gelingt es ihm, die<br />

Dinge umzudeuten, zu abstrahieren<br />

und zu etwas Neuem zusammenzufügen<br />

– eine Arbeitsweise, die den IT­Entwicklern<br />

von adesso nicht unbekannt ist.<br />

Im Juni 2012 knackte die adesso AG die<br />

1.000­Mitarbeiter­Marke. Rund hundert<br />

Kollegen sind in Berlin tätig, weitere werden<br />

gesucht. Derzeit ver größert das Unternehmen<br />

seine Geschäfts flächen in der<br />

Rotherstraße 19 von 530 m 2 auf gut<br />

1.300 m 2 . Der Bezug der Räumlichkeiten<br />

ist für März 2013 geplant. Im gleichen<br />

Jahr folgt die Eröffnung der neuen Dependance<br />

in Istanbul, genügend Platz also für<br />

viele zusätzliche inspirierende Kunstwerke.<br />

www.adesso.de<br />

Bild oben: Matthias Zinn findet Bildmotive in<br />

seinem unmittelbaren Lebensumfeld.<br />

© Matthias Zinn, »Tegel«, 2001, Collagetechnik<br />

Bild Mitte: © Dirk Ludwig, »Berlin«, 2009,<br />

Fotografie auf Aluminium<br />

Bild unten: Sven Drühl kombiniert Gemälde der<br />

Kunstgeschichte mit eigenen Motiven. © Sven<br />

Drühl, »Testbild«, 2006, Öl auf Leinwand<br />

SPECIALS<br />

Beeindruckende Farbwelten bei der<br />

NEUNPLUS1 verlag + Service <strong>GmbH</strong><br />

Die Faszination für Farbe zieht sich wie ein roter Faden durch das Leben des verlegers und verlagsdienstleisters<br />

Jürgen Knaack. Früh sammelte er die aufstrebenden Künstler aus den Kunsthochschulen in Dresden,<br />

Leipzig und Berlin, unterstützte sie gelegentlich durch die Ausstellung ihrer Werke. Die meisten sind seit<br />

vielen Jahren freundschaftlich mit ihm verbunden. Einige ihrer Werke hängen in den Geschäftsräumen der<br />

NEUNPLUS1 verlag + Service <strong>GmbH</strong> in der Rotherstraße 21.<br />

Nach 30 Jahren Berufserfahrung im<br />

grafischen Gewerbe und sieben<br />

Jahren verlegerischer Tätigkeit<br />

machte Jürgen Knaack sich vor der Jahr­<br />

tausendwende als Verlagsdienstleister<br />

selbstständig. Das Programm umfasst vor<br />

allem Publikationen aus den Bereichen<br />

Medizin, Natur und Technik. Gemeinsam<br />

mit elf Mitarbeitern in der Oberbaum City,<br />

zwölf weiteren Kollegen in der Brückenstraße<br />

und sechs in der Kastanienallee hat<br />

der gelernte Offsetdrucker darüber hinaus<br />

in den letzten Jahren mehr als zwanzig<br />

Sachbuch­ und Belletristiktitel von zumeist<br />

Berliner Autoren auf den Buchmarkt<br />

gebracht. Doch seine ganz besondere<br />

Leidenschaft gilt der Bildenden Kunst.<br />

»Was mich immer wieder fasziniert, ist<br />

die Frage, wie man Orte durch Farbe verändern,<br />

wie man selbst durch die Betrachtung<br />

von Farbe verändert wird«, so der<br />

Verleger. Die Kunstwerke, die in der Oberbaum<br />

City ausgestellt sind, zeugen von<br />

dieser Faszination.<br />

Hinter dem Schreibtisch von Jürgen<br />

Knaack hängt das großformatige Bild<br />

»Nadja« von Petra Flierl. Die Berliner Malerin<br />

studierte Ende der 1970er­Jahre an<br />

der Kunsthochschule Berlin­Weißensee<br />

bei Hans Vent, einem der wichtigsten Vertreter<br />

der »Berliner Schule«. Ihre Bildsprache<br />

hat sie seither in der Auseinander­<br />

setzung mit der klassischen Moderne<br />

entwickelt. Mit den Jahren hat sie zu einer<br />

expressiv­malerischen Ausdrucksweise gefunden.<br />

Zentrales Motiv ist die menschliche<br />

Figur, die die Künstlerin mit pastösem Pinselstrich<br />

und in kräftigen Farben auf die<br />

Bildfläche setzt.<br />

Figürlich arbeitet auch Annette Tucholke­<br />

Bonnet. Wie bei einem Objet trouvé baut<br />

die ausgebildete Tischlerin und studierte<br />

Bildhauerin ihre Plastiken aus gefundenen<br />

Gegenständen und Materialien zusammen,<br />

abstrahiert und verfremdet sie im künstle­<br />

rischen Prozess. Dabei entstehen überraschend<br />

poetische Objektwelten, die zum<br />

Schmunzeln anregen. So bildet Tucholke<br />

bei der »Flussgöttin III« den liegenden<br />

weiblichen Torso aus zwei Holzblöcken,<br />

die angewinkelte Taille aus einer gefächerten<br />

Metallform. Die trichterförmigen<br />

Oberschenkel<br />

münden keck in<br />

ein Ziehharmonikagestänge<br />

aus<br />

Metall. Für Kopf<br />

und Hals verwendet<br />

die<br />

Künstlerin<br />

schließlich eine alte,<br />

T­förmige Lenkstanke aus Holz, deren<br />

Kugelgriffe – überdimensionierten Augen<br />

gleich – die neugierigen Betrachter<br />

ins Visier nehmen.<br />

Die Arbeiten seiner wichtigsten Künstlerfreunde<br />

publizierte Knaack 2001 in<br />

einer eigenen Katalogedition. Zu ihnen<br />

gehören neben Annette Tucholke­Bonnet<br />

auch der Installationskünstler Christian<br />

Bonnet, der Bildhauer Günter Kaden,<br />

die Maler Alexander Etz, Monika Janus­<br />

Sommer, Sabine Naumann, Volkmar<br />

Sebb und Sabine Slatosch sowie der<br />

Grafiker René Rehfeldt. Entstanden sind<br />

neun Einzelausgaben in einem Schuber<br />

vereint, »neun plus eins«, ein Zahlenspiel,<br />

aus dem Knaack später den Namen für<br />

seine Verlag + Service <strong>GmbH</strong> ableitete.<br />

Zurzeit arbeitet Jürgen Knaack an einer<br />

Publikation über die Jazzsängerin Uschi<br />

Brüning und den Saxofonisten Ernst­<br />

Ludwig Petrowsky. Weitere Publikationen<br />

über bildende Kunst sind in Planung.<br />

www.neunplus1.de<br />

Großes Bild: Petra Flierl lebt und<br />

arbeitet seit 1981 freischaffend in<br />

Berlin und in Paulinenhof/Uckermark.<br />

© Petra Flierl, »Nadja«, 2004,<br />

Öl auf Leinwand, 200 x 80 cm<br />

Bild unten: Annette Tucholke-Bonnet<br />

ist mit dem Objektkünstler Christian<br />

Bonnet im uckermärksichen Atelier<br />

Luisenhof bei Angermünde zu<br />

Hause. © Annette Tucholke,<br />

»Flußgöttin III«, 1995, Holz<br />

und Kupfer, 52 x 110 x 30 cm<br />

9


Fokus Friedrichshain-Kreuzberg<br />

Wer die Geschäftsräume von united <strong>communications</strong> in der Rotherstraße 19 betritt, bemerkt sofort, dass<br />

hier ein kreativer Wind bläst: An den Wänden hängen farbintensive, großformatige Bilder und archaisch<br />

wirkende Materialcollagen, in einigen Räumen zieren filigrane Skulpturen die Ecken. Manfred Großert,<br />

Geschäftsführer der 1995 gegründeten Agentur für PR und Kommunikation, sammelt seit mehr als<br />

fünfzehn Jahren Werke von Kreuzberger und Friedrichshainer Künstlern. Dabei ist das Themen- und<br />

Formenspektrum der einzelnen Arbeiten so vielfältig wie der Bezirk selbst.<br />

10<br />

SPECIALS<br />

Alexej Feser zum Beispiel untersucht<br />

in seinen Bildern das<br />

Verhältnis zwischen Mensch und<br />

Umwelt auf eine Weise, die Rätsel aufgibt.<br />

Auch die surrealen Motive Paul Barnetts<br />

entführen die Betrachter in geheimnisvolle<br />

Zwischenwelten, in denen eigenartige<br />

Figuren und Fabelwesen den Ton angeben.<br />

Rosa­Therese Harter und Leonardo<br />

Cammatta hingegen lassen die Dimensionen<br />

des Gegenständlich­Figürlichen ganz<br />

hinter sich und untersuchen in ihren Bildern<br />

die Grenzen von Materialität und Abstraktion.<br />

Norbert Massuthe geht noch einen<br />

Schritt weiter und verleiht selbst typografischen<br />

Zeichen eine dreidimensionale,<br />

objekthafte Erscheinung.<br />

united communcations ist seit der Gründung<br />

der Agentur vor 17 Jahren eng mit<br />

der Stadt Berlin und dem Bezirk Kreuzberg,<br />

heute Friedrichshain­Kreuzberg, verwurzelt.<br />

Durch den Ankauf der hier entstandenen<br />

Werke für die Agentur unterstützt united<br />

<strong>communications</strong> zum einen Künstlerinnen<br />

und Künstler vor Ort. Zum anderen inspirieren<br />

diese Arbeiten das Team täglich zu<br />

innovativen Lösungen. Und sie zeigen<br />

Kunden und Gästen, dass Friedrichshain­<br />

Kreuzberg, der viertgrößte Bezirk Berlins,<br />

ein kulturell vielfältiger, sehr lebendiger<br />

und überaus kreativer Hotspot ist.<br />

www.united.de<br />

Bild oben links: Der in der Ukraine<br />

geborene Alexej Feser lebt seit 2004<br />

als freiberuflicher Künstler in Berlin.<br />

© Alexej Feser, »Brandenburger Jungs.<br />

Spiele«, 2007, Öl auf Leinwand,<br />

80 x 100 cm<br />

Bild oben rechts: © Leonardo Camatta,<br />

»Ohne Titel«, 2002, Mischtechnik, 80 x 60 cm<br />

Bild Mitte: © Paul Barnett, »Heavier-than-air«,<br />

2004, Öl und Wachs auf Leinwand,<br />

170 x 185 cm<br />

Bild unten rechts: © Rosa-Therese Harter,<br />

»Fe/O(s)«, 2007, Acryl/Rostschüttung auf<br />

Leinwand,140 x 120 cm<br />

Kultur<br />

im Reuterkiez<br />

Der Statistik nach gilt er noch als<br />

Problemkiez, auch wenn sich das<br />

bei einem Spaziergang durch die<br />

Straßen kaum noch erahnen lässt:<br />

der Reuterkiez. Dieser nördlichste<br />

Zipfel Neuköllns ist in einem rasanten<br />

Wandel begriffen. Nicht<br />

nur zahlreiche kleine Läden, Cafés<br />

und Bars halten Einzug. Auch die<br />

Berliner Kunstszene ist dabei,<br />

sich hier ein weiteres Zuhause zu<br />

schaffen. Wir stellen vier Galerien<br />

und ein Schauspielhaus vor, die<br />

das neue Straßenbild mitprägen<br />

– eine Tour von der Pflügerstraße<br />

bis nach Rixdorf.<br />

Ausgangspunkt ist die Pflügerstraße<br />

68. Hier befindet sich die<br />

gleichnamige Galerie Pflüger68,<br />

eine kleine Bürogemeinschaft, die seit der<br />

Gründung im Jahr 2009 Werke von Kunst­<br />

schaffenden aus aller Welt und natürlich<br />

auch aus Neukölln präsentiert. Seit dem<br />

6. Dezember lädt die Galerie zur Ausstellung<br />

»Die Marschrouten« ein, bei der die<br />

grafischen Arbeiten des Filme machers Kirill<br />

Agranovskij aus Russland gezeigt werden.<br />

Weiter geht es zu Kulturverein und<br />

Galerie – able in der Hobrechtstraße 28.<br />

– able möchte die unterschiedlichen Bereiche<br />

zeitgenössischer Kunst fördern und<br />

einen Beitrag zur kulturellen Entwicklung<br />

des Quartiers leisten. Die regelmäßig<br />

wechselnden Ausstellungen und kulturellen<br />

Veranstaltungen sind ein beliebter Treffpunkt<br />

für Künstler sowie Kunstinteressierte.<br />

Ganz im Zeichen des interdisziplinären<br />

Austausches versteht sich – able dabei als<br />

Ort des Experimentierens. Aktuelle<br />

Termine werden auf dem eigenen Blog im<br />

Internet veröffentlicht.<br />

Fast schon ein Urgestein unter den<br />

Kunsträumen im Reuterkiez ist die Galerie<br />

R31. Sie entstand bereits 2004 aus dem<br />

eigentlich zeitlich begrenzten Projekt<br />

»galerie temporaire«. Der Fokus liegt hier<br />

ebenfalls auf der Begegnung mit internationaler<br />

Kunst aus Neukölln. Die nächste<br />

Ausstellung beschäftigt sich ab Januar<br />

2013 mit der Frage »Was geschieht,<br />

wenn feiner Organza mit Lötkolben,<br />

Schere und Nadel bearbeitet wird?« Antworten<br />

gibt die Künstlerin Ursel Arndt,<br />

sie zeigt Textilkunst der besonderen Art.<br />

Der Kunstraum Ossastraße 3 ist ein gemeinsames<br />

Projekt befreundeter Kunstwissenschaftler,<br />

Künstler und Kuratoren.<br />

Sie geben unbekannten Künstlern eine<br />

Bühne für ihre Werke. Aktuell zeigt die<br />

Galerie grafische Arbeiten von Alexej<br />

Miroschnitshenko, einem gläubigen<br />

orthodoxen Künstler, dessen abstrakte<br />

BERLIN INSIDE<br />

Bild links und Mitte: Kirill Agranovsky stellt<br />

grafische Arbeiten, die 2006 in Russland entstanden<br />

sind, in der Galerie Pflüger68 aus.<br />

© Kirill Agranovsky<br />

Bild rechts: Die Serie »Moissi der Ungar«, 2012,<br />

von Alexej Miroschnitshenko ist im Kunstraum<br />

Ossastraße zu sehen. © Alexej Miroschnitshenko<br />

Zeichnungen und Gemälden auf Geschichten<br />

russischer Heiliger verweisen.<br />

Wer dann gegen Abend doch noch den<br />

Kiez verlassen möchte, findet im Heimathafen<br />

Neukölln eine Anlaufstelle für die<br />

nächtliche Ausdehnung des kulturellen<br />

Programms. Das eher unkonventionelle<br />

Volkstheater bietet neben Schauspielproduktionen,<br />

Musiktheater, Konzerten und<br />

Poetry Slams auch Kuriositäten wie Showrevuen<br />

mit Kiezbeats und Lichtspektakel.<br />

www.pflueger68.de<br />

www.kultur-able.com<br />

www.r31.suchtkunst.de<br />

www.ossastrasse38.blogspot.de<br />

www.heimathafen-neukoelln.de<br />

Bild unten: Der Veranstaltungssaal des<br />

Heimathafen Neukölln erstrahlt bei einem<br />

Konzert in voller Pracht.<br />

© Heimathafen Neukölln<br />

11


BERLIN INSIDE<br />

Ob die Galerienviertel rund um<br />

den Checkpoint Charlie und das<br />

Frankfurter Tor, das Galerienhaus<br />

in der Lindenstraße oder wichtige<br />

Kulturinstitutionen wie das<br />

Künstlerhaus Bethanien: Das<br />

kulturell vielfältige Friedrichshain-<br />

Kreuzberg ist in den letzten Jahren<br />

zum bevorzugten Ort für Kunstakteure<br />

aller Art geworden. Das<br />

Geheimnis des Quartiers liegt in<br />

der Kombina tion aus großzügig<br />

geschnittenen Räumen, repräsentativen<br />

Altbauten und der<br />

Fokus Künstlerförderung<br />

Das Künstlerhaus<br />

Bethanien, das sich als Atelierhaus<br />

und Begegnungsstätte versteht,<br />

setzt sich bereits seit 1975 für die<br />

Förderung von Nachwuchskünstlern aus<br />

aller Welt ein. Lange Jahre war die Institution<br />

im 1847 erbauten, ehemaligen<br />

Diakonissen­Krankenhaus am Mariannenplatz<br />

ansässig. Seit 2010 befinden sich die<br />

neuen Räumlichkeiten in einer imposanten<br />

alten Lichtfabrik zwischen Kottbusser<br />

Brücke und Kohlfurter Straße.<br />

Unter der Leitung von Stéphane Bauer<br />

zeigt das Kunstamt Kreuzberg am Mariannenplatz<br />

Ausstellungen, die soziale und<br />

kulturelle Realitäten hinterfragen. Die<br />

aktuelle Schau »Gebärde Zeichen Kunst«<br />

präsentiert Werke, die sich im Spannungsfeld<br />

zwischen gehörloser und hörende<br />

Kultur bewegen. Darüber hinaus pflegt<br />

das Haus eine umfangreiche<br />

Kunstsammlung mit<br />

Arbeiten von Kreuzberger<br />

Künstlern.<br />

Neues am<br />

Frankfurter<br />

Tor<br />

Ähnlich attraktiveAusstellungsorte<br />

wie in Kreuzberg<br />

sind in den denkmalgeschützten<br />

Gebäuden entlang der<br />

Karl­Marx­Allee in Friedrichshain<br />

zu finden. Als 2008 zwei internationale<br />

Big Player der Galerieszene – die Kölnerin<br />

Gisela Capitain und der in New York<br />

ansässige Friedrich Petzel – fusionierten<br />

BERLIN INSIDE<br />

Orte der Kunst zwischen Frankfurter Tor und Checkpoint Charlie<br />

zentralen Lage.<br />

Die Galerie Crone siedelte sich<br />

2005 als einer der ersten kommerziellen<br />

Ausstellungsorte für Kunst<br />

in der Kreuzberger Rudi­Dutschke­Straße<br />

26 an. Innerhalb kürzester Zeit etablierte<br />

sich die Gegend als attraktiver Galeriestandort.<br />

Gleich hinter dem Axel­Springer­<br />

Gebäude, unweit vom Jüdischen Museum,<br />

eröffnete 2007 das Galerienhaus in<br />

der Lindenstraße 34/35. Initiator war der<br />

Galerist Claes Nordenhake, der das ehemalige<br />

Kaufhaus aus dem Jahr 1912 erwarb<br />

und von den Architekten Gonzalez &<br />

Haase umbauen ließ. Nordenhake, der<br />

auch eine Galerie in Stockholm betreibt,<br />

präsentiert derzeit in Berlin farb intensive<br />

Arbeiten des US­ amerikanischen Malers<br />

Stanley Whitney. Ab Ende Januar 2013<br />

werden Werke des isländischen Konzeptkünstlers<br />

Hreinn Friðfinnsson ausgestellt.<br />

Mittlerweile haben sich viele Galeristen<br />

für Kreuzberg und den sogenannten<br />

»Berlin Gallery District« entschieden. Am<br />

Standort Lindenstraße befinden sich derzeit<br />

neben Nordenhake noch elf andere<br />

Galerien. Ein paar Straßen weiter ist die<br />

erfahrene Galeristin Barbara Thumm nach<br />

mehreren Stationen in Mitte seit 2010 in<br />

der Markgrafenstraße 68 ansässig. Die<br />

meisten der von ihr vertretenen Künstler<br />

arbeiten medienübergreifend, hinterfragen<br />

die Wahrnehmung von Realität und die<br />

Gültigkeit von gesellschaftspolitischen<br />

Systemen. So auch die belgische Künstlerin<br />

12<br />

Anne­Mie van Kerckhoven, deren Zeichnungen<br />

sowie Malerei­, Video­ und Computerinstallationen<br />

noch bis Ende 2012 zu<br />

sehen sind. Es folgt eine Ausstellung des<br />

Rumänen Simon Cantemir Hausì.<br />

Kunst löst Religion ab<br />

Der Berliner Galerist Johann König, der<br />

seit 2002 Ausstellungsräume in der Dessauer<br />

Straße in der Nähe des Martin­Gropius­Baus<br />

betreibt, vertritt internationale<br />

Künstler der jüngeren Generation, deren<br />

Schwerpunkt ebenfalls auf medienüber­<br />

greifenden, konzeptorientierten und raumbezogenen<br />

Ansätzen liegt. Aktuell sind<br />

Bilder von Johannes Wohnseifer zu sehen,<br />

die die vier Bereiche Politik, Produktion,<br />

Publicity und Privatheit thematisieren. Im<br />

Herbst 2013 plant König, mit seiner aufstrebenden<br />

Galerie in die katholische<br />

Kirche St. Agnes zu ziehen. Der Galerist<br />

hat den leer stehenden, denkmalgeschützten<br />

Bau von Werner Düttmann in Kreuzberg<br />

samt Turm und Gemeindezentrum<br />

gekauft und damit vor dem Verfall bewahrt.<br />

Nach der Umgestaltung durch den<br />

Architekten Arno Brandlhuber soll hier ein<br />

aufregend neuer Kunstort für die Hauptstadt<br />

entstehen, in den auch Künstler und<br />

Stipendiaten einziehen sollen.<br />

Nicht nur die kommerziellen Galerien<br />

sorgen in Berlin für internationalen Flair.<br />

Bild links: Ausstellungsansicht »Gebärde Zeichen<br />

Kunst. Gehörlose Kultur/Hörende Kultur« im<br />

Kunstraum Kreuzberg/Bethanien.<br />

© Roman Signer, »Installation«, Monitore, 2006<br />

Großes Bild: Anne-Mie van Kerckhoven,<br />

»Palace of the Nine Ways«, 2012, Tintenstrahlausdruck<br />

auf Fine-Art-Papier, 31,5 x 47,7 cm.<br />

© Anne-Mie van Kerckhoven, Galerie<br />

Barbara Thumm<br />

Kleines Bild oben: Johannes Wohnseifer,<br />

»Cold War Painting #10 (Smoke)«, 2012, Acryl<br />

und Lack auf Aluminium, 180 x 180 x 4 cm.<br />

© Johannes Wohnseifer, Courtesy Galerie<br />

Johann König, Berlin<br />

Kleines Bild Mitte: Stanley Whitney, »Yellow,<br />

Noon and Night«, 2012, Öl auf Leinwand,<br />

152 x 152 cm. © Courtesy Stanley Whitney,<br />

Galerie Nordenhake Berlin/Stockholm.<br />

Fotograf: Gerhard Kassner, Berlin<br />

Rundes Bild: He Huang, »Eagle«, 2012,<br />

Öl auf Leinwand, © He Huang/Courtesy Galerie<br />

Michael Schultz, Berlin<br />

Bild unten: Peter Piller, »Umschläge #21«,<br />

2011-2012, Fotopigmentdruck auf<br />

Aluverbund-Material, 63 x 84,5 cm.<br />

© Peter Piller, Courtesy Capitain Petzel, Berlin<br />

und ihre Räume in einem modernistischen<br />

Glaskubus aus DDR­Zeiten eröffneten,<br />

war die Überraschung in der Kunstwelt<br />

groß. Mittlerweile zählt die Galerie zu den<br />

gefragtesten in der Stadt. Derzeit ist der<br />

Foto­ und Installationskünstler Peter Piller<br />

zu Gast. Nach einer kurzen Winterpause<br />

präsentiert Capitain Petzel ab Januar eine<br />

Gruppenausstellung mit keinen Geringeren<br />

als Candida Höfer, Roberto Longo, Martin<br />

Kippenberger und Jeff Wall.<br />

Friedrichshain­Kreuzberg hat eine lebendige<br />

internationale Kunstszene, die ihr<br />

Aktionsfeld auch in 2013 wieder neu<br />

erobern und kritisch hinterfragen wird.<br />

www.berlingallerydistrict.com<br />

www.galerienhaus.com<br />

www.bethanien.de<br />

www.kunstraumkreuzberg.de<br />

www.capitainpetzel.de<br />

13


BERLIN SERVICEINSIDE<br />

Wo gibt's<br />

Kunst zu<br />

kaufen?<br />

Berlin festigt in den letzen Jahren immer mehr seinen<br />

Ruf, die europäische Hauptstadt für Kreative zu sein.<br />

Die Zahl der Galerien, alternativen Kunstorte und<br />

Kunstmärkte wächst zunehmend. Das macht die Stadt<br />

natürlich auch für viele Kunstschaffende attraktiv. Ob<br />

Atelierrundgänge, Kreativ- und Designmärkte oder<br />

Kunstspaziergänge: Das ganze Jahr über bieten sich<br />

vielfältige Möglichkeiten, Künstler direkt kennenzulernen<br />

und ihre Arbeiten zu erwerben.<br />

Künstlerische Neuentdeckungen<br />

garantiert das Kreuzberger<br />

Künstlerhaus Bethanien, wenn es<br />

mehrmals im Jahr zu den »Open Studios«<br />

einlädt: Dann öffnen nämlich die Künstler<br />

des internationalen Atelierprogramms ihre<br />

Türen für Besucher und bieten Einblicke in<br />

ihre aktuelle künstlerische Arbeit. Auch die<br />

hb55Kunstfabrik in Lichtenberg veranstaltet<br />

regelmäßige Rundgänge durch die<br />

mehr als 19 künstlerischen Werkstätten im<br />

ehemaligen Margarinewerk Berolina.<br />

14<br />

Kreativmärkte in Berlin<br />

Eine lockere Verkaufsatmosphäre bietet<br />

der Kreativ­ und Designer­Markt der<br />

TrendMafia an allen Adventswochenenden<br />

sowie an fast jedem ersten Samstag<br />

im Monat. Aussteller präsentieren hier<br />

neue Modekollektionen, kreative Geschenk­<br />

ideen, Möbel, Schmuck, Kunst und Kunsthandwerk,<br />

Fotografie und Designobjekte.<br />

Dass man dabei auch in Versuchung<br />

kommt, sich selbst zu beschenken, lässt<br />

sich kaum vermeiden. Die selbsternannten<br />

TrendMafiosi wollen das kreative Potenzial<br />

der Berliner Szene aufzeigen und einem<br />

breiten Publikum zugänglich machen.<br />

Ein ähnliches Konzept steht hinter dem<br />

HOLY.SHIT.SHOPPING und dem SUMMER.<br />

POP.SHOPPING. Beide Veranstaltungen<br />

bieten Kunstschaffenden und Designern<br />

eine Plattform zum Verkauf ihrer Produkte.<br />

Die Idee für diese Eventart entstand<br />

bereits vor sechs Jahren und mündete in<br />

einer spannenden Mischung aus Mode­,<br />

Schmuck­ und Produktdesign, Kunst,<br />

Fotografie, Grafik, Comics und Literatur,<br />

stets präsentiert in einer besonderen<br />

Architektur und mit ansprechender<br />

musikalischer Untermalung.<br />

Spaß macht das Potpourri inspirierender<br />

und unkonventioneller Ideen allemal,<br />

weshalb sich ein Besuch auf jeden Fall<br />

lohnt. Die nächste Möglichkeit dazu gibt<br />

es wieder im Sommer 2013.<br />

Kleines Bild oben: Das Künstlerhaus Bethanien<br />

bietet neben zahlreichen Werkstätten, Büros<br />

und einer großzügigen Ausstellungs fläche von<br />

rund 730 m 2 auch 25 Atelierräume.<br />

@ Georg Schroeder<br />

Kleines Bild unten: Das historische Gebäude<br />

der HB55 Kunstfabrik beherbergt zahlreiche<br />

Künstlerwerkstätten. © HB55 Kunstfabrik<br />

Kunststreifzug im Reuterkiez<br />

An den Adventssonntagen 2012 fand<br />

ein vorweihnachtlicher Rundgang durch<br />

die Kreativräume und Werkstätten im<br />

Neuköllner Reuterkiez statt. 24 sogenannte<br />

»kunstreuter« luden zum Shoppen,<br />

Schauen, Selberschaffen, Hören und Verkosten<br />

ein. Neben Verkaufsausstellungen<br />

mit häufig erschwinglichen künstlerischen<br />

oder kunstgewerb lichen Produktionen<br />

fanden sich im Programm auch Workshops,<br />

Lesungen, Konzerte, Lagerfeuer<br />

und Posaunenständchen – nicht nur für<br />

Erwachsene.<br />

Der Adventsparcours gehört zu einer bis<br />

2012 EU­geförderten Veranstaltungsreihe,<br />

die auch die Kulturtermine »Frühlingserwachen«,<br />

»48 Stunden Neukölln« sowie<br />

»NACHTUNDNEBEL« umfasst.<br />

Kunstspaziergänge in Kreuzberg<br />

Im Berliner Kunstkalender ist die Open<br />

Air Gallery auf der Oberbaumbrücke fest<br />

etabliert. Jährlich an zwei sommerlichen<br />

Sonntagen wird die schönste Brücke Berlins<br />

für den Verkehr gesperrt. Über 100 Künstlern<br />

und Kunsthandwerkern wird hier die<br />

Möglichkeit geboten, ihre Werke zu präsentieren<br />

und sich mit anderen Menschen darüber<br />

auszutauschen. Trotz wachsender<br />

Popularität werden sowohl etablierte als<br />

auch weniger bekannte Künstler aus den<br />

Bereichen Malerei/Grafik, Bildhauerei/<br />

Skulptur und Fotografie zur Ausstellung<br />

zugelassen. Die nächste Open Air Gallery<br />

findet am 2. Juni 2013 statt.<br />

Wer dann noch mehr Lust auf Kunst<br />

hat, dem empfehlen wir im Herbst 2013<br />

den vierten Rundgang »art kreuzberg« im<br />

Bergmann­ und Graefekiez. Hier öffnen<br />

mehr als 60 Künstler und Galerien ihre<br />

Türen und laden zur Besichtigung ein.<br />

www.bethanien.de<br />

ww.hb55.de<br />

www.trendmafia.de<br />

SERVICES<br />

Großes Bild: Beim Holy.Shit.Shopping gibt es<br />

nicht nur Mode, sondern auch Kunst, Musik,<br />

Literatur, Musik, Design aller Art und vieles<br />

mehr zu entdecken. © Team Deluxe<br />

Bild oben: Die imposante Oberbaumbrücke<br />

ist zwei Mal im<br />

Jahr Bühne für den Open<br />

Air Kunstparcours.<br />

© Stadtteilausschuss<br />

Kreuzberg e. V.<br />

Bild Mitte: Bei der<br />

TrendMafia gibt es<br />

noch echte Unikate,<br />

»Handmade im Berliner<br />

Hinterzimmer«, zu<br />

kaufen. © TrendMafia<br />

»Da s Ge h e i m n i s De r Ku n s t<br />

l i e G t Da r i n, D a s s ma n<br />

n i c h t su c h t, s o n D e r n fi n D e t.«<br />

www.holyshitshopping.de<br />

www.kunstreuter.de<br />

www.openairgallery.de<br />

www.artkreuzberg.de<br />

Pa b l o Picasso<br />

Bild unten: Auch das Atelier Super Güzel in<br />

der Hobrechtstraße nahm 2012 an dem<br />

Kunstparcours im Reuterkiez teil und zeigte<br />

feine Grafiken. © Natsuyo Koizumi<br />

15


NEUE NACHBARN<br />

Leitstelle<br />

Oberbaum City<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

UniCredit Global Business Services <strong>GmbH</strong>,<br />

Ehrenbergstraße 11–14,<br />

10245 Berlin,<br />

hvbimmobilien.de<br />

© 2012 UniCredit Global Business Services <strong>GmbH</strong><br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

Chefredaktion<br />

Martina Lüer, Dirka Meden<br />

Konzept, redaktionelle<br />

Gestaltung und Produktion<br />

united <strong>communications</strong> <strong>GmbH</strong>, Berlin<br />

Druck<br />

Druckhaus Schöneweide, Berlin<br />

NEWS<br />

Mit über 4.000 Beschäftigten, die für die<br />

WISAG in Berlin tätig sind, gehört das<br />

Unternehmen zu den 20 größten Arbeitgebern<br />

der Stadt. Seit Anfang Oktober<br />

ist der bundesweit führende Dienstleister<br />

in den Bereichen Facility Management,<br />

Industrieservice und Aviation über die<br />

WISAG Sicherheit & Service Berlin­Brandenburg<br />

<strong>GmbH</strong> & Co. KG nun auch mit<br />

einer Niederlassung in der Oberbaum<br />

City vertreten. Zu den Tätigkeitsschwerpunkten<br />

der Tochtergesellschaft gehören<br />

Bildquellen<br />

Titelbild: Ausschnitt aus dem Wandbild an der<br />

Niederbarnimstraße, Ecke Boxhagener Straße.<br />

© united <strong>communications</strong>,<br />

Fotograf: Jessica Benczewski<br />

Alle anderen Bildnachweise siehe Bildunterschriften<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen nicht<br />

unbedingt die Meinung der Redaktion dar.<br />

Die Inhalte der Zeitschrift unterliegen grundsätzlich<br />

dem Vorbehalt eventueller Änderungen.<br />

Ausgabe Winter 2012/2013<br />

Weitere Informationen:<br />

UniCredit Global Business Services <strong>GmbH</strong>,<br />

Martina Lüer, Dirka Meden,<br />

Ehrenbergstraße 11–14, 10245 Berlin,<br />

Telefon: +49 30 293 91­500,<br />

E­Mail: info@hvbimmobilien.de<br />

www.oberbaumcity.de<br />

united <strong>communications</strong> <strong>GmbH</strong>,<br />

G. Flöter, P. Lindheim, J. Benczewski, C. Zeiske,<br />

Rotherstraße 19, 10245 Berlin,<br />

Telefon: +49 30 78 90 76­0,<br />

E­Mail: citylights@united.de<br />

www.united.de<br />

Ihre Themenvorschläge, Kritik und Anregungen<br />

senden Sie bitte an: citylights@united.de.<br />

16<br />

Schutz und Prävention, Alarmverfolgung,<br />

Empfangs­ und Postdienst sowie<br />

Veranstaltungs­ und Revierdienste.<br />

Der frisch bezogene Standort, dessen<br />

Räumlichkeiten zum Jahresende 2012<br />

noch auf 640 m² erweitert wurden, dient<br />

als Leitstelle für ca. 400 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, die für Kontroll­, Prüf­<br />

und Ordnungsdienste im Bereich S­Bahn<br />

Deutsche Bahn und BVG im Einsatz sind.<br />

www.wisag.de<br />

Innovative<br />

Kommunikation<br />

aus dem Areal<br />

Passend zur dynamischen Entwicklung<br />

moderner Kommunikationsformen entwickelt<br />

sich auch der Hauptsitz der neugegründeten<br />

Deutschen Post E­POST<br />

Development <strong>GmbH</strong>. Seit Juli 2012 ist<br />

das Unternehmen in der Ehrenbergstraße<br />

11­14 ansässig – und noch immer kommen<br />

weitere Büroflächen hinzu. Rund<br />

150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

kümmern sich mittlerweile von hier aus<br />

um die Produktentwicklung und den Betrieb<br />

der E­POST. Wer mehr darüber erfahren<br />

möchte, welche Möglichkeiten der<br />

E­POSTBRIEF bereits heute sowohl Privat­<br />

als auch Geschäftskunden bietet, sollte<br />

hier einmal reinschauen: www.epost.de<br />

Gemeinsam besser<br />

vorsorgen<br />

Kann es für ein Versorgungswerk großer<br />

Industriebranchen einen passenderen<br />

Standort als die Oberbaum City mit ihren<br />

industriellen Wurzeln und dem neuen<br />

pulsierenden Leben geben? So dachten<br />

zumindest die Verantwortlichen der<br />

MetallRente <strong>GmbH</strong>. Seit August 2012 ist<br />

die gemeinsame Einrichtung der beiden<br />

großen Sozialpartner Gesamtmetall und<br />

IG Metall im Quartier vor Ort. Das Versorgungswerk<br />

der Metall­ und Elektroindustrie<br />

stellt Angebote für die betriebliche<br />

und private zusätzliche Altersvorsorge<br />

sowie für die Absicherung von Berufsunfähigkeit<br />

und Hinterbliebenen bereit und<br />

betreut rund 22.000 Unternehmen. Auch<br />

die Stahlindustrie und die Branchen Textil<br />

sowie Holz und Kunststoff haben sich<br />

MetallRente angeschlossen.<br />

www.metallrente.de<br />

Bild: © Norbert Massuthe, »Schriftbild«, 2001,<br />

Collage aus Altholz und Blechschablonen,<br />

100 x 200 cm. Der Künstler lebt seit 1981 in<br />

Berlin und ist als Holz- und Möbelgestalter tätig.<br />

Weitere Infos: www.massuthe.info<br />

Hilfe bei<br />

Rechtsfragen<br />

Die Rechtsanwälte Olaf Müller, Mirko<br />

Sterzing und Ricky Thiele haben sich<br />

2012 zu einer Bürogemeinschaft von<br />

Einzelanwälten in der Oberbaum City<br />

zusammengeschlossen.<br />

Unterstützt von drei weiteren Mitarbeitenden<br />

beraten und betreuen die drei<br />

Anwälte seit dem 1. Oktober von der<br />

Rotherstraße 7 aus Privatpersonen und<br />

Unternehmen schwerpunktmäßig in<br />

den Bereichen Verkehrsrecht, Versicherungsrecht,<br />

Arbeitsrecht, Mietrecht,<br />

Baurecht und Verwaltungsrecht.<br />

Telefon: 030 26308090<br />

Rechtstipp<br />

NEWS<br />

KSK muss Online-<br />

journalisten versichern<br />

Künstler und Publizisten, die ihren Lebensunterhalt mit selbstständiger<br />

Tätigkeit verdienen, können über die Künstler sozialversicherung<br />

Kranken-, Renten- und Pflegeversicherungsleistungen in Anspruch<br />

nehmen, wenn sie mehr als 3.900 Euro im Jahr verdienen. Jetzt hat das<br />

Bundessozialgericht entschieden, dass dies auch gelten soll, wenn die<br />

Einnahmen nicht unmittelbar aus der vermarktung der Kunst oder der<br />

publizistischen Werke erfolgt, sondern über Werbeeinnahmen.<br />

Der Kläger, der ein Publizistikstudium absolviert hat, betreibt seit Mitte der<br />

1990er Jahre einen Fachinformationsdienst zum Thema »Internet«, in dem er<br />

regelmäßig Beiträge veröffentlicht. Teilweise verkauft er auch Texte an die<br />

Betreiber anderer Onlinetitel. Der Großteil seiner Einnahmen stammt jedoch aus dem<br />

Verkauf von Werbeflächen auf seiner Webseite. Gegen die Ablehnung seines Antrags<br />

auf Pflichtversicherung durch die Künstlersozialkasse erhob er Klage, die jetzt positiv<br />

beschieden wurde.<br />

§<br />

Das Bundessozialgericht (BSG) stellt fest, dass Werbeeinnahmen für die publizistische<br />

Tätigkeit im Internet unerlässlich sind und daher als Einnahmen im Sinne des Sozialrechts<br />

zu werten sind.<br />

»In wirtschaftlicher Hinsicht ist die Erzielung von Einnahmen aus dem Verkauf von<br />

Werbeflächen notwendige Bedingung für die Ausübung der journalistischen Tätigkeit<br />

unter Verwendung des Trägermediums Internet. Journalistische Leistungen werden dort<br />

grundsätzlich über Werbeeinnahmen finanziert. Maßgebend hierfür sind die für das<br />

journalistische Berufsbild prägenden Rahmenbedingungen. Diese haben in den vergangenen<br />

Jahren einerseits zur Zunahme von Onlinepublikationen geführt, während sich<br />

andererseits die wirtschaftliche Lage für im Onlinebereich tätige Journalisten verschlechtert<br />

hat. Ursache hierfür ist die im Internet fast ausnahmslos kostenfreie Verfügbarkeit<br />

von Informationen mit hohem Aktualitätsgrad. Dies hat wiederum zur Folge,<br />

dass die Nutzer in aller Regel nicht bereit sind, für redaktionell bearbeitete, professionelle<br />

Informationen zu zahlen, sodass sich im Bereich der Onlinepublikationen eine<br />

Gratiskultur entwickelt hat.«<br />

Dass eine Webseite nur dann werbefinanziert laufen kann, wenn die eingestellten<br />

Beiträge auch aufgerufen werden, versteht sich. Somit sieht auch das BSG die Grundlage<br />

der Einnahmen aus der Werbefinanzierung in der publizistischen Tätigkeit. Dass aufgrund<br />

der Besonderheiten des Mediums Internet ein Verlag oder ein anderer Verwerter,<br />

der die Künstlersozialabgabe zahlt (auch hierzu haben wir in den Oberbaum CityLights<br />

geschrieben), fehlt, steht der Versicherungspflicht nicht entgegen, es handele sich bei<br />

dem Geschäftsmodell des Klägers um »einen besonderen Fall der Selbstvermarktung«.<br />

Für die publizistisch Tätigen ein wichtiges Urteil, das ebenso Konsequenzen für andere<br />

Bereiche der Kunst haben kann, in denen das Internet eine wachsende Rolle – auch<br />

und insbesondere in wirtschaft licher Hinsicht – spielt.<br />

Für eine nähere Beratung zu dieser Thematik wenden Sie sich gerne an:<br />

Rechtsanwalt Heinrich Kemper, jurakontor, Rotherstraße 16, 10245 Berlin,<br />

Tel.: 030 278939­100, kemper@jurakontor.de<br />

17


TIPPS<br />

Künstlerhaus im Grünen<br />

Tipps & Termine<br />

Baupionierin nach 1945:<br />

Die Berlinische Galerie zeigt anlässlich des 100. Geburtstages<br />

von Hilde Weström noch bis zum 25. Februar 2013<br />

die Ausstellung »Die zerstörte Stadt war meine Chance«<br />

mit Zeichnungen, Fotografien und Architekturmodellen.<br />

www.berlinischegalerie.de<br />

Lange Nacht der Museen:<br />

Am 16. März 2013 stehen bereits zum 32. Mal die<br />

Türen von über hundert Museen und Ausstellungs­<br />

orten bis 2:00 Uhr nachts offen.<br />

www.lange-nacht-der-museen.de<br />

UM:LAUT im Radialsystem:<br />

Der isländische Gitarrist und Tontechniker Valgeir<br />

Sigurðsson präsentiert am 25.2.2013 Stücke aus seinem<br />

neuen Album »Architecture Of Loss«.<br />

www.radialsystem.de<br />

Sophie Hunger:<br />

Die Schweizer Independent­Sängerin ist mit ihrem neuen<br />

Album Anfang 2013 an gleich fünf Tagen zu Gast in<br />

Berlin – unter anderem am 20. Februar im Lido.<br />

www.lido-berlin.de<br />

Großes Bild: Installation des Künstlers Michael Pohl. © Anne Frechen<br />

Kleines Bild oben: Das Von-Arnim-Museum Schloss Wiepersdorf<br />

erinnert an das Schaffen des Dichterpaares. © Künstlerhaus Schloss<br />

Wiepersdorf/Deutsche Stiftung Denkmalschutz<br />

Bild unten: Das Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf im Frühjahr.<br />

© Anne Frechen<br />

18<br />

Das in Brandenburg gelegene Schloss Wiepersdorf<br />

hat eine lange Tradition als Ort des geistigen Austausches.<br />

Denn der ehemalige Wohnsitz von Ludwig<br />

Achim und Bettina von Arnim, dem bedeutenden<br />

Dichterpaar der Romantik, ist heute ein vielseitiges<br />

Künstlerhaus in der Trägerschaft der Deutschen<br />

Stiftung Denkmalschutz.<br />

Das kleine Museum informiert über Werk und Leben von<br />

Ludwig Achim und Bettina von Arnim. Originaldokumente<br />

und Gemälde geben Auskunft über ihren Freundes­ und<br />

Gesprächskreis, zu dem Friedrich Carl von Savigny, Clemens<br />

Brentano und die Brüder Grimm gehörten. Das Schlossensemble<br />

umfasst auch einen weitläufigen Park mit Orangerie, Schlosskirche<br />

und Friedhof, auf dem die Gräber des Dichterpaares liegen.<br />

Im traditionsreichen, denkmalgeschützten<br />

Künstlerhaus<br />

werden heute Arbeitsaufenthalte<br />

für Künstlerinnen und<br />

Künstler aus dem In­ und<br />

Ausland gefördert. Öffentliche<br />

Lesungen, Konzerte,<br />

Kolloquien und Ausstellungen<br />

laden das interessierte<br />

Publikum zu spannenden Dialogen über aktuelle Fragen zur<br />

Kunst und Literatur ein.<br />

Passend zu den Feiertagen im Dezember 2012 verwandelte<br />

sich der romantische Park zur Kulisse eines vorweihnachtlichen<br />

Konzerts, bei dem sich die Besucher schon auf den bevorstehenden<br />

Heiligabend einstimmen konnten. Das Von­Arnim­Museum<br />

Schloss Wiepersdorf ist von Februar bis November an Wochenenden<br />

geöffnet. www.schloss-wiepersdorf.de<br />

Die Berliner<br />

Mauer im Auge<br />

Berlin ist eine zentrale Station im Leben und künstlerischen<br />

Schaffen von Rainer Fetting. Kaum ein<br />

anderer Künstler hat die Stadt so oft gemalt und<br />

fotografiert wie er. Von ihm stammt auch die Willy-<br />

Brandt-Bronzeskulptur, die seit 1997 im Atrium der<br />

Berliner SPD-Zentrale steht. Obwohl Fettings Hauptinteresse<br />

der Malerei und Skulptur gilt, ist ihm seine<br />

Kamera ein ständiger Begleiter. Bis Ende Januar 2013<br />

zeigt die Galerie Deschler ausgewählte Arbeiten aus<br />

seinem umfangreichen fotografischen Oeuvre.<br />

Rainer Fetting kommt 1972 aus Wilhelmshaven nach Berlin,<br />

um Maler zu werden. Schnell ist er von der Stadt fasziniert,<br />

taucht ein in das Westberliner Bohèmeleben. Nach<br />

dem Studium der Malerei an der Hochschule der Künste gründet<br />

er zusammen mit anderen Künstlern wie Helmut Middendorf<br />

und Bernd Zimmer die legendäre Galerie am Moritzplatz. In dieser<br />

Zeit wirbelt Fetting mit kräftig­pastösem Pinselstrich grellfarbene<br />

Stadtmotive, Nachtgestalten,<br />

Porträts und Akte auf die<br />

Leinwand. Jedes Thema bietet<br />

ihm dabei neue Möglichkeiten,<br />

die Farbigkeit des Dargestellten<br />

zu untersuchen.<br />

Über viele Jahre ist die Berliner<br />

Mauer ein zentrales Motiv<br />

seiner Arbeiten. Ihr widmet<br />

Fetting eine ganze Serie von<br />

Gemälden und Fotografien.<br />

Sein Interesse liegt dabei nicht<br />

auf der dokumentarischen Aufzeichnung von Realität, sondern<br />

auf dem Einfangen von malerischen Effekten. So ist die Nachtaufnahme<br />

der Mauer an der Kreuzberger Sebastianstraße, in der<br />

das Symbol der Teilung in einem Spiel von Lichteffekten fast verschwindet,<br />

auch nicht als reine Dokumentarfotografie zu verstehen<br />

(siehe Abb. oben). Vielmehr zeugt sie von Fettings malerischem<br />

Blick, der durch Verwacklungen und Unschärfen zu einer besonderen<br />

Ästhetik gesteigert ist.<br />

Wegen seines expressiven Stils wird Fetting – wie auch seine<br />

Kollegen vom Moritzplatz – als »Junger Wilder« abgestempelt. Er<br />

flüchtet nach New York, kehrt aber wieder zurück und hält nach<br />

dem Fall der Mauer den Umbruch Berlins in seinen Bildern und<br />

Fotografien fest. Bis heute inspiriert ihn die Stadt, – auch wenn<br />

er sich schon längst nach Sylt zurückgezogen und das Meer als<br />

neues Motiv für sein künstlerisches Schaffen entdeckt hat.<br />

www.deschler-berlin.de<br />

www.ketterer-kunst.de<br />

HISTORY<br />

Bild oben: Ausschnitt aus: Rainer Fetting, »Psychedelic East I«, 1990,<br />

Öl auf Leinwand, 230 x 250 cm.<br />

© Rainer Fetting, courtesy Galerie Deschler, Berlin<br />

Bild Mitte: Fetting gründet 1977 zusammen mit Helmut Middendorf die<br />

Galerie am Moritzplatz. © Helmut Middendorf, »Figure and Light«,<br />

1986, Dispersion und Öl auf Leinwand, 162,5 x 130 cm. Das Bild wurde<br />

am 8.12.2012 für 20.000 € vom Auktionshaus Ketterer Kunst versteigert.<br />

Bild links: Rainer Fetting, »Mauer Sebastianstraße Nacht, Berlin«, 1978.<br />

© Rainer Fetting, courtesy Galerie Deschler, Berlin<br />

19


Liste aller Mieter, Stand: Dezember 2012, siehe auch www.oberbaumcity.de<br />

AD AGENDA Kommunikation und Event <strong>GmbH</strong><br />

www.ad-agenda.com<br />

AccoNarva <strong>GmbH</strong><br />

www.gleichfeld-unternehmensgruppe.de<br />

adesso AG<br />

www.adesso.de<br />

ALGONET Objekteinrichtungen <strong>GmbH</strong><br />

www.algonet.de<br />

allesklar.com AG<br />

www.allesklar.com<br />

Arbeiter­Samariter­Bund, Landesverband Berlin<br />

www.asb-berlin.de<br />

basement – more than food<br />

www.basement11-14.de<br />

BASF Services Europe <strong>GmbH</strong><br />

www.basf.com<br />

Besser Betreut <strong>GmbH</strong><br />

www.betreut.de<br />

b.i.a.c. personalservice <strong>GmbH</strong><br />

www.biac-personalservice.de<br />

BKW Wind Service <strong>GmbH</strong><br />

www.bkw-windservice.de<br />

Blütenzauber<br />

www.bluetenzauberberlin.de<br />

Central Krankenversicherung AG<br />

www.central.de<br />

CMK – Design­ & Glasmanufaktur<br />

coffee bar Oberbaum City<br />

www.coffee-bar-berlin.de<br />

Concertbüro Zahlmann <strong>GmbH</strong><br />

www.concertbuero-zahlmann.de<br />

condato gmbh<br />

www.condato.de<br />

convivo <strong>GmbH</strong><br />

www.convivo.de<br />

customer­partners <strong>GmbH</strong><br />

www.customer-partners.de<br />

DEKRA Hochschule Berlin<br />

www.dekra-hochschule-berlin.de<br />

Deutsche Post Customer Service Center <strong>GmbH</strong><br />

www.deutschepost.de<br />

Deutsche Post E­POST Development <strong>GmbH</strong><br />

www.deutschepost.de<br />

Dialysepraxis Kreuzberg­Friedrichshain<br />

www.dialyse-kreuzberg-friedrichshain.de<br />

e­grafixx media consulting <strong>GmbH</strong><br />

www.e-grafixx.net<br />

Exozet Berlin <strong>GmbH</strong><br />

Exozet Games <strong>GmbH</strong><br />

Exozet Group <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

www.exozet.com<br />

Flatliners <strong>GmbH</strong><br />

www.flatliners.tv<br />

FRAMESUNITED Postproduction<br />

www.framesunited.de<br />

Funkwerk Information Technologies <strong>GmbH</strong><br />

www.funkwerk-it.com<br />

Heineken Deutschland <strong>GmbH</strong><br />

www.heineken.com<br />

hhpberlin Ingenieure<br />

für Brandschutz <strong>GmbH</strong><br />

www.hhpberlin.de<br />

Huhle Marketing <strong>GmbH</strong><br />

www.huhle-marketing.de<br />

HypoVereinsbank / UniCredit Group<br />

www.hypovereinsbank.de<br />

IBB Ingenieurbüro Balint <strong>GmbH</strong><br />

ip20 Business Berlin<br />

www.ip20.de<br />

Knoll International <strong>GmbH</strong><br />

www.knoll-int.com<br />

Kupper Computer <strong>GmbH</strong><br />

www.kupper-computer.com<br />

LeBit Software & Consult <strong>GmbH</strong><br />

www.lebit.net<br />

LORENZbeautyworks<br />

www.beautyworks.de<br />

Meltwater News DE1 <strong>GmbH</strong><br />

www.meltwater.com<br />

MetallRente <strong>GmbH</strong><br />

www.metallrente.de<br />

Dr. med. Franziska Mietschke<br />

www.dr-mietschke.de<br />

MLT König Bau­ und Immobiliengesellschaft mbH<br />

www.mlt-koenig-bau.com<br />

Mobene <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

www.mobene.de<br />

MOGoil <strong>GmbH</strong><br />

www.mogoil.com<br />

MUT Gesellschaft für Gesundheit mbH<br />

www.mut-gesundheit.de<br />

NAMOS Verwaltungs­<br />

Immobilien <strong>GmbH</strong><br />

www.namos-gmbh.de<br />

netpoint media gmbH / berlin<br />

www.netpoint-media.de<br />

Neunplus1 Verlag + Service <strong>GmbH</strong><br />

www.neunplus1.de<br />

NEW LINE<br />

Brand Communication <strong>GmbH</strong><br />

www.newline-network.com<br />

nugg.ad AG predictive behavioral targeting<br />

www.nugg.ad<br />

ODS – Office Data Service <strong>GmbH</strong><br />

www.o-d-s.de<br />

OpenSynergy <strong>GmbH</strong><br />

www.opensynergy.com<br />

PACE Aerospace Engineering<br />

and Information Technology <strong>GmbH</strong><br />

www.pace.de<br />

Paul Mitchell Vertrieb Berlin / Brandenburg<br />

www.paul-mitchell.de<br />

pool22<br />

www.pool22.de<br />

proALPHA Consulting AG<br />

www.proalpha.de<br />

PRS Parkraum Service <strong>GmbH</strong><br />

www.parkraumservice.de<br />

QWERTZ Media <strong>GmbH</strong><br />

www.qwertz-media.de<br />

Rechtsanwälte Kemper und Kollegen<br />

www.jurakontor.de<br />

Rechtsanwälte Olaf Müller, Mirko Sterzing<br />

und Ricky Thiele<br />

reinisch AG<br />

www.reinisch.de<br />

Jens Richter Immobilienmanagement<br />

www.jr-immo.de<br />

SBK Siemens­Betriebskrankenkasse<br />

www.sbk.org<br />

SCHLOTHAUER & WAUER<br />

Ingenieurgesellschaft für<br />

Straßenverkehr mbH & Co. KG<br />

www.schlothauer.de<br />

SECURITAS Sicherheit & Service <strong>GmbH</strong><br />

www.securitas.com<br />

SECURITAS Sicherheitsdienste <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

www.securitas.com<br />

Sedici – Cucina e Delicatezze<br />

www.sedici-berlin.de<br />

SERVICE CONCEPT<br />

Heilmann und Partner <strong>GmbH</strong><br />

www.service-concept.eu<br />

solis TV<br />

Film­ und Fernsehproduktionen <strong>GmbH</strong><br />

www.solistv.de<br />

SPIE Deutschland System Integration <strong>GmbH</strong><br />

www.spie-de.com<br />

Sport­Thieme <strong>GmbH</strong><br />

www.sport-thieme.de<br />

Stadtraum – Gesellschaft für Raumplanung,<br />

Städtebau & Verkehrstechnik mbH<br />

www.stadtraum.com<br />

ThyssenKrupp GfT Gleistechnik <strong>GmbH</strong><br />

www.tkgftgleistechnik.de<br />

Tigerbytes <strong>GmbH</strong> – IT & Media Solutions<br />

www.tigerbytes.de<br />

TiXOO AG<br />

www.tixoo.com<br />

TRIGIS GeoServices <strong>GmbH</strong><br />

www.trigis.de<br />

TROX <strong>GmbH</strong><br />

www.trox.de<br />

united <strong>communications</strong> <strong>GmbH</strong><br />

www.united.de<br />

Wiley­VCH Verlag <strong>GmbH</strong> & Co. KGaA<br />

www.wiley-vch.de<br />

Wilhelm Ernst & Sohn<br />

Verlag für Architektur und<br />

technische Wissenschaften <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

www.ernst-und-sohn.de<br />

WISAG Sicherheit & Service Berlin­Brandenburg<br />

<strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

www.wisag.de<br />

xx­well.com AG<br />

www.xx-well.com<br />

Zumtobel Licht <strong>GmbH</strong><br />

www.zumtobel.de

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