Besondere Möglichkeiten von Musik im ... - Audiva

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01.03.2013 Aufrufe

Wenn zwei Reize unterschiedlicher Modalitäten eintreffen, wird derjenige bestimmend sein, der zuerst eintrifft. Daraus läßt sich folgern, daß man der selektiven Wahrnehmung durch die zeitliche Vorverlegung der Reize auf das langsamere Sinnessystem entgegenwirken kann. „Würde man dem Betroffenen, dessen visuelle Ordnungsschwelle niedriger als die auditive Ordnungsschwelle ist, die auditiven Reize einige Millisekunden vor den visuellen zuführen, würde der Betroffene einerseits wegen seiner Fähigkeit der selektiven Wahrnehmung die visuellen Reize bevorzugt verarbeiten und andererseits wegen der früheren Zuführung die auditiven Reize bevorzugt verarbeiten. Es wäre also von Vorteil, die Reize einige Millisekunden früher auf das langsamere Sinnessystem zu geben, damit ein Verstärkungseffekt der schnelleren Modalität auf die langsamere Modalität stattfinden kann“ (Minning, Seminarunterlagen,o.S.). Folgende Skizze soll das veränderte Ge- rät erklären: Abbildung 17: Ordnungsschwellentraining nach Audiva; entnommen aus Minning, Seminarunterlagen, o.S. Durch das Training der Ordnungsschwelle werden nach Minning folgende Einzelleistungen trainiert: auditive Aufmerksamkeitszuwendung, Fusionslei- stung zweier lateral eintreffender Einzelinformationen, Auflösung der zeitli- chen Struktur der Reize, Kurzzeitspeicherung bezüglich der Rückerinnerung an den ersten Reiz (kann durch Konzentration auf den letzten Reiz und Drücken der gegenüberliegenden Taste ausgetrickst werden), auditiv- motorische Koppelung. Neu entwickelt wurde die sogenannte serielle Ordnungsschwelle. Um der Struktur der Sprache besser gerecht zu werden, wurde dieses Verfahren 68

entwickelt, bei dem zwischen Klick, Ton und Rauschen differenziert werden soll. Der Ton entspricht den Vokalen der Sprache, der Klick entspricht den mittelfrequenten und das Rauschen den hochfrequenten Konsonanten. Der Reizabstand entspricht den Übergängen von Vokal und Konsonant in der Sprache. Es ist möglich, die Reize beiden Ohren oder den Ohren einzeln darzubieten. Die serielle Ordnungsschwelle wird zur Zeit untersucht, und erste For- schungsergebnisse sind demnächst zu erwarten. 5.3.3 Ablauf des Hörtrainings Im Folgenden beschreibe ich den normalen Ablauf der Therapie - so, wie er idealerweise aussieht. Das Training sollte zu Hause durchgeführt werden und von der TherapeutIn begleitet und in regelmäßigen Abständen überprüft werden. Notwendig ist hierbei eine gute Mitarbeit der Eltern, und von der TherapeutIn wird viel organisatorisches Geschick abverlangt. Bei Audiva können die Geräte beispielsweise gemietet oder gekauft werden. - Die Ko- sten werden bisher nur in einzelnen Fällen von den Krankenkassen übernommen. Ist eine Mitarbeit der Eltern nicht möglich, oder ist der organisatorische Aufwand nicht leistbar, kann das Hörtraining auch in Therapiesitzungen stattfinden. - Minning und Minning betonen allerdings, daß Wirksamkeit und Dauer des Trainings von der Häufigkeit der Durchführung abhängig sind. Je seltener das Training durchgeführt wird, umso länger wird es dauern, bis sich Erfolge zeigen. 5.3.3.1 Diagnostik Bevor ein Hörtraining begonnen wird, sollte eine Diagnostik durchgeführt worden sein. Da ich an anderer Stelle (siehe Kapitel 3.3) beschrieben habe, welche Vorgehensweisen der TherapeutIn zur Verfügung stehen, zähle ich hier nur auf, welche Dinge Minning überprüft: Audiogramm (bringen die Eltern vom HNO-Arzt mit), Frequenzunterscheidungsfähigkeit, Rhyth- musimitation, Richtungshören, Feinmotorik, neuronaler Entwicklungsstatus 69

entwickelt, bei dem zwischen Klick, Ton und Rauschen differenziert werden<br />

soll. Der Ton entspricht den Vokalen der Sprache, der Klick entspricht den<br />

mittelfrequenten und das Rauschen den hochfrequenten Konsonanten. Der<br />

Reizabstand entspricht den Übergängen <strong>von</strong> Vokal und Konsonant in der<br />

Sprache.<br />

Es ist möglich, die Reize beiden Ohren oder den Ohren einzeln darzubieten.<br />

Die serielle Ordnungsschwelle wird zur Zeit untersucht, und erste For-<br />

schungsergebnisse sind demnächst zu erwarten.<br />

5.3.3 Ablauf des Hörtrainings<br />

Im Folgenden beschreibe ich den normalen Ablauf der Therapie - so, wie er<br />

idealerweise aussieht. Das Training sollte zu Hause durchgeführt werden<br />

und <strong>von</strong> der TherapeutIn begleitet und in regelmäßigen Abständen überprüft<br />

werden. Notwendig ist hierbei eine gute Mitarbeit der Eltern, und <strong>von</strong> der<br />

TherapeutIn wird viel organisatorisches Geschick abverlangt. Bei <strong>Audiva</strong><br />

können die Geräte beispielsweise gemietet oder gekauft werden. - Die Ko-<br />

sten werden bisher nur in einzelnen Fällen <strong>von</strong> den Krankenkassen<br />

übernommen.<br />

Ist eine Mitarbeit der Eltern nicht möglich, oder ist der organisatorische<br />

Aufwand nicht leistbar, kann das Hörtraining auch in Therapiesitzungen<br />

stattfinden. - Minning und Minning betonen allerdings, daß Wirksamkeit<br />

und Dauer des Trainings <strong>von</strong> der Häufigkeit der Durchführung abhängig<br />

sind. Je seltener das Training durchgeführt wird, umso länger wird es<br />

dauern, bis sich Erfolge zeigen.<br />

5.3.3.1 Diagnostik<br />

Bevor ein Hörtraining begonnen wird, sollte eine Diagnostik durchgeführt<br />

worden sein. Da ich an anderer Stelle (siehe Kapitel 3.3) beschrieben habe,<br />

welche Vorgehensweisen der TherapeutIn zur Verfügung stehen, zähle ich<br />

hier nur auf, welche Dinge Minning überprüft: Audiogramm (bringen die<br />

Eltern vom HNO-Arzt mit), Frequenzunterscheidungsfähigkeit, Rhyth-<br />

mus<strong>im</strong>itation, Richtungshören, Feinmotorik, neuronaler Entwicklungsstatus<br />

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