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Besondere Möglichkeiten von Musik im ... - Audiva

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Klang einer vollen Orchesterbesetzung (besonders, wenn ich mittendrin saß)<br />

- Kammermusik berührte mich gar nicht.<br />

Klang ist offensichtlich nicht leicht zu beschreiben: Er wird als Urelement<br />

bezeichnet, ist ehrlich (St<strong>im</strong>mklang), verräterisch, allgegenwärtig und<br />

schwer faßbar. Klänge sind Naturkräfte, Klang ist dauernd in Veränderung,<br />

„Klang ist Gefühl“ (Hegi 1990, S. 75). „Der Klang ist ein gehe<strong>im</strong>nisvolles,<br />

unfaßbares akustisches Phänomen, das uns umgibt und gegen das wir keinen<br />

Schutz besitzen. Er dringt in unser Unterbewußtsein ein und kann alle<br />

Widerstände brechen, jede Verteidigung überwinden. Außerdem besitzt er<br />

eine enorme Kraft der Assoziation“ (Alvin 1973, S. 74).<br />

Über seine Wirkungen gibt es in der Literatur zahlreiche Hinweise, die in<br />

etwa so aussehen: „So wie die Schwingungen körperliche Wirkungen<br />

ausüben, so hat der Klang an sich (...) psychische Effekte, die sich oft einer<br />

objektiven Analyse entziehen, die aber deswegen nicht weniger ‘tatsächlich’<br />

oder ‘real’ sind“ (Willems 1973, S. 63).<br />

Wesentlich für den Bereich Klangtherapie sind die Untersuchungen <strong>von</strong><br />

Tomatis über unterschiedliche Wirkungen verschiedener Frequenzbereiche.<br />

Demnach wirken tiefe Frequenzbereiche einschläfernd, beruhigend oder<br />

auch lähmend (und daher evtl. beängstigend), mittlere rufen lebhafte<br />

Reaktionen hervor und hohe verursachen eine „erstaunliche Belebung“ (vgl.<br />

Tomatis 1973, S. 58/59).<br />

Hohe Klangschwingungen spielen eine wichtige Rolle für Wachheit und<br />

Energie des Menschen (vgl. Flatischler 1990, S. 134/135). Sie haben für die<br />

Kommunikation eine besondere Bedeutung: Konsonanten und Formanten<br />

(Obertöne, die die Vokale charakterisieren) der menschlichen Sprache sind<br />

hochfrequent.<br />

Da in der Klangtherapie speziell mit hohen Frequenzen gearbeitet wird,<br />

spielen diese Erkenntnisse möglicherweise eine Rolle.<br />

<strong>Musik</strong>psychologie, September 1990<br />

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