Besondere Möglichkeiten von Musik im ... - Audiva
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Rhythmik und afrikanischer <strong>Musik</strong> habe ich einige Wirkungstendenzen<br />
erfahren können. - Es gab trotz individueller Unterschiede, was<br />
Voraussetzungen, Vorerfahrungen, St<strong>im</strong>mung etc. anbelangt, viele<br />
Übereinst<strong>im</strong>mungen in der Wirkungsweise <strong>von</strong> <strong>Musik</strong>en auf<br />
unterschiedliche Menschen. Einige dieser Tendenzen lassen sich in einen<br />
Zusammenhang bringen mit physiologischen Befunden, wie z.B. daß<br />
schnellere Stücke mit vielen hohen Frequenzen belebender wirken als<br />
langsamere mit überwiegend tiefen Frequenzen. Auf jeden Fall sollten<br />
TherapeutInnen und PädagogInnen, die dieses Medium einsetzen, eine<br />
Sensibilität dafür entwickeln, welche Wirkungen best<strong>im</strong>mte Instrumente,<br />
Klänge, Rhythmen, Melodien, Stücke haben können und achtsam damit<br />
umgehen. Das Ziel sollte sein, <strong>Musik</strong> zur individuellen<br />
Entwicklungsförderung einzusetzen. Sie sollte nach Pahlen verstanden<br />
werden „als Mittel zur Sensibilisierung des Menschen, als Versuch eines<br />
neuen Hörenlernens, als Weg zum inneren Erlebnis und damit zu einem<br />
lebenswerten Dasein“ (Pahlen 1973, S. 11).<br />
Wenn man über Wirkungen <strong>von</strong> <strong>Musik</strong> nachdenkt, spielt die Auswahl<br />
derselben also eine große Rolle. Es gibt jede Menge <strong>Musik</strong>en, die eine mehr<br />
oder weniger starke negative Wirkung haben, und das Gespür hierfür scheint<br />
den meisten Menschen abhanden gekommen zu sein. So äußerte sich ein<br />
Dirigent klassischer <strong>Musik</strong> über Besucher eines Rockkonzerts: „Die<br />
gewaltige Lautstärke der <strong>Musik</strong>, das mechanische Hämmern ihrer<br />
Rhythmen, ihre nackte, physische Gewalt und ihr völliger Mangel an<br />
Nuancen läßt am Ende ein Publikum zurück, das sich in einem Stadium<br />
vollständiger geistiger Benommenheit befindet, erschlagen und betäubt und<br />
unempfänglich für Gefühle“ (Dennis Vaughan, zitiert in Steinbach 1998, S.<br />
108).<br />
Diese Beobachtung deckt sich mit technischen Daten, die man be<strong>im</strong> Ver-<br />
gleich eines Technostückes (Sasch) mit einem klassischen Stück (Vivaldi)<br />
messen kann: Vergleicht man Frequenzspektrum und Lautstärke über eine<br />
best<strong>im</strong>mte Zeitspanne, so fällt auf, daß in dem Technostück über die<br />
gesamte Zeit ohne Veränderung alle Frequenzen durchlaufen und daß die<br />
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